Welche Vereinbarung zum Umgang habt ihr? Ärger bei Schulferien

  • Hallo Zusammen,


    ich bin seit einem Jahr getrennt und versuche seitdem auch mehr oder weniger gut den Umgang zwischen Tochter und Vater zu organisieren. Problematisch ist, dass die Erwachsenen nicht mehr miteinander reden, nur SMS Austausch stattfindet. Und dass Kind sowie der KV sich sehr gerne sehen, er sich auch um sie in der Zeit gut kümmert und wir die Vereinbarung haben, alle 14 Tage von FR bis SO. Sehr selten muss ich ein Wochenende tauschen (Urlaub z.B.) das gibt immer mega Stress, er denkt ich mache das absichtlich. Sie kommt nun in die Schule, ich bin berufstätig und verlange von ihm dass wir uns die Ferien aufteilen. Darauf geht er gar nicht ein.


    Meine Frage an euch, er ist bei gemeinsamen Sorgerecht doch verpflichtet die Ferien mit mir zu teilen oder? Oder verstehe ich das falsch. Ich will nicht ans Gericht oder JA heran treten, aber ich kann die Vielzahl an Ferien nicht abfangen, denn wir beide sich in Vollzeit berufstätig und ich sehe nicht ein, alles alleine zu schultern. Habt ihr da Tipps oder Erfahrungen, die mir weiter helfen oder mich motivieren ins gemeinsame Gespräch einzusteigen?


    Es ist ungerecht, dass er in vielen Dingen reinreden darf, aber bei den Pflichten sich so raushalten kann, oder denke ich falsch?

  • Hallo Emine,


    Ein UET ist idR nicht verpflichtet, die Hälfte der Ferien das gemeinsame Kind zu betreuen. Ausser ihr habt zB einen gerichtlichen Umgangsbeschluss (Vergleich), der dies so vorsieht. Aber auch dann ist das mit dem Zwang so eine Sache. Du wirst sicherlich nicht das Kind vor die Tür stellen, klingeln und wieder abhauen. Ich kenne zwar so eine Frau, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich jetzt zwei kenne, tendiert ehr gegen Null Komma.


    Ein Hebel ist, evtl anfallende Betreuungskosten nach Einkommen gewichtet, als Mehrbedarf (versuchen) geltend zu machen.


    Davon ab, hat ein UET nicht alle möglichen Rechte, weswegen er die Pflichten haben sollte, die in deine Urlaubs- bzw. Ferienplanung passen. Die gesamte Alltagssorge hast du als BET inne, da hat ein UET in der Regel nicht mitzureden. Und reinreden, was dein Wunsch anbelangt, darfst du ja auch. Er muss sich nur nicht dran halten. So wie er dir reinreden darf, wie du das Kind erziehst. Wie du es machst, entscheidest aber auch du am Ende des Tages selbst.

  • Hi,


    ja, er ist nicht verpflichtet. Wieso auch ? :frag
    summerjam hat es ja schon ausgeführt.


    Auf der anderen Seite kann man ja mal fragen, ob man nicht die gesamte Betreuung hälftig macht ;-)


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Sie kommt nun in die Schule, ich bin berufstätig und verlange von ihm dass wir uns die Ferien aufteilen. Darauf geht er gar nicht ein.


    Naja das mit dem Verlangen und du musst ist immer so eine Sache. Vielleicht solltest du den
    KV einfach fragen wie er sich die Ferien vorstellt mit eueren Kind. Leider kannst du ihn nicht
    zwingen hälftig die Ferien zu betreuen.


    Übrigens gibt es genug Betreuungsmöglichkeiten in der Schule,auch in den Ferien.



    jenpa

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Jedes Jahr ist anders, die Betreuungssituation des Kindes ändert sich (Kindergarten, Schule, Hort, Ferienbetreuung, Ferienspiele) und auch die Jobs der Eltern ändern sich (Probezeit, Prüfungen). Zum Jahreswechsel betrachte ich immer das Jahr und die buchbaren Angebote - dann wünsche ich mir Ferienwochen - von der Oma, der Tante und vom Papa und irgendwie bekommen wir eine bunte Mischung hin. Diesen Sommer 1. Woche Papa 2. Oma 3. Mama 4. Mama & Next 5. & 6. Woche Hortferienbetreuung - einer alleine würde schon die Hälfte (3 Wochen) nicht schaffen - deshalb puzzeln wir das zusammen.

  • Moin,


    die Mutter meiner Kinder und ich haben uns Jahren nun eingepegelt. Wir haben von Anfang an das Wechselmodell mit hälftigen Betreuungszeiten praktiziert, mittlerweile gehts auch mit den Ferien.
    3 Wochen bei ihr, 3 bei mir.
    Dazu gehört aber auch ein Vater, der seine Rechte und Pflichten im Sinne der Kinder(!) wahrnimmt. Alles andere hat nur eine Alibifunktion.

