Heimlichkeiten

  • Ja. Und hier muss jeder vermutlich für sich selbst herausfinden, bis zu welchem Grad man versucht, sich in den anderen Elternteil hineinzuversetzen und ab wo man es lässt.


    Da bin ich voll bei dir. Irgendwann ist da auch eine Grenze, wo man zwar vielleicht noch irgendwie verstehen könnte, aber was bringt das dann? Wenn ich aus lauter Verständnis alles mitmache, was der andere macht auch wenn es noch so blöd für die Kinder ist, dann ist diesen - um die es ja letztlich gehen sollte - nicht geholfen. Ich meine auch, dass Elternebene keine psychotherapeutische Haltung gegenüber dem anderen Elternteil verlangt sondern zu versuchen das Beste für die Kinder zu tun.


    Und ich finde es auch sehr schwierig diese Spielchen nicht mitzumachen. Weil sie ja meistens so angelegt sind, dass man sich als anderer ET damit auseinandersetzen muss. Als ob es nicht eh schon schwer genug wäre zu versuchen das Richtig für die Kinder zu tun wird es noch erschwert wenn da jemand immer quer schießt und zwar aus nächster Nähe... ich denke, das ist eine weiter Schwierigkeit für viele AEs, die oft so nicht gesehen wird...

  • Besonders der Aspekt der Überforderung der Kinder erscheint mir da relevant zu sein.


    Kann es nicht sein, dass das Kind viel weniger überfordert ist, als du das siehst :frag Oder wenn das Kind überfordert ist, wer ist dann Ursache für die Überforderung. Die Aktion der Mutter oder die eigene Reaktion? Ich finde nicht, dass das so einfach herunter zu brechen ist. Die wichtigste Frage wäre doch erst mal: Ist dein Kind denn überfordert oder unglücklich?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • dass das Kind viel weniger überfordert ist, als du das siehst


    Ich denke Kinder sind immer damit überfordert z.b. Geheimnisse vor einem anderen, den sie lieben, haben zu müssen. Kinder sind überfordert wenn man sie zu Verbündeten gegenüber anderen Erwachsenen macht, Kinder sind überfordert wenn man sie in eine Erwachsenenrolle drängt... Kinder sind überfordert wenn sie in einen Streit zwischen den Eltern geraten...


    Ich denke aber wenn einer die Kinder so "überfordert" kann man nur versuchen den "Druck" irgendwie rauszunehmen. Und ich glaube das versucht M. indem er versucht klar zu machen, dass die Tochter keine Geheimnisse vor ihm haben zu braucht. Er fragt sich nur, wie er auch seinem Sohn helfen kann... so verstehe ich das zumindest ...

  • Als ob es nicht eh schon schwer genug wäre zu versuchen das Richtig für die Kinder zu tun wird es noch erschwert wenn da jemand immer quer schießt und zwar aus nächster Nähe...


    Wenn man etwas in die Richtung schreibt oder sagt, verstehe ich nicht, warum daraus gleich gefolgert wird, man würde den anderen Elternteil (bewusst) schlecht machen ...

    Ich denke aber wenn einer die Kinder so "überfordert" kann man nur versuchen den "Druck" irgendwie rauszunehmen. Und ich glaube das versucht M. indem er versucht klar zu machen, dass die Tochter keine Geheimnisse vor ihm haben zu braucht. Er fragt sich nur, wie er auch seinem Sohn helfen kann... so verstehe ich das zumindest ...


    Genau. Auf diese Frage finde ich keine befriedigende Antwort. Die Tochter weiß, dass sie alles erzählen kann, dass ich ihre Zweisamkeit mit der Mama respektiere und mich da nicht einmische, dass sie einfach sie selbst sein kann. Dass sie sich meiner Liebe sicher sein kann und dass ich zwar streng, aber nicht nachtragend bin. Und ich habe den Eindruck ganz persönlich, dass sie unter diesen Bedingungen ganz gut aufwachsen kann.

    Ist dein Kind denn überfordert oder unglücklich?


