Vater schreibt 14jähriger " du bist für mich gestorben"

  • Das war jetzt auch ein wenig überspitzt geschrieben, mein Vater war ähnlich drauf und hatte ehrlich etwas von einem Psychopaten. Mein Mutter sagt heute noch, aber ihr habt ihn auch manchmal provoziert. Ja schön, wenn der Vater sagt er holt die Kettensäge aus dem keller und ... naja lassen wir das Thema. Ich möchte nur sagen, wenn ein Vater so unberechenbar ist, sollte man vielleicht einfach einen Cut machen und gut ist.

  • Ich bin mir sehr sicher ,das ich meiner Mutter die Füsse geküsst hätte, wenn sie sich von unserem Vater getrennt hätte.Die hat es aus puren Egoismus und Angst vor der gesellschaftlichen Ächtung nicht getan.


    Es geht ja hier nicht darum, dass sich die Eltern nicht getrennt hätten. Ich habe mich damals - vor fast drei Jahren mittlerweile - auch zum Wohl der Kinder von deren Mutter getrennt, und ich wünschte im Nachhinein, ich hätte das früher getan. Trotzdem wäre ich sehr vorsichtig und würde mich fragen, ob es dem Kindeswohl dienlich ist, die Tür zuzuschlagen und den Kontakt gänzlich abzubrechen. Und zwar langfristig gesehen.

  • Trotzdem wäre ich sehr vorsichtig und würde mich fragen, ob es dem Kindeswohl dienlich ist, die Tür zuzuschlagen und den Kontakt gänzlich abzubrechen. Und zwar langfristig gesehen.


    Habe ich schon verstanden ;-) und trotzdem bleibe ich dabei, das ich von dem Kontakt um jeden Preis nichts halte und eben dort auch zur Vorsicht rate.



    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich denke auch: die Trennung war schon ein guter und wichtiger Schritt und weiter, dass du deine Kinder schützt.


    Seht ihr ich musste zu Hause aushalten und wurde gezwungen mit meinem Psychopaten-Vater zusammenzuleben. Und was ist aus mir geworden? Genau, ich bin eine ungesunde Beziehung eingegangen, habe mich ausnutzen lassen und habe immer wieder gehofft, alles würde sich zum Guten ändern.


    Zeit diese Familiengeschichte zu ändern, Zeit meiner Tochter beizubringen, was Liebe wirklich bedeutet. Denn sonst wiederholt und wiederholt sich die Geschichte nochmal.

  • Mit 14 wird die Tochter das schon allein entscheiden, ob sie Kontakt will oder nicht.
    Also ich wüsste genau was mein 14 jähriges Ich mit jemandem gemacht hätte für den ich gestorben wäre. Totaler Kontakt Abbruch.


    Ansonsten denke ich Mutter und Kinder können höchstens etwas näher zusammenrücken, und das nächste muss dann vom Vater kommen.


    Ich hab jahrelang nicht mit meinem Vater gesprochen, inzwischen verstehen wir uns wieder ganz gut.

  • Mutter und Kinder können höchstens etwas näher zusammenrücken


    Sehe ich auch so. Je widriger die Verhältnisse zu familiären Bezugspersonen, desto wichtiger sind stabile Verhältnisse zu Vertrauenspersonen, ob das nun KM, KV oder andere Erwachsene (Paten, Großeltern) sind. Das bedeutet ja nicht, dass man die anderen Personen automatisch ausgrenzt, aber ein Kind muss Sicherheit und Geborgenheit erleben (ohne von der bzw. den Bezugspersonen gluckenhaft vereinnahmt zu werden - aber das ist ein anderes Thema). Trotzdem sollte sich das Kind das Positive behalten bzw. bewahren können, auch wenn es Zeiten gibt, wo der Kontakt nur spärlich ist bzw. sein kann. In diesem Fall: die Tochter ist alt genug, um zu entscheiden, welchen Kontakt sie zu ihrem Vater haben möchte (oder nicht), sie sollte auf keinen Fall dazu gezwungen werden.

  • Es hängt eben auch verdammt viel vom Kind und dessen Wesen ab.


    Mein Großer hat mal wutentbrannt zu mir gesagt ich soll den Scheiss lassen und für Papa Entschuldigungen finden, da käme er sich ja noch mehr verarscht vor.


