AE trotz Partner ?

  • Hallo !!!


    Mich interessiert ob ihr euch als alleinerziehend fühlt trotz Partner (nicht der Vater der Kinder oder Kind)? Ich mache mir im Moment viele Gedanken darüber, bin aber zu keinem Entschluss gekommen. Hängt wahrscheinlich auch vom Partner ab.


    Bin im Moment Single und "vergleiche" gerade die Vor- und Nachteile einer Partnerschaft. :hae:


    LG
    die4

  • Sehr gute Frage!


    Ich denke nicht, dass sich das an ein oder 2 Punkten festmachen lässt. Hier spielen Alter der Kinder, das Verhältnis zum anderen Elternteil, die Umgangsregelung, wohnt man zusammen oder nicht und, und und eine Rolle, wie man sich in einer neuen Partnerschaft fühlt.
    Ich hatte eine kurze "Beziehung" nach meiner Trennung und habe mich "noch alleinerziehnder" als eh schon gefühlt, denn:


    -Der neue Partner hat sich keinen Meter für meine Maus interessiert
    -Wollte zwar unbedingt mit uns zusammenziehen, aber hatte keine Ahnung, wie genau er sich das vorstellt
    -Fand es klasse, wenn sich mein EX weiterhin um Reparaturen etc. hier gekümmert hat
    -Wollte unbedingt "auch ein Kind"
    -Hatte keine Ahnung von meinen kleinen und größeren Nöten und konnte sie sich auch nicht merken, wenn ich´s ihm erzählt habe.


    Das war nicht böse, er war einfach als Mittdreissiger-Single in einer komplett anderen Welt als ich und hätte es spannend gefunden, gleich ne ganze Famile zu bekommen...


    Kurz und knapp: das war nix und Mittdreissiger ohne Kind in Zukunft eher keinen mehr, denn es ist zu anstrengend, sein anstrengendes Leben auch noch dauernd erklären zu müssen :rolleyes2:

    "Non est ad astra mollis e terris via"
    Seneca

  • Hallo zurück ;) ,


    vielleicht kommt es auf das Alter der Kinder an, ob die Kinder noch ein "richtiges" "väterliches Verhältnis" zum Partner entwickeln können - keine Ahnung. Ich denke, wenn die Kinder klein sind, kann es durchaus sein, dass die Kinder den neuen Partner als "Vater" akzeptieren. Ab einem gewissen Alter jedoch wird das schwierig. Und damit können auch Konfliktsituationen (z.B. während der Pubertät) problematisch werden.


    Ich jedenfalls fühle mich nach wie vor für meine Kinder hauptsächlich verantwortlich. "Alleine" trifft es nicht, da mein Partner durchaus auch mal einspringt, wenn ich zeitlich total in die Bredouille komme und er dann auch Zeit hat. Dies können aber theoretisch auch die Großeltern übernehmen (und tun sie ja auch oft genug?!) - wenn sie denn in Reichweite sind.


    Wenn man sagt, dass man mit Partner nicht allein erziehend ist, muss man auch andere unterstützende Verwandte in die Rechnung einbeziehen. Dann ist man doch eigentlich nur dann alleinerziehend, wenn man wirklich auch alleine ist, oder?


    Ich jedenfalls fühle mich alleinerziehend, auch wenn mein Partner vor 1,5 Jahren bei uns eingezogen ist und wir damit patchworkeln. Aber die Verantwortung liegt nun mal hauptsächlich bei mir. Mein Partner hat rechtlich gesehen keinerlei Entscheidungsbefugnisse. Man trifft Entscheidungen zwar durchaus gemeinsam, dies aber "intern". Und sämtliche wichtigen Entscheidungen müssen immer auch mit dem leiblichen Vater abgesprochen werden - wenigstens beim gemeinsamen Sorgerecht. Dazu kommt: Sollte mir irgendetwas passieren, gehen die Kinder zu ihrem leiblichen Vater und Punkt. Ob das immer so gut ist, sei dahingestellt.


    Die Vorteile einer (funktionierenden) Partnerschaft liegen für mich ganz woanders, nämlich eher bei mir selbst. Ich selber fühle mich geborgen, kann mich auch mal fallen lassen und bin insgesamt ruhiger geworden.

