Borderline

  • Mit dem Begriff faschistoid („dem Faschismus ähnlich“, „faschistische Züge tragend“[1]) werden Eigenschaften oder Haltungen bezeichnet, die dem Faschismus in verschiedener Hinsicht ähnlich, jedoch nicht deckungsgleich mit ihm sind.


    Beispiel. Wenn der Betreiber dieses Forums hier einem Vater den Zugang verweigert nur weil er auf Männer steht ist das faschistoid.
    Wenn man jemand nur aufgrund einer Erkrankung verurteilt ist das durchaus auch faschistoid.


    Nein das wäre nicht faschistoid. Was du da als Definition anschleppst ist nicht mehr als eine Tautologie, die sich um den entscheidenden Teil drückt.


    Du weichst meiner Frage aus: würdest du das deinem Kind wünschen? Wenn du ehrlich bist sicher nicht. Deine Vergleiche mit Behinderten sind in diesem Fall völlig neben der Realität.




    Deine Äußerungen können, gerade auf Unerfahrene wirken wie. "Lass bloß die Finger davon, lass dich bloß nicht darauf ein und falls dein Partner daran erkrankt sein sollte trenn dich besser."


    So ist das in dem Fall auch gemeint: Finger weg. Gucken wir noch mal was Dini13 schreibt:


    Es sind diese extremen Stimmungsschwankungen.Erst ist alles super,er plant Urlaube usw und am nächsten Tag ist alles auf einmal wieder vorbei.Zwischendurch ist er eiskalt zu mir und meinem Kleinen und im nächsten Moment setzt er sich mit ihm hin und spielt.
    Ich weiss das er seit langem starke Antidepressiva nimmt.


    Du meinst wirklich, dass man mit jemandem der offensichtlich ohne Änderung der äußeren Umstände von super nach alles wider vorbei oder von normal emotional nach eiskalt wechselt leben kann? Und nicht nur leben kann, sondern gut leben kann? Die Diagnose dahinter ist da völlig wurscht. Mit jemandem der seine kognitive und emotionale Haltung zu etwas so schnell ändert, kann man nicht mal primitive Dinge aushandeln, weil sehr klar ist das er sich nicht daran halten wird. Sich wie Tarzan von guter Phase zu guter Phase zu guter Phase zu hangeln ist blöd, kostet Kraft und ist keine Partnerschaft auf Augenhöhe. Dini13 hat ein Kind zu erziehen und nicht zusätzlich einen Patienten zu pflegen. Das Kind hat ein Recht auf elterliche Fürsorge, der Patient kann ohne Dini13 leben. Dini13 hat ein Recht auf einen Partner mit dem die Partnerschaft auf Augenhöhe lebbar ist. Man selbst nimmt Schaden wenn man sich einer solchen Partnerschaft zu lange aussetzt und dieser Schaden schlägt dauerhaft auf das eigene Kind durch, auch wenn die Partnerschaft später vorbei ist. Ne, Finger weg. Ist übrigens auch der Tipp einer psychisch kranken Freundin, die es mit psychisch Kranken probiert hat.


    Ich glaube, dass Dini13 sehr gut beobachtet hat und dass ihr Gefühl, dass hier was nicht stimmt richtig ist. Das ist dabei gänzlich unabhängig ob da hinter eine solide Diagnose steckt oder nur ein ungutes Bauchgefühl, es ist auch wurscht ob es sich dabei um eine Macke oder eine Persönlichkeitsstörung handelt.

  • Klar sortiert psychich Kranke aus. Haben die kein Recht auf Liebe, Familie, Beziehung?


    Wie gesagt es ist absolut unsinnig. Es gibt genug Beziehung wo ein Partner psychich erkrankt ist und sie trotzdem viele Jahre glücklich lebten. Und wo die Kinder auch zu gesunden Erwachsenen herran gewachsen sind.



    Aber du würdest deinen Partner natürlich eiskalt stehen lassen wenn er plötzlich psychich erkrankt, richtig?