    Natürlich gibt es immer wieder Situationen, in denen sie unglücklich ist, aber das geht vorbei wie ein Unwetter. Die haben auch meistens nicht für mich erkennbar mit der KM zu tun. Wenn die KM z. B. beim Ausfall des letzten Umgangs wegen Krankheit des Sohnes meint, die Tochter sei deshalb sicher ganz traurig, habe ich ihr das zwar nicht anmerken können, aber ich habe ihr schon gesagt, dass ich es schade fände, dass der Umgang ausgefallen ist.


    Es ist auffällig, dass die Tochter auch Dritten gegenüber so gut wie nie etwas über ihre Mama erzählt. Woran das liegt, weiß ich allerdings nicht und versuche es auch nicht, herauszubekommen. Ich kenne jedenfalls niemanden, der sie versucht, in diese Richtung auszuhorchen.

  • Wenn man etwas in die Richtung schreibt oder sagt, verstehe ich nicht, warum daraus gleich gefolgert wird, man würde den anderen Elternteil (bewusst) schlecht machen ...


    Vielleicht liegt das an Deiner Art darüber zu schreiben? Das habe ich erst in dem Thread gedacht (Umgangsausfall wegen Krankheit), indem Du von Eurem Telefonat bzgl. des Magen-Darm-Infektes Eures Sohnes erzählst. Du hast entschieden, lieber nicht zu riskieren, dass Eure Tochter sich ansteckt; die Mutter befürchtet, dass die Tochter deshalb traurig sein könnte; Ihr einigt Euch darauf, dass Ihr nicht hinfahrt - und trotzdem musst Du den Seitenhieb verteilen, dass der Entschluss zum Umgangsausfall für die Mutter ja bereits feststand und die Absprache mit Dir für sie nur Rhethorik gewesen sei. Da entsteht schonmal der Eindruck, dass die Mutter es Dir einfach nicht recht machen kann...

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Da entsteht schonmal der Eindruck, dass die Mutter es Dir einfach nicht recht machen kann


    Möglicherweise ist das auch so. Aber andererseits: Weder muss die KM mir irgendetwas recht machen, noch sehe ich mich in der Pflicht, das umgekehrt zu tun. Ich sehe alleine die Notwendigkeit meinerseits, den Kontakt der Tochter zur KM (wie zu anderen Bezugspersonen auch) zu fördern.

  • Du hast entschieden, lieber nicht zu riskieren, dass Eure Tochter sich ansteckt; die Mutter befürchtet, dass die Tochter deshalb traurig sein könnte; Ihr einigt Euch darauf, dass Ihr nicht hinfahrt - und trotzdem musst Du den Seitenhieb verteilen, dass der Entschluss zum Umgangsausfall für die Mutter ja bereits feststand und die Absprache mit Dir für sie nur Rhethorik gewesen sei. Da entsteht schonmal der Eindruck, dass die Mutter es Dir einfach nicht recht machen kann...

    Ich finde, das zeugt lediglich von einer gesunden Wahrnehmung der Dinge. Auch hier kommt es wieder auf den Empfänger der Aussage an und wie dieser sie interpretiert.


    Gruß

  • Auch hier kommt es wieder auf den Empfänger der Aussage an und wie dieser sie interpretiert.


    Das ist schon interessant auf mich wirkt das alles weder feindselig noch irgendwie gesund reflektiert. Eher übermäßig besorgt, wenn man es positiv ausdrücken möchte, kontrollsüchtig und ambivalent wenn es man negativ bewertet.
    Sicherlich ist diese Angst auf Grund der Vergangenheit verständlich, ich glaube aber, dass die hemmt auf einer Elternebene an zu kommen. Ich selbst war auch mal in dieser für mich ausweglosen Situation, natürlich mit dem Vorteil, dass der Aufenhalt der Kinder nicht strittig war. Und da hat es mir sehr geholfen mal genau zu schauen, wo der KV und ich in der Erziehung grundsätzlich andere Ideen verfolgen, warum das so ist, was dabei raus kommt und ob es nicht möglich ist das beides nebeneinander existiert.


