Kind ist unglücklich

  • Hi,


    wir haben es mittlerweile geschafft einigermaßen eine Regelung zu finden, d. h. der Umgang findet mittlerweile nach dem Sommer 14-tägig statt (von Freitag zu Sonntag) Unterhalt nach wie vor nein, aber das tut ja jetzt nichts zur Sache. KV teilweise immer noch instabil, wie ich schon beschrieb (weint, weil ich ihn nicht lieb und wird wütend vor dem Kind).


    Gestern nach der Übergabe, die ganz friedlich abgelaufen ist, d. h. er hat mir erzählt, was sie gemacht haben usw., dann tschüss gesagt - mein Kind total am Weinen kaum war Papa weg. Kind sagte: ich will das Papa wieder hierher zieht, dass ihr euch vertragt. Ich will sofort zu meinem Papa, sonst will ich dich nie wieder sehen. Ich habe sie getröstet und in den Arm genommen und habe ihr gesagt, wir haben dich beide ganz doll lieb. Das ging dann den Rest des Abends so. Ihre Worte waren natürlich hart für mich. Wie kann ich meinem unglücklichen Kind helfen? Garnicht oder?


    Ich frage mich dann, ob der Papa ihr irgendwas erzählt von wegen, dass er wieder zu uns will oder so was.


    Im Übrigen nimmt der Papa sich jetzt viel Zeit für die Maus, bastelt und spielt mit ihr. D. h. er wendet 100% seiner Umgangszeit an sie, was ich sehr begrüße, aber natürlich ein Wehmutstropfne ist, bei mir erlebt sie oftmals unter der Woche nur den Alltag, wo sie in den Kiga muss und wir beide Verpflichtungen haben.


    Hilflose grüße und traurige dazu.

  • Wie kann ich meinem unglücklichen Kind helfen? Garnicht oder?


    Gar nicht ;( . Es gibt Wünsche im Leben der Kinder, die wir nicht erfüllen können... alles was du machen kannst ist wirklich Verständnis und trösten. Meine Beiden wünschen sich das auch in sehr regelmäßigen Abständen, ohne dass ein Elternteil da in irgendeine Richtung lenken würde... ich glaube, das ist der Standartherzenwunsch eines jeden Trennungskindes.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

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  • Oh, das kenne ich nur zu gut.
    Selbst jetzt noch nach 6 Jahren und nachdem sowohl Ex als auch ich schon lange wieder verheiratet sind, hat sie immer nochmal so Ideen, dass wir doch alle zusammen in ein Haus ziehen könnten und zusammenleben. :-)


    Ich denke, dass wird niemals aufhören. Kinder wollen eben beide Elternteile.


    LG morgan

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Am Anfang hatten wir das auch, da kann man nur fürs Kind da sein, es immer wieder erklären und trösten.


    Es ist aber immer noch besser wenn die Kids vertrauensvoll ihre Gedanken äußern als sich zu verkriechen.

  • Hi
    Na wenn der Vater stabil ist, könnt ihr doch mal in Richtung Betreuungsumfang des Vaters denken. 4 Tage im Monat sind wirkkich nicht viel. Er ist 100% bei der Sache, wenn er die kleine hat. Das klingt doch gut. Gibt es da Bedenken oder Gründe, warum man den beiden das nicht ermöglichen kann? Ich kenne eure Geschichte nicht, vielleicht würde ich nicht fragen, wenn ichs täte :Hm
    Gruß

  • Hallo,


    ich denke diese Traurigkeit gehört zur Aufarbeitung für das Kind dazu.


    Mir fallen ganz pragmatische Sachen ein:


    Wäre es möglich, dass er Eure Tochter Montag Morgen in Kita oder Schule bringt (hat bei uns einen leichteren Übergang verschafft) ?


    Könnt ihr einen festen Nachmittag in der Woche einführen, oder Abend? Dann sind die Abstände nicht so lang.


    LG Jona

  • Der 14-tägige Umgang ist von mir so gewollt und lange erkämpft worden, ich habe schon mehrmals geredet, dass die Abstände zu groß sind, dass das nicht gut ist fürs Kind usw. D.h. 14 Tage sind schon sehr gut für ihn. Ich hatte manche Monate wo er nur 1 oder 2 Tage unsere Tochter hatte und das war von ihm aus (keine Zeit usw.).


    Der Papa wohnt nicht in der Nähe, was die Abgabe bei der Kita unmöglich macht (über eine Stunde mit den öffentlichen). Außerdem hat er unregelmäßige Arbeitszeiten.

  • Ist denn die Übergabe nach Umgang in die Kita so eine gute Idee? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie völlig erschöpft ist und überfordert.


    Heute war sie in der Kita auffällig und musste sich vor dem Mittagessen schlafen legen (hat viel geweint, war fertig) und das ist 1 Tag nach dem Umgang.

  • Ist denn die Übergabe nach Umgang in die Kita so eine gute Idee? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie völlig erschöpft ist und überfordert.


    Heute war sie in der Kita auffällig und musste sich vor dem Mittagessen schlafen legen (hat viel geweint, war fertig) und das ist 1 Tag nach dem Umgang.

    Ich habe meinen Sohn damals immer einen Tag nach dem Umgang von der Kita frei gestellt, weil er so fix und alle und durcheinander war. Es ist halt doch was anderes, so ein Umgangswochenende, dazu noch die Verabschiedung und das hineinplumsen in den normalen Alltag.


    Ich hab es immer besser gefunden wenn das Kind nach dem Umgang nach Hause gebracht wird um erstmal runter zu fahren und sich zu sortieren.


    Im Grunde muss da aber jeder selber seine Erfahrungen machen, da ja nun auch nicht jedes Kind gleich ist. Probieren würde ich es auf jeden Fall mal und dann kann man ja immer noch darüber reden ob es gut ist oder nicht. So war es jedenfalls bei uns auch.

  • Hexenkind mein Kind ist aber ähnlich gelagert, eine sensible. Sie braucht ruhe nach dem Umgang, habe schon mal ein Spielnachmittag nach Umgang gehabt: das war die Hölle. Ging garnicht. Sonst ist sie ein fröhliches Kind. Sie ist auch beim Papa fröhlich, nur diese Trennung, das sticht ihr ins Herz.


    Insofern kann ich mir zwar vorstellen, dass er sie von der Kita abholt, aber nicht, dass er sie bringt.

  • Ich bin selbst Scheidungskind und heute geschieden. Mal ganz ehrlich, meine Eltern sind beste Freunde (meistens) und manchmal erwische ich mich sogar heute noch, wenn die beiden so zusammen sitzen und lachen, dass ich mir denke - warum? Wäre doch alles anders viel einfacher gewesen.


    Und ich war damals 16 und habe echt sehr gelitten. Es war ganz, ganz schlimm. Und schlimm ist es auch deshalb gewesen, weil meine Eltern damals so sehr mit sich selbst beschäftigt waren, dass sie für uns Kinder nicht dasein konnten. Sie haben es zwar versucht aber...


    Es ist nun einmal leider ein Fakt und der Wunsch wird immer wieder kommen. Den hat mein Sohn auch. Meine Tochter wiederum, die war bei der Trennung 18 Monate alt, würde nicht auf die Idee kommen (bisher). Es bricht einem das Herz und dann muss es irgendwie weiter gehen.


    Versuche aber Dein eigenen Kummer - nämlich basierend auf dem ich-kann-das-nicht-erfüllen-aber-es-macht-mich-auch-traurig - so gut es geht für Dich im Zaum zu halten. Mein Sohn hat nämlich dann immer gemerkt wie traurig ich wurde und dabei habe ich natürlich nicht geweint oder dergleichen.... Heute sagt er mir sehr wenig wenn er denkt, dass es mich traurig machen könnte. Sei es wenn etwas in der Schule nicht rund läuft usw.

  • Meine Tochter wiederum, die war bei der Trennung 18 Monate alt, würde nicht auf die Idee kommen (bisher). Es bricht einem das Herz und dann muss es irgendwie weiter gehen.

    Das macht es aber nicht immer besser, leider...
    Hier ist es so dass das Kind dass Mama und Papa garnicht zusammen kennt, weil wir uns noch in der Schwangerschaft getrennt haben, bis heute im Teenageralter immer wieder die Sehnsucht nach einer heilen Familie hat.
    Das andere Kind, dass bei der Trennung vom Vater fast 2 Jahre alt war, denkt zwar auch immer mal wieder daran, aber geht viel entspannter damit um, entwickelt keine tiefe Sehnsucht soweit ich weiß.
    Ich denke sowas ist vorallem sehr vom Charakter des Kindes abhängig, wie sehr ein Kind leidet und etwas nachtrauert.
    Meine Einschätzung ist, dass es am wichtigsten ist dass die Kinder Klarheit haben, dass es jetzt getrennt weiter geht, dass dieses Thema "Mama und Papa zusammen" beendet ist, was bei Ulrike durch den Vater ja nicht immer so gegeben ist.
    Aber selbst wenn, ganz wird das wohl nie aufhören... denn wer wünscht sich nicht eine ganz normale Familie?


    Was ich noch vergessen habe: Danke Rosefield für den Einblick in deine Empfindungen als Scheidungskind! :blume

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

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