Sohn will nicht zum KV in den Ferien...

  • Ich habe eine Frage.
    Unser Sohn (fast 12j.) hat mir heute Mittag überraschend mitgeteilt, dass er in den Ferien doch nicht zu seinem Vater möchte.
    Ich kann mir denken das es vermutlich Ärger geben wird.


    Ich habe unseren Sohn mehrmals gefragt ob er wirklich nicht möchte. Seine Antwort, er möchte diesmal nicht fahren, und hier bleiben.
    Bisher ist er immer zum Vater gefahren, gab nie einen "Aussetzer".
    Zwingen kann ich ihn aber wohl kaum, oder?


    Meine Frage ist, kann mir rein rechtlich irgendwas passieren?


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • Vielleicht solltest du nicht weiter fragen, ob er nicht möchte, sondern warum er nicht möchte. Und kann er das dir und dem Vater gegenüber nicht hinreichtend begründen, würde ich sagen, dass er fährt.

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Ich hab ihn natürlich gefragt warum er nicht zum Vater möchte.
    Er möchte nicht, weil es jedesmal in etwa das gleiche ist, was unternommen wird.
    Außerdem meinte er, das er auch mal ohne seine kleine Schwester sein will.
    Nun, ich hab noch gemeint das es sich ja ändern könnte wenn er seinem Vater sagt, du das ist immer das gleiche, das ist mir Langweilig.
    Dann könnte man sicher etwas anderes Unternehmen.
    Und seine Schwester könnte bestimmt auch mal alleine bei Oma, Tante oder so bleiben, während du und Papa was alleine macht.
    Aber es bleibt dabei, er will nicht mit.


    Darüber hinaus ist tatsächlich noch etwas vorgefallen was meinem Sohn sauer aufstößt.
    Es gab einen Konflikt mit seinem Opa, vor ein paar Tagen noch mit seinem Vater.
    Ich denke, die Summe macht es gerade.


    Jetzt schwanke ich.
    Ich mag unserem Sohn den Rücken stärken, seinen Wunsch respektieren und kann ihn da auch verstehen.
    Aber, ich kann mich auch total in die Gegenseite hineinversetzen.
    Das dort Enttäuschung, oder sogar Wut(eher dann in meine Richtung)vorherrschen wird.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • ich befinde mich in einem ähnlichen Dilemma… meine grosse will nicht zu ihrem Papa, weil sie zur Ferienbetreuung (9-15 Uhr) will (in seiner umgangszeit für 3 Wochen) er dies ihr aber verweigert (hat er am Telefon ihr selbst gesagt) sie hat geweint und gesagt dann kommt sie nicht.. ich verstehe sie es ist ihr letztes mal das sie dies nutzen darf da danach die weiterführende schule beginnt und sich ihre freunde verteilen….


    tja der Vorschlag von ex war das er sie und sohni fährt wenn ich dafür auf den unterhalt in diesem Monat verzichte ( er wohnt 20 km weg)…. das tue ich nicht
    er hat kiddies dann gesagt das mama so gemein ist usw aber egal


    Mal im ernst würdet ihr sie zwingen zu gehen? ich kann das nicht…bin aber offen für Ideen das sie geht wäre ja auch angenehm für mich..

    Ein Licht das von innen her leuchtet, kann niemand löschen...

    Einmal editiert, zuletzt von Zana81 ()

  • - Einem 12 jährigen Sohn kann man einfach sagen, dass er in den Urlaub geht. Punkt.


    Es sei denn, es wäre etwas gravierendes vorgefallen (Edit: das klingt nicht so nach deiner Beschreibung, die sich mit meinem Text überlappt hat).


    - Wenn der Vater z.B. einen Urlaub gebucht hat und der Sohn erscheint nicht, dann musst du dem Vater möglicherweise die Kosten für den Anteil des Sohnes bezahlen, weil Gerichte davon ausgehen, dass der BET verpflichtet ist, ein Kind zur Mitfahrt zu motivieren. Es gibt solch ein Gerichtsurteil.


    - Unser Sohn hatte immer Mal wieder keine Lust, zum Tennistraining zu gehen, Instrument zu üben, Vokabeln zu lernen, sein Zimmer aufzuräumen, im Haushalt zu helfen, mitzukommen bei einer Wanderung, ...

  • In der Theorie alles schön und gut....


    Aber ich frag mich, wie man in der Praxis einen 12-jährigen dann tatsächlich zwingen soll, wenn der nicht möchte.

  • - Einem 12 jährigen Sohn kann man einfach sagen, dass er in den Urlaub geht. Punkt.

    Das sehe ich nicht so. Das kann man einem 4,5,6 Jährigen vielleicht noch sagen. Aber mit fast 12? Da bekommen die Kinder doch schon ihre ganz eigenen Vorstellungen, und haben ihre Meinung.
    Und das soll ich dann nicht respektieren?

