Tochter vermisst ihren Bruder

  • Hallo zusammen. Kurz zur Situation. Bin seit August 2012 getrennt. Sohn 12 lebt beim KV und Tochter 8 bei mir. Seit 4 Abenden wacht sie gegen 22 Uhr auf und weint bitterlich da sie ihren Bruder vermisst. Wie haben eine Entfernung von 700km. Mein Sohn hat auch schon mehrmals gesagt dass er zu uns ziehen will aber sein Vater lässt ihn nicht ( er müsste dann ja mehr unterhalt zahlen). Erst wenn ich meine Tochter bei mir und meinem Freund schlafen lasse beruhigt sie sich und schläft. Tagsüber ist das zwar auch ein Thema aber ohne Tränen. Sie hat ihrem Vater auch schon gesagt dass sie ihren Bruder bei dich haben will, ihren Vater hat das aber nicht interessiert. Ich kann sie ja nicht jeden Abend jetzt bei mir schlafen lassen. Ich hab mich auch schon zu ihr gelegt und gewartet bis Sie eingeschlafen ist aber sobald ich aufstehen wird sie wach und es fangt wieder von vorne an. Habt ihr einen Rat für mich? Mein Anwalt meinte nun ich soll mir überlegen zu einem Psychologen mit ihr zu gehen. Schwanke aber mit dem Gedanken das zu tun.

  • Aber wenn dein Sohn zu dir will, deine Tochter ihn vermisst,
    warum lässt du deinen Anwalt dann nicht den entsprechenden Antrag stellen?


    Das Jugendamt hat nicht das Recht darüber zu entscheiden...

  • Das Problem ist dass mein Sohn es zu seinem Vater nicht sagt da er zu grosse Angst hat. Er äusert sich nur wenn er bei mir ist oder wir telefonieren und kein "Spion" dahinter steht. Er vermisst mich und seine Schwester auch sehr was er mir auch öfter schreibt und sagt. Wenn er aus Angst sagt dass er bei seinem Vater bleibt hab ich wohl keine Chance dass er je zu uns zieht.

  • Dann würde ich das dem Anwalt so sagen das er Angst hat und SMS und co aufheben und deinem Sohn sagen wenn er bei dir ist, das du nur was unternehmen kannst wenn er das auch selber so Wünscht und das auch so bei gericht eventuell aussagt.

  • Wie kam es denn dazu, dass ihr die Geschwister getrennt habt?
    Aber deine Situation bestärkt mich mal wieder darin, dass ich meine Jungs auch niemals trennen würde.

  • Ich finde das sind zwei Themen - einmal das deine Tochter Probleme mit der Lebenssituation hat und das andere das dein Sohn zu dir will.
    Hauptproblem bei beiden Geschichten sind 700 km, das sind eine ganze Menge.
    Da kann ich verstehen, das die Schwester den Bruder vermißt und der Sohn die Mutter.
    Vielleicht könnt ihr die Entfernung minimieren und wenn sich alle wieder öfters sehen können, dann würde diese Sehnsucht nicht entstehen.

  • Das ist ein ziemlich böses Thema - vor allem, wenn das so weiter geht, wird das für beide Kinder fatal. Ich weiß wovon ich rede.



    Versucht einfach als Eltern eine klare Übereinkunft zu haben, wer wo lebt.


    Eltern haben die Eigenart, den Kids ziemlich subversiv zu vermitteln, was sie gerne möchte, und Kinder in dieser noch frischen vertrackten Situation machen eins: Sie reden den Eltern jeweils nach dem Munde, was sie hören wollen.


    Zum jetzigen Zustand hat es eine beiderseitige Übereinkunft gegeben - oder gabs da Zwang?


    Als Eltern solltet ihr den Kindern dann klar vermitteln, dass es dabei einfach mal so bleibt - und dass ihr Alten, wo ihr Eure Beziehung noch lange nicht verarbeitet habt - nicht auch noch die Kinder in euren Beziehungskrieg mit hineinzieht.


    Auch wenn Kinder das meist einzige Mittel sind, dem/der Ex so richtig eine reinzuwürgen.


    Ich finde, dass Anwälte und Gerichtsverfahren da kontraproduktiv sind. Der Angriff auf diesen Status - auch wenn der KV dies umgekehrt machen würde - bedeutet bitterer Krieg und darin gehen diese Kinder unter, das dauert zu lange, bis die wirklich klar für sich wissen, was gut für sie ist.


    Dein Anwalt hat - Hut ab - einen sehr guten Ansatz: Geh bei Euch zu Diakonie, Caritas oder andere Einrichtungen; die Beratung ist kostenlos und professionell. Berichte Du von DEINEN Befürchtungen. Die werden sich sicher auch den Jungen ansehen und schauen, dass Du gut mit der Situation umgehst - vielleicht kommt irgendwann KV ja auch mal mit. Ziel: ihr beide als Eltern müsst als solche funktioniert. Das hat keinen Platz für einen Krieg zwischen Euch. Den bekommen die Kinder voll ab.


    Dein Ansatz per Gerichtsentscheidung kann dazu führen, dass ein Gutachten angefordert wird - genauso wie es eine Lösung zur jetzigen Situation gegeben hat, willst DU nun eine Neue - und Du führst Dinge ins Feld, die auf den KV zielen, der den Junior unter Druck setzt. Du diskutierst hier, dass es ihm um Unterhalt gehe - ein sehr schöner Spiegel, warum denkst Du das. Was bedeutet es für Dich, wenn Junior käme? Doch auch mehr Unterhalt, oder? Was wäre, wenn das Gericht die Tochter zum Bruder lässt - aber beim Vater?


