Tagesmutter setzt mich unter Druck

  • Hallo zusammen!
    Ich bräuchte mal dringend einen Rat von "außen".
    Seit August 2013 bin ich wieder voll berufstätig und habe meinen mittlerweile 1J und 8mon. alten Sohn bei einer Tagesmutter unterbringen können. Wir waren eigentlich zufrieden mit ihr, bis wir letztes Jahr in ein anderes Bundesland gezogen sind und das Land Rheinland-Pfalz nun das Geld einen Monat später an Sie überweist. Ich wollte darauf den Vertrag abgeändert haben, da Sie 2 Monatsgehälter vorgestreckt bekommen wollte und wir dem auch zähneknirschend zugestimmt haben. Da hat Sie schon einen Riesenaufstand gemacht, dass das immer so wäre und warum wir uns so anstellen und das schriftlich haben wollen. Egal. Erster suspekter Vorfall jedenfalls.
    Im Dezember letzten Jahres verstarb nun der Papa meines Sohnes. Seitdem bin ich vom Status alleinerziehend und aufgrund der ohnehin schwierigen Situation (Wegfall einer wichtigen Bezugsperson) dringend auf Sie als sichere und konstante Stütze in seinem Leben angewiesen. Psychologisch gesehen wäre das fatal denk ich, wenn ich damals gewechselt hätte. Also blieb ich, trotz des unwohlen Gefühls, das mich seit dem Vorfall im November schon begleitet hat.
    Mitte März rief sie mich an einem Mittwoch morgen frühzeitig an und sagte sie würde ihren Mann und ihren Sohn gerne zum Arzt fahren da die beiden krank sind und der Mann das nicht stämmen könnte. Für mich war das okay, da ich auch im HomeOffice arbeiten kann wenn ich Bescheid weiß, allerdings musste ich den Tag planen und bat sie mir bis 10 Bescheid zu geben da es sonst zuu kurzfristig für mich ist. Ratet wann der Anruf von ihr kam? -Um 14.30 Uhr. Ich war da mittlerweile schon auf 180, da ich Kundentermine hatte und einen Termin mit dem Chef, der dann spontan damit konfrontiert wurde, dass auf mich keinen Verlass ist, weil ich eine unzuverlässige Kinderbetreuung habe. Jedenfalls hab ich ihr ordentlich den Marsch geblasen, nachdem Sie dann am Telefon sagte: "ich hätte ihn heute ohnehin nicht genommen" und "du bist eben keine Hausfrau wie ich". NEIN, bin ich tatsächlich nicht, ich bin auf eine zuverlässige Person angewiesen, die ihren Job ernst nimmt? Oder seh ich das zu kleinkariert? Immerhin bekommt sie Geld dafür. Ich hätt nix gesagt, wenn sie gleich morgens gesagt hätte sie will ihren Sohn pflegen oder so. Ich wollte lediglich den Tag für mich und meine Termine planen. Dann meinte sie "ich muss mal sehen ob das dann morgen klappt...". Angerufen hatte sie dann donnerstags nicht, also bin ich davon ausgegangen, dass die beiden noch krank sind. Als ich anrief, meinte Sie"na ich hab nicht angerufen, also kannst du kommen. Tss!!! Auf meinen neuerlichen, sehr sachlichen Gesprächsversuch wegen der ganzen Sache, meinte sie, sie wüsste nicht ob sie das schafft emotional und was wäre denn wenn meinem Sohn was passiert wegen der ganzen Sache! BITTEEE?? Ich wäre sie so hart angegangen in unserem Gespräch und das mit dem Geld von Rheinland-Pfalz wäre ja auch so eine Sache, die sie in die Bredulle bringt. Da hab ich sie wieder zur Rede gestellt und sie gebeten doch bitte eine offene Kommunikation zu praktizieren, da mir das sehr wichtig ist und sie ihre Unzufriedenheit mit solchen Dingen die unausgesprochen bleiben nur weiter schürt. Die Antwort auf die Frage ob sie die anderen Mütter auch gefragt hat was wäre wenn den Kindern was passiert ist sie mir bis heute schuldig geblieben. Ebenfalls meine Bitte sie solle bitte in sich gehen und mir bis spätstens Montags Bescheid geben, ob sie dem innerlich gewachsen ist.
    Seitdem ist jedenfalls dicke Luft.
    Mein Sohn schläft seitdem nicht mehr gut ein (sonst gabs da nie Probleme) und er geht auch nicht mehr gerne hin (schmeisst sich herzzerreissend auf den Boden und blockiert die Tür). Ich weiß, Kinder haben immer mal ihre Phasen, aber die geht jetzt schon seitdem und auch genau seit dem darauffolgenden Montag!!!
    Der Vater der Familie der Tagesmutter hatte zu meinem Sohn bisher ein super Verhältnis, zusammen frühstücken, schekern, etc.,...seitdem sagt er gerade mal aufgesetzt "Hallo" zu meinem Sohn. Auch sehr unprofessionell mit dem Hintergrund des verstorbenen Vaters meines Sohnes!!!!
    Bemühe mich aktuell intensiv hoch 10 um einen Krippenplatz und frag mich wie das jetzt weitergehen soll. Hab laut Vertrag 3 Monate Kündigungsfrist. Soll ich fristlos kündigen und die TaMu verklagen? Oder was würdet ihr mir raten? Seh ich das zu kritisch? Hab ich zu hohe Ansprüche?
    Bitte gebt mir einen Rat...
    Danke


