Borderline

  • Hey...
    Hat hier jemand Erfahrung mit Borderlinern?
    Habe seit kurzem den Verdacht das mein Freund diese Krankheit hat.

  • Es sind diese extremen Stimmungsschwankungen.Erst ist alles super,er plant Urlaube usw und am nächsten Tag ist alles auf einmal wieder vorbei.Zwischendurch ist er eiskalt zu mir und meinem Kleinen und im nächsten Moment setzt er sich mit ihm hin und spielt.
    Ich weiss das er seit langem starke Antidepressiva nimmt.

  • Habe seit kurzem den Verdacht das mein Freund diese Krankheit hat.


    Hast Du Deinen Freund schon einmal auf das angesprochen, was Dir an ihm aufgefallen ist und wozu Du Fragen hast? Ich würde da nicht mit der Tür ins Haus fallen à la "Sag mal, kann es sein, dass Du Borderliner bist?", sondern eher - je nachdem, wie gesprächig er zu solchen "heiklen" Themen sein mag, anhand der Dinge, die sich aus Deiner Sicht geändert haben (entweder tatsächlich oder in Deiner Wahrnehmung).


    Du hast Dich für diesen Mann entschieden, also solltest Du ihn auch so annehmen können, wie er ist. Wenn er eine chronische Persönlichkeitsstörung hat, sollte er da allerdings auch ehrlich mit Dir sein und da nichts verschweigen.


    Was würde es ändern, wenn Du weißt, dass er Borderliner ist?

  • Hallo Dini13,


    willkommen im Club! Mein Ex hat das auch, ich habe es 15 Jahre ausgehalten, dann hab ich mich getrennt. jetzt macht er mir und unserer Tochter das Leben schwer sei mehreren Jahren.


    Nur leider weiß er es nicht das er es hat und geht auch nicht zum Arzt, weil bei ihm ist ja alle ok.......


    Ich habe mir damals ein Buch gekauft, damit ich das alles besser verstehe und evtl. besser mit ihm umgehen kann, weil mit Kind bleibt man ja leider immer in Konakt.


    Der Umgang mit Borderlin Persönlichkeiten ist extrem schwer für das Umfeld und man muss aufpassen das man da nicht selbst unter die Räder kommt.



    :troest


    L. G.

  • Du hast Dich für diesen Mann entschieden, also solltest Du ihn auch so annehmen können, wie er ist. Wenn er eine chronische Persönlichkeitsstörung hat, sollte er da allerdings auch ehrlich mit Dir sein und da nichts verschweigen.


    Wenn Du im Gespräch mit ihm direkt nicht weiterkommst und Du aber Personen kennst, die näher mit ihm zu tun haben (z. B. Verwandschaft, enge Freunde), würde ich mir die Freiheit nehmen, auch die einmal zu fragen, ob sie Deine Beobachtungen teilen können oder wie sie diese beurteilen. Vorzugsweise würde ich da solche Menschen auswählen, die ihn schon länger kennen als Du.

  • Ja,genau das habe ich heute getan.Habe seine WG Mitbewohnerin angeschrieben.Als er das gehört hatte war er fassungslos.Habe bis jetzt noch keine Antwort von ihr bekommen.
    Ich sollte sogar heute einen Arzttermin heute ausmachen bei seinem Neurologen weil ich ihn darum gebeten habe das er dort nochmal hingeht.Da sollte ich sogar ,it kommen.
    Er ist so anstrengend im Moment.Sage ich das ich mich verabredet hab ist r sofort trotzig und sagt er ist am WE komplett weg usw....
    Alles wird auf andere abgeschoben, er trägt für fast gar nichts Verantwortung.

  • Stimmungsschwankungen allein sagen nicht unbedingt aus, ob jemand Borderline hat oder nicht, So kann auch jemand reagieren, der manisch-depressiv ist. Es müssen mehrere Kritierien erfüllt sein: http://www.neurologen-und-psyc…line-stoerung/diagnostik/
    Wie reagiert er z.B. auf Kränkungen, bzw. was ist für ihn gleich ein Kränkung? Für mich als Laie mit persönlichen Erfahrungen wäre das auffälligste Symptom: Wenn er zu dir kalt und abweisend ist und jemand drittes kommt hinzu, kann er dann 180 Grad seine Stimmung und sein Verhalten umstellen, oder merkt auch der Dritte, dass er irgendwas hat? Wenn das letztere, würde das in meinen Augen dagegen sprechen.