    Allerdings sind meine Beiden mit ner Klappe gesegnet und ihnen ist herzlich egal ob sie Papa und Mama mal verletzen. Fühlen sie sich ungerecht behandelt knallen Beide.


    Ich bewundere Tinchen schon das sie das so durchgezogen hat. Weiss aber in meinem Fall das meine Beiden da ausgestiegen wären mit der Ansage ich wäre nicht dicht jemanden in Schutz zu nehmen, der sie und mich wie Dreck behandelt.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • ;( Das finde ich wirklich schrecklich wie kannn man sowas einer 14 Jährigen schreiebn?


    Mein Vater war ähnlich, ich war damals älter aber es hat alles zerstört, ich möchte ihn am liebsten nie wieder sehen.

  • ich wäre nicht dicht jemanden in Schutz zu nehmen, der sie und mich wie Dreck behandelt.


    Es geht ja gerade nicht darum, jemanden - den KV - in Schutz zu nehmen. Man muss sein Verhalten auch nicht gut finden oder irgendeine Erklärung finden, hinter der man persönlich nicht stehen kann. Man kann den Kindern aber sehr wohl solche Äußerungen "du bist für mich gestorben" übersetzen bzw. erklären, sie fragen, wie es ihnen damit geht und dafür sorgen, dass es ihnen wieder besser geht. Und das alles, ohne den KV zu entschuldigen.


  • Es geht ja gerade nicht darum, jemanden - den KV - in Schutz zu nehmen. Man muss sein Verhalten auch nicht gut finden oder irgendeine Erklärung finden, hinter der man persönlich nicht stehen kann. Man kann den Kindern aber sehr wohl solche Äußerungen "du bist für mich gestorben" übersetzen bzw. erklären, sie fragen, wie es ihnen damit geht und dafür sorgen, dass es ihnen wieder besser geht. Und das alles, ohne den KV zu entschuldigen.


    Ich habe mich auf Tinchen bezogen und für mich liest sich ihr Posting schon so das sie ihren Ex in Schutz genommen hat. Für mich ist es das wenn man den Kindern sagt der Papa hat Probleme mit sich und weiss nicht was er tut.


    Ich hätte so nicht reagiert, aber wie gesagt alles ne Wesensfrage. Tinchen ist für mich hier immer jemand der sehr besonnen, durchdacht, sanft wirkt und ja ich bin das Gegenteil davon. Ergo sind meine Reaktionen da anders und aus meiner Haut werd ich da nie kommen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hi,

    Trotzdem wäre ich sehr vorsichtig und würde mich fragen, ob es dem Kindeswohl dienlich ist, die Tür zuzuschlagen und den Kontakt gänzlich abzubrechen. Und zwar langfristig gesehen.

    Danke ! auch an Tinchen !


    Meine (H)EX hat zu Töchterchen gesagt, "ich will dich nie wieder sehen", "du kannst bleiben wo der Pfeffer wächst";
    "du bist verhext"; ist nicht zur Konfi gekommen obwohl sie eingeladen war....etc.pp


    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, die Mutter in die "Tonne zu treten".
    Sinngemäß habe ich Töchterchen gesagt "Deine Mama liebt dich ..." ... "Mama hat gerade schlechte Laune, dann rutscht sowas raus"....
    Mit ca. 14 hat Töchterchen selber den Kontakt abgebrochen. Ich habe sie immer versucht beiläufig sie zu bestärken mit ihrer Mama
    Kontakt aufzunehmen. Obwohl ich innerlich dreimal im Kreis getanzt bin ... naja ich habe mich anders ausgepowert.


    JETZT, ist es so, Töchterchen hat Kontakt, hat sich arrangiert mit dem, und ist zufrieden.
    UND ihre Mama sieht jetzt bei mir, wie gut MEIN Verhältnis zu Töchterchen ist.
    JETZT bereut es ihre Mama, ich habe mir nichts vorzuwerfen, und ergötze mich daran wie "neidisch" die EX
    (bestimmt) ist :devil:


    Kontaktabbruch halte ich hier für GRUNDLEGEND falsch !




    Gruß
    babbedeckel





    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • babbedeckel


    aber deine Tochter hat doch selbst den Kontakt abgebrochen und es hat ja offensichtlich auch ganz gut getan. Daher verstehe ich deinen Rat nicht. Warum darf die Tochter der TS das nicht wenn sie das selbst wollen würde?

  • Warum darf die Tochter der TS das nicht wenn sie das selbst wollen würde?


    Geht es darum, ihr das zu verbieten? Oder eher sie zu fragen, warum SIE einen Kontaktabbruch möchte bzw. ob das durchdacht ist, aber ihr die Entscheidung zu überlassen?

  • Hi,


    Malina ich halte es für falsch, das der BET den Kontaktabbruch FORCIERT, sondern das dieser
    sich eher zurückhaltend, nein sogar noch den Kontakt versucht -durch Gespräche- mit Tochter
    den Kontakt wieder aufleben zu lassen.
    Man/frau sollte sich IMMER im Hinterkopf behalten, das das Kind beide ET liebt.


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • ;( Das finde ich wirklich schrecklich wie kannn man sowas einer 14 Jährigen schreiebn?


    .


    Es ist weiter oben ja schon angedeutet worden. Und eigentlich kann es nur zwei Gründe geben.
    1. Der Vater hat völlig einen an der Klatsche. - Da braucht man und kann man dann nichts zu sagen. Nur rennen.


    2. Der Vater ist höchst verletzt durch die Trennung und durch die entstandene Situation. Er hat so wenig Abstand vom elterlichen Konflikt, dass er das Kind/die Kinder mit in die Auseinandersetzung mit einbezieht. Für ihn scheint der Kommunikationsweg mit seiner Ex über die Kinder zu führen. Die 14-Jährige wird nicht als Teenager wahrgenommen und man selbst als Vater in der Vaterposition. Sondern sie erscheint als Gegenüber auf Augenhöhe, Schuld anscheinend an der eigenen Befindlichkeit und verantwortlich für den väterlichen Gemütszustand.
    Wenn dies nicht unter den Punkt eins oben fällt, dann ist hier eine absolut schwierige Situation im Laufe der Jahre hochgekocht, die vom Vater aus Eigenschutz ja jetzt bereits so geklärt worden ist, wie es einige hier der Mutter empfehlen: Strikte und klare Trennung. "Du bist tot für mich - du darfst in meinem Leben nicht mehr vorkommen", sagt ein einigermaßen normaler Mensch nur dann, wenn seine Seele ums eigene Überleben kämpft. Und dies ganz selten zum Kind. Sondern eher zum Ex-Partner oder zu den Eltern.
    Und da wird dann ein Schuh draus: Hier ist jemand (noch immer) in dem Ablösungsprozess zu Frau und Familie verstrickt, hat den noch nicht für sich beenden können und darum auch das Verhältnis zu den eigenen Kindern nicht auf eine neue Ebene setzen können.
    "Du bist tot für mich", sagt man übrigens zu niemandem, der einem gleichgültig ist. Sondern nur zu jemandem, der eine ganz wichtige Rolle im eigenen Leben spielt.


    Ursachen und Gründe für so ein Verhalten kann man hier sicherlich nicht analysieren. Aber wenn der Vater "gesund" ist, also nicht unter "Punkt 1" fällt, dann ist er normalerweise nicht der einzige, der an den Stellschrauben für diese Situation gedreht hat. Sein eigenes Zutun zu dieser Situation wird ihm ebensowenig bewusst sein wie anderen Beteiligten deren Zutun. Es ist ganz schwierig, sich dieser Dinge, Abläufe, Handlungen, Reaktionen und Gegenreaktionen - diesem Teufelskreis - bewusst zu werden.


    Seinen Kindern tut man einen großen Gefallen, wenn man ihnen gerade im Teenageralter aufzeigt, dass das Leben nicht immer nur aus schwarz oder weiß, gut oder böse besteht. Nicht nur aus Perfektion, sondern auch aus Fehlern.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Herzlichen Dank für die vielen Denkanstöße!



    Meine Mädels wollten bereits vor 2 Jahren vorerst Abstand zu ihrem Vater. Sie haben ihn sich eingefordert, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Meine Vermittlungsversuche sind gescheitert, statt dessen wurde er mir gegenüber immer aggressiver und erzählte den Mädels immer mehr Lügen, Dinge, die man seinem Kind nicht mal erzählen würde, wenn es wahr wäre. Immer wieder hat er mich als Lügner beschimpft, würde dabei aber eins ums andere mal von den Mädels beim Lügen erwischt. Immer wieder habe ich versucht, die beiden zu Gesprächen mit ihrem Vater zu bewegen, zum Dank dafür hat er mich zum Jugendamt zitiert- ich würde ihm die Kinder vorenthalten.


