Umgangsregelung Vater über 860km

  • Hallo ihr Lieben,


    nach langer Zeit melde ich mich dann auch mal wieder. :-)
    Zur Zeit habe ich enorme Schwierigkeiten mit dem Kindsvater.. er wohnt in der CH,860km entfernt.
    Ich habe beim Jugendamt um einen Termin gebeten,um die Besuche außergerichtlich klären zu können. Er wurde angeschrieben,2 Termine wurden vorgeschlagen - Aber er wird keinen wahrnehmen... Er kann unseren Sohn nicht wie vorgeschlagen und kindgerecht alle 4 bis 6 Wochen sehen.
    Um das zu sagen,reicht ein Telefonat aus.
    Lediglich alle 4 bis 5 Monate,wenn er Urlaub hätte,würde er ihn sehen und mitnehmen wollen.
    Mir tut das dermaßen weh. Ich WILL,dass er Umgang mit unserem Sohn (2 Jahre)hat! Aber bitte regelmäßig und nicht so.. was wird jetzt gemacht?


    Soll ich es akzeptieren?
    Den Umgang und meine Vorstellungen davon gerichtlich festlegen lassen?
    Oder aber könnte es sogar sein,dass seine Vorstellungen von Umgang akzeptiert werden?


    Ich bin echt verzweifelt... mein SB ist gerade im Urlaub. Also hoffe ich,dass ihr mir irgendwie Rat geben könnt... :-)


    Vielen Dank und LG :)

  • Hm, wie hast du es dir eigentlich vorgestellt bei 860 km Entfernung?
    Da ist eine Regelmäßigkeit doch gar nicht möglich einmal im Monat.
    Ich finde da den Vorschlag vom KV eigentlich ganz vernünftig. Wenn er es hinkriegt, das Kind regelmäßig alle 4 Monate zu sehen, ist es unter solchen Umständen schon recht viel.
    Alle 4 Wochen bei fast 1000 km Entfernung finde ich ein wenig realitätsfremd. Auf die Dauer bekommt es doch niemand hin. Und es geht außerdem ganz schön ins Geld.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Alle 4 bis 6 Wochen bei über 800 km Entfernung halte auch ich für utopisch. Wenn alle mitziehen, ist vielleicht alle 2 Monate möglich, aber auch nur dann wenn es finanziell tragbar ist. Und davon kann man leider nicht immer ausgehen.


    Ich finde es gut, dass Du gerne mehr Umgang des KV mit dem Kind hättest und ja, es wäre auch besser, aber zwingen wirst Du ihn dazu nicht können. Vielleicht könnt Ihr Euch auf alle 3 Monate einigen, viel mehr wirst Du nicht erreichen können.

  • Und wie soll es praktisch funktionieren? Soll er alle 6 Wochen hin und her pendeln? Dann muss er zu den Top-Verdienern gehören.
    Also ehrlich, was man da an Geld für die Fahrten verschwendet, mir wäre es lieber er würde dem Kind was davon kaufen.
    Dreimal im Jahr finde ich bei der Entfernung mehr als vernünftig, vor allem wenn es mit Urlaub verbunden ist, also bestimmt mehr als ein WE. Und selbst dreimal im Jahr scheinen mir wenig realistisch.
    Bei der Entfernung wird es erst interessant wenn das Kind groß ist.
    Ansonsten kann man auch über Skype Kontakt halten.

  • Das Gericht kann in dem Fall alles mögliche entscheiden, aber deswegen muss er es nicht auch so machen. Denn zum Umgang kann man niemand zwingen.
    Deshalb würde ich es auf jeden Fall versuchen, es außergerichtlich zu klären, und wenn er sagt dreimal im
    Jahr, dann ist es eben so, darauf würde ich dann aber auch bestehen.
    Solltet ihr euch wegen der Gerichtsverhandlung ganz zerstreiten, könnte es dazu kommen, dass er dann gar keinen Umgang pflegt und es wäre schlimmer als dreimal im Jahr.