    Der Tipp deiner Freundin ist nicht vergleichbar mit dem hier vorhandenen "Fall" Zwei psychich erkrankte in einer Beziehung ist was vollkommen Anderes als wenn einer der Partner gesund ist.


    Im Übrigen als psychich Erkrankte würde ich auch nicht mit einem psychich erkrankten eine Beziehung pflegen. Weil das ganz einfach zuviel für Beide wäre. Die Eigene und dann noch die Erkrankung des Partners.



    Aber hey wenn der Partner schon leidet wegen einem psychich Erkrankten dann sollte man psychich Erkrankten auch verbieten Kinder zu bekommen nicht? Die könnten ja auch Schaden nehmen.



    Also sag mir Grünschnabel


    Haben psychich Erkrankte kein Recht auf Liebe, Familie, Beziehung?

  • Man selbst nimmt Schaden wenn man sich einer solchen Partnerschaft zu lange aussetzt und dieser Schaden schlägt dauerhaft auf das eigene Kind durch, auch wenn die Partnerschaft später vorbei ist.


    Wenn jemand eine solche Erkrankung hat, kann er natürlich nichts dafür und sollte wohl auch nicht stigmatisiert werden. Aber wenn jemand nicht fähig oder willens ist, sich konstruktiv mit seiner Erkrankung auseinanderzusetzen? Dann würde ich mir schon überlegen, ob ich den potenziellen Schaden für das Kind selbst verantworten kann. Ob ich, wenn ich bei meinem uneinsichtigen Partner bleibe, gerade dann wenn er die Schuld bei mir selbst und anderen Bezugspersonen (so überhaupt vorhanden) sieht, dem Kind einen sicheren Halt geben kann, ohne dass dies fortwährend durch den Partner relativiert wird. Da spielt es überhaupt keine Rolle, ob es jetzt böswillig oder gezielt geschieht, oder ob es einfach Teil des Krankheitsbildes ist.


    Klar hofft man lange auf Besserung (ich spreche aus eigener Erfahrung) und wartet ggf. zu lange, bevor man für sich eine Entscheidung trifft. Diese Entscheidung (ob für oder gegen die Partnerschaft) sollte man aber nicht hinauszögern und dann auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen.

  • Haben psychich Erkrankte kein Recht auf Liebe, Familie, Beziehung?


    Darum geht es doch gar nicht. Natürlich hat jeder Mensch ein solches Recht. Und auch, wenn sich Partner trennen, ist ein regelmäßiger Umgang zwischen Kind und Elternteil wichtig. Die Frage scheint mir eher zu sein, ob das Kind an der psychischen Erkrankung des Elternteils Schaden nimmt oder nehmen kann bzw. wie es davor geschützt werden kann. Nicht vor dem Elternteil, sondern vor den Auswirkungen der Erkrankung, die durch die Uneinsichtigkeit ja noch verstärkt werden können.

  • Grünschnabel,

    Ich bevorzuge sogar bestimmte Haarfarben oder Bildungsabschlüsse und Sprachen. Das ist alles ist völlig legitim.


    das kannst du halten, wie du magst. Die Frage war ja, wenn du dich erstmal auf eine Frau eingelassen hast und sie sich auf dich, weil möglicherweise verliebt, lässt du sie dann fallen, wenn du merkst, da stehen ja Antidepressiva im Badezimmer, oder da findet sich vielleicht doch noch eine blonde Doktorandin mit 17 Sprachen? So liest es sich nämlich für mich.
    Das wäre alles deine Sache, wenn du damit nicht TS und allen Mitlesenden implizit den Rat erteilen würdest, sich mit psychisch Kranken gar nicht erst einzulassen oder bei Andeutungen psychischer Probleme sofort abzuhauen.


    Wir wissen von dem Partner von TS nicht viel. Nur so viel, dass er sich auf ein Patchworkprojekt eingelassen hat, sich auf einen Urlaub vorgefreut und ihn dann abgeblasen hat sowie Antidepressiva nimmt. Meine Bewunderung, was du aus einem Dreizeiler alles herauslesen kannst! Du weißt nicht, welcher Art die Stimmungsschwankungen sind, du weißt nichts über mögliche Anlässe (Kränkungen?), aber freilich, es haben schon Gefälligkeitsgutachter in Sorgerechtsprozessen mit weniger Anhaltspunkten gutes Geld gemacht.