    Aber ich frag mich, wie man in der Praxis einen 12-jährigen dann tatsächlich zwingen soll, wenn der nicht möchte.

    Das frag ich mich auch...


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • Würde das im Umkehrschluss nicht bedeuten, dass ein 12 Jähriger definitiv alleine entscheiden kann, ob es von BET zu UET wechselt (Lebensmittelpunkt)?
    Ich lese hier immer wieder, dass diese Ansage zwar Ernst zu nehmen ist, die Entscheidung selbst aber nicht treffen darf und kann.


    Was ist, wenn das 12 Jährige lieber 6 Wochen Somemrferien bei UET verbringt, anstatt 3? Hat BET das dann zu akzeptieren und muss ggf auf gemeinsamen Urlaub mit dem eigenen Kind verzichten?

  • Wenn es schon öfter so gewesen wäre das unser Sohn nicht wollte, dann hätte ich mit Sicherheit auch meine Bedenken hinsichtlich des Umganges (im Allgemeinen) zum Vater.
    Aber es ist eben jetzt das erste mal das er nicht mit möchte. Und hat seine Gründe genannt.
    Soll ich seinen Wunsch, seine Gründe jetzt übergehen?


    Wenn er gesagt hätte, ich würde gerne die ganzen Ferien zu Papa gehen, dieser es auch könnte ihn so lange zu nehmen, würde ich dem auch zustimmen.
    Wäre für mich kein Thema.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • Hat dein Sohn das schon seinem Vater so mitgeteilt? Hat der Vater schon eine Reise geplant/gebucht/bezahlt? Und wenn ihr zu Dritt Telefonkonferenz macht und beratschlagt?
    Wenn er definitiv nicht will: ich finde einen 12jährigen kann man nicht zwingen. Allein schon die physische Kraft würde das bei meinem Söhnchen zB. unmöglich machen...

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • Was mir noch fehlt, ist dein eigener Standpunkt - ist es dir überhaupt recht, das er dableibt ? Weil Zeit für einen selber allein ist doch auch wichtig !
    Das wäre meine Argumentationskette - du mußt gehen, weil ich brauche die Zeit auch für mich. Und weil ich möchte, das du und ein Vater Zeit für euch habt, wie müßt ihr miteinander klären.Den Vater würde ich von dem Problem informieren, dann sollen die Jungs mal machen.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Die Ansage des 12 Jährigen sollst du schon Ernst nehmen und auch respektieren. Das heisst aber nicht, dass damit das letzte Wort gesprochen ist.
    Letzten Endes hast du, ihr Eltern das letzte Wort und das sollte in Richtung "Du fährst" gehen. Zumindest konnte ich nichts lesen, was dir bei der Entscheidung "Brauchst nicht fahren" den Rücken stärken würde.

  • - Also ich kann unserem 13 jährigen Dinge sagen, die anstehen. Die Gründe ("immer das gleiche") sollte er mit seinem Vater diskutieren, dann können sie das gemeinsam ändern.
    Deine Botschaft ist: Fahr hin, besprich das mit deinem Vater, aber nicht mit mir.


    Eine Meinungsverschiedenheit mit Opa/Vater (?) wäre nun gerade ein Grund, so etwas in den Ferien aus der Welt zu räumen.


    - Anders ist es, wenn er geplant hat, ganz ohne Eltern z.B. auf eine Jugendfreizeit zu fahren. In dem Alter ist er ja langsam.

  • Da ich nichts geplant hatte, wäre es mir recht wenn er hier bleiben würde.
    Es stört mich nicht. Meine Zeit finde ich auch mit meinen Kindern.



    Eine Reise oder ähnliches wurde nicht geplant seitens des Vaters.
    Und ich habe ihm bereits mitgeteilt das unser Sohn diesmal nicht zu ihm möchte.
    Ich denke, er wird sich mit Sicherheit noch melden.
    Konnte jetzt nur per Mail mitteilen, KV geht nie ans Telefon wenn ich anrufe.
    Er ruft stets zurück. Meist ein, zwei Tage später.


    Ich würde ihm dann einfach die Sachlage schildern. Das ganze kann man auch noch offen lassen, unsere Tochter möchte ja definitiv zum Vater.
    Also, kommen wird der Vater so, oder so.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

  • - Also ich kann unserem 13 jährigen Dinge sagen, die anstehen. Die Gründe ("immer das gleiche") sollte er mit seinem Vater diskutieren, dann können sie das gemeinsam ändern.
    Deine Botschaft ist: Fahr hin, besprich das mit deinem Vater, aber nicht mit mir.


    Eine Meinungsverschiedenheit mit Opa/Vater (?) wäre nun gerade ein Grund, so etwas in den Ferien aus der Welt zu räumen.