    Bei Musikafides und der KM kann man schon mal herausstellen, dass ein Knackpunkt die Ernährung ist. Vielleicht ist es da hilfreich mal zu überlegen, dass Kinder in sehr unterschiedlichen Kontexten aufwachsen, und vielleicht das eigene Ideal nicht unbedingt der einzige Weg zum Erfolg ist. Dann kann man sich zumindest bei der Tochter entspannt zurücklehnen mit dem Wissen das dieser schädliche Einfluss zeitlich so begrenzt ist, dass es für die körperliche Entwicklung keine Rolle spielt. Damit wären sämtliche Ü-Ei, MC Doof und andere Thread schon mal abgehakt. Beim Sohn müsste man sich darauf verlassen, dass das Ernährungskonzept der KM, ihn schon nicht umbringt. Und genau das ist es, was ich weiter oben als zu hohe Erwartungshaltung thematisiert habe.


    Der große zweite Knackpunkt ist ja diese indirekte Kommunikation, um daran arbeiten zu können, muss ja erst mal irgendeine Basis vorhanden sein. Ich selbst bin lange gut damit gefahren Äußerungen der Kinder unkommentiert stehen zu lassen. Ganz erstaunlich fand ich übrigens, dass die Kinder keine Stellungnahme eingefordert haben. So bin ich wirklich gut aus dem quasi selbstauferlegten Erklärungs- /Rechtfertigungszwang herausgekommen. Und wenn man diese Schleife durchbricht, die Tochter hat dann nichts mehr, dass sie der Mutter indirekt zurückkommunizieren kann, wird der Alltag schon mal viel entspannter. Ich glaube in solchen Situationen ist es für die Kinder am wichtigsten einen Fels in der Brandung zu haben und ein solcher Fels, rechtfertigt sich nicht.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • musicafides,


    ich habe bei dir insgesamt den Eindruck dass alles (oder vieles) einfacher wäre, wenn du lernen würdest die Dinge etwas lockerer und entspannter zu sehen ...
    Nicht aus allem ein Drama machen.
    Kind versteckt Süßigkeiten, na und ?!
    Sag' doch einfach dass das nicht nötig ist. Dass es selbstverständlich Süßigkeiten von der Mama mitbringen kann, ihr einen geeigneten Platz dafür sucht und es diese dann auch essen darf ...
    Wo ist das Problem :hae:


    Junior bringt vom Papa auch immer Zeug's mit ...

  • Bei Musikafides und der KM kann man schon mal herausstellen, dass ein Knackpunkt die Ernährung ist.


    Ich sehe das noch nicht mal als Knackpunkt, sondern als unterschiedliche Vorstellungen, die ich durchaus bei der KM so stehenlassen kann. Das Problem entsteht dadurch, wenn die KM daraus ein Thema macht und ich das dann entschärfen muss. Abgesehen von einigen ganz wenigen Grundregeln (keine Bonbons u. Lutscher) überlasse ich das Thema Ernährung den Personen, bei denen meine Tochter zur jeweiligen Zeit is(s)t. Bei mir gelten die vereinbarten Regeln. Das genügt.

    Dann kann man sich zumindest bei der Tochter entspannt zurücklehnen mit dem Wissen das dieser schädliche Einfluss zeitlich so begrenzt ist, dass es für die körperliche Entwicklung keine Rolle spielt.


    Genau so ist es. Um die Ernährung meiner Tochter mache ich mir auch akut keine Sorgen.

    Ganz erstaunlich fand ich übrigens, dass die Kinder keine Stellungnahme eingefordert haben.


    Das ist bei uns anders. Immer wieder kommt die Frage meiner Tochter, warum denn ihre Mutter immer so schlechte Dinge über mich sagt, die nicht stimmen würden - sie könne ihrer Mama irgendwie nicht mehr vertrauen. Und ich würde sicher solche Dinge nie über die KM sagen. Sie würde sich dann am liebsten die Ohren zuhalten.


    Meiner Tochter sage ich dann, dass die KM das vermutlich wirklich so sieht, wie sie sagt, und dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie das böse meint. Zum anderen, dass ich mir vorstellen kann, dass die KM mich nicht besonders mag, aber dass dies für mich keine Rolle spielt. Ich möchte ja nicht, dass die Tochter in die Situation kommt, dass sie meint, mich verteidigen zu müssen.