    Dass Dini keinen zusätzlichen Patienten gebrauchen kann, dass es manchmal das Beste sein kann, zu gehen, um selbst nicht kaputt zu gehen, steht außer Frage, aber vielleicht lassen wir sie mal selbst zu Wort kommen, wie sie ihre Beziehung erlebt? Ob es überhaupt so schlimm ist, wie du hineinliest?


    Was du für dich in Anspruch nimmst: "Du solltest mit deinen Urteilen über mich nicht so schnell sein, dazu kennst du mich zu wenig, kennst zu wenig meine Erfahrungen, Freunde, Vorlieben und Vorwissen", solltest du auch deinen Gesprächspartnern im Forum und unbekannten "Psychisch Kranken" zubilligen. Ich empfinde Beitrag 38, deine Reaktion auf Jasiras Formulierung "fast schon faschistoid" als unangemessen beleidigt und beleidigend. Du reitest auf einer Formulierung herum, um deinerseits ihren Fragen auszuweichen, und forderst Verständnis für deine Pauschal-Diskriminierung? Meinen Respekt für jemand, der in diesem Klima hier den Mut aufbringt, sich zu seiner Borderline-Diagnose zu bekennen, und in der Diskussion recht sachlich mit solcher Polemik umgeht!

    Einmal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • Grünschnabel,


    Was du für dich in Anspruch nimmst: "Du solltest mit deinen Urteilen über mich nicht so schnell sein, dazu kennst du mich zu wenig, kennst zu wenig meine Erfahrungen, Freunde, Vorlieben und Vorwissen", solltest du auch deinen Gesprächspartnern im Forum und unbekannten "Psychisch Kranken" zubilligen. Ich empfinde Beitrag 38, deine Reaktion auf Jasiras Formulierung "fast schon faschistoid" als unangemessen beleidigt und beleidigend. Du reitest auf einer Formulierung herum, um deinerseits ihren Fragen auszuweichen, und forderst Verständnis für deine Pauschal-Diskriminierung? Meinen Respekt für jemand, der in diesem Klima hier den Mut aufbringt, sich zu seiner Borderline-Diagnose zu bekennen, und in der Diskussion recht sachlich mit solcher Polemik umgeht!


    Ich finde Grünschnabel sehr sachlich schreibend und Jasira geht ihn mehr als aggressiv an! Er darf also nicht seine Meinung äußern? Darf sich angiften lassen?


    Aha, wieder was gelernt. :kopf:kopf:kopf

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hallo Jasira,


    ich denke Du vergreifst Dich massiv im Ton.


    Auch wenn mir Grundsätzlich Deine Intention klar ist, finde ich es mehr als unverschämt hier usern faschistoide Züge zu unterstellen.
    Ich denke schon, dass jeder Mensch für sich entscheiden darf, welche anderen Menschen er in seinem Leben haben will oder kann, oder?


    Hinzu kommt, dass Deine Wahrnehmung übrigens mitnichten stimmt...


    overtherainbow :rainbow:


    Tante Edith sagt: Maunzelberta: es mag sich so für Dich lesen, ist aber nicht so :blume
    Ein Teil der Stigmatisierung, der fehlenden Krankeneinsicht und praktischen Möglichkeit mit Erkrankungen zu leben, also auch als Partner, findet sich leider auch im Leidensdruck der Betroffenen (und ich meine hier alle Beteiligten) wieder.
    Dieser wird nicht minder schlimm, wenn ich nicht ehrlich die eigene Grenzen erkenne und danach handele.
    Das dies für jeden Menschen andere sind, liegt wohl auf der Hand und ist wohl auch losgelöst vom Grundthema...

