Weiterführende Schule, Betreuung und immer nie richtig ;-)

Zitat von overtherainbow

Gymnasium bedeutet hier in NRW G8.

nicht mehr generell :tuschel
bei uns am Gymmi können die Neuen wählen-
von daher würd ich erst mal die Infoabende abwarten, oder mir die HP der in Frage kommenden Schulen ansehen-
Europaschule ist unsere auch, aber ein reines Gymnasium- der Begriff sagt wohl nur aus, dass Bilingual angeboten wird....

Hallo

Ich kann erstmal nur aus meiner Erfahrung als Schlüsselkind ab 11 Jahren berichten. Es war cool, meine Ruhe zu haben. Es war und ist bis heute super uncool, alleine zu essen. Insofern würde ich eine über-Mittag Betreuung vorziehen. Die Hausaufgaben habe ich nur mäßig erledigt, da meine Mutter abends zu müde war, sich noch mit mir als pubertierendes Monster anzulegen.

Gruß

Ich würde mir die Schulen angucken - teilweise haben die ein Angebot bis 14/16 Uhr - plus Rückweg - dann seit ihr evtl. gemeinsam zuhause
Viele 5. Klässler die ich kenne, bekommen ein Handy und melden sich dann nach Unterrichtsschluß telefonisch bei der Mama auf der Arbeit - wir gehen noch zu Ina, Paul, Tom....
Ja, da braucht man etwas mehr Vertrauen...

Europaschule = privat ? Ich würde mir das Konzept/die Ausrichtung anschauen...

Du kennst ja Dein Gold besser als wir, ich würde einiges halt auch von ihrem Reifegrad abhängig machen.

Ich meine ein Sohn von mir hätte ich als Schlüsselkind laufen lassen können, der Andere oooooooooo da mag ich grad gar nicht drüber nachdenken. :ohnmacht:

Europaschule bedeutet, dass die Schule ein besonderes Angebot zum Thema Europa vorhält. Das kann sowohl Biliunterricht als auch bestimmte Angebote in Zusammenarbeit mit anderen Schulen in ganz Europa sein. Unsere Schule hat z.B. u.a. Kontakte nach Bulgarien, Polen, Russland, Frankreich, England, Schottland und arbeitet viel zu Umweltthemen mit ebendiesen Kontakten.

Ich würde es abhängig vom Kind machen, inwiefern wirklich Betreuung notwendig ist. Ein wenig Vertrauen und Motivation in Richtung Selbständigkeit ist durchaus positiv zu betrachten. Essen kann man auch abends gemeinsam.

Meine Große geht jetzt in die 7. Klasse eines G8-Gymnasiums. Ich habe das Gefühl, dass sie nicht mehr büffeln muss als ich damals auf dem Gymnasium und sie hat auch noch recht viel Freizeit. Bei uns gibt es eine Hausaufgabenbetreuung bis 15 Uhr, an welcher man die Kinder für einen gewissen Unkostenbeitrag im Monat anmelden kann. Diese Betreuung kann bis einschließlich der 7. Klasse genutzt werden. Ich hatte damals, da ich Vollzeit arbeite, meine Tochter dort angemeldet. Nach einem halben Jahr hatte sie keine Lust mehr, dorthin zu gehen und kommt seitdem direkt nach der Schule selbständig nach Hause. Für sie ist das ok. Sie macht sich dann eine Kleinigkeit zu essen und abends essen wir dann alle zusammen.
Was mir da aber immer wieder im Magen liegt, ist, dass es keine Ferienbetreuung mehr gibt. Somit hängt die Gute immer die Hälfte der Ferien zu Hause rum und langweilt sich oft, da nicht immer die Freudinnen Zeit haben und ich mir ja nicht die ganzen Ferien frei nehmen kann .
... mein schlechtes Gewissen lässt grüßen ...

Ja ja, wer die Wahl hat die Qual :crazy:lach . Auch ich beschäftige mich in der letzten Zeit ganz furchtbar mit dem Thema... und bin keinen großen Schritt weitergekommen. By the way gestern gab´s nen ganz interessanten Beitrag zum Thema G8 bei frontal 21, kannst ja mal in der Mediathek schauen.

