Test auf Hochbegabung ja oder nein?

  • Hallo,
    kennt sich jemand damit aus?
    Ich habe lediglich den Verdacht und fuehle mich immer total ueberfordert (von Anfang an und mein Kind wird in Kuerze 5 Jahre) und weiss nicht so recht, wo ich anfangen soll?
    Einige Anzeichen treffen zu, aber es ist jetzt nicht so, dass sie nebenbei fliessend englisch spricht .... soll es ja auch geben.
    Dazwischen fuerchterliche Wutanfaelle mit Zimmer zerschlagen etc.
    Vielleicht habt Ihr eine Tip.
    Im voraus herzlichen Dank und lieben Gruss :wink

  • ich würde es nur dann testen, wenn in der Schule irgendwelche Probleme auftauchen-
    mir wurde gesagt, ein Test würde sowieso erst wirklich Sinn machen, mit Mitte/Ende Grundschule, da vorher kein wirklich "greifbarer" Test zur Verfügung steht

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Es gibt Tests für Vorschulkinder.


    Lass dir bitte von niemandem reinreden. Ob es für euch sinnvoll ist, kannst nur du allein entscheiden.
    Meine Tochter wird nächstes Jahr getestet werden, etwa mit 8. Der Verdacht besteht aber schon sehr lang.


    Frag dich folgendes : Warum möchtest du testen lassen? Was würde sich durch das Ergebnis für dich/euch ändern? Was erhoffst du dir davon bzw was würdest du damit anfangen?



    Für mich ist es so, dass ich die Dinge gerne benenne. Außerdem kann es hilfreich sein, das Kind besser zu verstehen (bzw es Außenstehenden wie Pädagogen oder Lehrern begreiflich zu machen). Manchmal ist es Vorraussetzung, um bestimmte Förderungen zu erhalten und es wirft sicherlich ein anderes Licht auf das Verhalten des Kindes, denn eine Unterforderung beispielsweise ist durchaus nicht immer als solche zu erkennen. Das sind meine persönlichen Gründe - um zu wissen, dass das Kind sehr intelligent ist, brauche ich das nicht und zum Glück haben wir eine sehr verständnisvolle Lehrerin, die nach Rücksprache meinem Kind nun weitere Aufgaben gibt, wenn es angebracht ist (sie verlangt oft mehr weil sie schnell fertig ist und dann nicht ausgelastet), auch ohne dass eine Hochbegabung diagnostiziert wurde.



    Wenn du testest, solltest du aber dennoch überlegen, ob du nicht vielleicht etwas wartest bis sie in der Schule ist.
    Vielleicht brauchst du es aber auch nicht, weil sich dadurch nichts für euch ändern würde. Nicht jedes Kind braucht Hochbegabtenförderung. Manchmal ist es ausreichend, wenn sie durch Freizeitaktivitäten ausgelastet werden und dann noch etwas zusätzlich für den Kopf tun dürfen - sei es durch zusätzliche Aufgaben in der Schule oder Spiele, Übungshefte oder was auch immer daheim.




    Im übrigen ist es nicht selten so, dass eine Hochbegabung eher zufällig durch Verhaltensauffälligkeiten entdeckt wird als durch frühes Lesen, schreiben, rechnen. Intelligenz hat viele Facetten und Gesichter. Und oft passen sich die Kinder auch an ihre Umgebung an.

  • Sicherlich gibt es Tests für Vorschulkinder, aber es sind meisr Tests die den Entwicklungsstand des Kindes prüfen und dabei auch die kognitive Entwicklung des Kindes mit einem IQ-Test mit erfassen. Trotzdem sind die Kinder in dem Alter sehr leicht abzulenken u d es gibt 100 anderer Faktoren die das Ergebnis des Tests mit beeinflussen. Deshalb muss ich Luchsie recht geben, wirklich valide sind IQ-Tests erst ab 7-8. Lebensjahr...
    Trotzdem kannst du dein Kind in einem Zentrum für Hochbegabtendiagnostik vorstellen. Sie haben da sicherlich ein hohes Maß an Erfahrung und könnt dir vllt trotzdem weiter helfen.