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  • Sag' doch einfach dass das nicht nötig ist. Dass es selbstverständlich Süßigkeiten von der Mama mitbringen kann, ihr einen geeigneten Platz dafür sucht und es diese dann auch essen darf ...


    Genau das habe ich unabhängig von den vielen Ratschlägen hier längst gemacht ... nur so am Rande. Danke für den gutgemeinten Hinweis.

  • Das ist bei uns anders. Immer wieder kommt die Frage meiner Tochter, warum denn ihre Mutter immer so schlechte Dinge über mich sagt, die nicht stimmen würden - sie könne ihrer Mama irgendwie nicht mehr vertrauen. Und ich würde sicher solche Dinge nie über die KM sagen. Sie würde sich dann am liebsten die Ohren zuhalten.


    Meiner Tochter sage ich dann, dass die KM das vermutlich wirklich so sieht, wie sie sagt, und dass ich mir nicht vorstellen kann, dass sie das böse meint. Zum anderen, dass ich mir vorstellen kann, dass die KM mich nicht besonders mag, aber dass dies für mich keine Rolle spielt. Ich möchte ja nicht, dass die Tochter in die Situation kommt, dass sie meint, mich verteidigen zu müssen.


    Das sehe ich auch als Knackpunkt, nicht die "Kleinigkeiten" in der "unterschiedlichen Erziehung". Sondern dass du dich sorgst, dass die KM klar gegen dich arbeitet und versucht sich mit der Tochter gegen dich zu verbünden und diese so in eine echt blöde Situation bringt. Dem gegenüber fühlst du dich hilflos. Ich finde, dass du das wirklich vernünftig und gut machst in dieser Situation. Viel mehr kannst du vermutlich nicht tun, weil du die Frau leider hier nicht ändern kannst.
    Ich verstehe auch die Sorge um deinen Sohn. Ich denke da kannst du nur - wenn du ihn sehen kannst - einfach "du" sein und ihm so ein anderes Bild von einem Elternteil mitgeben.
    Ich finde es sehr traurig, dass wir unsere Kinder oft nicht besser schützen können und diese damit leben müssen, dass sich ein anderes Elternteil so benimmt, dass es für die Kinder schwierig wird.
    Falls jemand hierfür eine gute Lösung wüsste, wäre ich auch äußerst dankbar, weil ich immer nur höre, dass man sich so und so verhalten soll dann kommt man auf eine "Elternebene" - meine Erfahrung ist aber, dass ich soviel auf dieser Ebene sein kann wie ich will und es trotzdem nicht wie im "Lehrbuch" funktioniert wenn der andere nicht mitmacht ... :hae:

  • Jetzt überleg mal kurz, was an Information das kommuikative Kind der Mutter zurückkommuniziert:


    "Papa hat gesagt, du magst ihn nicht", oder auch "Papa hat mir erklärt, was gute und schlechte Geheimnisse sind. Und wenn wir Geheimisse vor ihm haben, sind die immer schlecht." Verstehst du, was ich mit Kreislauf meine? Vielleicht ist ein. "Ich weiß es nicht" doch die effektivere Antwort :frag

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Vielleicht ist ein. "Ich weiß es nicht" doch die effektivere Antwort


    Wenn das Kind sich mit dieser Antwort auf Dauer zufriedengibt, ja. Wenn nicht, müssen andere Antworten her. Ich kann auch nicht mehr als die KM bei der Tochter nach Kräften verteidigen.


    Verstehst Du, was ich meine? Oft genügt ein "Ich weiß es nicht" eben nicht, weil es für die Tochter keine befriedigende Antwort ist. Im Übrigen gebe ich solche Antworten nie, ohne zu betonen, dass es bestimmte Dinge gibt, um die sie sich einfach nicht kümmern muss - nämlich was zwischen ihrer Mutter und mir ist.


    Das gehört m. E. nämlich auch dazu: der Tochter zu helfen, sehen zu können, was wichtig ist und was nicht wichtig ist. Dass die Mutter bestimmte Dinge über mich sagt, ist eher nicht wichtig. Nicht für die Tochter, nicht für mich.