    :blume

  • Hallo,


    erstmal: soviel. Zuviel. Mal von deiner unzuverlässigen Tagesmutter abgesehen, die ich wechseln würde. Wie geht es dir? Wie geht es euch? Hast du erwägt, dass es vielleicht für dich nicht zumutbar ist nach so einem harten Schlag wieder voll arbeiten zu gehen, dass es für dein Kind nicht zumutbar ist? Oder warst du schon davor Alleinerziehend?


    Horch mal in dich rein, wie geht es dir? Du gehst voll arbeiten, deinem Kind geht es gerade nicht gut. Du musst was ändern. Ein VZ-Job Respekt an alle die es schaffen, aber muss man es auch schaffen, wenn man gerade einen schweren Schicksalsschlag verarbeiten müsste?


    Ich würde dir wünschen, dass du mal inne hältst und überlegst, ob es das wert ist. Geld ist nicht alles, achte auf euch. Der Job ist nicht alles, das Leben und du, dein Kind das ist wichtiger.


    Es liest sich für mich so als seist du auf der Flucht.


    LG
    Ulrike

  • Ich könnte mein Kind NICHT mit ruhigen Gewissen dalassen.Es ist viel zu jung.
    Deine Situation ist sehr schwierig. Ich würde versuchen mich mit an den Tisch zu setzen und reinen Tisch zu machen.
    Sprich Das funktioniert so nicht ! Wenn es nicht anders geht solltest du der Tagesmutter doch lieber kündigen.
    Alleine das mit den 2 Vorgehältern finde ich schräg. Dieses sie sagt nicht Bescheid etc.
    Nun brauchst du ja ganz klar eine Kinderbetreuung und solltest dich vielleicht mit dem örtlichen JA (?)
    zusammensetzen.
    Du bist eine AE und voll berufstätig um diesen Status zu halten brauchst du Hilfe.
    Ich persönlich bin eh kein großer Anhänger von Tagesmütter aber das ist was persönliches.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Mein Rat: Wechseln und zwar so schnell wie möglich. Mit "möglich" meine ich: wenn du eine Tagesmutter gefunden hast, von der du meinst, dass sie vertrauenswürdig und zuverlässig ist.


    Wäre ich an deiner Stelle, hätte dies für mich jetzt oberste Priorität. Weil... ich einmal zu lange gewartet habe und immer wieder dachte: "Das wird schon wieder..." An den Konsequenzen bzw. dem aus der untragbaren Situation mit der Tagesmutter und den daraufhin auftretenden Verhaltensauffälligkeiten meiner Großen haben wir noch jahrelang gearbeitet. Sie war 1,5 Jahre alt, als wir unsere furchtbare Tagesmutter hatten und selbst im Kindergarten war das Thema nicht abgehakt - obwohl ich das Riesenglück hatte und sehr schnell auf Empfehlung einer Bekannten eine neue Tagesmutter hatte, die dann auch wirklich einfach super war. Ich kann dir nur sagen: 1,5 jährige können sich noch nicht wirklich "ausdrücken". Aber wenn sich das Verhalten deines Kindes bereits ändert, finde ich, dass es allerhöchste Eisenbahn ist.


    Sorry, ich hätte dir gerne etwas anderes geschrieben. Alles Gute und viel Glück!


    Ps: alleine 2 Monate Vorauszahlung - ist das normal heutzutage? Dummfrag... ;)

  • Und nicht abschrecken lassen: es gibt auch so richtig tolle Tagesmütter, die flexibel sind, liebevoll alles. Hatte so eine. Und die hätte meine Kleine zur Not auch am WE genommen. Sie wäre auch Abends vorbeigekommen, sie hat Kinder sogar zur Nacht genommen, wenn Mütter auf Geschäftsreisen waren oder krank.