  • Elin, ich mach hier nicht die Regel und bestimme nicht, was jemand "darf", ich schreibe nur, wie ich es wahrnehme, und da haben wir eben unterschiedliche Wahrnehmungen. Ist das o.k.?
    Sicherlich ist das Wort faschistoid sehr unglücklich gewählt, und besser wäre es aus der Welt. Aber nachdem hier mehr oder weniger deutlich gemacht worden ist: "Ne, mit so jemand wie dir keine Beziehung!" (eine massive Kränkung), kann man so ein Wort mal auf sich beruhen lassen und muss nicht so massiv und abwertend dagegenbrettern ("Hirnschmalz").


    Overtherainbow, WO liegt denn Jasira mit ihrer Wahrnehmung falsch? Je sachlicher, je klarer, desto mehr lässt sich deine Aussage einordnen.


    Zurück zum Thema: Wie Lena richtig bemerkt hat, ein Arzt hat die Antidepressiva verordnet (von denen es ja auch solche und solche gibt), also wohl auch eine Diagnose gestellt und ist wohl auch im Gespräch mit seinem Patienten. Es ist also nicht so, dass der Partner von TS hier gar nichts täte und dass er gar keine Krankeneinsicht hätte. Nur welcher Art diese Krankheit ist, darüber wissen wir nicht das Geringste. Wir kennen auch eigentlich nicht den Leidensdruck, den Dini hat.
    Gut möglich, dass sie sich nach dieser Generaldebatte (an der ich ja ncht ganz unbeteiligt bin :blume ) dazu nicht mehr hier äußern mag.

    3 Mal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • @ Musicafides Darum mag es der TE vieleicht nicht gehen. Aber offenbar Grünschnabel.
    Seine Äußerungen wirken sehr abwertend gegenüber psychich kranken.


    Ganz als ob Jene kein Recht auf Liebe, Familie und Beziehung hätten.


    Grünschnabel,


    das kannst du halten, wie du magst. Die Frage war ja, wenn du dich erstmal auf eine Frau eingelassen hast und sie sich auf dich, weil möglicherweise verliebt, lässt du sie dann fallen, wenn du merkst, da stehen ja Antidepressiva im Badezimmer, oder da findet sich vielleicht doch noch eine blonde Doktorandin mit 17 Sprachen? So liest es sich nämlich für mich.
    Das wäre alles deine Sache, wenn du damit nicht TS und allen Mitlesenden implizit den Rat erteilen würdest, sich mit psychisch Kranken gar nicht erst einzulassen oder bei Andeutungen psychischer Probleme sofort abzuhauen.


    Danke Maunzelberta du hast es auf den Punkt gebracht.



    @ Elin drehen wir den Spieß mal um. Darf er mich beleidigen und pauschal über einen Kamm scheren?
    Er greift mich an wenn er so abwertend über psychich erkrankte Menschen spricht.
    Und als Betroffene hat man es irgendwann leid als wertlos hingestellt zu werden und werd sich.


    Den , auch wenn Mancher schlechte Erfahrung gemacht hat so kann man dennoch nicht eine komplette Gruppe verurteilen.



    @ overtherainbow Sicher kann er das selbst entscheiden, aber WAS gibt ihm und auch Anderen das Recht allgemein über psychich Erkrankte so zu urteilen und mit Ratschlägen wie. "Meide sie, haut bloß ab wenn ihr auf einen trefft" um sich zu werfen?


    Das grenzt schon an Diskriminierung was hier in dem Thread alles gegen Borderliner und auch allgemein psysich Erkrankte fliegt.



    Mal abgesehen davon das die TE fragte ob sich jemand mit Borderline auskennt. Nicht danach ob jemand schlechte Erfahrung mit Borderline oder psychich Erkrankten gemacht hat.




    Kurz.: Bei allem Respekt für eure persöhnlichen Erfahrungen bitte ich darum hier nicht so abwertend über psysich Erkrankte zu schreiben.


    Es ist verletzend und irreführend, da es nicht auf Alle zutrifft.
    Und hier hinter meinem Bildschirm sitzt auch ein Mensch mit Gefühlen. Jemand der trotz Erkrankung und dem ganzen Trauma etc was dazu geführt hat, versucht sein Leben zu meistern und nicht einfach diesen Warnstempel. "Vorsicht psychich krank" aufgedrückt haben möchte.

