"Sie verdienen zu viel - Sie wohnen zu teuer"

Hallo,

ich habe mich in dem "Neu hier"-Forum kurz vorgestellt.

Meine Situation, wo mir vielleicht noch jemand einen Tipp geben kann:

Mein großes Kind ist 14, hat bis zum 13. Geburtstag monatlich Unterhalt bekommen. Auf einmal: Nichts mehr. Da es keinen Kontakt mit dem Kindsvater gibt (seit Schwangerschaft nicht mehr), hab ich mich an das JA gewandt, Beistandsschaft beantragt. Ende vom Lied: Seit 1,5 Jahren gibt es keinen Unterhalt mehr. Die Behörde hat in diesen 1,5 Jahren den Sachbearbeiter 4 x gewechselt, es gibt nur lapidare Aussagen. U. a., dass der Kindsvater wohl eine Privatinsolvenz beantragt hat - ich habe dazu keinen Schriftwechsel erhalten, kein nichts - ich hänge gänzlich in der Luft.

Wohngeld beantragt, abgelehnt "Sie verdienen zu viel" (ich arbeite 40 Std./Woche). Beim JobCenter einen Antrag gestellt "Sie wohnen zu teuer" - auch dort kein Geld. Bildungspaket etc. bekomme ich nicht bewilligt.

2. Kind (anderer Vater), zahlt seit 1 Jahr € 100,00 weniger "weil ich das kann" (seine Aussage). Auch Beistandsschaft. Es passiert - nichts. Es wurde vom Gericht festgelegt, dass er sein Einkommen offen legen muss - nada. Wurde Strafe ausgesprochen - immer noch keine Reaktion. Dann wurde ein Haftbefehl erlassen - das ist jetzt 4 Monate her - immer noch nichts. Aussage vom JA "Na, wenn die Polizei ihn zuhause nicht antrifft, ist es schwierig den Haftbefehl umzusetzen".

Mittlerweile sind sämtliche Reserven von mir aufgebraucht, die finanziellen und auch bald die psychischen, da ich mich so ohnmächtig bzgl. dieser Situation fühle. Es fühlt sich keiner zuständig, ich kann zusehen wie ich ohne € 500/Monat weiter komme.

Ich habe mich bei einem Anwalt erkundigt, Prozeßkostenbeihilfe würde ich nicht bekommen, da ich "zu viel verdiene". Das ich aber mit meinem Gehalt die Kinder und mich allein "stemmen" muss, sieht keiner, also kommt Anwalt nicht in Frage.

Warum wird einfach nichts getan? Haben Kinder so einen wenig bedeutenden Stellenwert in unserem Lande? Ich kann's einfach nicht fassen.

Danke für euer Feedback.

Stunden runterschrauben geht nicht; ich bin Abteilungssekretärin, dass ist eine Vollzeitstelle. Habe 2 Jahre befristet hier gearbeitet und zum 01.09. meinen "lebenslänglichen" Vertrag bekommen. Bin froh das ich diesen Job habe. Mein Chef weiß um meine Probleme, aber Stunden verkürzen geht leider nicht (hatte die Überlegung nämlich auch schon).

Das mit dem Kindergeld (Kinderzuschlag), was soll das sein? Das sagt mir so nichts.

Ja, Kosten senken. Ist fast unmöglich. Das einzige, was ich jetzt gemacht habe, ist, dass wir umziehen werden. 3 km von meiner Arbeitsstätte entfernt, d. h. Spritkosten fallen weg (werde mit dem Fahrrad fahren), Miete ist günstiger. Aber mehr an Kürzungen ist nicht drin. Und das ist so frustrierend. Man geht arbeiten, erzieht Kinder etc. und dann bleibt am Ende des Monats nicht mal Geld über um sich als Frau auch mal was zu gönnen und sei es nur ein Saunabesuch. Momentan geht alles für die Kinder drauf (neues Schuljahr begann, wem erzähl ich das und dann alles mal 2 zahlen).

Wow, ihr macht euch richtig viel Mühe - danke schön! :troest

Ich verdiene gut. Ich habe 13,5 Gehälter, wohne aber im Raum Hannover und habe eine 4-Zimmer Wohnung, die liegt bei warm €900. Das sind die Preise hier und ich ziehe jetzt in eine, die kostet warm €700 - dies aber auch nur, weil ich den Vermieter kenne, es sein Haus ist und er mir einen "Sonderpreis" macht, da er die Problematik kennt.

Bei der Ablehnung des JC hatte ich eine Anwältin, sie hat eine "Härtefall"-Klage (heisst das so?) eingereicht - wurde abgelehnt. Es ist eine Anwältin die darauf spezialisiert ist. Der "Spass" hat mich dann mal €400 gekostet, aber sie meinte, ein Widerspruch würde sich nicht "lohnen", denn der würde nach dem 1. Urteil auch abgelehnt werden.

Die Begründung war (laienhaft ausgedrückt): ich wohne privat, ich wohne zu teuer und der Staat zahlt nur € 470 und davon gehen sie bei der Berechnung aus, dafür habe ich genug an eigenem Einkommen.

Als ich seinerzeit in diese (jetzt noch) Wohnung gezogen bin, hatte ich ja auch € 500 mehr (Unterhalt) und konnte sie mir leisten. Jetzt, ohne die € 500 weniger - brauch ich keinem sagen wie es einem dann geht

Ich guck mir eure Links in Ruhe an, mal gucken was/wie ich anwenden kann.

Zitat von Lena_1977

Hast du den Antrag vor dem Wegfall des Unterhalts gerechnet - ich frag nur nochmal zur Sicherheit.
Ggfls. nicht nur Spritkosten sparen, sondern Auto ganz abschaffen.

Nein, der Antrag war danach, also als Unterhalt wegfiel. Vorher hat ja alles gereicht.

Auto kann ich nicht komplett abschaffen. Ich kann zwar mit dem Rad zur Arbeit, aber für andere Dinge benötige ich das Auto schon.

Ich hab schon Klasse II und 2,0 Kinder auf der Lohnsteuerkarte.

Ich kann's drehen und wenden wie ich will - leider. Für die Ämter ist es zu viel Einkommen was ich habe, in der Praxis stimmt dies nicht.

Die Beistandsschaft wechselt lieber die Sachbearbeiter aus als endlich mal was zu tun.

Und meine Kinder.....? Die werden den Unterhalt nie nachgezahlt bekommen. Ich hab einfach nen Hals.

Meine Eltern machen viel. Fahre mit den Kindern in den Urlaub, gehen mit ihnen shoppen, geben ihnen monatliches Taschengeld usw.

Bei den KV brauch ich gar nicht an die Eltern gehen - die sind genauso - kein Interesse, kein Geld, kein Nada.

Für mich als Mensch ist es so frustrierend. Man ist erwachsen, geht arbeiten und die eigenen Eltern "müssen" finanziell helfen. Das fühlt sich für mich einfach demütigend an. :(: (

Zitat von thaga

außer einem Wunsch, daß Du einen Energie Brunnen findest, kann ich Dir auch net helfen

Bin selbst bzgl Unterhalt in der gleichen Situation und noch dazu bedingt durch die Hortöffnungszeiten Multijobber

Gott sei Dank haben wir in der Firma Gleitzeit und ich habe einen (teilweise) verständnisvollen Chef.

Ich arbeite von 7.30 - 16.00 Uhr, Hort hat um 16.30 Uhr geschlossen, das war zwar immer abhetzen ohne Ende, aber es hat geklappt.

Ab 3. Klasse ist die jüngste dann mit dem Bus nachhause gefahren, war dann 16.15 Uhr zuhause und ich bin dann so 16.40 Uhr eingetrudelt - da hatte ich die Erzieher nicht mehr im Nacken, die ja auch Feierabend machen wollen.

Jetzt ist die kleine auf einer IGS (5. Klasse) und hat 3 x Woche bis 15.45 Uhr Unterricht. An den anderen beiden Tagen nur bis 13.30 Uhr. Da es ab 5. Klasse keinen Hort mehr gibt, muss die kleine da jetzt durch und ist die 2 Tage dann allein bis ich nachhause komme. Ist kein schönes Gefühl als Mutter. Aber was soll man machen?

Die große wird bald 15 und ist so selbständig, die würde mich schief anschauen wenn ich mit Babysitter ankäme. :brille


Ich wünsche Dir auch ganz viel Kraft und ToiToiToi bzgl. Unterhalt!!! :troest