    Ich denke, dass vieles von euren Gedanken stimmt. Er hat die Trennung von mir nach 10 Jahren immer noch nicht verkraftet, er fühlt sich verletzt von mir und den Mädels - aber letztendlich kann so ein Mensch doch auch nicht wirklich klar im Kopf sein ( er wurde mehrfach psychologisch betreut, aber das hat ja, wie man sieht, auch nicht geholfen... Und Verständnis für ihn aufbringen? Das ist für mich nicht mehr möglich.
    Ich werde nun jedoch nicht mehr die Position des Vermittlers übernehmen, ich denke, dies ist nun der Zeitpunkt, wo ich mich vor den Mädels unglaubwürdig machen würde. Sie haben für sich entschieden, dass sie keinen Kontakt mehr zu ihm wollen- sollte sich das irgendwann ändern, werde ich sie unterstützen.


    Vielen Dank für eure Anteilnahme, ich werde heute Abend gestärkt in das Gespräch mit meinen Töchtern gehen

  • Wir wissen doch garnicht, was Töchterchen von TS möchte. Und sicherlich wird sie auch gefragt werden. Sie ist immerhin 14. Also wird hier wieder zuviel gemutmaßt. Ich finde aber dennoch, dass Kindern zuviel Last auf den Schultern gelegt wird, wenn sie die Entscheidung alleine tragen sollen, sie sind ja schließlich viel zu jung und bestimmt auch innerlich zerissen. Richtig ist es dem Kind beizustehen. Ob es gut ist, alles zu relativieren, was der Ex bzgl. Verletzungen des Kindes macht, wage ich zu bezweifeln. Eigentlich kann es auch so in den Ohren eines Kindes ankommen: es ist in Ordnung, was er oder sie sagt, er/sie hat dich trotzdem lieb. Ähm nein! So funktioniert Liebe nicht. Das sollte man einem Kind nicht beibringen. Und etwas zu tun/ oder einem Kind alleine entscheiden zu lassen, nur damit man sich nichts vorzuwerfen hat, ist einfach nicht richtig. Wir sind die Erwachsenen.


    Frage: man wirft mir vor, warum ich meinen Vater als Kind nicht angezeigt habe? Warum? Weil ich keine Unterstützung hatte und dies nicht alleine machen konnte, und ja da kommt wieder die Schuldfrage, ein quälender Gedanke der in mir aufkeimt: deine Schuld ist es, dass... Aber nein nein nein! Ich wehre mich innerlich, so ist es nicht.


    Zu wissen was gut für unsere Kinder ist, ist auch unsere Aufgabe. Ich rede hier nicht von den üblichen Streitereien, die es zwischen Pubis und Eltern geben kann. Wenn ein Elternteil, ein Kind z. B. so fokussiert, dass es in seinen / oder ihren Augen zum Ex-Partner wird, dann läuft was gehörig falsch! Ein ich hasse dich, ein mir wäre es lieber du stirbst, das richtet ein Leben lang schaden an. Und das wäre etwas was ich mir nicht vorwerfen möchte.


    Ich habe den Kontakt zu meinem Vater auch abgebrochen, doch die Bitterkeit bleibt, die Bitterkeit, dass meine Mutter mir nicht beigestanden hat und ich dies alles alleine bewältigen musste. Sie hat sich nichts vorzuwerfen, oder?

  • Hi,


    Solange das Kind das Gespräch sucht und der ET Rückhalt bietet, solange kann auch ein fast erwachsenes Kind
    Besser damit umgehen.
    Und ich finde die Pauschalisierung den Kontakt abzubrechen zu einfach.


    @kim-sahra ich denke du machst das schon richtig, die Töchter werden es dir später danken das du den Rücken hinhältst. :daumen


    Viel Kraft und vor allem deinen Töchtern ;-)
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Es ist auch die Frage der Energie? Hat man diese sowas über sich ergehen zu lassen? Oder ist der Sinn erstmal Ordnung ins Leben zu bringen? Die Pysche der Kinder zu stabilisieren?!Man muß die Tür nicht ganz schließen, es reicht auch diese mal anzulehnen,solange man es braucht,und wen das Meer der Gefühle sich beruhigt hat,diese wieder zu öffnen.
    Trotz allem, sowas wird bei mir nicht geduldet, egal von wem. Man tut sowas einfach nicht!