Beiträge von Paradoxx

    Antrag auf Übertragung der alleinigen Gesundheitssorge auf dich, damit du die Probleme angehen kannst?

    Das ist leider nicht möglich. Ich hatte mich mit dieser Möglichkeit schon an eine Familienanwältin gewendet. Diese hat mir erklärt, dass es nur möglich wäre wenn es sich um Verweigerung des Einverständnisses bei medizinisch Notwendiger Behandlungen geht.
    Eine Vorstellung bei spezialisierten Fachärzten zählt nicht dazu. Es würde ausreichend sein eine "allgemeine" Psychologin zu rate zu ziehen. Und auch diese sagt, man könnte meinen Sohn Spezialisten(hier handelt es sich um den Verdacht Asperger)vorstellen, müsse aber nicht da es nicht zwingend Notwendig ist.
    Somit habe ich keinerlei Erfolgsaussicht dass ein Familiengericht mir die Gesundheitssorge übertragen wird. Und das ist dem KV auch bekannt...

    Ich möchte, dass mein Sohn zum Vater zieht.
    Es gibt nach wie vor, sich in der Thematik immer wiederholend, Probleme die ein normales, stressfreies miteinander unmöglich macht.
    Ich habe sämtliche Möglichkeiten die mir zur Verfügung stehen durch.
    Zwei weitere Möglichkeiten, welche auch Psychologisch befürwortet wurden, werden mir leider auch nach endlosen Diskussionen nach wie vor vom KV verweigert.
    Es gibt täglich Probleme die ich ohne Fachliche Unterstützung, Nervlich nicht mehr leisten kann. Genau diese Fachliche Unterstützung wird mir verwehrt. Rechtlich kann ich bei der einen Möglichkeit leider nicht angehen, ich habe mich bereits informiert. Es ist Medizinisch NICHT Notwendig...Bei der anderen muss ich nochmal nachhaken, ich habe einen Termin kommende Woche.


    Der KV sieht die "Dinge" anders als die, welche täglich mit unserem Sohn im Kontakt sind, mit ihm arbeiten, mit ihm leben.
    Egal wer mit ihm das Gespräch sucht, er verweigert hartnäckig. Mit im Boot waren: Mediator vom JA, KIA, Psychologen, Psychiater



    Was habe ich eigentlich für Möglichkeiten, sollte sich der KV weigern unseren Sohn zu sich ziehen zu lassen?

    Bitte nicht falsch verstehen...
    Ich will meinem Sohn keinen "Namen" aufdrücken. Ich mag ihn nur endlich verstehen können.
    Sollte sich wirklich etwas bewahrheiten, dann kann er unter Umständen nichts dafür, das er so ist-wie er ist.
    Desweiteren würde sich dann ein anderer Weg auf tun.


    Dummes Beispiel, aber vielleicht versteht man es so besser.


    Wenn ich Blind wäre und wüsste nicht das meinem Kind Füße fehlen, würde ich es immer (auf)fordern zu laufen.
    Bis mir einer auf die Schulter tippt und sagt "Duuu, es kann nicht laufen-hat keine Füße"...
    Dann könnte ich es natürlich nicht weiter (auf)fordern. Aber ich könnte fördern. Und zwar so, dass ich nicht Überfordere.

    Es sind nun ein paar Tage vergangen. Ich habe einige Gespräche geführt, mit der Psychologin und der Psychiaterin, als auch mit dem Vater.
    Vor eineinhalb Jahren bin ich mit meinen Gedanken und meiner Sorge um meinen Sohn zur Psychologin gegangen.
    Auch ich habe den Verdacht das eventuell Asperger vorliegen könnte. Zum einen weil es viele Stimmigkeiten gibt, wie mangelnde Empathie-Egoismus-keine Freunde-stets die gleichen Beschäftigungen etc.
    und zum anderen da es innerhalb meines Familienstammbaumes zwei Kinder mit Autismus gibt. Zum einen das Kanner, zum anderen Mutismus. Beide Mütter der Kinder sind meine Halbschwestern.
    Wir haben den selben Vater. Er wiederum kann der genetische "Überträger" sein.