  • Dazu gehört aber auch ein Vater, der seine Rechte und Pflichten im Sinne der Kinder(!) wahrnimmt. Alles andere hat nur eine Alibifunktion.


    Noch mehr Erfolg verspricht es, wenn auch die Mutter sich diesem Ansatz anschliesst ;) Tut sie das nicht, kann auch ein Vater noch sehr versuchen...

  • Wir haben als Eltern keine schriftliche Vereinbarung über den Umgang. Wir brauchen da auch
    viel Flexibilität, weil wir eine Mehrkindfamilie sind.


    Die Kinder verbringen jedes 2. Wochenende und 5 Wochen ihrer Ferienzeit im Jahr bei mir (2 Wochen im Sommer).


    Zusätzlich zum geleisteten Barunterhalt betreue ich die Kinder morgens 2 Stunden im Haushalt der berufstätigen Mutter und bringe die jüngsten dann zum Kindergarten, wenn die anderen zur Schule gehen. Danach fahre ich zur Arbeit.
    Ursprünglich wollte die Mutter, das ich ihr eine Betreuungskraft bezahle, um Betreuungslücken zu decken. Das habe ich abgelehnt und hätte ich auch finanziell nicht leisten können.


    Wenn eines oder mehrere Kinder krank sind, besteht die Mutter stets darauf, das ich mich mit den Kindern krank schreiben lasse.
    Sie könne das nicht übergebührlich in Anspruch nehmen, das würde ihren Arbeitsplatz gefährden. Mein Arbeitgeber hat aber auch kein Verständnis für die Belange des Arbeitgebers meiner Exfrau.
    Ich habe als Alternative vorgeschlagen, das meine Mutter die Kinder dann bei sich zuhause betreuen könnte. Das lehnt die Mutter immer ab, weil sie meine eigene Mutter nicht leiden kann. Das ist aber kein Problem der Kinder (die meine Mutter durchaus mögen und das auch bekundet haben) und auch nicht meines. Eine Betreuungsmöglichkeit wäre jedenfalls grundsätzlich gegeben.
    Dann muß sich die Mutter hier eben selber helfen.


    Wenn ich mal Freitags länger arbeiten muß, was nicht so oft vorkommt und die Kinder dann erst eine Stunde später abholen kann als sonst üblich, dann teile ich das frühzeitig vorher mit. Dann bekomme ich eine SMS-Mitteilung mit der Antwort "Idiot.". Grund für die verbale Entgleisung ist dann, das die Mutter ein Kind zu einer wöchentlichen Therapiesitzung bringen muß, was ich sonst gemacht hätte.


    Eine passende Antwort darauf erspare ich mir, wenn die Mutter mir per SMS mitteilt, das ich die Kinder am Ende des Umgangswochenendes später als üblich zurückbringen soll. Ich liefere die Kids dann an dem genannten neuen Termin ab, weil vorher sowieso niemand anzutreffen ist.


    Manchmal kann ich schon verstehen, warum sich Väter nicht engagieren.

  • Zitat

    ja, er ist nicht verpflichtet. Wieso auch ?


    Vielleicht weil er der Vater ist?
    es für sein Kind nicht besonders toll ist, wenn die Mutter gestresst ist wegen der Betreuungsschwierigkeiten.
    er vielleicht nicht möchte, dass das Kind letztlich von "irgendwem" betreut wird.


    Schlag ihm vor, dass das Kind ansonsten von deinem neuen Lebensgefährten oder einer anderen Person mit der er ein Problem haben könnte betreut wird. :D

  • Schlag ihm vor, dass das Kind ansonsten von deinem neuen Lebensgefährten oder einer anderen Person mit der er ein Problem haben könnte betreut wird.


    Warum? Um Öl ins Feuer zu giessen? Um anzustacheln? Um sich seine eigenen rachegelüste zu befriedigen?
    Warum nicht einfach mal still sein und oben Beschriebenes einfach nur machen?

  • Eine passende Antwort darauf erspare ich mir, wenn die Mutter mir per SMS mitteilt, das ich die Kinder am Ende des Umgangswochenendes später als üblich zurückbringen soll. Ich liefere die Kids dann an dem genannten neuen Termin ab, weil vorher sowieso niemand anzutreffen ist.


    genau so habe ich es auch gehandhabt. Einfach keine Angriffsfläche bieten und sich nicht auf selbiges Niveau herablassen. Meine Ex hat anfangs auch solche zB SMS vom Stapel gelassen. Hat sie nunmehr komplett eingestellt und wir verstehen uns besser als am Tag der Hochzeit.