  • Olorachen und maumau
    das ist genau das, was ich zwischendurch immer denke, es kommt einfach auf den Partner an, mit den man zusammen ist. das die letztendliche entscheidung bei dem sorgeberichtigeten liegt ist klar.



    aber welcher ist der richtige? der mit kinder oder doch ein irgendwie kindererfahrerener ohne kinder? für mich steht eigentlich schon die entscheidung fest, dass ein mann ohne kindererfahrung nicht der richtige für uns ist.
    ein wichtiger punkt ist ja auch ob man sympathie für die kinder des partners empfindet oder der partner für die eigenen kinder, ob die kinder die kinder des partners mögen....


    wir sind in den 1 1/2 jahren (seit meiner letzten beziehung) zu einer sehr festen gemeinschaft zusammen gewachsen.
    schließlich ist es ja nachdem die erwachsenen sich verstehen ein großer schritt (für mich zumindest) denjenigen den kindern vorzustellen (als "partner) und mit der vorstellung zu leben, jemanden neues in die gemeinschaft mit "aufzunehmen". manchmal bin einfach der überzeugung, in den wenigen situation in denen mir ein partner fehlt, einfach die a.backen zusammen zu kneifen und das alleine durchzustehen, als jemanden neues "hinein" zu lassen und den alltag nach einer neuen person mit zu gestalten, um am ende doch festzustellen, dass ich mich noch AE fühle als jetzt.


    letztendlich wird es wahrscheinlich so sein, dass der richtige auf einmal da steht und alles viel einfacher ist, als ich es mir vorstelle und ich mir einfach zu viele gedanken gemacht habe.


    ich hoffe, ich habe einigermaßen verständlich geschrieben... im moment gehen mir so viele gedanken durch den kopf.

  • Ja, ich denke, ich weiß, was du meinst...


    Aber ganz ehrlich: das einzige "Aus-Kriterium", dass ich heute noch hätte, wäre "verheiratet". Alles andere kommt mit der Zeit - oder auch nicht.


    Bei mir war es so, dass ich irgendwann einfach "wusste", das ist "er" ;) . Es "passte". Aber ich habe auch nicht wirklich "gesucht", wir haben uns einfach "gefunden".

  • Wahrscheinlich hat die sich jeder nicht nur einmal gemacht, und das ist auch gut so.
    Eine Regel gibt es da nicht. Ich musste es einfach ausprobieren.
    Ich hätte z. B. geschworen, dass mir jemand MIT Kindern nicht ins Haus käme.
    Heute denke ich, dass es eigentlich nur mit jemandem mit Kindern geht, weil einer ohne Kinder einfach nicht versteht, warum ich z.B. manchmal aufstehe, um meiner Tochter noch was zu Trinken ans Bett zu bringen, weil sie schlicht zu faul ist, vom Hochbett zu klettern. Da brauche ich keine Info, wie alt sie is und dass sie laufen kann... weisste, wie ich meine?

    "Non est ad astra mollis e terris via"
    Seneca

  • jep ich weiss was ihr meint.


    an meinem kühlschrank hängt eine karte auf der steht: wo bleibt eigentlich der prinz auf seinem scheiss gaul



    das ist wahrscheinlich wirklich so ein endlos thema. ich genieße einfach die zeit und höre mir lieber die um mich herum herrschenden ehekrisen an und freue mich über mein single sein. vielleicht gehen wir am wochenende sushi essen und genießen unsere 4-samkeit. oh ja sushi sollte er schon mögen oder zumindest mit essen gehen :lach

  • Gaul?
    Nicht lieber den Bad Boy im BMW? :D


    Sorry, Jugendträume :lach



    Also ich muss sagen, ich fühle mich mit meinem Mann nicht mehr allein erziehend.
    Anfang 30 & auch kinderlos übrigens, das muss nichts heißen ;)


    Er ist zwar stellenweise etwas unbeholfen, hat aber von Anfang an versucht zu helfen, inkl. Windeln wechseln.
    Witzig fand ich damals dass ihm nicht bewusst war wo vorn und hinten bei der Windel ist, ich behaupte aber dass sowas werdenden Vätern auch nicht immer in die Wiege gelegt wurde. Ich war anfänglich auch etwas überfordert mit der "Handhabung" eines so winzigen Menschen.
    Die Angst was kaputt zu machen hat sich aber gelegt.


    Er ist sehr auf ihr Wohl bedacht, die Dinge die KV nicht interessieren (Arzttermine, Wahl des Kindergartens ect.), interessieren ihn umso mehr. Das finde ich ehrlich gesagt äußerst schade. Ich schicke KV die Termine, entweder lässt er sie verstreichen oder sagt 5 vor 12 ab. Er war auch schon wieder einen Monat nicht da. Mein Mann weiß, dass er da an zweiter Stelle steht, wenn die erste aus o.g. Gründen jedoch frei wird springt er ein, mitkommen würde er nicht, Ex und Next hatten einmal so ihre Differenzen und er möchte nicht noch mehr Spannungen erzeugen. Das ist sogar für mein schlechtes Gewissen in Ordnung - immerhin habe ich KV gefragt.
    Die Situation bringt mich oft aber auch zum Nachdenken. Wie kann es sein, dass ein "Wildfremder" mehr Interesse an einem Kind zeigt als der eigene Vater?
    Ich habe herausgefunden, dass beim KV umgekehrte Psychologie manchmal hilft. "Termin XY, Du musst aber nicht, es ist nicht so wichtig"...ich glaube er denkt dann ich will ihn nicht dabei haben und tada - dann taucht er auf.
    Ist aber keine Dauerlösung und für mich sehr anstrengend unsere Tochter "interessant zu halten".
    Irgendwie auch nicht zielführend, es ist offensichtlich geworden, dass mehr Interesse daran besteht mein Leben zu "kontrollieren" und nicht an dem unserer Tochter teilzuhaben.