Da ich mich im Studium lange mit der Selektivität des deutschen Bildungssystems auseinandergesetzt habe... wahrscheinlich um die eigene Bildungsdiskrimiernierung zu erklären :radab , habe ich irgendwann mal aus höchst idealistischen Gründen entschieden, dass meine damals noch potentiellen Kinder, auf jeden Fall eine Gesamtschule besuchen werden. Heute, ich habe ja auch noch knapp ein Jahr Zeit, bin ich mir da nicht mehr so sicher... :frag . Vorteil der IGS ist hier ganz klar, dass es eine projektorietierte Ganztagsschule ist, mir die Zusammensetztung der Elternschaft sehr zusagt und sie keinen km von zu Hause entfernt ist. Was mich tierisch stört ist, dass es streng genommen eine Eliteschule ist und von Integration wirklich nicht die Rede sein kann... und ich das für mein Kind plötzlich als ungeheuren Vorteil empfinde.

Letztenlich hängt es zumindest auch hier stark davon ab, welche Schule bereit ist das Kind inkl. der nicht ganz unwichtigen Freunde zu nehmen . Es bleibt spannend :brille .

Ich finde, es ist wirklich ganz stark vom Kind abhängig. G8 ist einfach anstrengender. Es ist ja nicht so, dass jetzt weniger Stoff vermittelt wird. Es ist immer noch der gleiche. Und es ist auch nicht so, dass die Generationen vor uns, die G9 Schüler, alle nur ein geschenktes Abi haben. Die Ansprüche sind schon höher geworden. Aber ja, da hat vtd recht, es soll wohl wieder exklusiver werden. Heutzutage wollen alle Eltern ihre Kinder zum Gymnasium schicken. Auf der anderen Seite kriegt man es aber auch mit der Angst zu tun, wenn man die Stellenangebote für die Ausbildungsberufe sieht. Für Berufe, bei denen früher ein Hauptschulabschluß reichte, wollen viele heute mind. eine Fachhochschulreife besser ein Abitur. Irgendwas läuft da gewaltig schief.

Als ich Kind war, war die meist ausgesprochene Empfehlung, die Realschulempfehlung. Dann waren ein paar Hauptschulempfehlungen und noch weniger Gymnasialempfehlungen. Und so war es normal. Heutzutage kriegen doch fast alle eine Gymnasialempfehlung und wenige eine Realschulempfehlung. Wann ich das letzte Mal eine Hauptschulempfehlung gesehen habe, weiß ich nicht.

Gehe auf jeden Fall zu den Informationsveranstaltungen. Die Rektoren geben da auch oft viele Anhaltspunkte, woran man erkennen kann, ob das eigene Kind wirklich für ein Gymnasium geeignet ist. Eine Rektorin sagte mal, dass die Zeiten vorbei sind, wo Mami die Mappen für die Kinder fertig macht oder die Schultasche packt und ob man sich wirklich sicher ist, ob das Kind das auch alles alleine schafft. Ein anderer Rektor sagte, dass es keine Schande ist, wenn ein Kind einen Realschulabschluß oder einen Hauptschulabschluß macht und dass man davon weg kommen muss, alle Kinder auf Abi zu trimmen. Er sagte auch, dass man nicht die eigene Wünsche auf die Kinder projizieren soll, dass man wirklich das Kind sehen soll. Und dass das Leben eines Kindes nicht nur aus Schule und Stress bestehen soll. Wenn dem so ist, sollte man sich eingestehen, dass das Kind auf einer Gesamtschule oder Regionalschule besser aufgehoben ist.

Ganz wichtig war mir auch immer, wo die Freunde hingehen. Natürlich sollte deine Tochter mit einer Gymnasialempfehlung nicht unbedingt mit der Freundin mitgehen, die auf eine Hauptschule geht. Aber Haupt- und Realschulen gibt es ja eh nicht mehr. Aber, wenn die Tochter wenigstens eine vertraute Person beim Wechsel mitnehmen kann, ist es oft schon viel wert. Aber es gibt auch Kinder, denen macht es gar nichts aus, alleine auf eine Schule zu wechseln.