Kind wurde am Umgangs WE geschlagen!

    Hallo Zusammen,


    ich bin noch ganz durcheinander. Habe wie alle 14 Tage sonntags meine Tochter vom Vater abgeholt und dann gefragt, ob es denn schön war.


    Gestern war es schön - heute nicht so. Sagte sie. Als ich dann nachfragte was denn los war - sie haben mal wieder Schleife binden geübt und das hat halt nicht so geklappt wie er sich das vorgestellt hat. Ja sicher, sie haben es schon öfters geübt - aber ist auch schon wieder ne Weile her - da hat sie es vergessen. Sie ist 5 1/2 Jahre alt.


    Dann hat er sie beschimpft, das sie nicht Schleife binden kann, nicht schwimmen kann, nicht rad fahren, nicht Schlittschuh laufen und hat ihr ordentlich den Hintern versohlt, sie dann ins Bett geschickt und den Rollladen runter gelassen, mit dem Kommentar - er mag sie nicht mehr sehen, am besten bleibt sie da bis die Mama kommt.


    Die beiden Pobacken sind blau. Ich habe gleich Bilder gemacht und werde morgen beim Jugendamt anrufen. So geht das nicht. Mein Kind wird nicht geschlagen - von Niemanden!


    Komischerweise klappt es wenn ich mit ihr Fahrrad fahre und andere Sachen machen. Mein Gott wenn es mal nicht so klappt ist´s doch auch egal - davon geht doch die Welt nicht unter! Wenn ich jemanden so unter Druck setze klappt natürlich nix mehr. Ich kenn das aus eigener Erfahrung - hat er mit mir auch so gemacht. Am Ende hat man Null Selbstbewußtsein.


    Habt Ihr auch so ein Problem mit Eurem Ex?


    :kopf :kopf :kopf


    L. G.

    *schluck*


    Also, ich habe erst gedacht, naja. Der Vater wird ordentlich gemotzt haben und die Mutter hat Angst. Aber blau geprügelt? :wow Das ist kein "Schlagen", das ist prügeln und für mich noch eine deutlich andere Hausnummer. Lass es sofort, heute noch, beim Notdienst festhalten, sonst hast Du nichts in der Hand. Ich würde vermutlich am Rad drehen. Arme Kleine!


    Gruß

    :-( wie kann man so scheis se sein? ich bin echt schockiert und wütend.


    und ich würde auch schleunigst mit der Kleinen zum Arzt gehen, nicht zuletzt wegen der "Beweislage", wie Lucca auch schrieb.


    Fühl dich gedrückt und bleib weiter so stark für dein Kind, auf dass so etwas nie nie niemals wieder passiert

    Man setzt Kinder nicht unter Druck, das erzeugt nur Gegendruck!


    Wenn ein Kind in dem Alter noch nicht schwimmen oder die Schleife binden kann, ist das kein Beinbruch! Eltern sind dazu da um ihren Kindern diese Dinge zur Not mit Hilfe beizubringen und sie immer wieder zu stärken, auch anhand von bespielen aus der Vergangenheit, "du hast dich damals das und jenes auch geschafft, also schaffst du das auch und wenn jetzt noch nicht klappt, probieren wir es ein andernmal wieder" usw.!


    Fakt ist, du musst wie meine Vorredner schon beschrieben haben, jetzt schnell handeln, den ersten Schritt die blauen Flecken zu dokumentieren ist völlig richtig, morgen früh sofort zum kinderarzt, frag dort nach ob du den Vater anzeigen sollst, die kennen sich damit aus, sowas bekommen Kinderärzte leider häufiger zu sehen, dann ist es zumindest auch polizeilich dokumentiert.
    Dann das Jugendamt einschalten und vor allem sollte der Vater euer Kind jetzt erst mal nicht zum Umgang erhalten, aber da lass dich dringend vom Jugendamt beraten.


    Das kindeswohl steht an allererster Stelle!


    Viele kraft und viel Glück!


    Du solltest nicht nur beim JA eine Meldung machen, Du solltest heute auch unbedingt zum Kinderarzt gehen, damit das ärztlich dokumentiert ist! Und unter solchen Umständen kannst Du sogar die Umgänge komplett aussetzen! Dass das Kind mit dem KV nichts kann, mag vielleicht am Druck liegen. Außerdem müssen nicht alle Kinder Sportskanonen sein und es steht auch nirgendwo geschrieben, dass ein Kind mit 5 1/2 Schuhe binden können muss!


    Der KV scheint mir unendlich viel Druck aufzubauen, vermutlich sind da auch Dinge, die er Dir in die Schuhe schiebt, weshalb das Kind "die Enttäuschung" darstellt. Ich schätze, dass er seine Wut die er auf Dich hat, auf das Kind projiziert. Denn dass einem unter großen Stress, wenn Kinder sehr anstrengend sind, die Geduld abhanden kommt, das ist nachvollziehbar. Aber ein Kind grün und blau zu schlagen, geht überhaupt nicht! Das zählt schon als Misshandlung!