  • Hallo,



    Die Frage ist, was der Test bringen soll.
    Bei meinem Sohn stand das Thema auch an, während der Grundschulzeit wurde mir gesagt, ich solle warten, ob denn Probleme auftreten oder nicht.


    Es hätte die Möglichkeit gegeben, eine Klasse zu überspringen, das wollte er aber nicht.


    Mittlerweile ist er problemlos durch die Schule gerutscht, ohne zu lernen und studiert nun.
    Die offizielle Diagnose Hochbegabung hat er bis heute nicht, auch wenn für mich da keine Zweifel bestehen.


    Bei den Wutanfällen wäre zu hinterfragen, ob da die Ursache wirklich Unterforderung oder etwas anderes ist.
    Wäre auch ne Möglichkeit, im Kiga mal nachzufragen, was die Erzieherinnen dazu meinen.


    LG Jona

  • während der Grundschulzeit wurde mir gesagt, ich solle warten, ob denn Probleme auftreten oder nicht.


    Ich würde das mit der Lehrerin / Erzieherin besprechen und sie bitten, mir Rückmeldung zu geben, wenn ihr am Verhalten des Kindes etwas auffällt. Mir ist nicht klar, was ein solcher Test wirklich bewirken kann. Wenn Du Dir so sicher bist, wofür brauchst Du dann eine offizielle Bestätigung? Ich finde es grundsätzlich wichtiger, herauszufinden, wo die Talente des Kindes liegen bzw. seine Interessen, und das würde ich dann auch entsprechend fördern wollen. Wenn das Kind verhaltensauffällig ist, würde ich mich dann auch eher fragen, wie ich seine soziale und emotionale Kompetenz fördern kann.

  • Nehmt es mir nicht übel, aber ich bin immer wieder erstaunt, wie viele hochbegabte Kinder es neuerdings gibt.
    Es scheint eine richtige Hochbegabungs-Hysterie zu geben. Hochbegabung ist das neue ADHS. Von zeit zu Zeit gibt es immer mal wieder
    Modediagnosen, die auf einfache Weise ein abweichendes Verhalten eines Kindes zu erklären.
    So eine Diagnose ist natürlich eine Rechtfertigung für vieles. Gleichzeitig steckt man sein Kind damit schon sehr früh unvor allem unwiederbringlich
    in eine bestimmte Schublade. An diese Schublade, dieses Etikett sind bestimmte Erwartungen der Umwelt gekoppelt. Man sollte sich sehr
    genau überlegen, ob man das für sein Kind will.


    Für die Bestimmung eines Kindes als hohbegabt, sind seien intelektuellen Fähigkeiten ausschlaggebend. Man muss aber auch sehr
    deutlich unterscheiden ob das Kind nun universal hochbegabt ist oder lediglich in ein oder zwei bestimmten Bereichen.
    Ein Kind, dass im sprachlichen Bereich hochbegabt ist, kann durchaus im mathematischen Bereich Lernschwierigkeiten haben oder sogar eine regelrechte Lernstörung (z.B. Dyskalkulie).


    Auch muss man beachten, dass Begabung und Leistung nur gering korrelieren, auch wenn die Erwartungen an Hochbagabte andere sind.


    Was du auch bedenken solltest ist, dass die Inteligenz in Maß ist, dass nur sehr schwierig zu messen ist. Darüber hinaus ist die Intelligenz, so wie sie in Tests gemessen wird erst ab der ca. 3.Klasse stabil. Vorher verändert sich der gemessene Wert noch relativ stark von Jahr zu Jahr. Außerdem wird ohnehin von sehr vielen Wissenschaftlern bemängelt, dass die Messung der Intelligenzein unzureichendes Mittel ist, um Hochbegabung abzubilden. Bei der Intelligenzmessung wird die allgemeine breitangelegte intelektuelle Fähigkeit gemessen. Nicht aber Beungen im Bereich der musischen, sozialen, bildnerisch-darstellenden oder psychomotorisch-praktischen Fähigkeiten.


