Einnässen .. was tun

  • Mein Sohn (5) nässt noch oft tagsüber ein. Besonders gerne Zuhause und es wirkt oft auf mich so als habe er einfach keine Lust aufs Klo zu gehen, es stört ihn auch nicht wenns nass wird.


    Jetzt hat er sich gestern zweimal im Kindergarten eingenässt und die Kindergärtnerin hat mich zuerst gefragt ob gerade irgendwas sei was das auslösen könnte, soweit so gut..
    Als ich sagte es sei nix und meinte das wir das Zuhause öfters hätten schlug sie vor meinem Kind mit Windel tragen zu drohen wenn er weiter in die Hose macht und sie wollte meine Einwilligung das sie ihm das vor allen Kindern im Kindergarten androhen und durchziehen kann, ich müsste aber schon mitmachen.. ich sei ja immer viel zu weich dafür..


    Also die hat sie nicht gekriegt! Ich weiß das meinem Kind das unendlich peinlich wäre. Das empfinde ich als als Versuch ihn zu brechen. Er versucht auch vor anderen (auch Erziehern) das immer zu verstecken wenns mal nass wird und ehrlichgesagt gebe ich dem Kindergarten auch erhebliche Mitschuld daran das es noch nicht so klappt weil sie die Kinder bestrafen die einnässen (Z.B. kein Nachtisch, 'Pipi-Tüte' mit den nassen Klamotten müssen die Kinder tragen zum Abholzeitpunkt der für alle gleich ist) Es wird also immer öffentlich gemacht und die anderen Kinder und Eltern kriegen das alle mit.


    Das werde ich auch leider nicht ändern können.. mit denen kann man nicht reden.. aber hat jemand eine Idee wie ich meinem Kind helfen kann mit der Sauberkeit?

  • Hallo Malina,


    bei meinem Sohn hat es auch sehr lange gedauert, bis er nicht mehr in die Hose gemacht hat. Ich hatte damals, um auch organische Gründe auszuschließen, einen Termin bei einem Urologen.
    Dieser hat meinen Sohn, damals so ca. 4 Jahre, direkt angesprochen und sich von ihm erzählen lassen, wann und wie oft das vorkommt. Ich stand nur als Begleitperson daneben. Er hat meinem Sohn dadurch das Gefühl gegeben, dass er ihn ernst nimmt. Wir haben dann einen "Pinkelstrahltest" gemacht. Daraufhin hat der Arzt meinem Sohn erklärt, dass er ganz bewusst darauf achten soll, wenn er merkt das er muss, es noch eine weile aushalten soll und erst dann auf die Toilette geht. Auch haben wir eine Woche Protokoll geführt, wie oft er geht.
    Das hat meinen Sohn sehr beeindruckt und er hat alles befolgt was der Arzt zu ihm gesagt hat.
    Das "Problem" war nach einer Woche für immer verschwunden.

  • Als mein eines Kind dabei war, sauber zu werden, war es auch jedesmal bedrückt, wenn es mal nicht rechtzeitig aufs Klo gegangen ist. Um saubere Wäsche zu bitten war dem Kind so peinlich, dass es so lange in der nassen Wäsche gesessen hat, bis es zufällig auffiel. Dem habe ich dadurch abgeholfen, dass ich einen kleinen Eimer mit Deckel im WC für die nasse Wäsche reserviert habe und saubere Wäsche das Regal neben dem WC gelegt habe. So konnte sich mein Kind allein umziehen und ich habe dem Kind versichert, dass ich regelmäßig in den Eimer sehe und niemandem etwas sage, wenn da Wäsche drinliegen sollte sondern die kommentarlos in die Wäschekisten lege. (Es hat niemand in der Familie Druck aufs Sauberwerden gemacht, aber mein Kind hatte da einfach eine andere Wahrnehmung.)

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich denke, Strafen anzudrohen ist eher kontraproduktiv, aber ich würde es eben dann mit Windelhosen probieren, wenn es auf Dauer nicht funktioniert. Parallel dazu würde ich das ärztlich (bei einem Urologen) untersuchen lassen, ob es organische Gründe gibt. Es ist zugegebenermaßen lästig, aber keine Katastrophe, ich gehe davon aus, dass die Kinder das nicht absichtlich machen. Wir wurden im Kindergarten immer dazu ermutigt, Wechselwäsche mitzugeben, und die gab es dann an, falls mal etwas daneben gegangen ist.