    Seitens der Psychologin wurde es zur Kenntnis genommen, aber nicht sehr Ernst genommen wie mir scheint.
    Ich hätte derzeit aber dennoch die Möglichkeit gehabt diesem Verdacht durch Überweisung zu Autismus Spezialisten nach zu gehen.
    Nur, ich brauche die Einverständnis des Kindesvaters. Und der spielt nicht mit. Er verschließt die Augen und stützt sich auf Aussagen der Lehrer, die unseren Sohn nicht Auffälliger halten wie andere Schüler.
    Soweit ist das auch richtig. Unser Sohn ist auf den ersten Blick nicht wesentlich anders als andere Kinder in seinem Alter.
    Aber die Situationen welche im Häuslichen miteinander stattfinden, kann weder der Vater, noch die Lehrer, noch die Psychologen beurteilen. Das kann man nur wenn man eng miteinander Täglich lebt.
    Da fällt es dann umso mehr auf. Trotzdem kann ich reden wie ich will, der Vater möchte sein Einverständnis nicht erteilen.


    Vor das Familiengericht kann ich auch nicht gehen, da die Überweisung zum Spezialisten nicht Medizinisch notwendig ist, noch unabdingbar seitens der Psychologin beantragt wird, sondern lediglich nur mein Wunsch wäre.
    Das soll sich nun ändern. Letzte Woche hatte ich nun einen Notfall Termin bei der Psychologin, wegen des Diebstahls und weil ich mir einfach keinen Rat mehr weis.
    Ich schilderte ihr die letzten Wochen und Situationen, sowie die Aussagen meines Sohnes weshalb er sich verhält wie er sich verhält.
    Nun, sie war recht geschockt als ich ihr sagte, dass mein Sohn "schauen will was an Ärger kommt" und er sich denkt "beim nächsten Mal klappt es bestimmt"...auch das er kaum mit seinen Familienmitgliedern kommuniziert, stets alleine in seinem Zimmer hockt, keine weiteren Interessen zeigt außer lesen und auch nach wie vor keine Freunde hat, bzw. sich Verbindungen zu gleichaltrigen Kindern aufbauen.
    Außerdem schilderte ich ihr, dass ich oftmals das Gefühl habe, er schaltet ab wenn man mit ihm spricht. Als sei er nicht in der Realität, sondern irgendwo anders. Er schaut quasi durch einen hindurch. Sein Blick wirkt sehr starr, er hat weit geöffnete Augen und man erhält den Eindruck als würde er einer überaus spannenden Geschichte lauschen.


    Die Psychologin berät sich jetzt mit der Psychiaterin. Auch ihr selbst ist in den letzten Gesprächsrunden mit meinem Sohn einiges Aufgefallen was auch sie vermuten lässt, dass tatsächlich Asperger vorliegen könnte, oder eine Störung der Wahrnehmung. Ihr ist aufgefallen, dass mein Sohn nicht in der Lage ist ein Gespräch zu eröffnen oder weiter zu führen. Das kenne ich auch. Mein Sohn führt Grundsätzlich Gespräche in Form von "Frage-Antwort"...
    Desweiteren sagt sie auch, sie hat Bedenken was das Sozialverhalten angeht. Das er eben keinerlei Interesse an seinen Mitmenschen hat. Weder in seinem Alter, noch andere Altersgruppen. Und das sie gemerkt hat, das er sich nicht in andere Menschen hineinversetzen kann. Es tut ihm nicht Leid wenn er andere mit seinem Verhalten kränkt. Aber wenn er gekränkt wird, reagiert er sehr Sensibel.
    Nächste Woche hat mein Sohn nochmal einen Termin. Sie möchte mit ihm über die vergangenen Tage sprechen und sich ein Bild von seiner Sichtweise machen. Den Tag darauf habe ich selbst bei ihr einen Termin.
    Ich denke, es wird wohl(hoffentlich)dazu übergehen dass es jetzt Festgemacht wird zum Spezialisten gehen zu können. Und zwar so, dass sich der Vater auf den Kopf stellen kann wie er will.


    Wie gerne möchte ich meinen Sohn verstehen wollen. Es kann doch wirklich gut sein, dass er eine "Störung" hat und man ihm(also ich vordergründig)ihm die ganze Zeit unrecht tue...es kann natürlich auch gut sein, das nichts heraus kommt. Aber dann habe ich doch auch in diesem Fall Gewissheit.

    Wie reagiert er denn, wenn du ihn drauf angesprochen hast auf euch, wie es so läuft, wie du es empfindest, was er mit dir macht?