    In Deutschland hat sich die Übereinkunft durchgesetzt, die 2-3% der Bevölkerung, die in Intelligenztests am besten abschneiden, als hochbegabt zu bezeichnen. Das heißt in Zahlen:
    bundesweit ca. 250.000 hochbegabte und weitere 1,2 Millionen deutlich intelligente Kinder.


    Merkmale/Anzeichen für Hochbegabung können sein:
    z. B. herausragend gutes Gedächtnis; Fähigkeit, komplexe Probleme schnell und gut zu lösen; für das Alter ungewöhnlicher Wortschatz; frühe, weitgehend selbstgesteuerte Aneignung von Fertigkeiten im Lesen/Schreiben/Rechnen auf altersuntypisch hohem Niveau; Überspringen ganzer Entwicklungsphasen; Kind stellt sehr viele Fragen zu altersuntypischen Themen.


    Außerdem ist es so, dass Hochbegabung oft mit AD(H)S, Autismus, Asperger-Syndrom, Teilleistungsstörungen (z. B. Legasthenie) etc. gemeinsam auftritt. Häufig wird auch versucht Hyperaktivität mit Hochbegabung zu erklären bzw. zu rechtfertigen. Das führt uns zum Problem der Doppel- und Fehldiagnosen. Sichere Aussagen über das Vorliegen einer Hochbegabung erfordern eine psychologische Dioagnostik aus ausführlicher Anamnese, Verhaltensbeobachtung (über längeren Zeitraum) und Testergebnissen. Es ist nötig, diese Diagnostik mehrmals zu wiederholen um die größtmögliche Objektivität, Reliabilität und Validität zu erreichen. Je geringer das Lebensalter des Kindes (prinzipiell sind diese Test ab 5 Jahren möglich) umso geringer die Stabilität und somit Aussagekraft der Messung.


    Ich könnte jetzt noch darüber schreiben, welche Fehlerquellen solche Intelligenztests überhaupt aufweisen, aber das erspare ich euch.


    Allerdings finde ich sollte man sich vor einer solchen Testuzng sehr genau überlegen, was eine Diagnose (hochbegabt oder eben nicht) für ein Kind bedeutet.
    Nicht selten werden an diese Kinder Erwartungen gestellt, die sie trotz hochbegabung nicht erfüllen können. Sie unterliegen einem deutlcih höheren Leistungsdruck. Sie werden
    oft nur einseitig gefördert und sind extrem häufig den Anfeindungen der normalbegabten Klassenkameraden ausgesetzt.


    Ach und übrigens zählt man erst ab einem IQ von 130 zu den Hochbegabten, was aber nur ca. 2-3% der deutschen Bevölkerung betrifft.
    Da sich der Wert bei KIndern bis zum ca. 14. Lebensjahr noch ändert, müssen die Tests häufiger wiederholt werden. Das kann bedeuten, dass dem Kind in der Grundschule erzählt wird, es sei
    hochbegabt und im Gymnasium gehört es dann zu den normalbegabten, weil sich der Wert in der Entwicklung angepasst hat...


    Deshalb muss ich mich Luchsie anschließen. Ich halte eine Testung in dem Alter für wenig sinnvoll, vor allem wenn es "nur" um die Verwüstung des Zimmers geht...

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Deshalb muss ich mich Luchsie anschließen. Ich halte eine Testung in dem Alter für wenig sinnvoll, vor allem wenn es "nur" um die Verwüstung des Zimmers geht...


    Die Mutter meiner Kinder hat immer wieder betont, dass sie positiv auf Hochbegabung getestet worden sei. Vielleicht hat ihr das etwas für ihr ansonsten recht labiles Selbstbewusstsein gebracht? Begabung ist eine Sache, die andere, was man daraus macht. Ein Etikett als Hochbegabte(r) alleine bringt noch gar nichts. Es ist ein statistisches Konstrukt. Wenn Du an Deinem Kind Auffälligkeiten entdeckt hast, die auf eine Hochbegabung schließen lassen, welche sind das konkret? Warum siehst Du hier Handlungsbedarf?