    SOLCHE gibt es auch gott sei dank. Aber ich habe auch eine andere kennen gelernt, die ich nicht genommen habe: sie wollte dass ich abstille, sie ließ die Kinder weinen (da müssen die durch) sie wollte nur bequeme Kinder, die viel schlafen. Sorry, nee.


    Verlass dich auf dein Kind, beobachte Tagesmutter und Kind zusammen.


    Und wechsle, diese Frau ist ungeeignet, deinen Sohn aufzufangen und dann überlege weiter, was du für euch tun kannst.

  • Danke an euch Drei! Ganz besonders an dich, Ulrike.
    Mir geht es besser. Hatte einmal wöchentlich Hilfe in psychologischer Hinsicht und merke tatsächlich, dass die Kraft nahezu vollständig wieder da ist, das alles zu stämmen. Natürlich ist Geld nicht alles, aber was hab ich denn für Möglichkeiten? Aktuell hab ich eine 45h Arbeitswoche und die Großeltern wohnen zu weit weg (500km). Die Krippe gibt mir am Montag hoffentlich eine schnelle Antwort, da die gerade erst eröffnet haben und ich ziemlich flux war. Für ALG bin ich nicht der Typ. Meinem Sohn gings ja bisher gut, da ich trotz der ganzen Sache meinen inneren Ausgleich aufrecht erhalten konnte. Hatte mich einen Monat vor dem Unglück von ihm getrennt, aber komplett allein zu sein ist doch nochmal was anderes als alleinerziehend. Man hat ja Niemanden.
    Aber ich bin beruhigt, dass ihr die TaMu auch kristisch seht! Das gibt mir in der HInsicht schonmal eine riesen Hilfestellung. Konnte das ganze schon garnicht mehr sachlich betrachten. Ab übernä. Montag hat sie für 2 Wochen Urlaub. Dann gibts definitiv vorher noch die Kündigung.
    Schön, dass ihr so schnell wart...

  • Ach Mann, was gibt es nur für Tagesmütter! :kopf


    Und es ist so schade, dass diese Fälle das Bild der Öffentlichkeit von uns prägen. Dabei gibt es so viele, die ihre Arbeit mit ganz viel Herzblut, Engagement, Wissen und ja, vor allem auch Professionalität, ausüben...

  • Dabei gibt es so viele, die ihre Arbeit mit ganz viel Herzblut, Engagement, Wissen und ja, vor allem auch Professionalität, ausüben...


    So eine bist du bestimmt :daumen Das kann ich aus deinen Beiträgen rauslesen :rotwerd

    Beste Grüße von SUMMER :strahlen

  • Wir hatten schließlich auch eine Tagesmutter, vor der ich heute noch den Hut ziehe! Sie war phantastisch! Sie hat meinen Kindern altersentsprechend Dinge geboten und auch beigebracht, auf die ich niemals gekommen wäre. Sie hat gemeinsam mit mir an den Schwierigkeiten meiner Tochter gearbeitet. Und das mit Erfolg! Sie war in der Tat eine TagesMUTTER im wahrsten Sinne des Wortes. Konsequent, durchstrukturiert, klar in allem aber auch sehr, sehr liebevoll.


    Und dafür bin ich ihr bis heute dankbar.


    Aber wie gesagt: wir hatten davor auch den absoluten Griff ins Klo.

  • Jedenfalls hab ich ihr ordentlich den Marsch geblasen, nachdem Sie dann am Telefon sagte: "ich hätte ihn heute ohnehin nicht genommen" und "du bist eben keine Hausfrau wie ich".


    Kinder merken manchmal mehr, als man ihnen zutrauen würde. Ich verstehe, dass Du kein Vertrauen in diese Tagesmutter hast, das wäre für mich aber Grundlage, um mein Kind dort guten Gewissens lassen zu können. Zudem scheint es so zu sein, dass Du sonst an Deinem Ort keine vertrauten Bezugspersonen hast - wie sieht es mit Deinem sozialen Netz aus?

    Aktuell hab ich eine 45h Arbeitswoche und die Großeltern wohnen zu weit weg (500km).


    Ich würde an Deiner Stelle bei so einem kleinen Kind überlegen, auf 30 bis 35 Stunden zu reduzieren, um mehr Zeit mit dem Sohn verbringen zu können. Bei aller Hochachtung für Alleinerziehende, die zugleich einen Vollzeitjob haben, finde ich es doch wichtig, gerade wenn eine Bezugsperson nicht mehr da ist (der KV), dass ein Kind genügend Halt hat. Dies scheint mir bei Deinem Sohn nicht der Fall zu sein.


    Mein Vorschlag wäre, auch mit Krippenplatz für mindestens ein halbes Jahr Teilzeit zu arbeiten und dann sukzessive wieder aufstocken, so es denn notwendig ist.