  • @all:
    Bitte pauschalisiert nicht in die jeweiligen Meinungsrichtungen und lasst jedem seine Sichtweise und auch Erfahrungen.
    Ganz sicher gibt es psychisch Kranke wie Boderliner, die durchaus in der Lage sind gut für die eigene Beziehung zu sorgen und auch Kinder zu erziehen. Dass hier alles mit dem Partner und dessen psychischer Stabilität steht und fällt, ist ebenfalls nur bedingt belegbar.
    So unterschiedlich wie wir alle sind in unseren Taten, Meinungen und Lebensschichten, so unterschiedlich ist auch der Umgang mit psychisch Kranken.


    Da jetzt zu sagen "Du was du denkst ist falsch, weil ich es so und so erlebt habe" oder aber "Es kann ja garnicht anders sein" ist an dieser Stelle definitiv nicht richtig!
    Genauso gibt es Fälle, wo es richtig ist, dass Kinder aus Familien genommen werden, weil ein Elternteil Borderline hat...zum Schutz für sie.
    Es gibt für diese Erkrankung KEINE allgemeingültige Strategie oder Verhaltensweise für Beziehung und Erziehung. Aber Toleranz und Verständnis zu diesem Thema sollte hier Vorherrschend sein!
    Also bitte versucht niemanden zu bekehren oder "Besserwisserei" hier zu posten...niemanden ist damit geholfen und jeder sollte hier jede Meinung voll Respekt lesen und für sich definieren (oder auch nicht!). Und wir alle sollten erwachsen genug sein, nicht auf die Plattform des "Du hast aber mich angegriffen..." zu wechseln und nett miteinander umgehen.


    Das kriegt ihr hin, auf gehts!

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Also bitte versucht niemanden zu bekehren oder "Besserwisserei" hier zu posten...niemanden ist damit geholfen und jeder sollte hier jede Meinung voll Respekt lesen und für sich definieren (oder auch nicht!). Und wir alle sollten erwachsen genug sein, nicht auf die Plattform des "Du hast aber mich angegriffen..." zu wechseln und nett miteinander umgehen.


    Danke - ähnliches habe ich auch schon gedacht, aber nicht geschrieben, um das Ganze nicht noch mehr in eine Meta-Diskussion ausarten zu lassen. Ich selbst finde es in solchen Zusammenhängen hilfreich, hinter meinem Bildschirm denken zu dürfen, was ich möchte - aber vor dem Antworten, falls nötig, tief durchzuatmen und vor dem Abschicken noch mal kurz zu prüfen, ob das, was ich geschrieben habe, tatsächlich nett und respektvoll ist.

  • Also sag mir Grünschnabel


    Haben psychich Erkrankte kein Recht auf Liebe, Familie, Beziehung?


    Was bedeutet denn hier Recht auf? Meint das Kranke haben einen legitimen Wunsch nach Liebe, Familie, Beziehung? Das kann man wohl bejahen. Bedeutet es sie haben einen Rechtsanspruch auf Liebe, Familie, Beziehung, dann muss man wohl nein sagen, denn so ein Anspruch besteht bei keinem Menschen. Folgt aus dem Wunsch nach schon die Möglichkeit der Wunscherfüllung? Sicher nicht. Und um es klar zu sagen: es gibt psychische Störungen die der Verwirklichung solcher Wünsche entgegen stehen, weil den Betroffenen (ganz oder teilweise) Fähigkeiten in ihrer Persönlichkeit fehlen, die dazu nötig sind. Es mag so sein, dass sich jeder Mensch das wünscht, ebenso klar ist das sich zahlreiche Menschen diesen Wunsch nicht erfüllen und erfüllen können.


    Sind AEs dafür da sich psychisch auffällige Menschen zusätzlich aufzubürden? Ganz sicher nicht. Und damit sind wir wieder bei der Frage die sich die TS stellte. Wie gehe ich mit jemanden um, den ich mag, den ich vielleicht liebe, der aber in seinem Verhalten so gestört ist.