    Es ist nicht nur eine teure Geschichte, fatal ist, dass sie keine Gewinner haben wird. Junior wird bald in der Pupertät sein und schaut sicher jetzt schon, wie er am Besten aus dieser Situation herauskommt - indem er auf jeder Seite das zieht, was er brauchen kann. Indem er bald weiss, wie er Euch beide als Eltern erpressen muss, damit er Euch gegenüber anscheindend gefügig bleibt.


    Vielleicht sagst Du was dazu, wie es zur heutigen Konstellation gekommen ist. Und: Darf Tochter alleine mit ihrem Vater telefonieren?


    :wink

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  • Umgekehrt ist es leider anders. Meinem Sohn wird sogar verboten mir einen Brief zu schreiben. Den ersten und auch letzten Brief den er mir geschrieben hat wollte seine Oma lesen. Nachdem sie ihn gelesen hatte, hat sie ihn vor seinen Augen zerrissen mit dem Kommentar "sowas schreibst du deiner Mutter nicht, das kann sie alles gegen deinen Vater verwenden". Der Brief landete dann im Ofen.


    Na sauber - erinnert an Methoden aus den 60er, das bleibt in einem Kind stecken. Sprich dem Junior Mut zu. Mehr kannst Du grade nicht machen. Bleib Du sauber und das andere ergibt sich mit der Zeit. Es hilft allerdings nicht, es zu erzwingen.


    Kinder, die einseitig so eingegengt und verletzt werdem, begehren irgendwann auf. Umsomehr suche Dir Profis zur Seite, die Dich unterstützen und auch Junior, wenn er mal in Deinem Umfeld weilt.


    Wenn Dein Kind mit Dir offen sein kann, ist es gut - der Vater erzwingt die Zuneigung, und das kann auf Dauer nicht gutgehen. Die Oma ist einfach nur eine Zumutung.


    Nochmal die Frage, warum ist die Konstellation so, wie sie ist - warum ist der Junior beim Vater?

  • Klar darf sie das. Sie telefoniert oder Skypt mit ihm immer alleine. Es ist ja ihr Vater da brach ich nicht als Aufpasser daneben sitzen. Umgekehrt ist es leider anders. Meinem Sohn wird sogar verboten mir einen Brief zu schreiben. Den ersten und auch letzten Brief den er mir geschrieben hat wollte seine Oma lesen. Nachdem sie ihn gelesen hatte, hat sie ihn vor seinen Augen zerrissen mit dem Kommentar "sowas schreibst du deiner Mutter nicht, das kann sie alles gegen deinen Vater verwenden". Der Brief landete dann im Ofen.



    Hallo,
    das du bei solchen Aussagen Zweifel hast ist vollkommen verständlich.
    Sei dir aber ganz sicher, dass diese Informationen richtig sind, sonst erzeugst du böses Blut. Wenn es stimmt, dann ist die Situation für deinen Sohn sehr unschön. Aber solchen Dingen begegne ich immer mit äußerster Skepsis.
    Ich will niemanden etwas unterstellen, aber diese Situation mit dem Brief und der Kommunikation, wenn dein Sohn beim Kv ist muß dringend geklärt werden.
    Entweder du wirst deinen Zweifel los oder du kannst eine Verbessung der Situation deinen Sohnes erreichen. Vielleicht ist es sogar der Grund, warum er sagt er möchte zu dir. Hinterfrage erst die Motivation deinen Sohnes.
    Was mir gar nicht gefällt, ist der Hinweis, er würde ja seine Mutter vermissen. Den Vater andersrum nicht? Macht daraus keinen Wettkampf daraus, egal wer gewinnt euer Sohn ist der Verlierer.
    Versuche ein moderiertes Gespräch zu erreichen und klärt soviel ihr könnt.

  • Damals wollte mein Sohn bin Vater bleiben. Wobei ich mir sicher bin dass er ihn damals schon manipuliert hat. Mein Sohn ist der ruhige meine Tochter die wissbegierige und aktive. Mein Wille war es nie dass die Kinder getrennt werden. Mittlerweile merkt mein Sohn dass er das 5. Rad am Wagen ist. Vater ist oft bei Freundin und übernachtet. Und er bleibt bei Oma. Die Freundin meines ex hat ein 4 jährigen Sohn der alles darf und alles bekommt. Ich kenne dieses Kind nur schreiend. Mein Sohn merkt dass er das 5. Rad am Wagen ist. Sein Vater interessiert sich nicht für ihn. Er bereut damals die Entscheidung so getroffen zu haben.

  • Hmmm- verdammt schwierig....


    Bei mir kommt an (und das kann natürlich völlig falsch sein- bitte nicht gleich steinigen :rotwerd ), daß Du zu Deinem Freund gezogen bist, und der Ex dem Umzug des einen Kindes zugestimmt hat, wenn das andere Kind bei ihm bleibt?
    Und jetzt ist die Regelung nicht mehr so rosig, wie sie mal schien?


    Mich würde interessieren, welche Umgangsregelung ihr getroffen habt? fahren die Kinder jedes WE (?eher unwahrscheinlich) diese Strecke, oder fliegen sie?
    bzw. wie gestaltet sich der Umgang beider Kinder zu ihrem anderen ET, bzw. untereinander überhaupt?


    Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, Deinem Ex eine großzügige Umgangsregelung mit Fahrtkostenübernahme (zumindest anteilig) anzubieten?

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)