  • Nehmt es mir nicht übel, aber ich bin immer wieder erstaunt, wie viele hochbegabte Kinder es neuerdings gibt.
    Es scheint eine richtige Hochbegabungs-Hysterie zu geben. Hochbegabung ist das neue ADHS.


    :daumen

  • :daumen

    Ohne das negieren zu wollen, ein anderer Denkansatz: Hochbegabung war vor einer Weile einfach noch kein bekanntes Thema. Und wir beobachten unsere Kinder so genau wie nie zuvor. Insofern muss es keine Hysterie oder Trend sein, sondern kann schlicht das sein, was vorher lediglich keine Beobachtung fand. Wieviele negative Testungen gibt es? Gibt es dazu irgendwelche Zahlen? Denn bisher hab ich persönlich nur von positiven Testungen gehört und auch das fing irgendwann mal mit einem Verdacht an. Und wer weiß, wieviele vermutete Hochbegabungen es gab, bevor Mensch in Foren ging um da um Rat zu fragen? Insofern stehe ich solchen Aussagen immer etwas kritisch gegenüber. Auch die TE wird wohl mehr Gründe haben es zu vermuten als nur anhand der Wutanfälle ihres Kindes.


    Mir persönlich missfällt auch sehr, wie fremde Menschen in Foren sich gerne (ganz allgemein gesprochen) herausnehmen, erstmal an der Einschätzung der Eltern zu zweifeln oder ihnen, teilweise ganz subtil, vorzuwerfen, überzuinterpretieren oder nicht nach Antwortmöglichkeiten zu suchen.


    Wenn sie testen will, lasst sie testen. Man kann hier allenfalls zu bedenken geben, wie sich so ein Testergebnis auswirken oder nicht auswirken könnte. Tut das Testergebnis denn irgendjemandem weh? Und wenn das Ergebnis negativ ausfällt, dann hat sie es schwarz auf weiß und muss sich nicht fragen, was wäre wenn.


    Ich kenne mittlerweile einige erwachsene Hb'ler, die eine lange Leidensgeschichte auch aufgrund unerkannter Hb hinter sich haben und als Erwachsene dank Testergebnis gewisse Dinge endlich besser verstehen und es besser verarbeiten konnten.
    Es ist ja auch noch lange nicht gesagt, dass man es de Kind sagen müsste bzw es ein Thema in der Klasse usw. sein müsste.


    Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, weshalb so oft die möglichen negativen Seiten hervorgehoben werden müssen. Es hat, wie alles, seine guten und schlechten Seiten, die Frage ist doch, was man selbst daraus macht.

  • Und wir beobachten unsere Kinder so genau wie nie zuvor.


    Das stimmt allerdings, die Frage ist nur ob dieses "Beobachten" immer zum Besten des Kindes ist ...

    Insofern muss es keine Hysterie oder Trend sein, sondern kann schlicht das sein, was vorher lediglich keine Beobachtung fand.


    Es kann leider sehr schnell zur Hysterie oder Trend ausarten, da es ja heutzutage schon Trend geworden ist Kinder "überzufördern" weil sie ja möglicht früh möglichst alles schon können sollen.
    Schließlich wollen die Eltern ja stolz sein ;)
    Sorry, ich arbeite mit Grundschulkindern, und mir sträuben sich da die Nackenhaare. Ich sehe täglich wie vollgepackt mit Zusatzterminen die Kinder sind.


    Förderung ist gut, aber nur in einem Rahmen der den Kindern auch noch Zeit zum Kind sein lässt. Und genau da sehe ich die Gefahr.

  • Bei meinem Sohn stand das Thema auch an, während der Grundschulzeit wurde mir gesagt, ich solle warten, ob denn Probleme auftreten oder nicht.