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

    Der Vater scheint noch nicht mitbekommen zu haben, dass Schlagen verboten ist.
    Er hat sie nicht nur regelrecht verprügelt, sondern auch in ihrer Person verbal niedergemacht:

    Zitat von Rollschuh

    Dann hat er sie beschimpft, das sie nicht Schleife binden kann, nicht schwimmen kann, nicht rad fahren, nicht Schlittschuh laufen und hat ihr ordentlich den Hintern versohlt, sie dann ins Bett geschickt und den Rollladen runter gelassen, mit dem Kommentar - er mag sie nicht mehr sehen,


    Mit sowas schwächt man einen Menschen,, macht ihn unsicher und klein.
    Das Verhalten des Vaters ist untragbar. Ich würde sie ihm unter diesen Voraussetzungen nicht mehr geben.

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

    Weißt Du, ob so etwas in der Vergangenheit schon einmal vorgekommen ist - dass Dein Kind nach einem Umgangswochenende geschlagen oder gar geprügelt wurde? Der KV wird sicherlich das meiste davon herunterspielen wollen, gerade deshalb sind Nachweise wichtig, also auch ärztliche Begutachtung.


    Hat sich denn der KV dazu irgendwie geäußert?

    Also ich hab das heute beim JA gemeldet - auch die Beweisbilder hingeschickt.


    Der KV wird am Donnerstag vorgeladen. Mal sehen ob er hingeht.


    Der Umgang wird erstmal ausgesetzt. Er muss sich wohl einer Beratung/Therapie unterziehen. Ansonsten kein Umgang mehr.
    Zum Kinderarzt gehen wir nachhher. Den Bericht möchte dann das JA haben.


    Bisher hat meine Tochter allerdings noch nicht gesagt, das sie nicht wieder hinmöchte. Ich denke sie hat es noch nicht richtig realisiert. Sie hat mir gestern alles erzählt und dann gleich weiter gespielt und ganz normal über andere Sachen gelacht. Hoffentlich kann sie es verarbeiten.


    :(

    Zitat von Rollschuh

    Der KV wird am Donnerstag vorgeladen. Mal sehen ob er hingeht.


    Der Umgang wird erstmal ausgesetzt. Er muss sich wohl einer Beratung/Therapie unterziehen. Ansonsten kein Umgang mehr.


    Wie bist Du da mit eingebunden? Wäre begleiteter Umgang eine Option? Dann könnte, falls dieser z. B. beim Kinderschutzbund stattfindet, eine Fachkraft ein Auge darauf haben, wie er mit der Tochter umgeht - es geht ja auch um das Recht des Kindes, kontinuierlichen Umgang auch mit ihrem Vater zu haben. Und nein, ich schreibe das nicht, weil ich den Vater verteidigen möchte - gewiss nicht.


    Wie ist die Beziehung zwischen Tochter und Vater ansonsten?

    Hallo,

    Zitat von Rollschuh

    Bisher hat meine Tochter allerdings noch nicht gesagt, das sie nicht wieder hinmöchte. Ich denke sie hat es noch nicht richtig realisiert.

    Warte auch nicht drauf, dass sie von sich aus nicht mehr hin will. Das liegt in deiner Verantwortung.
    Der Vater soll sich umgehend äußern.


    Dann, Kontakt nur noch in Anwesenheit Dritter bzw. bei Übernachtungen sollten diese erst mal wegfallen. Der Weg ist schon richtig: Jugendamt, Anhörung, Therapie und begleiteter Umgang.


    Ich würde bei Gewalt keine Experimente machen. Klare Aktion, klare Konsequenzen. Punkt.

    Bleibt nur zu hoffen, dass der Vater sich einsichtig zeigt und nicht schlussendlich auch noch das Kind dafür "bestraft" wird, dass die Mutter das Jugendamt involviert hat. Viel Glück!

    Zitat von Rollschuh

    Die beiden Pobacken sind blau. Ich habe gleich Bilder gemacht und werde morgen beim Jugendamt anrufen


    Zum Arzt oder/und zum JA hilft gar nix :kopf


    Der einzig richtige Weg ist in KH, denn nur dort kann eine entsprechende Aufnahme des Sachverhaltes gemacht werden-
    und dort wird auch "von Amts wegen" ein Verfahren eingeleitet....


    Dort wird dann in etwa so formuliert "....Lt. Aussage der Mutter...."- den Rest ermittelt dann die Staatsanwaltschaft-


    Alles andere ist für mich persönlich WischiWaschi :-(
    Ich persönlich finde, bei so etwas muss man sofort und richtig Stellung beziehen, und Beweise sichern (lassen!)-


    Er muss jetzt nur zum JA sagen, Du warst das, und die ganze Geschichte interessiert niemanden mehr :ohnmacht:
    bzw. steht dann Aussage gegen Aussage, und im Endeffekt passiert nix- wo klein Kläger, da kein Richter

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Zitat von Luchsie

    Der einzig richtige Weg ist in KH, denn nur dort kann eine entsprechende Aufnahme des Sachverhaltes gemacht werden-
    und dort wird auch "von Amts wegen" ein Verfahren eingeleitet....


    Stimmt. Beim Jugendamt hängt es wirklich extrem von der Kompetenz des Mitarbeiters ab und ob dieser sich die Zeit nimmt, sich um diesen Fall (einer unter hunderten?) zu kümmern. Da Jugendämter nur beraten können, aber man auf diesen Rat nicht hören muss, ist eine objektive Feststellung der Verletzungen unabdingbar.


    Ich bin mir zwar nicht im Klaren, ob dann auch tatsächlich ein Verfahren eingeleitet wird, aber es ist sehr zu hoffen. Die andere Frage ist, ob dieses Verfahren dann auch tatsächlich eröffnet oder wegen Geringfügigkeit eingestellt wird.


    Aber man sollte es zumindest zum Wohle des Kindes versuchen.

    Arzt wirst Du ja gehen, gut.
    Jugendamt ist informiert. Auch gut.
    Polizei fehlt da noch. Das ist Körperverletzung an Schutzbefohlenen.
    Da würde ich volles Programm auffahren und zwar ganz schnell.


    Blaue Pobacken ? Ins Zimmer gesperrt ? Geht gar nicht.
    Keine Sekune schickst Du da das Kind bitte alleine hin mehr, bis das alles Ergebnisse erzielt hat.

    Zitat von musicafides

    Ich bin mir zwar nicht im Klaren, ob dann auch tatsächlich ein Verfahren eingeleitet wird


    nein, Ärzte generell müssen das (und tun es oft auch leider) nicht....


    entscheidend ist die "Wiederholungsgefahr" - und genau hier muss man ansetzen-
    das ist heute (ich glaube erst seit letztem Jahr so deutlich) etwas unglücklich aus meiner Sicht- und genau deshalb ist der Besuch beim eigenen KiArzt oder Hausarzt eben nicht geboten,
    sondern der Besuch der nächsten Notfallambulanz (meisst angegliedert an ein KH)-
    hier besteht viel eher die Chance auf neutrale Aufnahme der Verletzungen, und entsprechendes Weitergeben an Behörden...


    man muss natürlich sofort den Arzt von seiner Schweigepflicht entbinden (bis zum 14. LJ können das die Eltern, bzw. auch ein Elternteil)
    bei GSR darf das (eigentlich) nicht ein Elternteil alleine. Hier kommt es auf entsprechendes Auftreten :brille an- im Zweifel würde ich persönlich hier auch schamlos lügen :tuedelue


    Hier hat sich die Rechtslage aus meiner Sicht eindeutig zu Ungunsten von Kindern geändert-
    hier gibt es dazu genauere Infos-


    ich möchte nicht verneinen, dass die meisten Verfahren eingestellt werden.... allerdings ist es in allen mir bekannten Fällen (und das sind schon ein paar) so, dass für den Täter dieser "Schuss vor den Bug" ausreichend war, um eine Wiederholung zu verhindern- und darauf kommt es letztendlich an-
    In den meissten Fällen handelt es sich GsD um Einzelfälle, bei dem dem Täter einfach das Ausmass seiner Tat vor Augen geführt werden muss, und eben dies eien Wiederholung verhindern kann-
    auf eine eigentliche Strafe kommt es hier nicht unbedingt an :brille

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Zitat von musicafides

    - es geht ja auch um das Recht des Kindes, kontinuierlichen Umgang auch mit ihrem Vater zu haben.


    Was für mich einfach zweitrangig wäre. Eben weil dem Recht auf körperliche Unversehrtheit unter zu ordnen.


    Zitat von musicafides

    Wie ist die Beziehung zwischen Tochter und Vater ansonsten?


    „in dubio pro reo“ ....ich finde es sehr schwer auf der Basis von Unschuldsvermutung zu denken. Muss ich einräumen.



    Ich glaube zwischen Übersprungshandlung oder meinetwegen Klaps im Affekt liegen Welten. Aber hier ist von blauen Pobacken die Rede.
    Und einem Kind was wohl sehr präzise geschildert hat, wie es dazu gekommen ist....
    Da wäre die zukünftige Vater Kind Bindung für mich jetzt im Moment auch nicht das Top auf der to do Liste... :crazy



    lg von overtherainbow :rainbow: