Alleinerziehend, Vollzeitarbeiter und Umzug. Machbar?

  • Hallo zusammen,


    wie die Überschrift schon angibt wollte ich mich mal informieren.


    Ich lebe seit meiner Ausbildung (seit 3 jahren) mit meinen Eltern in einem Haushalt. Ich arbeite in meinem Ausbildungsbetrieb in Vollzeit (1 jahres vertrag) und bin seit 3 jahren Alleinerziehend. Durch die Ausbildung und die Tatsache das mein Zwerg zu mir gekommen ist bin ich zurück gezogen.


    Ich habe 2 Stunden Autofahrt insgesamt pro Tag und dann noch 8 Stunden arbeiten plus 30 Minuten Pause. Arbeitszeit im moment von 9h bis 17.30h. Also bin ich 10,5 Stunden unterwegs :sleep . Mein zwerg (8 jahre) ist von 8h bis 16.30h in der Schule und Betreuung und wird nachmittags noch von meinem Vater abgeholt.


    Ich möchte in absehbarer Zeit ausziehen. Da ich mich oft mit meinem Vater in den Haaren habe. Was mich interessiert ist ob es überhaupt als Vollzeit Arbeitnehmer möglich ist oder sollte ich wenn ich mit meinem Zwerg umziehe eher auf Teilzeit umstellen? Was gibt es für unterstützungen? Ich möchte nicht unbedingt wieder vom Amt abhängig werden.


    Danke schonmal und Liebe Grüße

  • Also ich würde defintiv die Fahrtzeit verringern, d.h. näher ran an den Arbeitsort. Meine Kleine ist 5, ich bin seit 3,5 Jahren alleinerziehend und Vollzeitarbeitnehmer, was sehr gut klappt. Aber nur weil Kiga, Arbeit und Wohnung in 5 Minuten zu erreichen sind

    Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt

  • ich möchte aber auch (noch) nicht unbedingt umziehen wenn ich keine feste Stelle habe. Auch wenn es heutzutage nicht wirklich sicher ist.


    Und ich möchte auch nicht in ne Stadt ziehen. Eher Ländlich wie ich jetzt auch schon lebe. Damit ich um meinem Zwerg keine Angst haben muss. Und wenn man ländlich lebt dann lebt man auch weiter weg vom Betrieb. Evtl.

  • Verstehe ich es richtig, daß Du zwar bei Deinem Vater ausziehen aber in der Nähe bleiben möchtest? Da ändert sich wohl nichts an der Abwesenheit, wenn Du weiterhin VZ arbeiten möchtest.
    Ich kann verstehen, daß Du Dich schwertust näher an den jettigen AG zu ziehen, wenn Du nicht weißt, wohin es Euch jobbedingt treiben wird. Kenne ich nur zu gut.
    Wie selbständig ist Zwerg denn? Bzw. soll Dein Vater Zwerg weiterhin abholen, wenn Ihr nicht mehr dort wohnt? Es dauert nicht mehr so lang, bis Zwerglein ein selbständiger Zwerg wird, der nachmittags die Zeit auch allein bleiben kann und evtl. sogar will.
    Streck doch schon mal die Fühler nach einem neuen Job aus. Ich weiß, daß bei VZ mit Kind und Pendeln kaum Zeit dafür bleibt.
    Aber vielleicht tut sich da was und Du siehst klarer, wohin es gehen wird. Vorerst würde ich versuchen weiterhin so klarzukommen, wie es ist. Solang bis Du mehr Sicherheit hast.


    Ein Umzug an sich ist machbar, wenn Du nicht von jetzt auf gleich alles perfekt haben willst. Meist stehen Dir zwei Tage Sonderurlaub für einen Umzug zu. Prüf das mal. Klar reicht es nicht, aber es hilft. Willst Du komplett ohne Opa`s Hilfe klarkommen, musst Du die Arbeitszeit reduzieren (sofern möglich und Du nicht zum Job ziehen möchtest). Ob das Geld dann noch reicht? Müsstest Du durchrechnen. Evtl. den Wohngeldrechner bemühen. Aber auch das ist ja eine Abhängigkeit von einem Amt. Oder Du schaust nach einer alternativen Betreuung. Wobei ich denke,häuslicher Abstand zwischen Dir und Deinem Vater könnte schon reichen um die Stresspunkte zu reduzieren.

  • Ich würde dir auch empfehlen in die nähe der schule, arbeit, freizeit zu ziehen.


    In den weiterführenden schulen gibt es nichtunbedingt eine betreuung. Dsnn könnte dein kind alleine nach hause kommen und /oder sich nachmittsgs verabreden oder den hobbys nachgehen ohne das es auf eijnen chauffeur angewiesen wäre.


    Wir wohnen in einer kleinstadt, vorher dorf. Es sit eine große erleichterung, dass zumindestens die große (10) überall alleine hin kann. Stadt und stadt ist ja auch ein unterschied.


    Kannst du denn umziehen? Gsr?


    Dann verliert ihr ja auch euren freundeskreis. Ich würde empfehlen dann zum übertritt in die 5. Klasse spätestens umzuziehen

  • sandra71:


    Danke für die Info. Also mit dem Amt meine ich Hartz IV. Das ich da betteln gehen muss (bei einigen muss man wirklich betteln) um etwas Unterstützung zu bekommen und dann am besten noch einen blöden Spruch reingedrückt bekomme wie "gehen sie doch Vollzeit arbeiten wenn das Geld nicht reicht". Und nein das ist nicht an den Ohren herbei gezogen. Solche Sachbearbeiter gibt es dort wirklich :) Wohngeld beantragen hab ich kein problem mit.


    Ich will nicht hals über Kopf ausziehen. Muss ich auch nicht. Aber es ist schon nervig wenn man sich oft mit seinem Vater streitet (mit meiner Mutter gibt bzw. gab es nie Probleme). Mein Zwerg ist schon ziemlich selbstständig. Er fährt zu seinen freunden, im neuen Schuljahr darf er alleine zum Bus gehen. Nur mit der Uhrzeit hat er es noch nicht so.


    Ich lebe im Aachener Land und ich hab mich schon bei einigen Firmen beworben. Hab meine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik gemacht. Aber leider gibt es dafür größtenteils nur Zeitarbeiterstellen. Und das ist ja nicht sinn und zweck der Sache.



    Sarek:
    Ich hab vor der Stadt keine Angst in dem Sinne. Ich hab 6 Jahre lang in Aachen gelebt. 1 Jahr mit der Mutter von meinem Sohn und 5 Jahre um in seiner Nähe zu sein. Ich bin froh das ich da nicht mehr lebe. Aachen ist eine Drecksstadt. Zum Shoppen ok aber zum leben mist. Ich bin einfach ein Landmensch. Ich bin in der (vor)Eifel aufgewachsen in einem Dorf. Und mein Sohn mag es auch. Weil er hier so viele Freiheiten hat. Ich würde meinen Zwerg niemals in der Stadt ohne Aufsicht laufen lassen. Und auf dem Weg zur Arbeit sehe ich das oft das Kinder (meistens schon aus der ersten klasse) ohne Aufsicht Richtung Bus geschickt werden. Nachher ist das Kind weg und dann? Nein ich bin nicht Paranoid :D Ich mag diese Intimität der Stadt einfach nicht. Wo sich jeder selbst der nächste ist.



    hoffnungsvoll:
    Theoretisch könnte ich Umziehen. Ich versuche mir nur was Grundlage zu sparen. Als zurückgezogener hab ich hier nicht mehr wirklich Anschluss gefunden. Die Freunde von Damals haben selber jetzt Familie, Job und keine Zeit. Außer man sieht sich mal beim spazieren gehen. Mein Sohn hat seine freunde hier. Aber er hat auch keine Probleme neue Freunde zu finden. Ich hab es mir mit dem Umzug lange und gut durch den Kopf gehen lassen. Aber früher oder später muss es ja mal sein. Ich hab keine lust immer zu sagen das meine Eltern noch bei mir wohnen :D

    Einmal editiert, zuletzt von Freeman6682 ()

  • Für das AE-Dasein ist die jetzige Konstellation - leben zusammen mit den Eltern - auf der einen Seite ideal. Du hast jemanden, der viel auffängt, wenn es irgendwo Probleme gibt. Davon träumt man als AE. Für einen selbst ist das Leben mit und unter elterlicher Fuchtel natürlich höchst unangenehm.


