Meine Tochter bekommt seit dem Monat ihrer Einschulung (September) einen Euro wöchentlich als Taschengeld. Sie ist auffällig erpicht darauf, dieses Geld zu sparen und gibt gar nichts davon aus - soweit, so gut. Jetzt hat sie gestern von einem Geldgeschenk (1 Euro) einem anderen Jungen von sich aus die Hälfte abgegeben und hat mir das anfangs ganz stolz verkündet (wir hatten kurz vorher eine Geschichte gelesen, in der es um die Freude ging, die Teilen mit anderen machen kann), aber wenige Minuten später war sie todtraurig darüber, das getan zu haben und wollte gerne die 50 Cent zurück.
Sie verkündet immer wieder, für Großes zu sparen (z. B. eine Geige), also völlig utopische Dinge - ich habe ihr mal versucht, zu erklären, dass es Aufgabe der Eltern ist, den Kindern Musikinstrumente zu geben, wenn sie lernen wollen / sollen, darauf zu spielen. Also eigentlich ist es Sparen um des Sparens willen, aber ich frage mich, ob sie nicht zufriedener sein bzw. werden könnte, wenn sie sich auch ab und zu etwas vom Taschengeld kaufen würde, ohne gleich alles auszugeben. Nun bekommt sie auch außer der Reihe Geld von anderen (vor allem von ihrer Omi, an Nikolaus z. B. 10 Euro), ich persönlich finde das zu viel, möchte ihr aber die Freude am Geschenk nicht verderben.
Ich habe sie mal gefragt, ob es ihr schwer fällt zu teilen (wäre ja verständlich, weil sie faktisch als Einzelkind aufwächst), sie hat das bejaht. Ich frage mich allerdings auch, ob sie nicht "zu" versessen auf Geld ist - eigentlich ja ein Werkzeug, um sich damit Dinge kaufen zu können und nicht unbedingt ein Wert an sich, auch wenn ich finde, dass es sinnvoll ist, zu sparen.
Oder muss sie vielleicht erst lernen, mit Geld umzugehen? Sie hat ja wenig, was sie selbst kaufen muss, weil sie das, was sie braucht (z. B. für die Schule) von mir bekommt - ist ja klar.
Könnt Ihr da eigene Erfahrungen beisteuern?