    Es hätte die Möglichkeit gegeben, eine Klasse zu überspringen, das wollte er aber nicht.

    So ähnlich war es bei unserem Großen auch. Uns ist bis zur Grundschule nicht aufgefallen, dass er klüger als andere sein soll. Er war halt immer sehr an allem interessiert, was wir unterstützt haben und gerne mit ihm Wissenspiele gemacht haben, ihm Rechenaufgaben gestellt haben usw. Wir fanden das normal


    In der Grundschule fing die Klassenlehrerin dann an zu nerven, er solle doch eine Klasse überspringen. Er wäre sehr viel weiter als die anderen. Anfang der 3. Klasse haben wir ihn dann testen lassen. Wir mussten das übrigens privat bezahlen, was nicht günstig war. Raus kam, dass er gut begabt ist, aber nicht hochbegabt und ehrlich? Wir waren froh drum. Bei einer wirklichen Hochbegabung sollten die Kinder auch auf dem entsprechenden Schulen und Schule für Hochbegabte gibt es nicht überall.


    Wir haben uns zusammen mit unserem Sohn entschieden, dass er nicht die Klasse überspringt. Er war vom Sozialverhalten noch gar nicht so weit. Jetzt ist er im Abijahr. Kein Überflieger mehr, aber hat überwiegend 1en und 2en und muss nicht viel dafür tun. Er kann/konnte seine Schulzeit ohne Stress verbringen.


    Das Gegenteil, unser Kurzer. Nach der Trennung waren die kids bei einem Psychologen in so einer Gruppe. Den Psychologen habe ich angesprochen, weil ich das Gefühl hatte, und ehrlich gesagt immer noch habe, dass unser Kurzer entwicklungsverzögert ist. Er spielt den ganzen Tag, versteht den Sinn von Schule nicht usw. Der Psychologe hat dann einen Test gemacht, nein er wäre altersgemäß entwickelt. Wir machen mal einen IQ Test. Na toll. Ok, heraus kam, dass unser Sohn angeblich lernbehindert wäre. Ein IQ von 80 hätte


    Mein Ex und ich haben darüber gesprochen und das doch sehr arg angezweifelt. Unser Kurzer kann sich nicht konzentrieren und lässt sich sehr leicht ablenken. Die Fragen wird er schnell beantwortet haben, um schnell zum Spielen zu kommen. Also beschlossen wir, der Schule erstmal nichts zu sagen. Er war dann also auf einer "normalen" Grundschule und nie kam von den Lehrern, er würde auffallen, weil er nicht mit kommt o. ä. Es kam immer das, was ich schon wusste. Der Kleine ist zu verspielt usw. Als ich das dann beim Psychologen ansprach, meinte der zu mir, ja, das läge daran, dass ich meinen Sohn so gut unterstütze, aber jetzt wäre seine Grenze erreicht. Nach der Grundschule solle er doch auf eine Förderschule. Aha


    Jetzt ist er auf der Realschule. Hat den Sinn von Schule immer noch nicht so richtig verstanden, geht lieber spielen. Er ist jetzt in der 8. Klasse. Computer, Mädchen usw interessieren ihn noch nicht die Bohne. Er fährt lieber draußen Gokart, geht mit einem Freund zum Bauern und hilft beim Melken oder bei der Ernte. Ich glaube immer noch, dass er etwas hinter gleichaltrigen zurück ist, aber er ist glücklich und das ist für mich die Hauptsache. Notenmäßig liegt er im Durchschnitt.......immer so zwischen 3 und 4. Manchmal auch ne 2.


    Unterm Strich sage ich für mich, ich glaube nicht so richtig an IQ Tests. Ich würde immer nur im äußersten Notfall einen Test machen lassen.

  • Seufz, früher durften Kinder noch Kinder sein.


    Heute haben viele nen Terminplan wo einem schlecht wird, einfach mal spielen, sich herzhaft mal langweilen, nein das gibt es kaum noch.