    Er sagt, dass er es auch nicht schön findet wie es gerade läuft zwischen uns. Das er keinen Ärger schaffen will und keinen Ärger mag.
    Das es ihm Leid tut, wenn ich mich schlecht fühle versteht er nicht. Da kommt die fehlende Empathie zum Vorschein. Es ist ihm fremd, dass andere genauso fühlen können wie er selbst.
    Ich schrieb das schon mal in einem anderen Thread von mir/uns.


    Und wie gesagt, wenn ich frage warum machst du dann Sachen wo du weist, es wird wieder Theater geben zwischen uns, und bekomme als Antwort "weil ich es Spannend finde zu schauen wie, welcher, und wie doll der nächste Ärger wohl sein wird"...ja, da frage ich mich dann ...wie viel ist(noch)normal??...

    Borte, ich gehe alle 14 Tage zur Psychologin und Bespreche Situationen oder Schildere ihr was sich die letzen Wochen so zugetragen haben, Positives und negatives, wie ich reagiert habe und wo ich Zweifel habe ob es so richtig gewesen ist oder ob ich etwas verbessern könnte. Ich setze wirklich viel um, auch wenn ich das Gefühl habe-ob das funktioniert? Ich arbeite an mir, an meinem Verhalten, an mein Vertrauen meinem Sohn gegenüber. Das ist auch angeknackt nach all den Rückschlägen. Ich bin aber auch soweit Egoistisch, dass ich sage, ich bin kein Roboter. Auch ich habe Gefühle. Mich schmerzen solche Aktionen, sie Enttäuschen mich, manchmal fühle ich mich sogar angegriffen. Eben auch, weil ich alles annehme und umsetze, oder versuche Umzusetzen was in meiner Macht steht. Ich auch meinem Sohn alles versuche möglich zu machen. Leider ohne(Dauerhaften) Erfolg.
    Auch ich habe eine (Kräfte)Grenze. Ich kann nicht mehr machen als das was mir mein Kopf sagt, mein Mutterherz, mein Bauchgefühl und meine "Vermittlung"(Psycholgin).
    Ich soll auf meinen Sohn Rücksicht nehmen, Verständnis aufbringen, Gebetsmühlenartig die Dinge wiederholen, Ruhig beleiben tief durchatmen und Tee trinken...
    Und wer nimmt auf mich Rücksicht?


    Jeder baut mal Mist, jeder hat einen schlechten Tag, jeder hat mal die Regeln vergessen oder beachtet sie mal nicht. Kein Thema, da bin ich nicht Ausgenommen.
    Aber MAL...ist anders, wie oft, öfter, (fast Täglich)....das ist schon ein Unterschied.

    Ein 13jähriger in eine betreute Wohngruppe, weil er den Föhn nicht richtig hängt, sein Zimmer unaufgeräumt ist, er eine Tütchen Gummibärchen klaut, nachdem du dich beim Vater beschwerst, dass er den Föhn nicht richtig hinhängt, und in dieser über Telefon den Kopf wäscht? Und du ihm wegen Kleinigkeiten drohst, er muss zum Vater?

    Das kommt bei dir so an ja, kann ich verstehen.
    Ist es aber nicht. Solche Situationen und ähnlich gelagerte habe ich Täglich, zum teil mehrmals am Tag. Und nicht erst seit wenigen Tagen, Wochen und Monaten. Seit mehreren Jahren geht es so.
    Und mit steigendem Alter werden die Dinge auch Komplexer. Ich habe so ziemlich alles durch was Erziehung so hergibt. Alles. Sei es alleine, oder mit Hilfe der Psychologin. Nicht eine Maßnahme, nicht eine Konsequenz, nicht eine Verhaltensänderung brachte eine Wendung hervor. Maximal wenige Wochen. Da hatte ich dann geglaubt, puuhh er hat es verstanden. Ab jetzt läuft es. Er selbst hat jetzt festgestellt, cool-alles ruhig, Freiräume erweitert-Mutti cool-alles cool. Aber nein, es hat nur Auftrieb gegeben Übermütig zu werden und nachzulegen. Ab da wieder ein Ding nach dem anderen...
    Was soll ich denn bitte noch tun? Es Aushalten, Aussitzen ihn machen lassen und noch die Scherben wegräumen? Ohne Konsequenzen für ihn?
    Was lernt er denn damit? Das er sich alles erlauben kann, sich an keine Regeln halten braucht und trotzdem alles bekommt wie er sich das vorstellt? Was passiert denn wenn er Erwachsen ist und alleine sein Leben bestreiten soll. Gibt es dann keine Regeln wenn man Erwachsen ist? Kann man dann auch Shice bauen ohne zur Rechenschaft gezogen zu werden, ohne Konsequenzen?...