    In deiner jetzigen Situation ist eigentlich klar: Basis für alles, was du zukünftig machst, ist der Job. Den musst du fest haben. Dann erst kannst du dich umgucken, wo du den neuen Lebensmittelpunkt suchst. Und da sollte man auf Nähe zur Arbeit und Betreuungsmöglichkeit für das Kind ein besonderes Augenmerk richten. Der Zwerg ist jetzt 8. Es steht also in absehbarer Zeit der Übergang zur weiterführenden Schule an. Das kind wird älter. Das gibt einem ein bisschen mehr Spielraum, was das Zeitfenster der Abwesenheit angeht.


    Pass auf, dass du nicht in den "Überbehütungsmodus" der Alleinerziehenden verfällst: Grundschulkinder können sehr wohl den Schulweg alleine bestreiten. Busfahrten für Schüler sind keine Zauberkunst und nicht extrem belastend.
    Und: zwei drei Jahre sind schnell vorbei. Dann ist der Zwerg schon fast vorpubertierend und hat ganz andere bedürfnisse als jetzt. Wenn du dich also nach einem Wohnort umsiehst, bedenke dabei auch, was da an Dingen in ein paar Jahren anliegen könnte - es sei denn, du willst alle drei Jahre freiwillig wieder umziehen. Das kommt bei Teenagern erheblich schlechter an als bei Kids ...



    Vollzeit ist bei guter Organisation schaffbar. Aber es ist hart, bis die Kids Teenager sind. Bis dahin musst du für alles und jedes springen. Wenn es finanziell möglich ist, dann ist eine leicht verkürzte Stundenzahl sicherlich besser für ein etwas entspannteres Leben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Was bedeutet Überbehütungsmodus? ?-(


    Ich hab bis kurz vor der Geburt meines Sohnes mit seiner Mutter zusammen bei meinen Eltern gelebt. Ich hab es hier geliebt zu leben auch wenn man ohne Auto (bzw. fahrbarer Untersatz im allgemeinen) nicht klar kommt. Daher kann ich mir auch gut vorstellen das mein Zwerg es auch mag in ländlicher Gegend zu leben. Man muss halt einfach wissen wie man da lebt :D

  • also, ich arbeite VZ, sitze dafür jeden Tag knapp 3 Stunden im Auto, wohne in der Nähe meiner Eltern und ja, ich bin auf sie angewiesen!


    Zwerg geht bis 1600 in die Schule und wird danach von meinen Eltern betreut, aber nicht bei uns zu Hause, sondern dort.


    Wir wohnen nicht weit auseinander, jedoch brauchen wir die Jacke, um von einem Haushalt in den nächsten zu wechseln, so dass dennoch jeder sein eigenes Leben hat und es da keine möglichen Streitpunkte gibt. Wer wann, was gemacht oder nach Hause gekommen ist, etc.


    Bzgl. Erziehungsfragen, bestimme ich als Elternteil bzw. gebe die "Regeln" vor, die meine Eltern auch weitesgehend "ausführen", da habe wir keinerlei Streitpunkte!


    Kann gut nachvollziehen, dass du nicht an den Arbeitsort ziehen magst, denn die Eltern im Hintergrund in der Nähe sind schon eine Sicherheit im Rücken.