  • Sind AEs dafür da sich psychisch auffällige Menschen zusätzlich aufzubürden? Ganz sicher nicht. Und damit sind wir wieder bei der Frage die sich die TS stellte.


    Wie ist es, wenn der Partner diese Auffälligkeit verheimlicht hatte, vielleicht selbst aus seinem Leben ganz ausgeblendet hat und empfindet, dass sein Verhalten eben seine Normalität ist? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand gezielt eine psychisch kranke Person als Partner aussucht, sondern eher, dass dies erst mit der Zeit deutlich wird und dass man dies aber selbst evtl. auch lange verdrängt, weil man damit nichts zu tun haben möchte. Man steht verhältnismäßig hilflos da, weil man das Verhalten des Partners weder einschätzen noch beeinflussen kann ... so ungefähr könnte ich mir das bei der TS vorstellen. Und man merkt: man kann überhaupt nicht an einem Strang ziehen, man verliert die vormals geglaubte gemeinsame Basis ... oder stellt sich die Frage, ob es eine solche Basis noch gibt bzw. worin diese tatsächlich besteht ... dann würde ich alles daran setzen, Antworten auf die Frage zu finden, was dies alles für die Kinder bedeutet bzw. bedeuten kann, und natürlich auch auf mein eigenes Leben!

  • Ach Grünschnabel, im Fragen ausweichen bist du verdammt gut, oder im Worte verdrehen.


    Du sagst AE's sind nicht dafür da sich psychich Kranke aufzubürden und schon sind psychich Kranke wieder nur eine Last in deinen Augen.


    Sind wir psychich Kranken dafür da das ihr auf uns herum hacken könnt? Das ihr Schuldige habt? Das ihr uns an den Rand der Gesellschaft schieben könnt?


    Wir haben das RECHT, und ja Recht! Darauf glücklich zu sein wie Alle Anderen auch. Wir haben das Recht genauso eine Beziehung führen zu dürfen, Familie zu haben etc.


    Und indem Leute wie du uns als absolut schlecht hinstellen und Anderen raten sich von uns fern zu halten, nehmen Leute wie du uns das Recht. Weil Verunsicherte oder Unwissende sich davon, natürlich beeinflußen lassen.
    Anstatt sich selbst ein Bild zu machen wie unterschiedliche es ist. Wie unterschiedlich auch Personen mit dem selben Krankheitsbild sind. Und selbst zu sehen das manche Leute eben auch mit solchen Menschen Ein glückliches Leben haben können und Andere nicht.



    Und die Frage die sich die TE stellt ist sicher nicht die die du Ihr in den Mund legst. Sie will lediglich mehr Informationen über das Krankheitsbild selbst um dann ganz für sich zu entscheiden wie ihr Leben weiter geht. Welche Entscheidungen sie treffen wird oder nicht treffen wird.


    Und Informationen über das Krankheitsbild sind nicht. "Die sind alle schlecht und man sollte Beziehungen mit ihnen meiden."



    Aber was will man von jemandem erwarten der mehr Wert auf Aussehen und Bildung legt als auf den Charakter. Und ja diese Aussage kannst du von mir aus ruhig als Angriff sehen. Das ist mir piepegal.


    :winken:

  • Aber was will man von jemandem erwarten der mehr Wert auf Aussehen und Bildung legt als auf den Charakter. Und ja diese Aussage kannst du von mir aus ruhig als Angriff sehen. Das ist mir piepegal.


    Mod.-Mitteilung:
    Mir aber nicht! Ab sofort ist es untersagt sich gegenseitig hier zu beschuldigen und herabzusetzen. Weitere eskalierende Postings werden umgehend gelöscht.

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"


  • Wir haben das RECHT, und ja Recht! Darauf glücklich zu sein wie Alle Anderen auch. Wir haben das Recht genauso eine Beziehung führen zu dürfen, Familie zu haben etc. ...