    Diese Angst das die eigenen Kinder "dumm" bleiben, später mal nicht ihren Weg finden wird irgendwie immer extremer.


    Ich sehs bei uns, jeder Sohn hat genau ein Hobby und ich weiss das hinterm Rücken darüber oft Unverständnis geäussert wird.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Heute haben viele nen Terminplan wo einem schlecht wird, einfach mal spielen, sich herzhaft mal langweilen, nein das gibt es kaum noch.


    Bei uns sind es maximal drei Aktivitäten pro Woche, mir als AE ist es schon auch wichtig, ein bisschen Zeit mit meiner Tochter zu haben. Und sie soll im Nachhinein auch sagen können, dass sie eine schöne Kindheit hatte, das bedeutet für mich: nicht mehr Stress als unbedingt nötig. Zum Glück entfällt bei ihr spezieller Förderungsbedarf, das macht es mir vielleicht leichter als anderen.

    Ich sehs bei uns, jeder Sohn hat genau ein Hobby und ich weiss das hinterm Rücken darüber oft Unverständnis geäussert wird.


    Was hinter meinem Rücken passiert, ist mir relativ egal, ich schaue nach vorne. Ich kenne Eltern, bei denen ich den Eindruck habe, dass die Eltern schon im Kindergartenalter Einfluss darauf nehmen (wollen), mit welchen Kindern sie sich befreunden. Ich denke, man sollte auch hier die Kinder ihre eigenen Wege gehen lassen.

  • Ich sehs bei uns, jeder Sohn hat genau ein Hobby und ich weiss das hinterm Rücken darüber oft Unverständnis geäussert wird.

    Da hast du Recht und darum bin ich froh, dass meine Kinder in einem Alter sind, in dem mich das 0,0 interessiert, was andere wohl davon halten könnten. Auch, weil meine Jungs sich ihre Hobbys inzwischen selbst aussuchen.


    Der Druck fängt doch schon früh an. In der Krabbelstunde geht es los, was welches Kind wann kann. *nerv* Und das zieht sich über den Kindergarten und die Grundschule. Auf der weiterführenden wurde das weniger, zumindest bei uns. Lag vllt auch daran, dass ich inzwischen gelassener war


    Und wenn ich mir das angucke, sind es meistens die Mütter, die diesen Druck, diesen Wettbewerb ausüben. Selten habe ich so etwas von Vätern erlebt.

  • Was Andere von mir und meiner Erziehung halten ist mir Latte, ich war nur ein allgemeines Beispiel, weil es inzwischen Gang und Gäbe geworden ist sich zu übertrumpfen.


    Braucht man doch nur die Elternabende zu sehen, wie manche da abgehen und mit ihren Kindern prahlen und fast umfallen wenn man auf die Fragen was die eigenen Kinder denn machen sagt - nix sie dürfen Kinder sein.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Braucht man doch nur die Elternabende zu sehen, wie manche da abgehen und mit ihren Kindern prahlen


    Vielleicht weil die Kinder ihr hauptsächlicher Lebensinhalt sind? Natürlich läuft auch meine Tochter nicht einfach so nebenher, aber wie kommen solche Eltern damit zurecht, wenn ihre Kinder nach und nach ihre eigenen Wege gehen und Jahr um Jahr selbständiger werden?


  • Vielleicht weil die Kinder ihr hauptsächlicher Lebensinhalt sind? Natürlich läuft auch meine Tochter nicht einfach so nebenher, aber wie kommen solche Eltern damit zurecht, wenn ihre Kinder nach und nach ihre eigenen Wege gehen und Jahr um Jahr selbständiger werden?