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Überbehütungsmodus? - Ich habe als Alleinerziehender immer wahnsinnig Angst um meine Jungs gehabt. Hab sie zur Schule gebracht, war bei jedem Fußballtraining - so es ging - dabei, bei jedem Spiel mitgefahren, Beim Kiga-Fest, beim Schulfest, beim Wandertag und, und, und ... Habe letztlich viel mehr Zeit in die Kids reingegeben als in "Normalofamilien" beide Eltern zusammen. Aus dem schlechten Gewissen heraus, die armen Kinder haben ja nur ein Elternteil präsent. Das ist halt ein typisches AE-Verhalten. Man muss aufpassen, nicht "zu viel" zu tun. Bedeutet: Genaues hinschauen, was man macht, was andere tun, wo die Kids eigentlich eigenständig sein könnten etc.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich hab vor der Stadt keine Angst in dem Sinne. Ich hab 6 Jahre lang in Aachen gelebt. 1 Jahr mit der Mutter von meinem Sohn und 5 Jahre um in seiner Nähe zu sein. Ich bin froh das ich da nicht mehr lebe. Aachen ist eine Drecksstadt. Zum Shoppen ok aber zum leben mist. Ich bin einfach ein Landmensch. Ich bin in der (vor)Eifel aufgewachsen in einem Dorf. Und mein Sohn mag es auch. Weil er hier so viele Freiheiten hat. Ich würde meinen Zwerg niemals in der Stadt ohne Aufsicht laufen lassen. Und auf dem Weg zur Arbeit sehe ich das oft das Kinder (meistens schon aus der ersten klasse) ohne Aufsicht Richtung Bus geschickt werden. Nachher ist das Kind weg und dann? Nein ich bin nicht Paranoid :D Ich mag diese Intimität der Stadt einfach nicht. Wo sich jeder selbst der nächste ist.


    Kinder weg passiert auf dem Land nicht?



    Wenn Du die Stadt nicht magst musst Du eben mehrere Stunden zur Arbeit fahren.
    Machen viele Leute.


    Nur dann solltest Du ein Konzept zur Betreuung haben. Was gibt es anderes wie die Großeltern?

  • Überbehütungsmodus? - Ich habe als Alleinerziehender immer wahnsinnig Angst um meine Jungs gehabt. Hab sie zur Schule gebracht, war bei jedem Fußballtraining - so es ging - dabei, bei jedem Spiel mitgefahren, Beim Kiga-Fest, beim Schulfest, beim Wandertag und, und, und ... Habe letztlich viel mehr Zeit in die Kids reingegeben als in "Normalofamilien" beide Eltern zusammen. Aus dem schlechten Gewissen heraus, die armen Kinder haben ja nur ein Elternteil präsent. Das ist halt ein typisches AE-Verhalten. Man muss aufpassen, nicht "zu viel" zu tun. Bedeutet: Genaues hinschauen, was man macht, was andere tun, wo die Kids eigentlich eigenständig sein könnten etc.

    Sehr schön in die Falle bin ich auch getappt und habe mich mehr als Verausgabt. ;-) Schön das es nicht nur mir so ging. :D


    Zum Topic, der Kompromiss zwischen Arbeit und Kind ist immer ein Spagat, aber letzten Endes solltest du erstmal deinen Job fest haben und dann gucken. Wer weiß was bis dahin alles passiert, oder nach Brecht "Mach dir einen Plan, sei noch son großes Licht, mach dir noch ne Plan, beide funktionieren sie nicht" Wenn die Möglichkeit /das Fundament da ist, dann guck in Ruhe nach den Optionen und wähl für dich und deinen Zwerg das beste aus. :)

    Leben ist das was passiert und was ich daraus mache. :daumen

  • Sehr schön in die Falle bin ich auch getappt und habe mich mehr als Verausgabt. ;-) Schön das es nicht nur mir so ging. :D


    Danke!!! Schon zwei, die den gleichen Fehler wie ich gemacht haben!! Wobei es nicht unbedingt ein Fehler ist, glaube, wir haben das alle gern gemacht, aber teilweise übertrieben, so dass wir an totaler Erschöpfung gelitten haben!!

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Alles klar. Dann Gehör ich auch zu der Gattung Überbehütungselternteil :D


    Mein Zwerg darf ja jetzt allein zum Bus gehen wenn die Ferien um sind. Und er zeigt mir ja selber schon oft genug das er alleine klar kommt. Auch wenn ich es nicht so einsehen will :D Sollte mich mal was zurückhalten.


    Also soll das laut Brecht heißen das man sich erstmal einen plan zum durchführen machen muss? D.h. mein wichtigster Plan ist erstmal eine feste Arbeitsstelle finden und bekommen. Dann erst den nächsten Plan ausgrübeln?