    Ich musste ihn abholen, es gab eine Anzeige und ein Jahr Hausverbot wurde ausgesprochen. Mehr passiert in dem Alter(leider)nicht.
    Das es für mich außerordentlich Peinlich ist, muss ich glaube ich nicht erwähnen...


    Kleine Vorgeschichte...
    Nach der Haartrockner Aktion telefonierte der Vater(lebt im anderen Bundesland)erst mit mir, dann mit unserem Sohn.
    Ich schilderte dem Vater die Situationen die sich immer weiter zuspitzen und teilte ihm auch mit das ich diese so nicht mehr Akzeptieren und auch nicht mehr Tolerieren kann.
    Daraufhin "wusch" er unserem Sohn verbal den Kopf.
    Nicht einmal 24h später dann die neue Aktion. Und noch ein Schippchen mehr obendrauf gepackt.


    Auf meiner Arbeitsstelle wurde in den vergangenen zwei Wochen erhöht gestohlen. Es handelt sich hier um eine Stammkundin. Beinahe Täglich kommt diese ins Geschäft.
    Um sie nun zu Überführen wurde für die nächsten Tage ein Detektiv angefordert. Den Mann habe ich zuvor noch nie gesehen.
    Der baute gestern morgen im Lager sein Equipment auf, wir liefen uns also im Lager bis zum Mittag mehrmals über den Weg.
    Ganz toll das ich meinen Sohn dann Nachmittags bei ihm abholen durfte...
    Gott sei Dank ist mein Chef ein sehr lieber Mensch der unnormal viel Verständnis aufbringen kann und auch so reagierte.
    Für mich wird es Arbeitstechnisch keine Nachteile geben. Was die Kollegen angeht, keine Ahnung. Es wird überall vorne gelächelt und hintenrum getratscht.
    Ich fühle mich einfach nur schlecht und ausgelaugt.


    Desweiteren hat mein Sohn nicht zum ersten mal geklaut. Es ist mit gestern das dritte mal.
    Das erste mal nahm er sich bei einem Freund ein Päckchen Streichhölzer mit. Beim zweiten mal bei einem Schulfreund ein Schnitzmesser.
    Beide male musste er die Sachlage selber bei den Betroffenen schildern und die Dinge natürlich auch zurückgeben.
    Die Eltern im ersten Fall reagierten recht gelassen, gaben ihm aber auch zu verstehen dass dies nicht geht.
    Bei den Eltern mit dem Messer bekam er Hausverbot. Die waren übrigens schon Vorbelastet. Dort hatte schon einmal ein Kind gestohlen und es hatte lange Zeit benötigt bis diese wieder Kinder zum spielen in ihr Haus ließen.
    Und passiert es wieder...


    So, seinen Vater habe ich erneut kontaktiert und ihm das Vergehen geschildert. Seine erste Reaktion? Vielleicht hat er ja nur vergessen die Tüte Haribo an der Kasse wieder aus der Jacke zu ziehen.
    Nein! Hat er nicht. Er hat an der Kasse noch das bezahlt was er für mich noch schnell kaufen sollte. Und das Geld hätte auch noch für die Tüte gereicht. Und ich habe das Video gesehen.
    Er hat geschaut ob ihn jemand beobachtet. Es war kein anderer Kunde im Gang, da hat er dann eingesteckt.
    Sein Vater versucht schon immer das Verhalten unseres Sohnes mit irgendwas zu entschuldigen, bzw. die Geschehnisse abzumildern.
    Unser Sohn hat mittlerweile vor nichts mehr Respekt. Nicht vor seinen Lehrern, nicht vor seinen Mitmenschen/Mitschülern, nicht vor seinen Eltern und vor fremden Eigentum auch nicht.
    Keine Maßnahme greift. Weder Positive noch Negative Erfahrungen, Konsequenzen wirken Nachhaltig.