    :D Das sind dann die die später nen Hund haben und zu dem sagen - komm die Mami geht jetzt ne Runde mit dir. :nixwieweg

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Im Umkehrschluss heißt das ja aber nicht, dass Mütter, die eine Hochbegabung vermuten, ihre Kinder nicht Kinder sein lassen.
    Das ist das, was mir persönlich aufstößt, obwohl ich auch Sonnensterns Aussage verstehe und dem auch Zustimme. Es gibt aber nicht nur schwarz weiß und es ist nicht ok, dass sich jede Mutter, die ihr Kind beobachtet, etwas vermutet, erstmal angezweifelt wird oder sich soetwas anhören muss.
    Das ist ein wenig so, als wenn man mit den Symptomen einer seltenen Erkrankung zu einem Arzt geht und von diesem dann weggeschickt wird mit der Argumentation, dass es das nicht sein kann, weil die Erkrankung selten ist oder weil er an dem Tag schon 5 Patienten mit dem Verdacht hatte.




    Und es wird vielleicht wundern, obwohl ich selbst mein Kind testen lassen werde, war es bisher noch in keinem Verein, heute zum ersten Mal (Chor), ich schleppe ihm nicht reihenweise Bücher an und dergleichen. Sie tobt und spielt, wir sind sehr viel draußen. Ihre Auffassungsgabe führt öfter mal dazu, dass sie von sich aus weniger Kind ist, als gut wäre, weil sie Dinge bemerkt und begreift, für die ihr kleines Kinderherz eigentlich noch viel zu klein ist, dann liegt sie abends stundenlang wach und die Gedanken über "Gott und die Welt", vor allem Misstände, die sie wahrnimmt, rauben ihr den Schlaf und bescheren ihr schlechte Träume. Da stehe ich da und weiß manchmal nicht, wie ich ihr ihre Unbeschwertheit zurückgeben kann. Ich möchte, dass sie Kind sein kann, aber auch, dass sie nicht mit dem Frust permanenter Unterforderung kämpfen muss und gerade dieser hat schon zu übelsten Wutnfällen geführt und dass sie sich selbst von vielem ausschließt.
    Ich bin sehr froh, in der Lehrerin meiner Tochter eine tolle Ansprechpartnerin gefunden zu haben, die mir unvoreingenommen zuhört, mein Urteilungsvermögen nicht in Frage stellt, sondern mir konstruktive Fragestellungen und auch Ratschläge an die Hand gibt, dass wir gemeinsam schauen, dass wir etwas für das Kind tun, dass es ihm gut geht - dabei geht es zwar auch um Föderung/Auslastung, vielmehr aber um eine Balance und ein ausgeglichenes Kind.
    Traurigerweise sind aber nicht alle Erzieher, Pädagogen und Lehrer so und manche sind erst dann bereit, auf das Kind und die Eltern mehr einzugehen, wenn sie es schwarz auf weiß haben. Wobei ich denke, dass es auch keine große Rolle spielt, ob es hochbegabt oder hochintelligent ist, wenn sich aufgrund der Intelligenz des Kindes Probleme ergeben, wie auch immer die geartet sind, sollte man dem Kind helfen.


    Von Eltern, die ihr Kind "hoch hinaus" bringen wollen, ist ja nicht die rede.
    Ich finds nur eben nicht gut, wenn man anderen etwas ein/ausreden möchte, nur weil man einfach mal vom negativesten Fall ausgeht.
    Darum stelle ich persönlich diese Thematik aber auch garnicht zur Debatte. Niemand kennt mein Kind und unsere Situation gut genug, um auf einer vernünftigen Basis Argumente zu bringen, die meine Einschätzung anzweifeln könnten.


    Versteht mich nicht falsch, ich sehe so einen Test nicht als das Non-Plus-Ultra und sehe eben auch die erwähnten Schwachstellen. Ebensowenig muss nicht jedes Kind hb sein, nur weil es die Eltern vermuten (da schließe ich uns ebenso mit ein ).
    Aber wäre es nicht zielführender, die Vermutung der TE unbewertet zu lassen und stattdessen einfach nur Fragestellungen an die Hand zu geben, Hinweise zu Ansprechpartnern oder eben Für und Wieder aufzuzählen, ohne diesen schalen Beigeschmack von "Ach schon wieder so eine vermutlich überambitionierte Mutter "?



    http://www.dghk.de/