  • Wir dürfen keine Wechselwäsche mitgeben. Der Kindergarten hat eigene Wechselwäsche wo dick mit Edding draufsteht das sie dem Kindergarten gehört. Es kann also jeder sehen das da was passiert ist..

  • Wir dürfen keine Wechselwäsche mitgeben. Der Kindergarten hat eigene Wechselwäsche wo dick mit Edding draufsteht das sie dem Kindergarten gehört. Es kann also jeder sehen das da was passiert ist..


    Geht Dein Sohn denn grundsätzlich gern dort in den Kindergarten? Ist es sein letztes Kindergartenjahr? Wenn nicht, würde ich mir überlegen, ob ich ihn da lasse oder einen anderen Kindergarten suche. Ich finde das schon ein bisschen überzogen, was Du da schreibst. Wie sind denn die Erzieherinnen dort sonst so drauf?

  • Ist sein letztes Jahr. Wo ich wohne wachsen die Plätze leider nicht auf Bäumen, es sind viele Eltern unzufrieden. Problem ist vorallem die Kindergartenleitung.. da kommt man gar nicht dran.
    Mein Kind geht gerne hin, aber mir einschränkungen.. er verweigert z.B. eine neue Jacke weil er sie nicht so gut selbst zumachen kann, die Erzieher schimpfen dann mit ihm.


    Ein Kind wurde schonmal 'fertiggemacht' weil es erzählte das das einkassierte Spielzeug meines Sohnes im Büro liegt, da hat die Leiterin gesagt das stimmt nicht und er dürfe nicht lügen, sie würde von einem Vorschulkind mehr erwarten. Und in einem Ton.. (den hat sie immer) Das Spielzeug lag aber wirklich im Büro, eine Entschuldigung hat das Kind nicht bekommen.

  • Hallo,
    dein erster Gang sollte der zum Kinderarzt sein. Zuerst muss ja erstmal ausgeschlossen werden, ob es eine organische Ursache gibt.
    Zu dem Verhalten der Erzieherinnen meine ich: Das ist UNMÖGLICH.
    Gut, dass du da nicht eingewilligt hast.

  • Sind das Klosterschwestern aus den 50er Jahren? :rolleyes2:
    Welche pädagogische Ausbildung haben die genossen. Das sind schon sehr krasse Maßnahmen.
    Wir hatten da echt Glück. Unsere Erzieherinnen haben da nie viel Aufhebens drum gemacht und wir hatten immer eigene Wechselwäsche dabei.
    Mein Sohn hat sich teilweise selber umgezogen. Da hatte niemand was dagegen. Und wenn´s mal mehrmals am Tag vorkam hat er eben Wechselwäsche des KiGa bekommen.
    Bei uns war immer eine liebevolle Atmosphäre. Ich würde mich da wirklich, falls möglich, nach was anderem umsehen.
    Mein Sohn begrüß heute noch seine Erhieherin mit Freude, wenn er sie trifft.

  • Bezüglich der Erzieherinnen würde ich mich mit anderen Eltern zusammentun und den Träger über das unpädagogische Verhalten der Kita-Mitarbeiter informieren.
    Bezüglich Wechselkleidung hätte ich eine Waschmittelallergie erfunden und darauf bestanden, dass das Kind nur eigene Wäsche anzieht.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Träger ist die Kirche und die macht gar nix. Andere Eltern hatten sogar ein Attest vom Arzt damit ihr 3 jähriger noch Windeln tragen durfte.. die haben viel kämpfen müssen.
    Die Erzieher und die Leitung sagen "Das machen wir seit 30 Jahren so und es funktioniert doch"


    Ich war jetzt zwei Jahre Elternvertretung.. das war die Frustrierendste Aufgabe meines Lebens.. auch weil die meisten Eltern alles andere als engagiert sind..


    Das mit der Waschmittelallergie ist eine gute Idee.. nur jetzt wohl etwas spät.. schade

  • Hört sich ja fast an wie im Knast. Dick mit Edding auf der Kleidung und öffentlich ne Windel anziehen. Wie demütigend. Die armen Kinder. :-(


    Mein Sohn hat auch noch lange eingepieselt so bis zum Alter von 10 Jahren. Im Alter von 6 Jahren aber meist nur nachts. Ich hab wenig trara darum gemacht und der Hort g.s.D. auch. Mit der Pubertät verwuchs es sich von ganz allein.

  • Ich hab mit meinem Sohn nochmal gesprochen und ihm gesagt das ich ja auch merke das ihn das belastet mit dem Pipi machen, Wir haben jetzt ein Geheimwort ausgemacht und wenn ich das sage geht er auf Toilette, zum üben. Und immer wenn er auf Toilette gegangen ist darf er einen Aufkleber aufkleben. Und wenn das danebengeht ist das gar nicht schlimm, weil wir üben ja noch.


    Und die Mutter die ihn letztes mal blöd angequatscht hat wegen seiner Pipitüte nehm ich mir auch noch zur Brust. So!

  • Deine Ideen finde ich schonmal gut! Und lass deinen Sohn ruhig mitbekommen, dass du dir die andere Mutter vorknöpfst, denn das zeigt ihm dass du hinter ihm steht.
    Was die Geschichte mit der Waschmittelallergie angeht: Sowas kann immer plötzlich auftreten, zu spät ist da garnichts. ;)

    Träger ist die Kirche und die macht gar nix.

    Habt ihr es denn schonmal versucht?
    Wenn ja und es passiert wieder nichts wenn ihr nochmal Beschwerde einreicht, würde ich mal das Wort Presse erwähnen. Da werden die meistens doch aktiv.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass die Öffentlichkeit großes Interesse daran hat, wenn Kinder so gedemütigt werden.
    Widerlich ist das! :kopf

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Ich muss sagen das ist alles etwas schizophren, die meisten Kinder kommen gut damit klar. Und mein Sohn mag seine Erzieherin auch. Ich glaube ihr auch durchaus das sie bestes im Sinn hat, nur ist die Art und weise ist halt total schwarze Pädagogik, das geht aber leider auch sehr stark von der Leitung aus. Und die lassen sich nur vom Pfarrer was sagen, der ist Gottes Stellvertreter auf Erden für die, der mischt sich aber nicht ein. Es wurde schon versucht.


    Naja jedenfalls war mein Sohn erst sehr ängstlich als ich sagte ich will mit ihm übers Pipimachen reden, und am Ende des Gespräches sehr erleichtert und er hat mich in den Arm genommen und gesagt das ich die liebste Mama bin :love:


    Und wir haben 13 Aufkleber aufgeklebt weil er so begeistert vom mitmachen war (und für jedes Tröpfchen gehen wollte), und ich soll ihn sogar Nachts mit dem Geheimwort wecken damit er auf Toilette gehen kann. Ich bin ganz stolz das er so super mitmacht!

  • Träger ist die Kirche und die macht gar nix


    "Die Kirche" ist schon mal viel zu abstrakt. Jeder kirchl. Kindergarten gehört ja zu einer Kirchengemeinde, und da müsste es (im Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand) einen Kindergartenausschuss geben. Wenn das Gespräch mit der Kindergartenleiterin nichts nutzt, würde ich mich an PGR oder KV wenden, und zwar nicht allein, sondern mit anderen, denen es ähnlich geht - nicht wegen Einzelfragen, sondern grundsätzlicher Kritik an der Pädagogik, welche im Kindergarten gelebt wird, an verschiedenen Beispielen konkretisiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann nichts passiert.

    Ich bin ganz stolz das er so super mitmacht!


    Da freu ich mich sehr - klingt doch erfolgsversprechend!

  • Bei uns war es auch mit fünf so, dass sie oft nocht eingenässt hat, vor allem nachts allerdings.


    Geh auf jeden Fall zum Kinderarzt, wir wurden zum Urologen überwiesen und es stellte sich raus, dass der Harnweg verengt ist und geweitet werden musste. Hat geholfen. Also immer erst das Organische abklären lassen!