    Damit, das dieses nun kommt hatte ich fest gerechnet, es hatte sich diese Art des Übergehen schon angedeutet. Schau mal in die amerikanische Verfassung, die garantiert jedem das Recht auf Streben nach Glück, nicht auf Glück selbst. Klar kannst du Liebe, Beziehung ... anstreben. Ob das für dich oder jemand anderen überhaupt oder mit einem bestimmten Menschen füllbar ist hängt an vielem, unter anderem daran ob du beziehungsfähig oder liebesfähig bist, ob du konstant bist und Grautöne sprich Kompromisse zulassen kannst. Ein Recht darauf hast du nicht. Und vor allem solltest du bei der Durchsetzung deines "Rechtes" die Rechte der anderen beachten, die zurückstehen müssen damit du dein "Recht" bekommst.


    Also ich hätte Skrupel jemandem zur Last zu falllen mit einer psychischen Erkrankung.



    Aber was will man von jemandem erwarten der mehr Wert auf Aussehen und Bildung legt als auf den Charakter. Und ja diese Aussage kannst du von mir aus ruhig als Angriff sehen. Das ist mir piepegal.


    Meine Liste war nicht vollständig, ich wollte keine Grundsatzrede über die Dimensionen machen entlang der Menschen faktisch potentielle Partner auswählen. Ich wollte nur betonen das es gänzlich normal ist eine Auswahl zu treffen, das dein ´Vorwurf "faschistoid" also schlicht unzutreffend ist. Das mich der Vorwurf beleidigen sollte war und ist mir dabei völlig wurscht.


    Lena77 brachte den unbeachteten Hinweis auf das Neueinstellen der Antidepressiva. Könnte ein Tipp sein, aber auf die Idee sollte der psychisch Kranke kommen. Und bestimmte Antidepressiva haben Haupt und Nebenwirkungen die ebenfalls auf der Beziehungsebene durchschlagen, etwa das herunterdimmen der Überichfunktion oder die Libido.

  • Overtherainbow, WO liegt denn Jasira mit ihrer Wahrnehmung falsch? Je sachlicher, je klarer, desto mehr lässt sich deine Aussage einordnen.



    Mit der Wahrnehmung hier gegen einen oberflächlichen und unmoralisch selektiv agierenden grünschnabel als projeziertes Feindbild vorgehen zu müssen.
    Dazu muss man den Menschen nicht mal persönlich kennen. Es genügt sachlich zu lesen.
    Weder wurde hier persönlich beleidigt, noch irgendwelche Rechte abgesprochen. :kopf


    Zumindest nicht bezogen auf eine Gruppe. ;-)


    Ich persönlich, wenn ich das noch anmerken darf, nehme es auch eher als persönliche Betroffenheit von Jasira war und daher vielleicht die verbalen Entgleisungen....


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Die TE fragt nach Borderline, du kommst und wirfst Narzissmus in den Raum. Unterstreichst das gleich mit Worten die der TE eher ANgst machen könnten. Weil erst sind Borderliner ja ach so schlimme und nicht beziehungsfähige Menschen und dann Narzissten.



    Hallo Jasira,


    nein, eigentlich fragt sie nicht nach Borderline.
    Dini13 schildert das Verhalten des Partners und fragt sich, was der Grund dafür sein könnte.
    Eine mögliche Erklärung scheint ihr Borderline. Narzissmus, manisch-depressiv, Hormonprobleme oder einfach nur chronisch schlecht gelaunt könnten weitere Erklärungen sein.


    Grundsätzliche Frage ist aber, wie man mit einem derartigen Verhalten eines Partners umgeht.


    Ich finde den Ansatz richtig, sich selbst zu entlasten, indem man sich klar macht, dass es tatsächlich der Gegenüber ist, der das Problem hat und in die Partnerschaft trägt - und auch, dass dieses psychischer Natur ist. Viele psychisch auffällige Menschen verteilen Schuld ja so freizügig wie die Kölner Kamelle beim Rosenmontagszug - wichtige Gemeinsamkeit ist: Beides wird ganz weit von sich weg geworfen. Auf Partner hat das mit der Zeit zerstörerische Auswirkungen.