  • Wenn das Kind sich mit dieser Antwort auf Dauer zufriedengibt, ja. Wenn nicht, müssen andere Antworten her.


    Bist du da sicher, wenn du etwas nicht weißt, kannst du es unabhängig davon ob das nun befriedigend ist oder nicht, nicht liefern ;-) . Vielleicht muss deine Tochter sich dann erst mal daran gewöhnen, das du nicht auf alles eine Antwort hast, aber ich denke schon, dass das praktikabel ist.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


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  • Verstehst Du, was ich meine? Oft genügt ein "Ich weiß es nicht" eben nicht, weil es für die Tochter keine befriedigende Antwort ist. Im Übrigen gebe ich solche Antworten nie, ohne zu betonen, dass es bestimmte Dinge gibt, um die sie sich einfach nicht kümmern muss - nämlich was zwischen ihrer Mutter und mir ist.


    Das gehört m. E. nämlich auch dazu: der Tochter zu helfen, sehen zu können, was wichtig ist und was nicht wichtig ist. Dass die Mutter bestimmte Dinge über mich sagt, ist eher nicht wichtig. Nicht für die Tochter, nicht für mich.


    Also jetzt bin ich völlig verwirrt. Dass Du der Tochter gegenüber erwähnst, dass es Dinge gibt, um die sie sich nicht kümmern brauch, weil Ihr das als Eltern direkt regelt, das ist mir ehrlich gesagt neu. Das passt für mich auch nicht zu den ganzen Erklärungen, die Du Deiner Tochter immer wieder über Dinge gibst, die ihre Mutter mit mir macht oder bespricht. Entweder ich sage dem Kind, dass es Dinge sind, die zwischen den Eltern geklärt werden, oder ich erkläre dem Kind gegenüber, warum ein Elternteil dies macht und das andere anders. Beides zusammen schließt sich für mich aus.


    Auch wenn man mir ja ziemlich direkt die Fähigkeit abgesprochen hat, den großen Zusammenhang sehen zu können, möchte ich trotzdem meine abweichende Meinung äußern.
    Selbst wenn hier fast alle den perfiden Gesamtplan der Mutter verurteilen, ich denke, es muss nicht so sein, dass hinter fast jeder Aktion und Aussage der Mutter ein Plan steckt, M. zu diskreditieren bzw. gegen ihn zu spielen. Auch ich bin, wie einige andere, der Meinung, dass in dem Verhalten der Mutter eine tiefe Verunsicherung steckt. Ob es so ist oder nicht, kann ich allerdings nicht wirklich beurteilen. ABER...eigentlich ist es gar nicht wirklich relevant, denn ich kann an M. Stelle nur mein Bestes tun, als verantwortungsvoller Elternteil zur Verfügung zu stehen. Das bedeutet dann auch, dass Äußerungen und Aktionen der Mutter in ihrer Bedeutung gewertet werden. Und da kann man dann gewisse Äußerungen der Mutter hinnehmen und auch mal unkommentiert stehen lassen (ggf. noch der Tochter sagen, dass diese Dinge direkt zwischen den Eltern geklärt werden, aber definitiv nicht mehr), und sich um wirklich relevante Dinge (Einsetzung des Umgangs mit dem Sohn) mit voller Energie zu kümmern.


    Diese für mich klare Vorgehensweise sehe ich allerdings momentan noch nicht, sondern ich sehe viele Rechtfertigungen und Erklärungen. Sorry, aber das ist mein Eindruck.

  • Und da kann man dann gewisse Äußerungen der Mutter hinnehmen und auch mal unkommentiert stehen lassen (ggf. noch der Tochter sagen, dass diese Dinge direkt zwischen den Eltern geklärt werden, aber definitiv nicht mehr)


    Ja, ich kann gewisse Äußerungen der KM hinnehmen und weiß auch nicht, welche das konkret sind oder waren, weil ich darüber nicht mit meiner Tochter spreche. Wenn meine Tochter von sich aus konkret darüber redet, dann ist das in Ordnung. Wenn sie es nicht tut, dann ebenfalls. Nur so nebenbei: Ihr zu sagen, dass diese Dinge direkt zwischen den Eltern geklärt würden, hieße, dass ich ihr gegenüber ein Versprechen abgebe zu einer Angelegenheit, in der ich nichts versprechen kann ... das war übrigens eine andere uns vermittelte Grundregel, den Kindern nur solche Dinge zu versprechen, welche eingelöst werden können.