    Ich habe schon seit längerem das Gefühl, dass mein Sohn eine verdrehte Wahrnehmung hat. Dieses habe ich bei der Psychologin schon angesprochen und wollte dem nachgehen lassen.
    Der Vater ist strikt dagegen. Er ist gegen eine Vorstellung des Kindes bei einem Spezialisten die auf dem Gebiet Wahrnehmungsstörungen Fachwissen haben, noch möchte er der zweiten Möglichkeit zustimmen, dass Sohn in ein betreutes Wohnen geht, wo Fachpersonal sich sein Verhalten in der Gemeinschaft und in Bezug auf einhalten von Regeln anschaut. Er ist da anderer Meinung. Unsere Sohn hat nichts, ist voll normal und es sind andere,(Menschen, Gründe, ich)die ihn so manövrieren das er sich dann so verhält wie er sich verhält und die Dinge dann tut und macht, wie er sie dann macht.
    Konsequenzen seiner seits? Das ich nicht lache. Da wird ein bisschen dudu gemacht und das war es schon.


    Heute Nachmittag habe ich einen Termin bei der Psychologin. Ich werde ihr die Situationen der letzten Wochen erzählen und bitte dann darum ihn in die betreute Wohngruppe zu nehmen.
    Und bitte so, das der Herr Vater noch so dagegen sein kann wie er will. Es muss etwas geschehen...
    Dieses Angebot wurde mir schon einmal vorgeschlagen. Mein Sohn würde dann am Montag von zu Hause aus in die Schule gehen und von der Schule dann direkt zur Wohngruppe. Am Freitag würde er von der Schule aber dann nach Hause übers Wochenende bleiben. Ich würde es begrüßen. Zum einen sitzen da Fachleute die Verhalten noch anders betrachten und beurteilen können als ich, und zum anderen lernt Sohn vielleicht auch dann, dass es überall Regeln gibt.

    Wenn man möchte, kann man den ganzen Tag den Eindruck haben, Kind will mich verarschen, wenn man Pubertisten zu Hause hat.

    ...und wie lange gehst du dann mit? Ab wann wäre bei dir der "Kanal" voll? Erschwerend kommt noch dazu, dass nichts hilft. Weder Positives, noch Negatives "unter die Arme greifen". Es bleibt nichts hängen.
    Nächsten Tag geht alles von vorne los...



    Ja, ADS ist die momentane Diagnose. Aber es entschuldigt nicht alles. ADSler sind zwar etwas Langsamer mit Regeln einhalten und Strukturen erlernen, Organisieren, Selbstständig werden, aber sie können es lernen wenn sie Hilfen gestellt bekommen und mitarbeiten. Und das geht mit meinem Sohn auch nicht. Er ist auf eine Weiterführende Schule gekommen deren Schwerpunkt genau darin liegt, Schülern Strukturiertes, Organisiertes und Selbstständiges arbeiten bei zu bringen. Er kann auf dieser Schule alle Schulabschlüsse machen ohne noch mal wechseln zu müssen. Also, ideal für ihn. Empfohlen wurde er von seinen Noten her, fürs Gymnasium. Seine Grundschullehrerin riet jedoch davon ab, weil er eben nicht selbstständig arbeitet, zu viel vergisst zu erledigen, ständig zum arbeiten angehalten werden muss, unorganisiert ist. Ich bin wirklich glücklich eine solch kompetente Grundschullehrerin für meinen Sohn gehabt zu haben.
    Auf dem Gymnasium wäre er untergegangen und wahrscheinlich schon gewechselt.


    Nun gibt es auf seiner jetzigen Schule ein LOGBUCH. In diesem werden im Grunde Notizen eingetragen, für anstehende Arbeiten, Termine, Themen der Woche etc.
    Dient als Hilfestellung. Aber auch nur wenn man da auch reinschaut. Mein Sohn schreibt zwar rein, das wird von den Lehrern beachtet, aber das sie anschließend nachschlagen, dass sollen die Schüler selbst, schaut aber nicht nochmal nach.
    Das hat ihm ja der Lehrer nun nicht gesagt. Er hat den Sinn des Buches nicht einmal verstanden. Er sagt zu mir, er hat es weil er das haben soll. Er schreibt da rein, weil er da rein schreiben soll.
    Desweiteren gibt es AÜ Stunden. Arbeiten und Üben. Das sind Unterrichtsstunden wo die Schüler ihre Hausaufgaben erledigen. Betreut durch ihre Klassenlehrer. Ja, es gibt zwei je Klasse. Unterschied zum normalen Unterricht. Die Hausaufgaben stehen für die gesamte Woche an der Tafel. Die Schüler können entscheiden an welchen Aufgaben sie arbeiten, wie lange an diesen, in welcher Reihenfolge. Hauptziel ist, Eigenständig und Organisiert arbeiten und sich einteilen zu lernen. Und das am Freitag alles erledigt ist. Wenn Fragen auftauchen sind die Lehrer zur Stelle.
    Das klappt schon besser, aber er schafft meist nicht alles. Nicht weil er es nicht kann, sondern weil er keine Lust hat, sich ablenken lässt, oder denkt er schafft alles an zwei Tagen.


    Trotz dieser Erfahrungen ändert sich seine Einstellung nicht. Ab der nächsten Klassenstufe werden die Lehrer nicht mehr Ermahnen er soll doch mal an seine Aufgaben denken. Sie werden dann auch nicht mehr darauf achten dass Termine ins Logbuch getragen werden. Ab da sollen sie es verinnerlicht haben. Und ab da kann ich mir denken was dann aus seinen Noten wird...
    Er ist ein guter Schüler. Aber nur, weil ihm ständig jemand im Nacken sitzt. Von alleine passiert da nicht viel. Und er hat zudem keine Schwierigkeiten sich Wissen anzueignen. Wenn das wäre, könnte ich seine "Arbeitsthaltung" noch verstehen...


    Ansonsten geht er alle 14 Tage zur Psychologin. Dort werden Themen besprochen die ihm auf dem Herzen liegen, oder wo es Schwierigkeiten gibt.
    Auch da erhält er Hinweise und Ratschläge es doch einmal so, oder so zu versuchen. Nur müsste man diese dann auch mal machen und sich nicht nur anhören.
    Ich gehe genauso zu der Psychologin, an einem anderen Tag, und dort vermittelt sie dann seine Sichtweisen, meine und es werden auch meine Themen besprochen.
    Mittlerweile ist es so, dass ich das Gefühl habe ich drehe und wende mich alleine. Ich versuche umzusetzen was mir geraten wird, mein Sohn nicht...

    Überlegt euch doch bitte einmal eine "Kleinigkeit" welche ihr bemerkt habt und dann zu eurem Kind gesagt habt "Du, finde ich gut dass du das getan hast, aber guck mal wenn du das so machst wäre es mir lieber und Sinnvoller.
    So. Und nun stellt euch vor das sich diese "Kleinigkeit" immer wiederholt. Im besten Fall beinahe täglich. Und viele solche "Kleinigkeiten" x3, oder x5 geschehen, TÄGLICH!!
    Wären es dann für euch noch immer "nur" Kleinigkeiten? Und ab wann würdet ihr den Eindruck erhalten "Will Kind mich verarschen?"...

    Er hat keine Freunde. Ich musste ihm vor knapp zwei Jahren glaube ich, auch einmal den Unterschied erklären zwischen Mitschülern und Freunden. Das war ihm nicht klar.
    Sein Hobby ist lesen und Fernsehen. Ab und an mal PS4


    Sonst nichts. Er hat kein Interesse an Sport. Aber er geht jeden Montag zur Jugendfeuerwehr. Als richtiges Hobby würde ich auch das nicht betrachten. Er geht da hin, aber außer diesem Tag beschäftigt er sich nicht weiter mit dem Thema.


    Mir geht es hier nicht um die Kleinigkeiten. Ich wusste vielleicht nicht wie ich es am besten Beschreiben soll. Vielleicht gelingt es mir besser wenn ich sage, dass er mit allem Schwierigkeiten zu haben scheint, die an Vorgaben und Regeln zu tun haben. Und da ist es ganz gleich, ob sich diese Schulisch oder Häuslich zutragen. Er geht nicht mit, sondern dagegen. Resultiert daraus Ärger, oder gibt es Konsequenzen versteht er das nicht. Ich habe oft den Eindruck das er nicht versteht, dass er dieses selbst Auslöst.


    Und dann kommen halt noch diese komischen Aussagen von ihm dazu.
    -weil ich das so will
    -weil ich gucken möchte ob es das nächste mal klappt
    -weil ich sehen will ob es den gleichen Ärger gibt
    -weil ich es spannend finde herauszufinden wie weit ich komme


    Im Kontext dazu
    -ich will keinen Ärger/ich habe Angst vor diesem oder erneuten
    -ich will aber, dass andere es für mich machen


    hm,....

    Allerdings kann man(n) z.B. keinen Besuch empfangen, wenn das Zimmer so aussieht.
    Du hältst es leider nicht aus das Zimmer in diesem Zustand zu betreten, um seine saubere Wäsche zu verräumen (u.ä.), daher wird er da selbst tun müssen...

    Er hat keine Freunde. Deshalb würde dein Vorschlag nichts bringen.
    Und seine Wäsche lege ich zwar zusammen, wegbringen muss er sie jedoch alleine.

    Sehe ich anders. Sein Zimmer befindet sich in meinem Haus. Und ich halte es gerne sauber.
    Würde er bereits eine eigene Wohnung bewohnen, oder in einer WG ein Zimmer mieten, ja-da wäre es mir dann wirklich egal wie es da aussieht.


    Er hatte doch die Wahl. Wenn er sich für "antanzen" bei Mutti entschieden hat, dann soll er damit zurecht kommen.


    Seine Schwester findet den Mülleimer, und sie weis auch wie der Haartrockner hängt.
    Ums mal kurz zu erklären. Es sind schon zwei Haartrockner durch Kabelbruch, verursacht durch das aufwickeln um den Fön kaputt gegangen.
    Ich hänge nun diesen einfach so an den Haken und das Kabel mit großer Schlaufe mit dazu.
    Es muss ja nicht nochmal dazu kommen das er kaputt geht. Deshalb habe ich beiden Kids erklärt warum der da so hängen soll. Ist doch Nachvollziehbar, oder?
    Seine Schwester hat es beim ersten mal schon verstanden. Ihr Bruder noch nach xmal erklären nicht. Keine Ahnung warum...

    Luchsi, es stört ihn nicht wenn er stinkt. Das hatten wir schon. Da bin ich kurz ins Bad weil ich etwas holen wollte(habe aber vorher gefragt ob ich kurz rein kann)er war halb ausgezogen und ich murmelte nur, hättest wenigstens mal das Fenster öffnen können nach deinem Toilettengang. ...Der war gar nicht auf Klo!!


    Beschwert sich aber, dass seine Mitschüler meinen er riecht komisch und ob er nur zwei Pullis hat.
    Der Jung könnte sich 14 Tage jeden Tag obenrum neu anziehen. Jeans hat er 6 Stück. Aber alleine drauf kommen??
    Leg ich ihm die Sachen aber am Vorabend raus, fühlt er sich wie ein kleines Kind. Ja, was denn nun?!

    Was heißt denn "Konsequenzen" konkret?

    Beispiel Süßkrampapier. Drei mal habe ich das Zeug aus irwelchen Ecken in seinem Zimmer gezogen. Beim letzten mal Ermahnen meinte ich, passiert das nochmal stehen deine Süßigkeiten unten bei mir. Dann kannst du hier unten essen und ich kann dich schneller dran erinnern wo der Mülleimer zu finden ist.


    Jetzt steht sein Süßkram hier unten. Nur holen tut er sich nichts. Da geht er lieber zur Schwester. Und die teilt gerne...



    Wenn ich x mal erklärt habe, warum wieso weshalb ich es so möchte, erkläre ich es bestimmt nicht noch x mal. Dann kann er gerne alleine überlegen wie das war.
    Seine Zeit, nicht meine.


    Nur, steht er lieber Stundenlang und wartet das ich irwann sage, morgen ist wieder Schule, ab ins Bett. Machst dann morgen weiter. Den nächsten Tag steht er dann weiter und sitzt es aus...
    Es ist schwer Vorstellbar. Aber so ist es. Es können wirklich Kleinigkeiten sein. Aber diese Kleinigkeiten können sehr Nervtötend werden wenn sich diese häufen und in Dauerschleife laufen.

    Bei Positiven Ereignissen bekommt er selbstverständlich auch die entsprechenden Aufmerksamkeit. Bei guten Noten zum Beispiel, Lob auch mal ein Extra(Heft, Buch)
    Haushalts Pflichten die er mir abnimmt lobe ich genauso.
    Letzteres macht ihm Spaß. Er hilft gerne. Aber die Dinge die gemacht werden müssen, also Schulaufgaben, Lernen, Regeln einhalten. Da ist es seit Monaten leider das Übermaß das es nicht erledigt und eingehalten wird.
    Da kann ich nicht loben. Ich kann versuchen ihn zu unterstützen und zu erläutern. Und genau das nimmt er nicht an. Auch nicht wenn es unschöne Konsequenzen gibt. Er macht so weiter...