    Wenn das Kind dann auch wirklich angehört werden würde, dann könnte es das auch.
    Genau das ist hier seit Jahren das Problem.
    Da wird solange auf Kind eingeredet, bis es die Meinung des anderen hat.
    Seine eigene Meinung wurde noch nie wirklich berücksichtigt.
    Da wird lieber argumentiert, das Papa, Opa etc. dann ganz doll traurig sind, wenn Kind nicht so will.
    Ja, und schon ist mein Sohn im Gewissenskonflikt.
    Er möchte etwas, wird aber nicht ernst genommen. Und geht dann widerwillig in die Sache um andere nicht traurig zu machen.
    Seit einem dreiviertel Jahr arbeiten Sohn, Psychologin und ich an diesem Problem.
    Und nun traut sich das Kind endlich.


    ...Was mach ich denn nun? Weil...


    Genau das versuche ich zu stärken.
    Seine eigene Meinung haben(dürfen)und auch dabei bleiben(dürfen).


    Schwierig für mich. Weil die Situation ehrlich doof ist.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

    Einmal editiert, zuletzt von Paradoxx ()


  • Meine Frage ist, kann mir rein rechtlich irgendwas passieren?


    Hallo Paradoxx,


    nein, eigentlich kann nichts geschehen.


    Dein Sohn ist 12 Jahre alt, ihm wird ein gewisses Mitbestimmungsrecht eingeräumt - zwingen wirst Du ihn nicht können und müssen.


    Allerdings ist das Alter 12 Jahre nicht nur mit Privilegien verbunden, sondern auch mit Pflichten.
    Eine Pflicht ist: Er wird das Problem selbst mit seinem Vater klären müssen; Mama hält hier nicht mehr als Überbringerin der Botschaft den Rücken hin.


    Schadensersatzpflichtig bist Du z.B. nur wenn Du nachweislich die Reise aktiv verhindert hättest - z.B. das Kind am Tegernsee verstecken würde, wo es doch in Hamburg abgeholt werden soll. Die Kommunikation zwischen Vater und Sohn ist jedoch offen, Du stehst deren Abstimmung untereinander nicht im Wege.


    Zwinkernde Grüße
    FrauRausteiger,


    die gerade Deinen letzten Beitrag gelesen hat und editiert:
    Falls der Vater in den Konflikt geht und das Gericht einschaltet, wird der Sohn gehört werden.

    .
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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Ich persönlich würde mich bei einem 12jährigen da raus halten-
    Ich würde ihm klar machen, dass er das bitte mit seinem Vater zu regeln hat.... ansonsten muss er halt fahren- :frag

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • hallo,


    passieren kann dir nichts und ganz ehrlich: zwingen würde ich meinen sohn nie!!!


    ich bin da ein gebranntes kind: ich habe meine kinder früher, ganz nach vorschrift jedes mal zum ungangs-weekend mit KV "gezwungen" auch wenn sie nicht wollten. einmal war es ganz schlimm, da hat mein kleiner (damals 4) so sehr geweint als der KV ihn von mir wegzog, daß mir fast das herz zerrissen ist. und genau an diesem wochenend wäre fast ein unglück mit dem kleinen passiert, zum glück konnte es durch eine andere, fremde erwachsene person verhindert werden, weil KV war dank zuviel "hopfenkaltschale" nicht mehr in der lage aufzupassen.....das war so ein einschneidendes erlebnis, daß ich seit dem meine kinder NIE WIEDER zum umgang zwingen werde. dem JA habe ich das so mitgeteilt und die stehen auf meiner seite: umgang gibt´s nur wenn kinder wollen, nicht wenn KV sich mal wieder erinnert!


    ich würde deshalb auch einen 12jährigen schon 3mal nicht zwingen, einen teil der ferien beim KV zu verbringen. wenn KV eh nix gebucht hat, kann bub doch mal für 1-2 tage hin wenn er bock hat, ansonsten laß ihn zu hause! oder würdest du dich zwingen lassen, zu (z.b.) deiner schwiegermutter zu fahren und dort 1woche zu verbringen :lach ??


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • Die Frage des möglichen Schadensersatzes haben wir ja gerade in einem anderen Thread diskutiert. Dabei wurde z.B. hierauf verwiesen:


    http://www.meisterernst.de/fam…sersatz-umgangsrecht.html


    Es wurde dabei auf die Pflicht des BET verwiesen, positiv auf das Kind einzuwirken, dass es psychische Widerstände gegen den Umgang mit dem anderen Elternteil abbaut und diesbezüglich eine positive Einstellung gewinnt.


    Die Gemeinschaftsproduktion mit der Psychologin klingt genau wie das Gegenteil. Wenn das Ergebnis psychologischer Arbeit ist, dass das Kind sich dem Kontakt und der Auseinandersetzung mit seinem Vater verweigert, dann sehe ich es von außen erst einmal skeptisch, was da läuft.