  • Und wie soll man bei der Entfernung überhaupt einen innigen Bezug aufbauen?
    Ganz ehrlich, alle 6 Wochen, dazu noch bei einem total entnervten Vater, der dazu "gezwungen" wurde, sind doch auch wenig.
    Es ist sehr unwahrscheinlich dass es bei der Entfernung jemals einen engen Bezug geben wird. Aber Kind wird wissen wer der Vater ist, seine Wurzeln kennen und wenn das Kind groß wird, werden sie sich wahrscheinlich gut verstehen. Ist doch gut.
    Aber ich würde nicht erwarten, dass sich da innige Liebesgefühle entwickeln.


    Alle 4 Monate sind doch auch regelmäßig. Ist besser, als wenn du zum Beispiel alle 6 Wochen durchboxt, er macht es ein paar Mal, hat dann die Schnauze voll und verschwindet für mehrere Monate. Dann wird es nämlich unregelmäßig.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Bei uns sind es Ca. 600km Entfernung, und bei uns wurde es so geregelt, dass er einmal im Quartal seine Tochter für 2 Wochen zu sich holt, wobei ich mich an den Kosten beteilige. Das wurde in der gerichtlichen Umgangsvereinbarung auf unser beider Wunsch hin so festgelegt. Wenn sie im die Schule kommt, werden die Ferien genau hälftig geteilt.


    Ich kenne allerdings auch einen Vater, der alle 2 Wochen 700km einfach Fährt...

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Wie alt ist eure Tochter? :)
    Unser Kleiner ist jetzt 2 geworden.


    aber diese regelung klingt gut! Aber das geht nicht... alle 4 bis 5 monate für jeweils eine Woche...mehr ist nicht drin.
    eine Freundin meinte,wenn er sich nicht an die abgemachten Umgangszeiten hält,kann ihm der Umgang 'verboten' werden. Das möchte ich definitiv nicht!!! Bitte nicht falsch verstehen. Aber so ist es echt keine Option.

  • Wie soll man da bitte einen Bezug aufbauen?!


    Regelmäßig ist mir wichtig. Kann das keiner verstehen?! :/



    Ich kann dich verstehen - aber so eien Tour ist für viele Menschen neben dem Job nicht leistbar - das Wochenende dient auch der Erholung.
    Bestenfalls gibts noch ne ordentliche Flugverbindung mit halbwegs günstigen Tickets z.B. STR-BER oder ein Umzug
    - kannst du dir ein Leben im grenznahen Gebiet vorstellen ?

  • Gerichtsurteile, die einen Elternteil zum Umgang zwingen, sind ausgesprochen selten. Bei der hier genannten Entfernung noch seltener.



    Ich befürchte, von deinem sicherlich gut gemeinten Wunsch, der Vater solle durch regelmäßige Besuche eine Beziehung zum Kind aufbauen, wirst du dich verabschieden müssen. Sein Umgangsangebot solltest du eigentlich annehmen. "Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach."


    Das ist für dich jetzt noch in weiter Ferne, aber eigentlich schon "bald" wird Euer Kind größer sein, telefonieren, skypen, whats appen können und dann auch ohne Begleitung reisen. Wenn bis dahin eine gewisse Beziehung zum vater aufgebaut ist und lose vorhanden, dann kann dann vielleicht sogar mehr draus werden. Aber "Streit" draus bauen, ihn "zum Gespräch beim Jugendamt" einbestellen, an Gericht denken - das wird des Vaters Bereitwilligkeit, über sein bisheriges Angebot hinaus zu gehen, nicht erhöhen. Und ein Gericht wird auch nicht mehr Umgang ausurteilen - wenn überhaupt, wie bereits geschrieben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • @TS frag dich doch selbst, aber realistisch.
    Würdest DU alle 4 Wochen 860 km hin und 860 km her fahren können, dazu noch regelmäßig Unterhalt bezahlen und auch noch so beim Umgang Geld fürs Kind ausgeben? Und das nicht nur ein paar Mal, sondern jahrelang?
    Also ich könnte es nicht. Das kann man bei einem Kind, zu dem bereits Bezug besteht, vielleicht, aber es bleibt super anstrengend.
    Ist der KV denn überhaupt finanziell dazu in der Lage?
    Und wie kam es zu dieser enormen Entfernung? Wer ist weggezogen? Das spielt auch eine Rolle wenn man eine gemeinsame Basis finden will.
    Wärst du bereit, die Kosten mindestens für die Hälfte der Fahrten zu übernehmen?
    Oder käme für dich vielleicht ein Umzug in Frage?
    Ohne das Hintergrundwissen kann man doch gar nicht beurteilen ob es für den KV überhaupt machbar ist. Wie ist es denn diese 2 Jahre gelaufen? Gab es da Umgang? Wenn nicht, dann wird er nur schwer von Null auf Hundert schalten können.

  • Ich erkläre dann mal... :)
    Die letzten zwei Jahre war es bei uns immer ein hin und her. Zusammen..getrennt..zusammen. alle 4-5 wochen haben wir uns gesehen. Aber es gab permanent Stress zwischen uns. Jetzt sind wir endgültig getrennt - es ist besser so. Der kleine hat jetzt schon so wenig Bezug zu ihm... er nennt ihn 'Vorname'.
    Keiner ist weggezogen. Wir haben die ganze zeit eine Fernbeziehung geführt. Die Fahrt war immer der Horror.


    Sogar mein Vater hatte ihm angeboten,dass er in der zeit in seinem Haus übernachten und da die 2 bis 3 Tage wohnen kann. (11 km Fahrt).
    Nein..möchte er nicht. Er möchte alle 4 bis 5 Monate das Kind mit in die Schweiz nehmen.
    ja, an den Kosten würde ich mich beteiligen. Das habe ich auch beim Jugendamt gesagt und das würde ich auch einhalten. Auch,wenn ich nur 50 bis 80 Euro dazusteuern könnte. Das würde ich für die Motte machen. :)

  • Unsere Kinder sehen meine Eltern auch nicht öfter und haben eine sehr sehr innige Bindung.
    Wichtig ist die Regelmäßigkeit und nicht wie oft.
    Wenn es Dir zu wenig ist, dann kannst Du doch auch mal hinfahren zwischendrin.
    Leber 3x im Jahr eine tolle Woche als öfter und gestresst.
    Wir haben Bilder hier von Oma und Opa, telefonieren , senden Videos, alles kein Problem, sie sind präsent.

  • Ich finde alle 4-6 Wochen bei der Entfernung auch unrealistisch.
    Um die Idee von Rosenimo aufzugreifen: der KV holt das Kind alle 4 Monate für eine Woche, und Du könntest zwischendrin (nach zwei Monaten) mit Kind zum KV fahren für ein, zwei, drei Tage.
    (..edit: gelöscht) Andrerseits: dann ist das Kind alle zwei Monate viele Stunden on the road...

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    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

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  • ihr könnt euch doch einigen. alle 4 wochen macht ihr den umgang für 2-3 tage. du fährst die strecke zum kv und bringst ihm kind, suchst dir eine übernachtung und er hat umgang. 4 wochen danach fährt kv zu dir und hat 2-3 tage umgänge vielleicht in einer vater-kind-einrichtung der caritas oder väterinitiative. ihr fahrt die strecke also abwechslend. das fände ich fair.


    ansonsten sind deine vorstellungen von einmal im monat wohl nicht umsetzbar - nicht möglich bei jemanden der normal geld verdient und vollzeit arbeitet. unterhalt willst du auch noch haben oder verzichtest du dann völlig darauf? alle 4-5 monate sind schon sehr realistisch. viele sehen sich noch weniger auf diesen distanzen.

  • Lediglich alle 4 bis 5 Monate,wenn er Urlaub hätte,würde er ihn sehen und mitnehmen wollen.
    Mir tut das dermaßen weh. Ich WILL,dass er Umgang mit unserem Sohn (2 Jahre)hat! Aber bitte regelmäßig und nicht so.. was wird jetzt gemacht?

    Wie es rechtlich aussähe kann ich dir nicht sagen.


    Psychologisch gesehen wird bei dieser Frequenz der Kontakte natürlich nicht so schnell eine enge/tragfähige Beziehung entstehen, aber für eine gesunde psychische Entwicklung der Kinder ist ein regelmäßiger, selbst wenn seltener, Kontakt zum anderen ET immer besser als kein Kontakt - auch wenn du dir dies als Mutter vielleicht momentan kaum vorstellen kannst...


    VG
    Aimee

  • Wir haben die ganze zeit eine Fernbeziehung geführt. Die Fahrt war immer der Horror.


    und, was willst Du eurem Kind zumuten?

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    keks3


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