    Von Außenstehenden kassiere ich dadurch die üblichen Standard - Sprüche wie "...das Beste, dass Dir passieren konnte".
    Was soll ich sagen? In gewisser Weise haben sie Recht.
    Er ist ein herzensguter Mensch und ich liebe ihn für das was er für mich ist.
    Manchmal stimmt es mich nachdenklich, manchmal stimmt der Vergleich mich traurig, weil es nicht das ist was ich mir für meine Tochter gewünscht habe.


    Da sind zwei Männer, der eine, der Vater ist und keiner sein will und der andere, der alles erdenklich Mögliche für die Kleine tut und Angst davor hat, wie es später einmal wird wenn sie größer und verständiger ist.
    Ich glaube nicht, dass es zwingend leichter ist, je jünger die Kinder sind.
    Ältere äußern ihre Meinung, man weiß woran man ist bzw. sein wird.


    Mein Mann hat sich ins Ungewisse gewagt, indem er ein Kind mit groß zieht, dass nicht Seines ist.
    Ohne zu wissen welche Probleme sich daraus ergeben, denn die werden sich erst in einigen Jahren zeigen.
    Auch wenn er es nie gesagt hat, ich glaube er hat Angst vor dem Tag an dem sie solche Sätze raushauen könnte wie "Du bist nicht mein Vater, Du hast mir gar nichts zu sagen". Er ist sich zwar bewusst dass er nicht der Vater ist aber er fühlt sich in gewisser Weise als solcher. All die Verantwortung, die Sorgen und Nöte die ich vorher allein getragen habe, trägt er mit mir.
    Die biologische Abstammung ist für ihn zweitrangig, er liebt sie.
    Er ist stolz wenn sie wieder etwas Neues gelernt hat, er stolz ihr einen Teil davon mit auf ihren Weg geben zu dürfen, ganz gleich wie Verhältnis zwischen ihnen einmal sein wird.


    Mir ist es so lieber als wenn er krampfhaft versucht (emotionalen) Abstand zu halten und der Rolle als Nicht - Vater gerecht zu werden, eben weil der Vater existent ist, wenn auch nicht präsent.
    Ich gestehe ihm das zu weil ich sehe, dass die Motte davon profitiert. Von ihm als Bezugsperson.


    Ich weiß nicht ob das der richtige Weg ist, es wird sich zeigen je weiter ich ihn gehe.
    Aber es fühlt sich gut und richtig an, nicht nur für mich.


    Edith hat einen Satz vergessen.

    Sie mag vielleicht klein sein, aber sie ist die ganz große Liebe...


    An seinen Vorfahren kann man nichts ändern, aber man kann mitbestimmen, was aus den Nachkommen wird.
    - François de La Rochefoucauld -

    Einmal editiert, zuletzt von JaneDoe ()

  • Das kann man so oder so sehen.


    Auf der einen Seite ist man alleinerziehend, da man viele Entscheidungen, vor allem was die Alltagssorge angeht, selbst bewältigen muss, wenn man es so mal ausdrücken mag.


    Auf der anderen Seite finde ich, ist man mit Partner, sofern er sich mit dem Kind gut versteht usw. und das alles soweit passt, nicht alleinerziehend, da man vom Partner auch Unterstützung mit dem Kind bekommt, auch wenns intern ist. :-)


    Das ist meine Meinung zu diesem Thema.


    In diesem Sinne: Einen schönen Tag uns allen noch! :thanks::winken:

    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar" (Antoine de Saint-Exupéry)

  • Naja, ist die Frage ob man einen Partner oder Vaterersatz sucht. Bei uns haben die ersten 3 Jahren Kind & Partner-Patchwork ziemlich geknirscht - da ist nix HAPPY.


    Außerdem bleibe ich AE - kümmere mich wohlwollend um Umgangstage/Wochenende, stimme Urlaube und Veranstaltungen ab, sitze mit meinem Ex beim Elternabend oder Zahnarzt, versuche ihn immer infomiert zu halten, hoffe auf Unterhalt usw.