    Ich wäre überhaupt vorsichtig mit solchen Diagnosen, denn du bist kein Arzt, und die Frage ist doch, was sie dir bringt? Wenn du unter der Beziehung leidest, dann hilft es dir eher, die konkreten Punkte anzugehen. Borderline ist gleich ein so mächtiger Begriff, dass er schon Fluchtimpulse auslösen kann. Er kann aber auch dazu einladen, jedes Verhalten deines Freundes zu pathologisieren, auch wenn es dafür ganz erklärbare Gründe gibt. Wenn mir jemand sagen würde, ich hätte Borderline und solle zum Neurologen gehen, wäre ich z.B. auch erstmal fassungslos. Die Reaktion ist denke ich erstmal normal.


    Sollte es aber Borderline sein oder sonst eine Persönlichkeitsstörung, die dir oder dem Kleinen auf Dauer schadet, wäre ich mir selbst der Nächste. Oder vielleicht anders gesagt, diese Einstellung: "Du hast Dich für diesen Mann entschieden, also solltest Du ihn auch so annehmen können, wie er ist.", würde ich dann für gefährlich halten und immer darauf achten, wo meine Grenzen sind, was ich mittragen kann, was ich dem Kleinen zumuten kann. Du kannst nicht einen anderen Menschen auffangen. Du kannst für ihn dasein in der Not, aber du kannst nicht für ihn die Verantwortung übernehmen, sonst läufst du in Gefahr, dich selbst zu verlieren.

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  • Oder vielleicht anders gesagt, diese Einstellung: "Du hast Dich für diesen Mann entschieden, also solltest Du ihn auch so annehmen können, wie er ist.", würde ich dann für gefährlich halten und immer darauf achten, wo meine Grenzen sind, was ich mittragen kann, was ich dem Kleinen zumuten kann.


    Meine Äußerung diesbezüglich war genau dahingehend gemeint, selbst zu überprüfen, ob Du diesen Menschen so annehmen kannst oder nicht. Die damit verbundenen Fragen kannst aber nur Du selbst beantworten, so wie auch die Beurteilung, wie Du selbst die Auswirkungen auf Dich und Euer gemeinsames Kind einschätzt, Wenn Du mehr darüber weißt: gibt es eventuell Selbsthilfegruppen, wo Du Dir Hilfe holen könntest?

  • glaub mir musicafides - bei Borderline nützt Dir keine Selbsthilfegruppe.


    Das macht Dich als Partner kaputt - da kannst du nur noch sehen, das Du wegkommst. Hört sich hart an - ist aber so. Leider

  • Das macht Dich als Partner kaputt - da kannst du nur noch sehen, das Du wegkommst. Hört sich hart an - ist aber so. Leide


    je nach dem wie du selber geformt bist.. mit dem wissen das der Partner Borderliner ist..dem auseinander setzen mit der Problematik und dem entgegen wirken,und wenn der Borderliner selber schon an sich gearbeitet hat..ist es durchaus möglich eine*relativ* vernünftige Beziehung zuführen.Dieses kann nicht jeder ist mir bewusst.

  • Tascha: Hast du schon mal mit einem Partner zusammengelebt der Borderline hat?


    Wenn der Partner von sich selbst so überzeugt ist und sich keinerlei Behandlung unterzieht, nicht gegen arbeitet - hast du keine Chance.


    Ich hab es 15 Jahre ausgehalten. Es hat lange gedauert bis ich überhaupt überrissen habe was da schief läuft, im Nachhinein ist mir vieles klar geworden. Ich könnte ein Buch schreiben .........


    Sicherlich gibt es verschieden starke Ausprägungen, aber das wird mit dem Alter nicht besser eher schlechter. Ich weiß auch nach über 4 Jahren Trennung, das ich es damals richtig gemacht habe dass ich gegangen bin.

  • Trifft das nicht auf jede Situation zu, bei der man es mit einem psychisch kranken, aber völlig uneinsichtigen Menschen zu tun hat?

  • @↑ Rollschuh :Ich würde ohne eigen erfahrung so etwas nicht in den Raum stellen..ich rede ja auch nicht von denen die nicht an sich arbeiten... manchmal ist es durchaus sinnig sich zu trennen keine frage..aber eben nicht immer und nicht ohne es versucht zu haben. das setzt aber eine gewisse Stärke( nicht fehl verstehen stärke besitzt jeder mensch ich meine ein sehr gefestigtes selbst) vorraus besitzt man die nicht , läuft man durch aus gefahr daran kaputt zu gehen.