    Schon mal überlegt, dass man durch ein fortwährendes "Ich weiß es nicht" seinen Kindern vermittelt, dass man sie möglicherweise nicht ernst nimmt und sich mit den Dingen, die sie beschäftigen, nicht auseinandersetzen möchte? Soll ich meine Tochter links liegen lassen, weil ja alles so prima läuft, und ihr vermitteln, dass ich mich eigentlich viel mehr um den Sohn kümmern muss? Das kann es doch nicht sein ...

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  • musicafides: Schon mal überlegt, dass sich die Fragestellung zur Problemlösung sich vielleicht nicht nur über analytische und konsequente (im Sinne von logisch folgerichtig) bildet, sondern auch über den emotionalen Teil?
    Also aus dem Bauch raus.
    So als Mensch....


    krypa: Mit Waage meine ich, zwei sich in sich selbst tragende ET. Wenn also Eltern die sich aufgrund von Trennung nicht mehr gegenseitig in ihrer Verschiedenheit ergänzen, kann es leicht dazu kommen, dass versucht wird mehr aus zu gleichen, als wirklich erforderlich ist, was nicht weniger Ungleichgewicht schafft als das Defizit des anderen ETs . ;-)



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • musicafides Schon mal überlegt, dass sich die Fragestellung zur Problemlösung sich vielleicht nicht nur über analytische und konsequente (im Sinne von logisch folgerichtig) bildet, sondern auch über den emotionalen Teil?


    Ja, habe ich. Aber gerade in der Hinsicht bin ich dankbar für Anregungen, da ich von meinem Typus her eher rational an die Angelegenheit herangehe.

    Mit Waage meine ich, zwei sich in sich selbst tragende ET. Wenn also Eltern die sich aufgrund von Trennung nicht mehr gegenseitig in ihrer Verschiedenheit ergänzen, kann es leicht dazu kommen, dass versucht wird mehr aus zu gleichen, als wirklich erforderlich ist


    Wir haben uns eigentlich noch nie in unserer Verschiedenheit ergänzt. Außer, man meint vielleicht den wirtschaftlichen Unterhalt. Da war die Ergänzung besonders für die KM ideal, zugegebenermaßen. Aber zurück zum Thema: wenn ich versuchen würde, auszugleichen, dann würde ich noch mehr in die Rolle des Co-Abhängigen rutschen als zu der Zeit unseres familiären Zusammenlebens. Ich habe eher den Eindruck, fortwährend weniger ausgleichen zu wollen und hoffentlich auch zu können, weil ich keine Verantwortung für die KM mehr übernehme, wohl aber sehe, dass ich kaum Verantwortung für meinen Sohn übernehmen kann.

  • Hallo overtherainbow,


    danke für die Antwort. ET, hier KM, die die Kinder als symbiotische Ergänzung brauchen und benutzen, können nicht 'ergänzend' funktionieren, weil sonst das andere ET, wie m. schon schrieb, in einer Co-Abhängigkeit landen. Auch das würde aber, wie ich meine, hier nicht funktionieren, weil die (angestrebte) Mutter-Kind - Symbiose das andere ET per se auschließt/abwertet.
    Vorläufige Besserung ist hier nur möglich, wenn die KM einfach lernt, dass Überkreuz-Erziehung, also Einwirken des einen ET auf die (vermeintliche) Erziehung des anderen ET dem Kind schadet, hier Anstiftung zu Geheimnissen vor dem anderen Elternteil, hier KV.
    Die KM hat überwiegend wahrscheinlich keinen 'Plan', sondern es agiert aus ihr heraus.
    Ein weiterer Prüfstein für die mütterliche Genesung wird hier sein, wenn die KM bei m. in der Nähe lebt und bei der 'Besichtigung' von m.'s Wohnung kindbezogene 'Mängel' findet und über die Kinder Spannungen entstehen


    MfG krypa