    Ja, es ist jemand daheim - es gibt eine Schulter zum anlehnen, jemand zum austauschen und es ist ein "Babysitter" da - wenn wir (der Ex und ich) zum Elternabend gehen.


    Ansonsten führen wir eine lsutige Beziehung mit vielen Stabsstellen/Planeten - dem Papa, der Papa-Verwandtschaft - der Next Verwandtschaft usw.


    Das alles immer unter einem Hut zu bekommen - da stehen Mutter & Kind(er) oft zwischen den Stühlen.


    Verfügbar sind auf dem "Markt" auch viele Umgangselternteile - das fügt noch seine Ex und Kinder mit zu den Familien-Planeten - nicht so einfach.


    BMW oder Bulli ist da die kleinste Sorge.

  • Ob man trotz Partner AE ist oder sich so fühlt, hängt doch davon ab, inwieweit der Partner auch tatsächlich Verantwortung für das Kind mitträgt, sich einbringt im Alltag (Erziehung, Betreuung usw) und ob er bereit ist, eine Vaterrolle wenigstens zum Teil anzunehmen.
    Wenn ein KV vorhanden ist, der sich engagiert und seinen Teil der Verantwortung trägt, dann bleibt für den neuen Partner nicht mehr so viel "übrig", außer eben im Alltag. Aber wenn ein KV nicht vorhanden ist, dann kann der Partner schon in eine Vaterrolle hineinwachsen - vorausgesetzt er will das und Kind will das auch. Dann wächst eine neue Familie zusammen und man ist nicht mehr allein mit der Verantwortung/Fürsorge.


    Ich habe mir diese Frage allerdings auch oft gestellt in der Zeit, als ich dann einen Partner hatte und wir zusammen gelebt haben. Bin ich nun trotzdem AE oder nicht? Und ich tendiere zu "Ja, ich war AE", denn der Partner hat sich auf Alltagsdinge beschränkt, hat niemals einen Elternabend besucht, Sohn zum Arzt begleitet, sich um Hausaufgaben oder irgendwelchen Papierkram gekümmert...ich hatte die volle Verantwortung für alles.
    Ich habe allerdings auch nie von ihm erwartet, dass er die Vaterrolle samt Verantwortung übernimmt - entweder er macht es freiwillig, oder er lässt es bleiben, Erwartungsdruck oder gar Zwang sind ganz sicher nicht förderlich für die Beziehung. Und da ich eh vorher schon 7 Jahre lang AE war, blieb eben alles beim Alten, außer dass die Beziehung dazu kam als Bereicherung.

  • Mein jetziger Partner ist gerade dabei sich in unseren Alltag zu integrieren. Dennoch er ist mein LG und nicht der KV. Er kann Kind ein Freund sein und für mich eine Bereichung und Unterstützung so wie ich für ihn. Dennoch ist für uns klar, ich bin die Mutter und bestimme die Regeln, wenn er anderer Meinung ist, können wir das gern unter vier Augen besprechen. Nicht vor Kind. Genauso, wenn es um seine Kinder geht. Da halte ich mich auch zurück. Wenn eine Ansage gemacht wird, halte ich mich zurück und das Gleiche erwarte ich von ihm, was auch gut funktioniert. Und Kind weiß auch xxx ist Mamas Partner und wenn ich will mein Freund mit dem ich viel Spaß habe.


    Ich mache AE nicht davon abhängig, ob ich single bin oder nicht, denn Kind hat einen Mutter und einen Vater und wenn einer der beiden nicht will und der andere einen Partner hat, ist er dennoch AE für mich. Natürlich passt mein LG auch mal ein paar Stündchen auf Kind auf, damit ich in Ruhe zum Arzt kann, Friseur oder Einkaufen, wenn es dann heißt ich mit nicht mehr AE. Dann war ich es nie AE, Tante und GE haben ja auch mal mitaufgepaßt.

  • natürlich hängt es immer vom partner ab, ob man AE ist oder nicht, ich ... ich denke, ich will einfach meine kinder vor einer weiteren enttäuschung schützen, vielleicht mache ich mir deshalb so viele gedanken um dieses thema. natürlich kann man das nicht voraussagen und man muss sich ab einem gewissen punkt einfach darauf einlassen.


    p.s. ich bevorzuge einen prinz mit bauch auf einem gaul :bigkiss ok ein auto sollte er schon haben, aber kein tiefergelegtes, aufgemotzes etwas, welches an parkhäusern und diesen bodenwellen passen muss. bei solchen autos habe ich immer das gefühl die besitzer müssen damit irgend ein defizit ausgleichen. und dann beginnt das kopfkino :lach