  • Hast du schon mal mit einem Partner zusammengelebt der Borderline hat?


    Ja habe ich und ich lebe noch.


    Zitat

    Wenn der Partner von sich selbst so überzeugt ist und sich keinerlei Behandlung unterzieht, nicht gegen arbeitet - hast du keine Chance.


    Sehe ich nicht so. Ich habe nichts erwartet und das "bisschen" was kam als sehr gut im Herzen festgehalten.


    Zitat

    Ich hab es 15 Jahre ausgehalten


    Ich 20 Jahre und keines davon bereut.


    Meine Ehe war trotz dieser Krankheit schön und ja wenn es an die eigene Substanz geht, muss man einen Schlussstrich ziehen.


    Ich sehe es wie Tascha: Nicht jeder kann das aushalten oder hat die Kraft dafür. Dennoch sollte genau dieser Punkt nicht pauschalisiert werden.

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"

  • Ich stimme zu das nicht Jeder die Kraft dafür hat. Aber das muß man eben selbst herraus finden.


    Vor allem keine voreiligen Diagnosen. Im übrigen kann ein Partner für einen Borderliner auch durchaus sehr positiv sein.


    Ich selbst bin Borderliner und mein Ex hat mir allein damit das ich ihn hatte viel Kraft gegeben. Es war für ihn nicht immer einfach aber das ich diese Erkrankung habe war auch nie Thema bzw belastendes Thema.
    Nur als die Trennung frisch war, aber klar da war noch Frust und Wut aufeinander sehr stark.


    Und jetzt, ich bin alleinerziehend und kann aus der Sicht eines Betroffenen sagen, das es schon schwer ist aber nicht unmöglich.


    Und das Beziehungen mit Borderlinern funktionieren kann weiß ich durch viel Kontakt mit Anderen Borderlinern und Angehörigen.


    Eine Freundin die schon zur alten Generation gehört war ganz 52 Jahre glücklich verheiratet trotz Borderline.


    Also bitte bitte pauschaliert nicht. Solche Leute sind auch nur Menschen und sie auf diese Art ins Aus zu stellen ist sehr verletzend.


    @ TE Wenn du den Verdacht hast das dein Freund diese Erkrankung hat dann sprich mit ihm, behutsam. Sehr warscheinlich kommen Abwehrreaktionen, was natürlich ist. Aber du kannst ihn nicht zwingen. Und die Diagnose kann letzendlich nur ein Arzt stellen.
    Nur weil manche Symptome passen könnten heißt das nicht das er Borderline hat.


    Borderline ist ein sehr weitgefächertes Symtomebild.

  • Heutzutage wird viel zu schnell und zu oft das Wort Borderline in den Mund genommen, wenn Erwachsene psychisch auffällig werden.


    Strange world. :tuedelue

    Einmal editiert, zuletzt von celin91 ()

  • Es ist ja gar nicht soo verkehrt sich gedanken um das Verhalten des Partners zu machen...sicherlich wird sehr schnell nach einem passenden begriff gesucht... der/die Te hat ja nur nach erfahrung in die richtung gefragt...sie hat ja noch nicht gesagt das es auch so ist.

  • Stimmungsschwankungen können aus so vielen Ecken der menschliche Psyche kommen...


    Da würde ich gar nicht versuchen eine Diagnostik in Gedanken wahrzunehmen. Schließlich geht es wenn bei der Diagnostik auch nur um Kriterium ABC GH UIJ ist Borderline, wenn eine bestimmte Anzahl davon ausgeprägt vorhanden ist.


    Defakto dein Partner scheint aus deiner Wahrnehmung weit neben sich zu stehen, warum auch immer vom Verhaltensmuster her.


    Die Frage ist im Kern betrachtet, wie kann man ihn unterstützen wieder in seine Mitte zu finden und wenn das nicht möglich ist, wie kann ihm geholfen werden.


    Für dich die Kernfrage, inwieweit belastet dich das, das du aus deiner Mitte kommst? Und wie gehst du damit um?



    Pauschal auch zu sagen wie es mit einem Borderliner in einer Beziehung ist, ist genau so unmöglich zu sagen wie ist es mit dem oder xyz in einer Beziehung.
    Jeder Mensch ist komplett anders, auch in seinen psychischen Verhalten und gerade in Erkrankungen, so sollte man glaube ich davon absehen zu pauschalisieren.

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen