Probleme im Alltag weil AE und verwitwet

  • Hallo zusammen,


    ich bin noch neu hier. Seit nunmehr 10 Jahren bin ich alleinerziehend, da mein Mann und Vater meiner Kinder plötzlich verstorben ist. Meine Kinder sind groß, 17 1/2 und fast 21 Jahre. Wie ich die letzten Jahre geschafft habe weiß ich nicht. Aber heute stehe ich wieder fast mit beiden Beinen im Leben. Viele Probleme mit Kind und Job, wie sie hier beschrieben werden, kenne ich. Aber dazu kommen noch andere. Unterhalt, das Wort gibt es in meiner Situation nicht. Halbwaisenrente ist im Vergleich dazu ein Witz. Ein gesetzlicher Mindestunterhalt für Halbwaisen? Nein! Eine Lobby für Halbwaisen? Nein! Leider Gottes ist der Tod in unserer Gesellschafft ein Tabu-Thema. Aber es gibt uns!


    Oft habe ich gehört, warum kümmert sich der Papa nicht? Unterstützung durch den anderen Elternteil geht nicht.


    Mich stimmt es traurig, wenn sich Eltern, nicht KM und KV, um die Kinder streiten und sich mit Umgang gegenseitig in die Enge treiben. KM, KV, BET, UET keine Ahnung, kenn mich nicht so gut mit den Abkürtzungen aus. Das ist mir viel zu distanziert. Wir sind doch Eltern, die gemeinsam dem Kind das Leben geschenkt haben und gemeinsam Verantwortung tragen. Warum müssen denn Eltern immer einer Meinung sein. Warum kann man die Einstellung des Anderen nicht einfach mal akzeptieren? Ich war auch nicht immer einer Meinung mit meinem Mann und es hat den Kindern nicht geschadet. Und trotzdem fehlt den Kindern auch heute noch der Papa. Nicht nur den Kinder


    Wie meistert Ihr Euren Alltag AE und verwitwet?


    Wünsche allen einen schönen Wintertag! :winken:

  • Unterhalt, das Wort gibt es in meiner Situation nicht. Halbwaisenrente ist im Vergleich dazu ein Witz. Ein gesetzlicher Mindestunterhalt für Halbwaisen? Nein! Eine Lobby für Halbwaisen? Nein!


    Mach Dich für dieses Thema stark - trage es in das Bewusstsein der Menschheit.
    Nie war die Öffentlichkeit so leich terreichbar wie heute ( :tuschel und selten war die Presse so heiß auf neue Themen)


    Der eine wartet das die Welt sich wandelt ... der andere packt sie an und handelt (hab ich mal gelesen )




    Warum kann man die Einstellung des Anderen nicht einfach mal akzeptieren?


    Das ist wohl leicht erklärt, wenn man sich bewusst macht das Du Dich ja nicht im eigentlichen von Deinem Partner getrennt hast. Wäre er nicht gestorben, dann wärt ihr vermutlich zusammen geblieben.


    Im Moment der Trennung passiert so vieles - es gibt so viele Möglichkeiten Fehler zu machen - danach ist alles ziemlich anders.

  • Liebe Kassimo,


    Du bist mindestens die dritte in sehr kurzer Zeit, die dieses Thema anspricht; in den letzten beiden Tagen haben sich noch zwei verwitwete Väter geäußert. Ich bin mir nicht sicher, ob es hier einen Thread dafür gibt - zumindest erinnere ich mich dunkel, dass es mal im Gespräch war, evtl. aber die "Nachfrage" nicht groß genug...? Vielleicht könnt Ihr Euch zusammentun und das Thema nochmal aufgreifen?

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Hier ich ..... ich bin einer derjenigen. Bei mir ist es noch nicht so lange her. Und meine Kinder haben "damals" in Italien gelebt (ich war Wochenendpendler Stgt. - Milano)
    und haben die Mutter tot im Bad aufgefunden (Aneurisma). Einen Tag nach dem gemeinsamen Familienurlaub in Ägypten ist es passiert.
    Hab die Kinder hier nach D geholt.....hatte dann kurz darauf einen Infarkt mit Bypass-OP und Reha. Die vielen Medikamente, die ich nehmen muss, haben natürlich
    auch Nebenwirkungen, die das Leben nicht einfacher machen. Bin immer noch AU-geschrieben und versuche demnächst zusammen mit den Kids eine
    Reha.


    Über manche Probleme kann ich tw. auch nur den Kopf schütteln. Gerade so zwischenmenschliches.....da hat die Threaderstellerin ja
    die absolut treffenden Worte gefunden.


    Bei manch andern Problemen denk ich mir nur einfach: Was bin ich froh, dass meine Eltern mir immer wieder eingebläut haben
    "Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not". Jetzt bin ich froh.....(Mutter war Hausfrau, Papa war "mittlerer" Postbeamter - da hat man schon
    familiär gelernt, dass man die Mark nur einmal ausgeben kann. Aber dafür gab es eines immer Zuhause: Familiäre Liebe und Teamgefühl).
    Und das möchte ich meinen Kindern auch bieten und geben. Auch wenn ich nun alleine bin und immer noch ab und an weinen muss.
    Naja....jetzt ist die Weihnachtszeit vorbei - vielleicht wirds nun etwas besser.

  • Ich finde es auch ganz grauenvoll, wie sich die Elternebene oft nach der Trennung entwickelt und wie sich manche UETs zu ihren Kindern nach der Trennung verhalten.


    Bei uns lief anfangs alles super, aber als eine neue Frau in sein Leben trat, hat sich alles schlagartig geändert und sein altes Leben inklusive seiner Tochter war uninterssant. Ich habe lange versucht für unsere Tochter zu kämpfen, aber irgendwann hatte ich keine Kraft mehr und nun ist seit fast drei Jahren kein Kontakt mehr zwischen den beiden, worunter unsere Tochter sehr leidet.


    In diesen Momenten frage ich mich aber manchmal, und nehmt mir das bitte nicht übel, ob es für die Kinder dann nicht "einfacher" ist, den Tod eines Elternteils irgendwann mal zu verarbeiten (denn das ist Schicksal oder eine höhere Macht, wie man es eben sehen möchte) wie die Tatsache, dass man einem Elternteil gleichgültig ist.
    Ich kann jetzt nur von uns reden und meine Tochter (14) hat dadurch massive psychische Schäden davon getragen.



    Und zum finanziellen Aspekt.... ich hab jetzt keine Ahnung, wie hoch eine Halbwaisenrente ist. Aber es gibt ja auch genug UETs, die nicht unterhaltsfähig sind bzw. nicht zahlen wollen und man kein Geld bekommt.


    Für den Todesfall jedoch hat jeder die Möglichkeit mit einer Lebensversicherung vorzusorgen, um die Hinterbliebenen für den Ernstfall abzusichern. Man hat es also in einer intakten Familie im Normalfall selber in der Hand....


    Und zu dem Punkt kann ich jetzt zu meinem Fall noch hinzufügen... wir hatten beide eine Lebensversicherung.... nach der Trennung hat mein Exmann diese jedoch gekündigt und sich den Rückkaufswert auszahlen lassen, denn was interessiert ihn die Zukunft. Er braucht das Geld jetzt!

  • Hallo zusammen,


    das letzte was ich möchte ist ein Vergleich zwischen Alleinerziehenden egal aus welchen Grund auch immer. Wir sitzen letzten Endes im gleichen Boot, unser Leben und das unserer Kinder erfolgreich zu managen und zu versuchen wieder glücklich zu sein.


    Amnida, ich hatte zu Beginn meiner Ehe nicht die finanziellen Mittel eine Lebensversicherung abzuschließen, die mir heute ein sorgenfreies Leben ermöglichen würde. Man hat es nicht selber in der Hand. Ich habe innerhalb von nur 2 Jahren meinen Mann, meinen Schwiegervater und meinen Vater verloren. Ich habe jetzt nach 10 jahren noch immer nicht abgeschlossen.Ergo kann ich das auch nicht von meinen Kindern erwarten. 2013 hat mein Großer sein Abi gemacht, ohne Vater, genau so wie mein Kleiner 2014 seinen Realschulabschluss ohne Vater gemacht hat. Auch hier tut es uns allen weh, wenn bei den Feiern "Mama, Papa, Kind" also als ganze Familie feiern. Diese Chance haben wir nicht und werden wir nie mehr haben. Wir können noch nicht einmal streiten!


    Löwe63, ja ich würde gerne dieses Thema in die Öffentlichkeit bringen. Ich weiß nur nicht wie. Reden wir von Rente, haben wir sofort die ältere Generation im Sinn, aber nicht die Kinder. Zudem beinhaltet "Rente" einen Anspruch auf Krankenversicherung. Von dem bisschen Rente sind noch Beiträge zur KV und Pflegeversicherung inkl. der Zusatzbeiträge zu zahlen. Wie bei allen anderen Beziehern von Rente auch. Ich habe keine Chance auf Famillienversicherung. Da gibt es noch so viele Baustellen!


    kuewmt. ja, die Weihnachtszeit ist immer noch heftig. Ich weiß nicht, ob man jemals abschließen kann. Auch ich bin darüber krank geworden. wie schon erwähnt hat es besonders bei den Schulabschlüssen meiner Kinder weh getan, alleine zu sein. Ohne Papa. Vielleicht magst Du mir eine PN senden. Ich weiß nicht wie das geht.


    Ich wünsche Allen einen schönen Sonntag.

  • Tut mir leid, aber ich sehe es anders.... eine Risikolebensversicherung in jungen Jahren abgeschlossen, kostet nicht die Welt.... aber das muss jeder selber wissen....


    Und auch viele Kinder von AEs feiern ihre Schulabschlüsse alleine mit nur einem Elternteil. Und das ist das, was ich meinte. Ich denke, es ist einfacher zu verkraften, wenn ich als Kind weiß, der andere Elternteil kann nicht dabei sein, aber würde gerne und "schaut von oben aus zu", wie das Gefühl zu haben, er oder sie möchte nicht, weil ich ihm/ihr gleichgültig bin.


    Meine Tochter hatte letztes Jahr Firmung und einen männlichen Firmpaten. Der Abt hat sie dann angesprochen, dass da ja ein ganz stolzer Papa steht. Ihr sind sofort die Tränen in die Augen geschossen, der ihr Papa war nicht dabei....


    Mir ist klar, schwer ist es so und so.... und man kann und sollte es nicht vergleichen!

  • Ich kann Kassimo in Vielem zustimmen.
    Auch unser Papa und Mann ist gestorben als die Kinder klein waren.
    Er fehlt und wird immer fehlen.
    Es geht nicht "vorbei" man lernt nur mehr damit zu leben und der Schmerz nimmt einem nicht mehr den Atem...


    Abitur , viele Gelegenheiten ohne Papa tun weh...
    Bald steht bei meinen Kindern der Studienabschluss an- gleiches Spiel.


    Ich finde es nicht gut, dass verglichen wird " wem gehts schlimmer , welches Kind leidet mehr ", den Halbwaisen oder Trennungskindern. Hallo? Ist das hier ein Wettbewerb um Schmerz? Wohl kaum...
    Ich denke- und das ging mir auch schon oft so- dass Kassimo nur deutlich machen wollte, dass man als Witwe sich oft fragt:

    Wie können bei Trennung 2 erwachsene Menschen ( oder einer davon) sich oft so unmöglich verhalten und dadurch Kindern einen Elterntei nehmen oder schlecht machen oder der Elternteil verhält sich unmöglich ...und Kinder leiden dadurch .
    ( AUCH finanziell, wenn jemand bewusst nicht zahlt obwohls ginge..!)

    Bei Tod hat man keine Wahl - bei Trennung durchaus sich richtig zu benehmen/ zu verhalten!!!!


    Vergleichen kann man höchstens die finanziellen Auswirkungen zwischen Waisen und Trennungskindern /Familien:
    Die finanzielle Situation von Witwen und Halbwaisen ist oft auch nicht gut.


    Stirbt der Vater/Mutter jung dann ist die Rente ( Witwen(r) + Halbwaisenrente) nicht hoch . Von der Düsseldorfer Tabelle kann man da nur träumen...
    Und geht man als Mutter/Vater dann arbeiten ( denn auch die "große" Witwenrente ist nicht so hoch bei jungem Versterben, dass der überlebende Elternteil gemütlich zuhause bleiben könnte..) , dann wird wegen Arbeitseinkommen die Witwenrente gekürzt.
    Das ist auch eine Riesenschweinerei vom Staat!!.


    Fleissig sein und zu arbeiten wird dann "bestraft". Dankeschön auch an dieser Stelle....


    Die Familie wird nochmal durch Rentenkürzung zusätzlich beeinträchtigt.. Mama/Papa muss dann oft mehr arbeiten, auch wenn die Kinder klein sind.
    Jetzt ist schon der eine Elternteil weg und der andere dann auch mehr weg ...
    Ähnelt natürlich auch sehr den Familien nach Trennung, keine Frage.


    Wir hatten übrigens eine LV - aber die reicht auch nicht ewig, Leben mit Kindern ist ja teuer- wissen wir alle...Aber es hilft schon und ich kann es nur jedem raten!
    Aber es ist auch nicht die 100 % Absicherung, kann ich aus Erfahrung sagen ;)


    Und: Freies Wochenende oder Ferien wegen Umgang ( wenns einen gibt natürlich) = fällt aus wegen "ist nicht..."
    Wenns da nicht mal die Großeltern gibt - bleibt alles auch am noch lebenden Elternteil hängen.


    Aber : Furchtbar für die Kinder ist Beides...Trennung und Tod....Und für den Elternteil auch...das ist mal 100% klar....

    ^^
    Viele Grüße
    AH


    Mein Nickname ist auch meine Einstellung... :love:

  • Zur staatlichen Regelung bei der Berechnung der Witwenrente (grundsätzliche Höhe und dann Anrechnung des Einkommens) kann ich vollkommen zustimmen, dass ich das eine Frechheit finde.


    Da ärgere ich mich dann immer, wenn Todesfälle bei Promis so extrem in der Presse hochgespielt werden, als wären die schlimmer als bei Normalos.
    Der Verlust ist immer gleich, egal ob Prominent oder nicht. Aber wenn ich wer weiß wer bin oder war, dann brauche ich mir im Normalfall wenigstens um die Existenz keine Sorgen machen und das entlastet schon mal ungemein.


    Vielleicht haben Halbwaisen aber zumindest noch zweimal Großeltern, die sich dann kümmern? Das kann ja auch manches auffangen.... Großeltern gibt es bei uns z.B. auch keine! D.h. ich bin völlig auf mich alleine gestellt, obwohl ein Kindsvater noch da wäre.....

  • Löwe63, ja ich würde gerne dieses Thema in die Öffentlichkeit bringen. Ich weiß nur nicht wie. Reden wir von Rente, haben wir sofort die ältere Generation im Sinn, aber nicht die Kinder. Zudem beinhaltet "Rente" einen Anspruch auf Krankenversicherung. Von dem bisschen Rente sind noch Beiträge zur KV und Pflegeversicherung inkl. der Zusatzbeiträge zu zahlen. Wie bei allen anderen Beziehern von Rente auch. Ich habe keine Chance auf Famillienversicherung. Da gibt es noch so viele Baustellen!


    Ganz pragmatisch würde ich sagen: Was sind die einzelnen Baustellen, welche davon hat eine hohe Wichtigkeit und ist dabei leicht zu vermitteln. Damit geht es dann los.
    Schreib zusammen welche Erfahrungen Du gemacht hast - und wie es besser wäre. Website machen .... und dann gezielt Leute ansprechen. Zuerst weniger wichtige Leute mit denen Du übst .... und dann die wichtigen :strahlen


    Vielleicht kennst Du auch andere Leute in ähnlicher Situation (da gibt es sicher viele) - die machen vielleicht mit. :hae:

  • Mein Mann im Sommer 2010 plötzlich gestorben und ich stand mit 2 kleinen Kindern alleine da (4 Jahre, 18 Monate). Finanziell bin ich zum Glück abgesichert, aber ich weiss nicht, ob wir eine LV abgeschlossen hätten, wenn wir uns kein Haus gebaut hätten.
    Meine Grosse hat dieses Jahr Kinderkommunion und das letzte halbe Jahr war sehr schwer für sie. Immer wieder kommen Sprüche: Der Religions- und Kommunionunterricht ist so anstrengend. Da wird oft vom Tod gesprochen und da muss ich immer an Papa denken. Papa war schon nicht bei meiner Einschulung dabei, und jetzt sieht er mich auch nicht, in meinem schönem Kommunionkleid...
    Sie in dieser Trauer auffangen, das ist schon schwer, vor allem, weil man selber noch trauert.
    Alle Entscheidungen selber treffen zu müssen... Kein "freies" Wochenende haben, die Ferien komplett alleine überbrücken müssen...

  • Du sprichst mir aus dem Herzen, 3-Mädel-Haus. Im selben Jahr als mein Mann gestorben ist ging es bei dem Großen mit dem Konfi-Unterricht los. Da ich damals von der Gemeinde große Unterstützung bekommen habe, habe ich mich bereit erklärt, als Mutter dort mitzuhelfen. Das hat mich aber auch meinen Sohn viel Kraft gekostet. Immer wieder dieses Thema Leben und Tod. Beide Kinder sind unterschiedlich mit Papas Tod umgegangen. Der Große hat garnicht geredet. Er ist dafür ständig kollabiert. Der Kleine hat geredet. Hat aber mit seinen 7 Jahren das garnicht verarbeiten können und hat rebelliert. Das war zusammen mit meiner Trauer kaum zu bewältigen. Wie sagt man einem Kind, dass der Papa im Himmel ist? Mein Kleiner hat dann 2 Jahre später, als mein Vater, sein Opa starb, zu Oma gesagt, "wenn der Opa in deinem Herzen ist, dann ist er angekommen". Ich muss dazu sagen, er hat eine Therapie gemacht, die ihm sehr geholfen hat. Heute haben beide Kinder noch ein Bild vom Papa, der Kleine auf seinem Schreibtisch, der Große im Portemonnaie.
    Auch nach so vielen Jahren ist es schwer. Aber die Kinder werden älter und das macht das Leben einfacher. "Papa" gehört zu unserem Leben dazu. Er ist immer wieder Thema. Er lebt für mich in den Kindern weiter und trotzdem tut es mir weh, dass er seine Großen Kinder nicht mehr sehen kann und an unserem Leben teilnehmen kann. Ich empfinde das genau wie Deine Große auch.
    Ich habe den Kindern immer versichert, dass Papa im Himmel ist und auf jeden einzelnen aufpasst, Papa ist ihr eigener Schutzengel.

  • Ach ihr Lieben,
    so ein schweres Thema - so viele wahre Worte....


    Jaja, mein Mann hat gut doppelt so viel Unterhalt an seinen 1.geborenen bezahlt, als seine kleinen Jungs nun an Halbwaisenrente bekommen - ohne Anpassung wie beim Unterhalt! Ich habe bei diesem Thema auch schon öfters einen dicken Hals bekommen. Um mich herum wohnen nur Familien, wo die Muttis seit 16 Jahren es nicht nötig haben zu arbeiten - Männe macht schon! Und ich kämpfe mich hier alleine durch und stehe immer wieder wegen banalen Dingen vor der Wand.
    Bekomme 55% von seiner Rente, die ja natürlich noch lange nicht bezugsreif war. Dafür bekommt die Exfrau noch was -- selbst von der Halbwaisenrente der Kinder bekommt die Olle noch was! Ach ist doch wahr!



    Meine Eltern würden helfen, leben aber 450 km entfernt - Schwiegereltern im Ort machen gnädigerweise die Tür auf und bieten einen Tee an, wenn ich ihnen ihre Enkel mal vorbei bringe!! Hilfe? 0,0 %


    Habe mir auch oft Gedanken über getrennte Paare und verwitwete gemacht. Habe ja auch vor der Ehe Beziehungsende erlebt. Habe mich oft gefragt, warum ich jetzt nicht wieder auf die Beine komme und damals nach enttäuschter Liebe, verletzten Gefühlen usw. irgendwann dann doch wieder in die Senkrechte kam...und jetzt nach dem Tod halt nicht.
    Habe es mir selbst so versucht zu erklären: Bei einer Trennung war irgendetwas in der Beziehung nicht in Ordnung, zumindest bei einem Partner. So konnte ich die beendete Beziehung vielleicht besser verdauen als jetzt...es wollte ja keiner gehen. Wir waren beide zufrieden und angekommen. Wir hatten alles was wir wollten und dann ZONK.
    Ach ja - schweres Feld!
    Alles Gute euch da draußen!!

  • sardegna: wie lange ist Dein Mann schon tot? Hast Du eine Therapie gemacht?
    Ich war mit den Kindern in einer Kindertrauergruppe, das hat uns ein gutes Stück weiter geholfen. Ich selber habe noch einige Wochen eine Psychotherapie mitgemacht.
    Ugh, von der Halbwaisenrente bekommt sie auch noch etwas?!?! Wofür das denn? Muss man nicht verstehen oder?


    Ich habe zum Glück eine tolle Familie und sehr gute Freunde, die mich unterstützt haben und immer noch unterstützen, im Gegensatz zur Familie meines Mannes. Da wird jetzt ums Erbe gestritten (Vor 3 Jahren ist mein Schwiegervater gestorben)...


    Was ich aber habe lernen müssen, ist loszulassen. Ich kann nicht alles von meinem Mann aufheben, habe eine Schatztruhe gemacht, in die ich für mich Wichtigsten Sachen gelegt habe. Eine Freundin hat mir geholfen, den Schrank auszusortieren (nach 1,5 Jahren), jetzt nach fast 4,5 Jahren habe ich es geschafft (nicht alleine), den Badezimmerschrank auszusortieren. Vor 3 Jahren habe ich die Schlafzimmer renoviert, inklusive Zimmertausch mit meiner Tochter und komplett neues Schlafzimmer für mich...


    Seit Sommer 2012 bin ich in einer neuen Beziehung und wir haben ein gemeinsames Kind. Für meinen Partner ist es auch nicht einfach, mit meinen Trauer-Phasen zu leben. Außerdem stehen hier noch Fotos von meinem Mann, wir gehen zusammen zum Grab etc.

  • @3 Mädel
    Bei mir sind es jetzt 3,5 Jahre her....lange, ich mache ja auch Fortschritte. Letztens gerade erst 80kg Aktenordner vernichten lassen (seine Scheidung und Unterhaltsstreitigkeiten und so ein Mist)
    Kleiderschrank mache ich auch immer wieder etwas leer, aber mir graut es auch vor dem leeren Schrank!
    Ich war mit den Kindern schon zur Kur - Trauerbewältigung. Harte Sache, hat aber auch geholfen - in kleinen Schritten natürlich. Zu Trauerland gehen wir auch, wobei wir es gerade auslaufen lassen.
    50 Sitzungen beim Psychologen hatte ich auch - hat auch geholfen, aber "es" ist halt nicht weg. Es wird besser , aber halt noch nicht gut.

  • Guten Morgen,


    endlich wird auch mal an die (Halb)-Waisen seitens der RV gedacht. Im Zusammenhang, dass mein Sohn volljährig wird, habe ich von der RV erfahren, dass ab 01.07. die Hinzuverdienstgrenze während der Ausbildung für Schüler und Studenten wegfällt.


    Gruss Kassimo