    Nun gibt es hier im Themenstrang ganz viele Ratschläge. Von "kümmere Dich um ihn, sei ihm Stütze, hilf ihm, er braucht Dich, er hat ein Recht auf Glück" bis hin zu "renn so schnell Du kannst, das macht Dich kaputt."


    Daraus entwickelt sich nun der Streit, ob psychisch Kranke kein Recht auf Partnerschaft und Familie haben sollen.
    Ich meine, das darf nicht Thema sein. Es ist nicht der/die psychisch Kranke, der/die hier auf der Plattform um Rat fragt, sondern derjenige Mensch, der mit diesen Absonderlichkeiten im Verhalten umgehen muss. Und hier wäre in meinen Augen der wichtigste Punkt, zu klären, ob die Themeneröffnerin das überhaupt will und kann.


    Heutzutage lernt man sich nicht mehr kennen, ist züchtig verlobt, schwört sich vor dem ersten Kuss ewige Treue, schwebt vor den Altar, wird Mann und Frau und ist dann auf Gedeih und Verderb aneinander gebunden. Es ist gesellschaftlich akzeptiert, sich nach einiger Zeit des Kennenlernes wieder zu trennen. Dieses Trennen ist ebenso akzeptiert, wenn man sogar während der Ehe über Grenzen geht und diese Partnerschaft zugunsten anderer Interessen wieder beendet. Man ist nicht mehr auf Gedeih und Verderb an einen anderen Menschen gebunden.
    Auf jeden Fall sollte die Herbeiführung eines Endes gesellschaftlich akzeptiert werden, wenn der Partner nach einiger Zeit des Kennenlernens nun Verhaltensweisen an den Tag legt, die man eigentlich ablehnt und (wichtiger!), die einen an persönliche Grenzen bringt. Ob das nun Alkohol, Spielsucht, Fremdgeherei, psychische Erkrankungen, zu viel ungepflegte Pickel auf der Nase, die falsche Blutgruppe, eine liderliche Herkunftsfamilie, psychopathisches Verhalten, die falsche Befüllung des Bankkontos, zu viele Altlasten, zu wenig Toleranz oder oder oder... sind... ist dabei nachrangig.


    Es muss (!) erlaubt sein, sich die Frage zu stellen, ob man unter diesen schwierigen und kraftzehrenden und am Anfang nicht erkannten Voraussetzungen diese Beziehung fortsetzen möchte. Man sollte aber nicht das Manko des Partners hinterfragen oder bemüht sein, eine Diagnose/Ursache zu finden. Wichtig ist die eigene Energiebilanz. Er hat ein Verhalten, das die Partnerschaft belastet und das eigene Ergie zieht, die man woanders benötigen würde (für das Kind z.B. - wir sind hier ja alleinerziehend). Ist man bereit, diese Energie zu verbraten? Ist das der Lebenspartner, mit dem man alt werden möchte auch dann wenn er sich nicht ändert und womöglich sogar noch schlimmere Verhaltensweisen an den Tag legt?


    Hier in diesem Falle würde ich vom Partner zuallererst erwarten, dass er selbst an sich ein Problem erkennt und die passenden Maßnahmen ergreift. Definitiv nicht sollte man bereits im frühen Stadium einer Partnerschaft sich verpflichtet sehen, denjenigen mit dem Problem zum Jagen tragen zu wollen. Das ist mir persönlich (inzwischen! ) zu viel Helfersyndrom und zu wenig Selbstachtung. Und ohne Einsicht des Betroffenen gibt es nun mal sowieso keine Besserung - sondern nur Co-Kranke.


    Deswegen mein Rat an Dini13.
    Denk nicht über Diagnosen nach. Die können Dir zwar zuerst ein wenig Last von den Schultern nehmen "oha, er kann nicht anders", bringen Dich aber nicht weiter. Rede lieber mit dem Partner über dessen Verhalten und darüber, wo Deine persönliche Grenzen sind. Frage ihn, in welcher Form er an sich arbeiten möchte und in welchem Zeitrahmen er das bewältigt haben möchte. Er! Nicht Du!


    Und triff dann Entscheidungen.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .