Ein 'erwachsenes' Verhältnis zum Expartner pflegen

  • Hallo,


    ich bin noch ziemlich neu im Forum. Faktisch bin ich seit 2009 nahezu alleinerziehend, bewusst wurde mir das aber erst kurz vor Weihnachten. Das ändert jetzt nicht wirklich was an den Tatsachen, aber von meinem Gefühl her doch Einiges, weil ich jetzt anfange, mich mit Gleichgesinnten zu vernetzen - was ich vorher aus Mangel an Erkenntnis nicht getan habe, und einsam vor mich hin gekämpft habe.


    Die Frage im Titel sagt alles: Ein erwachsenes Verhältnis zum Exppartner pflegen - WIE MACHT MAN DAS?!


    Gewöhnt man sich irgendwann an diesen Zustand (will ich nicht, kann ich mich nicht mit zufrieden geben), oder bringt es tatsächlich etwas, an dem Verhältnis zum Ex-Partner zu arbeiten?!
    Zu meiner Vorgeschichte gibt's hier was zu lesen, wenn's wen interessiert: Ein trauriges Da-Bin-Ich


    Kurze (?) Zusammenfassung:
    Nach 10 Jahren Beziehung, aus der unser Sohn hervorgegangen ist, habe ich mich 2009 von meinem Mann getrennt, indem ich aus dem ehelichen Schlafzimmer ausgezogen bin. Wir haben ein großes Haus als Wohneigentum zusammen, und haben lange Zeit versucht, uns unserem Kind zu Liebe (?) und aus finanziellen Gründen in einer Art WG zusammen zu raufen: Schlafzimmer getrennt, Küche geteilt, jeder macht sein Ding an den Zuständigkeitstagen fürs Kind.
    Die Zuständigkeit ist sehr flexibel geregelt ... er gibt mir am Monatsanfang seine Termine, danach schreibe ich dann einen Plan für den jeweiligen Monat. Da wir verheiratet sind, haben wir beide - theoretisch - ja das volle Sorgerecht. In der Praxis ist das Kind etwa bei 95% bei mir, weil der Vater nicht wirklich Interesse an unserem Sohn hat, bzw auch nicht erkennt, dass das Kind auch Dinge zu tun hat, die gelernt werden müssen. In nur 50% bei mir würde ich nicht schaffen, unserem Sohn Schleife lernen beizubringen etc etc, all die Dinge, die er BRAUCHT fürs Leben. Der Vater macht nicht wirklich was mit ihm. Wenn Sonne ist, gehen sie ins Kino ... . Unser Kind braucht SEHR viel Bewegung, das sieht der Vater zwar, lässt ihn aber nicht wirklich danach handeln. In seinen Umgangszeiten hocken sie zumeist drinnen. Ok, es gibt Gründe dafür, dass wir getrennt sind, viele Dinge, die der Ex anders macht als ich, das muss ich einfach lernen zu akzeptieren - bin ich dabei. Naja und außerdem muss ich ehrlich sagen ... wenn ich schon die bin, die permanent die Buh-Frau ist bei unserem Sohn (weil irgendeiner das Kind ja erziehen muss), dann nehme ich mir auch das Recht und die Zeit heraus, ab und an auch mal zu sagen, dass ich jetzt neben den ganzen Pflichten auch mal was SCHÖNES mit unserem Kind machen will, nicht immer nur die, die erzieht und schimpft und reglementiert. Wenn's dem Ex nicht passt, ist er herzlich dazu eingeladen, selbst eine Monatsplanung aufzustellen, aber kommt ja auch nix.


    Umgedreht, dann hatte ich unseren Sohn letztes Jahr an Weihnachten und Sylvester, also wäre der Vater dieses Jahr dran gewesen ... . Sagte der Vater, dass er keine LUST auf Weihnachten und Sylvester hätte, und sich dementsprechend auch keine Mühe geben wolle, das für unseren Sohn schön zu gestalten, und Sohn an den Tagen zu mir solle. So wirklich feierlich war mir auch nicht zumute, wäre ich alleine gewesen (was der eigentliche Plan war), hätte ich es ausgefallen ... aber hey, für ein Kind hat man sich doch gefälligst zusammenzureißen!! Ich habe Weihnachten und Sylvester dann gestaltet, und es wurde superschön für uns beide, auch wenn's anders geplant war!!! Damit will ich sagen, dass selbst wenn er das Kind haben könnte, es ihn nicht dazu veranlasst, aus seiner Lethargie heraus zu kommen.


    Dass es mit der WG nicht klappte, lag auf der Hand, und dass dementsprechend etwas geschehen muss. Das Kind ist überwiegend bei mir, siehe oben, und es aus seiner gewohnten Umgebung herauszureißen, wäre nicht zielführend gewesen, daher kam nicht in Frage, dass ich hier ausziehe (bin ich nach wie vor bereit zu, will ich eigentlich auch, aber das geht aufgrund meiner Umstände nicht so leicht, meine Arbeitsräume befinden sich hier im Haus). Dass etwas geschehen MUSS, um die Situation in erster Linie für unseren Sohn zu verbessern, lag auf der Hand. Aber da er sehr lethargisch war, zog er schließlich - auch nur auf meine Initiative hin - im September 2013 (nach VIER JAHREN TRENNUNG) in eine kleine, möblierte Wohnung. Möbliert, weil er selbst nicht in der Lage ist, sich einzurichten. Er könnte mit Kusshand die Hälfte hier haben, weniger Eigentum wäre auch für mich eine Entlastung, mehr Freiheit für mich, aber das wäre mit Arbeit verbunden und Engagement - jetzt nicht so sein Ding. :crazy


    Dazu ist zu sagen: Mein Nochmann hat - nicht nur meiner Ansicht nach - irgendeine psychische Erkrankung/Depression, die auch Grund für meine Trennung war. Er ist absolut NICHT in der Lage, Entscheidungen zu treffen. Unser Sohn muss alles entscheiden, was einen 6-Jährigen ja auch überfordert. Klar kann ein Kind sich mal raussuchen, ob es lieber Spaghetti haben möchte, oder Farfalle ... um solche Kinkerlitzchen geht es mir nicht. Aber ein erwachsener Erziehungsberechtigter über 40 muss einem Kind gegenüber doch auch mal zu klaren Ansagen im Stande sein, damit was vorwärts geht!! :wand Seine psychische Erkrankung zieht sich jetzt seit vielen Jahren. Er war mal in Therapie, die Therapeutin hat das aber abgebrochen, weil er kein Einsehen hat in seine Erkrankung. Einerseits macht er sich selbst (nicht ICH bin das!!) mir gegenüber zum KIND, und behandelt mich, als wäre ich (die knapp 10 Jahre JÜNGER IST ALS ER!) seine Mutter (es gab Zeiten, da rief er vom Einkaufen aus dem Supermarkt an, um MICH zu fragen, wo es die Nüsse gibt, und ob er die runden Tomaten oder die eckigen ... ), und zwingt mir Entscheidungsgewalt auf, andererseits passt ihm genau das nicht.


    Er ist aber auch nicht in der Lage, zu sagen, was er eigentlich WILL. Wir sind noch verheiratet. Eine Scheidung will er irgendwie nicht, aber was er eigentlich will, sagt er auch nicht wirklich. :hae:


    So, dann ist er nicht in der Lage, für eine angemessene Körperhygiene zu sorgen. Details spare ich mir, es geht mir nicht darum, ihn schlecht zu machen. Das fällt nicht nur mir auf, sondern auch Außenstehenden und Bekannten. Das geht so weit, dass ich, als Expartnerin, mich dazu gewzungen sehe, einen erwachsenen Mann darauf hinzuweisen, dass er vielleicht mal wieder duschen könnte ... Und nein, das macht ECHT keinen Spaß!!! Wäre ich böse, würde ich ihn stinken und vergammeln lassen .... :kotz Als er vorhin hier war, um das Kind zum Umgang abzuholen, ging es so weit, dass ich ihn bat, mal Zähne zu putzen. Unser Sohn akzeptiert das einerseits, weil er seinen Vater eben nimmt, wie er ist, andererseits sagte das 6-jährige Kind auch schon, "ich habe mich schon dran gewöhnt, dass der Papi halt nicht so gut riecht". :schiel
    Das klingt vielleicht alles sehr böse, was ich schreibe, aber es tut mir auch in der Seele weh, meinen Nochmann so verlottern zu sehen .... . Ich bin selbst kein Modepüppchen oder besonders penibel/pingelig. Es geht um ein normales Maß an Körperhygiene - ab und an mal duschen, Haare waschen, Nägel schneiden, Deo benutzen .... .


    Aufgrund der mit seiner Erkrankung verbundenen Entscheidungsunfähigkeit, bleibt DAS selbstredend komplett an mir hängen. Irgendwann müssen bestimmte Entscheidungen eben getroffen werden. Wenn er unser Haus halten möchte, muss er sich auch entsprechend darum kümmern. Ich möchte gerne hier raus. Aber dann muss er mich entsprechend ausbezahlen - hat er auch keine Lust zu. Oder wir verkaufen den Kasten - will er auch nicht. Entweder, ODER. Er kann nicht ALLES blocken, in irgendeiner Weise muss ER auch in die Pötte kommen, nicht immer nur ICH.


    Ich schreibe das nicht, weil ich ihm damit irgendwas Böses will, echt nicht. :kopf Das sind einfach Dinge, die zu unserer sehr angespannten Gesamtsituation führen/beitragen. Und dann im Umgang eben permanent zu Reibereien führen ... die auch unser Sohn zu spüren bekommt - was ich eigentlich nicht möchte. :wand:wand:wand
    Früher habe ich erduldet, wie der Nochmann mit mir umgegangen ist, Beschimpfungen, unterschwellige Gewalt, weil er in dem Zustand ja selbst nicht glücklich IST, und ich SCHULD bin (NEIN!!!)! ... um ja nicht vor unserem Sohn zu streiten. Daran wäre ICH beinahe drauf gegangen. Seitdem ich das nicht mehr mache - ich bin ja auch ein Mensch, dem Respekt entgegenzubringen ist, genau wie jedem Anderen - kommt es permanent zu Streitigkeiten. Dabei sind das eigentlich keine Streitigkeiten: Ich VERLANGE LEDIGLICH eine angemessene Tonart mir gegenüber, und lasse mir alles andere nicht mehr bieten. Das sage ich inzwischen - auch wenn unser Sohn dabei ist, denn das Ganze hat ja auch Vorbildfunktion für ihn - wie der Vater mit mir umgeht. Punkt. Um was Anderes geht es dabei nicht. Sohn empfindet das natürlich als STREIT und leidet entsprechend. Sieht der Vater nicht.


    Unterm Strich MÖCHTE ich mich noch viel mehr raushalten, und mich um MEINE EIGENEN DINGE kümmern, aber wenn das irgendeinen unguten Einfluss auf unser Kind hat, sehe ich mich gezwungen, etwas zu sagen. Auch das mit der Körperhygiene. So ist er zu faul, dem Kind beim Umgang ein Extra-Handtuch zu geben, so dass Sohn sich mit dem Handtuch vom Vater abtrocknen muss (iiiih) (ok, dann gebe ich ihm das nächste Mal ein frisches von hier mit, daran soll's nicht scheitern, auch wenn's selbstverständlich wäre ....). Zum Anderen habe ich ja auch irgendwo eine Rest-Verantwortung meinem Nochmann als MENSCHEN. Und schließlich ist es ja der Vater meines Kindes, der da so verlottert.

  • Für übernächste Woche habe ich einen Gesprächstermin für uns beide bei einer Beratungsstelle organisiert. Da möchte ich mal eine klare Ansage von ihm, wie das jetzt weiter gehen soll, welche Vorschläge ER hat, damit sich hier mal was verbessert - für unseren SOHN!!! Mal sehen, ob da was bei rum kommt. So kann das alles nicht weiter gehen. Bis jetzt sieht er die 100% an unserem Sohn so verteilt: Rechte er, Pflichten ich.


    So viele Baustellen bei mir. Morgen der Gesprächstermin mit dem Vater meines ungeborenen Kindes, bei dem er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Kontakt zu mir abbrechen wird, UND ein Bewerbungstermin, bei dem es um meine berufliche Zukunft geht, um alles oder nichts, ob ich es aleinerziehend mit meinem großen Sohn und dann einem Neugeborenen schaffen werde .... . Dass ich noch nicht ernsthaft durchgedreht bin, :wand:radab grenzt an ein Wunder!! :party:rolleyes::wow:rolleyes::party


    Sorry, bisschen viel, mir platzt der Kopf ... Glückwunsch, wenn wer geschafft hat, bis zum Ende zu lesen... :tuedelue
    Alles schrottig!! :hilfe bitte, :thanks: !!

  • Hi,


    ich hab durchgelesen, aber nen Rat hab ich leider nicht wirklich. Das ist ja, als hättest Du zwei Kinder und nicht eins. Ist echt schwer, einerseits würd ich auch sagen "nach mir die Sintflut, verlodder wie du willst", andererseits...tja, peinlich dem Sohn gegenüber, und wenn auch dort die Hygiene des Sohnes vernachlässigt wird...nicht schön.


    Ich gehe irgendwie mal davon aus, daß der Mann nicht arbeitet? Weil so kann er doch sich nirgends blicken lassen... Wie sieht das mit Freunden von ihm aus, gibt es noch welche?


    Ich glaube, er muß mal so richtig fallen gelassen werden und am Boden liegen um zu merken, daß er was machen muß, ärztliche Hilfe annehmen usw.


    Mehr kann ich leider gerade nicht sagen. :troest

  • Heute Morgen, als der Nochmann kam, um das Kind zum Umgang abzuholen, konnten wir beide, Sohn und ich, kaum neben ihm atmen von seinem sehr strengen Körpergeruch. Vielleicht sind das auch Stresshormone. Was auch immer. Jedenfalls eskalierte die Situation wieder einmal, und ich bin es schlicht und einfach leid!!! Ich saß mit dem Sohn noch gemütlich beim Ferien-Frühstück, er stand da mit Jacke und schaute uns zu. Dann bat ich ihn, doch bitte die Jacke auszuziehen, und sich mit zu uns zu setzen, was er widerstrebend auch tat. Ich muss dazu sagen, das Haus ist UNSER Haus, auch SEINES, also ist das nicht irgendeine/meine Wohnung, mit der er nix zu tun hat, so dass man das Ganze dann noch als Unwohlsein auslegen könnte.
    Dann saß er endlich nach einigem Kampf, dann stand er permanent auf, und wollte irgendwas erledigen, was mir gewaltig gegen den Strich ging, weil es unsere gemütliche Stimmung kaputt machte. Zumal Sohn - Vater zum Vorbild - dann auch ständig aufstand und irgendwas Anderes tat. Super. Stimmung dahin. Passte mir nicht, sprach ich an, dann gab's wieder blödes Gekeife. Und Sohn natürlich wieder mittendrin mit 'Hört endlich auf zu streiten!' Vater "Wir streiten doch gar nicht" Ich: "Ja Kind, du hast sowas von Recht, es tut mir leid. Ich will das auch nicht." .... :kopf



    Ja wie soll man das denn auf Erwachsenenebene lösen?! Ihn einfach unser Frühstück zerstören lassen? Sohn aufstehen lassen, weil der Vater das ja auch macht?
    Wie läuft bei euch denn die Übergabe zum Umgang ab?

    Vielleicht könnte ich regeln, dass Sohn zur ausgemachten Zeit fertig angezogen da sitzt, und wirklich nur noch abgeholt wird. Aber das ist ja eigentlich auch blöd.
    Theoretisch hätten wir heute aber auch noch ein paar wichtige Dinge zu besprechen gehabt, auf sowas hat er dann aber keinen Bock, keine Zeit oder ist zu MÜDE.


    Und dann frage ich mich, wie das gehen soll ... er hat seine möblierte Wohnung ja nur 'auf Zeit' bis April oder so. UND DANACH?! Wie stellt er sich das vor? Zieht er dann wieder HIER ein?! :ohnmacht: Antworten bekomme ich bislang keine, weil er immer keine Zeit hat, oder grade so gestresst ist und (lebens-)müde (glaube ich wirklich!) von seinem Single-Leben ohne Freizeitaktivitäten (teures Hobby, aber dem geht er zur Zeit gar nicht nach).


    DAS IST SO EXTREM NERVIG ALLES!!!! :motz:



    Hi Charly,


    ja, es IST größtenteils als hätte ich ZWEI Kinder. Eines davon vorpubertierend ............. . Wobei mein Sohn - für seine 6 Jahre SEHR weit entwickelt - phasenweise emotional weiter entwickelt ist, als der Vater. Wenn die zwei sich streiten, sagt Sohn, dass er jetzt seine Ruhe haben will zum Beruhigen, geht in sein Zimmer, guckt Buch an, kommt raus, sagt "Ich habe mich jetzt beruhigt, können wir jetzt bitte unseren Streit klären und einen Kompromiss finden" vs Vater, der vom Tisch wegrennt und Türen knallt ... .


    Naja, das 'Verlotterte' ist anderen Menschen auch schon aufgefallen, ich wurde auch schon darauf angesprochen. Auch Jeans und Schuhe trägt er, die schlicht und einfach kaputt sind, abgewetzt bis zum Geht-Nicht-Mehr. Seine beiden Zimmer hier waren, als er hier noch lebte, auch eher so Messie-Zimmer. Er ernährt sich von Pizza-Service, Kartoffel-Chips und Spezig, hat eine Hauterkrankung deswegen, und ist auch sonst ständig krank/leidend. Wundert mich nicht. Mein Sohn ist beim Gute-Nacht-Sagen mal in einen Karton mit kalter Pizza getreten .............. :kotz Wie's in seiner neuen Wohnung aussieht, weiß ich nicht. Sohn sagt, dass es dort sauber sei.


    Der Witz ist: nach außen hin steht die Fassade ... er ist der, der in einem gutbezahlten Job arbeitet, gut Geld verdient, ein teures Hobby hat ... . Dort gibt es keine Anzugpflicht, und er zieht sich nicht besonders gepflegt an - über die Jeans hat er in der Änderungsschneiderei mit der Nähmaschine drüber nähen lassen, zieht er jetzt in die Arbeit an. Andere Leute ziehen das zur Gartenarbeit an ..... . "Ich bin eben anders als die Anderen". :wand:wand:wand


    Aber vermutlich hast du recht ... fallen lassen. Er tut mir aber leid, einen Menschen fallen zu lassen, weiß ich nicht, ob ich das wirklich kann. :( Wirkliche Freunde hat er nicht - mich?!?!?!?!? :wand - eher so Fassadenfreunde, keine solchen, die ihm beizeiten mal den Kopf waschen, oder sich um ihn sorgen. Sein Umfeld (auch von seiner Familie her) ist eher so kleinkindlich primitiv 'Was wir nicht sehen, ist nicht da. Und wenn wir die Augen zu machen, sieht uns keiner.' :wand:wand:wand

  • Vielleicht etwas OT, aber hast du mal darüber nachgedacht den sozialen Dienst zu involvieren. Unter Umständen benötigt dein Ex wirklich Hilfe von professioneller Seite.


    Wenn du für die Scheidung bereit bist, dann setz die Geschichte in Gange und er wird sich kümmern müssen über kurz oder lang.

  • Was ich les ist eine große Wut von dir, die sich an allem möglichen festmacht .... diese Situation am Tisch, brrr - du schreibst dem Mann vor wann er aufstehen darf !!!!!!
    Lade ihn doch nicht zu dir an den Tisch ein, wenn du nicht mit ihm zusammen sein möchtest, dann ist es natürlich besser, wenn dein Kind mit gepacktem Koffer gleich mitgeht !
    Du mußt DEINE Angelegenheiten klären, DEINE Grenzen ziehen, DEINE Zukunft in die Hand nehmen.


    Also ich würde mit dem Haus anfangen, laß dich anwaltlich beraten wie du aus der Sache rauskommst wenn er nichts macht. Ich glaube da gibt es Möglichkeiten.
    Entspannung kann dann einfach leichter eintreten, wenn eine klare räumliche Trennung vorhanden ist, eigene Grenzen somit auch klarer sind, wer für was zuständig ist.
    Du solltest aber die Verantwortung dafür übernehmen, das du da noch nicht mehr gemacht hast, du kennst ihn und du weißt sicher wie er reagiert. Das heißt morgen den Anwalt suchen, für dich alleine klären was geht und was nicht.
    Das heißt nicht das man den Anderen über den Tisch zieht, nur die eigenen Rechte und Möglichkeiten zu kennen ist wichtig. Und dann ziehst du durch, immer in Rückfrage zu ihm - ist dir das Recht - wenn nicht kannst du bis da und da was unternehmen, ansonsten mache ich wie ich meine.


    Und man kann trotzdem rücksichtsvoll handeln, weil letztendlich soll ja auch nach der Trennung jeder gut leben können.

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Also wenn er wirklich eine Krankheit wie Depressionen hat würde ich schnellstmöglich zusehen mich emotional abzugrenzen. Das ist nicht gemein sondern Selbstschutz. Und so schützt du auch deinen Sohn. Dein Mann ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich.
    Kümmere dich um deine Sachen. Kläre für dich das mit dem Haus und lass dich beraten. Und wenn du dann noch Kraft und Zeit und Lust hat dann hilf deinem Mann.


    Und ja. Lüttchen ist im Prinzip immer fertig wenn Papa kommt. Und wenn wir dann alle noch Lust/Zeit haben,trinken wir noch einen Kaffee und wenn nicht, nicht. Ich würde mich ärgern wenn mein Mann meine Zeit verplant. Und das macht er ja wenn die Zwei noch lange brauchen. Kann ja sein das bei uns noch ein Anschlusstermin ansteht.

    Die durchschnittliche Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es völlig unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.
    Sie weiß es aber nicht!

  • Als ich mit dem zweifelhaftem Umgang meines Noch Ehemannes haderte sagte meine Therapeutin "sein Leben geht sie nichts mehr an, genauso wie ihr Leben ihn nichts mehr angeht" tja so ist es wirklich. Ist komisch, gewöhnungsbedürftig doch jeder Tag macht es besser. Wir reden nur noch wegen/über Töchterchen. Zur Übergabe wird gegrüßt, kurz kindneuigkeiten ausgetauscht und weg sind die zwei. In der Wohnung kann ich ihn nicht ertragen und er erträgt es auch nicht.


    Wenn man einen Schlussstrich zieht sollte man es ganz tun, so ist es das beste für alle beteiligten.

  • Hi ihr,


    danke für eure Antworten ... hab mir das grade nochmal durchgelesen und bemerkt, dass ich vergessen habe zu schreiben, dass wir 9 uhr ausgemacht hatten, um 8.30 uhr stand er aber schon da, da haben wir halt noch gegessen (hatte ja bisschen viel geschrieben heute, deshalb ist das durchgerutscht :tuedelue ). genauso selbstverständlich erwartet er AUSGESPROCHENERWEISE das gleiche - angemessene - verhalten von mir während seiner umgangszeit. wir sind erwachsene menschen .... . nominell. ich halte mich an meinen teil der verabredung, mich während seiner umgangszeit bei ihm mal für 10 minuten anzupassen. bricht sich wohl keiner was bei. auch umgedreht nicht. oder vielleicht irre ich mich da. ich breche mir jedenfalls nix, zumal ich mich bis zu einem gewissen grad anpasse, damit es meinem KIND gut geht. für mein kind tue ich ALLES!


    wütend bin ich auf dies bescheuerte situation. ich tue was ich kann, bin als "aktiv-bolzen" bekannt, und komme nicht so schnell vorwärts, wie ich mir das vorstelle. aus diesem haus heraus zu kommen, ist nicht wirklich so einfach. einen plan für mein leben habe ich ebenso wie für die nähere zukunft. das braucht alles seine zeit - und meine Geduld *hrcks*.


    was die erziehung des kindes angeht, sind wir uns einigermaßen einig. er erwartet bestimmte tischsitten etc von unserem sohn, dann sollte er wohl auch entsprechend als vorbild handeln/das kind entsprechend erziehen. abgesehen davon habe ich ihn an den tisch eingeladen, weil ich gerne eine freundschaftlich-erwachsene beziehung zu ihm pflegen möchte, WEIL ich ihn dabei haben möchte, und eine schöne situation für das kind schaffen, weil ich weiß, dass unserem sohn das wichtig ist, dem papa noch zeigen, was er gebaut hat etc. das weiß auch mein nochmann.


    mal sehen, für übernächste woche habe ich ja einen gemeinsamen termin organisiert, da möchte ich mal tacheles reden, und gemeinsame lösungen finden. erst "gemeinsame lösungen", und sollte das nicht möglich sein eben "mein ding". gemeinsame lösungen, weil ich eben NICHT mehr als die BÖSE, die DOMINANTE hingestellt werde. aber das ist insofern unlogisch, weil im Vergleich zu einem devoten Menschen JEDER, der was sagt, dominant ist, da braucht man selbst gar keine dominante persönlichkeit zu sein - die ich de facto nicht bin.
    eine richtige regelung für die übergabe haben wir nicht. er erwartet, dass ich ansagen mache, wie's zu laufen hat, schlägt selbst nix vor, und wenn's ihm nicht passt, wird eben gemeckert und gemotzt.


    vielleicht sehe ich das alles rationaler als er, bzw bin ich emotional gelöster als er. wütend bin ich, wenn ich's mir recht überlege, darauf, dass er noch nicht so weit ist wie ich, denn so gesehen eskaliert es aufgrund seiner wut mir gegenüber und dem daraus resultierenden despektierlichen verhalten gegen mich, das ich mir nicht mehr gefallen lasse. --> geduld üben und in der zwischenzeit mein ding machen. ich lerne ................. :lach


    ja, abgrenzung muss ich definitiv üben!!!


    alles bisschen viel grade, und kämpfen an allen fronten gleichzeitig .... . zudem war meine borderline-mutter nun zwei wochen in urlaub, heute ist sie zurück gekommen, geht das auch wieder los (stalking, telefon-terror etc) ... hrcks ... . morgen geht's um 14.30 uhr um meine berufliche existenz, und um 16.30 uhr dann showdown mit dem vater meines bauchzwergs. erst mal die zwei termine morgen rumkriegen, dann das nächste hier in angriff nehmen. ich habe mir auch hilfe geholt für meine situation. dort kriege ich oft genug den kopf gerade gerückt, was ich erwarten kann, und was nicht. tut gut sowas. fehlt dem ex, jemand, der halt auch mal sagt, was NICHT geht. mich mit vielen gleichgesinnten hinsetzen, die ins gleiche horn blasen wie ich, ist leicht, bringt aber nicht weiter.


    liebe grüße und :thanks::blume

  • Harakiri,
    ich hab jetzt lange überlegt, ob ich Dir schreiben soll, oder nicht...
    Ich entscheide mich jetzt mal spontan für ob (und das, was ich jetzt schreiben werde, ist meine rein persönliche Meinung).


    Du solltest mal für Dich, ja für Dich ganz allein, entscheiden, ob es nicht einfach mal reicht. Und ich denke, Du (ja, DU :-) ) solltest Dir dafür Hilfe suchen. Für Dich selbst.


    LG

  • Hi Yogi,


    ich bin froh, sagen zu können, dass ich mir schon längst nicht nur sondern auch therapeutische Hilfe gesucht und auch gefunden habe.
    Das hat mich schon extrem weiter gebracht, alles gut - eigentlich. Ab und an mal einen Schritt zurück treten und entspannen. Ich bin nicht alleine verantwortlich für alles,
    fertig aus. Ich bin verantwortlich für mich selbst, und die mir anvertrauten Minderjährigen. Nicht mehr, nicht weniger. Alle anderen sind volljährig und für sich selbst verantwortlich.
    Vergesse ich ab und an noch, weil's bis vor nicht allzu langer Zeit anders war. Dann kommt wer und erinnert mich dran.
    10 Gänge zurückschalten, und die gesparte Energie für mich nutzen. Zack, aus! Muss ich mich eben auch erst mal dran gewöhnen. :tuedelue


    LG,
    Harakiri

  • Ah :idee vielleicht auch ein Problem


    Wenn man zu schnell zurückschaltet Kracht es im Getriebe


    JA! Definitiv JA! Hier kracht's unter Anderem auch, weil der Ex merkt, dass Harakiri eben nicht mehr wie früher automatisch 'HIER' schreit, wenn Verantwortung verteilt wird,
    dass in seiner Zuständigkeit tatsächlich ER verantwortlich ist, und er selbst Entscheidungen treffen muss, die ich ihm nicht mehr automatisch abnehme,
    sondern halt auch mal NEIN sage. Muss ich auch erst lernen, dass das nicht mein Problem ist. :lach


    (Guck mal, ich kann auch KURZ schreiben)

  • wütend bin ich, wenn ich's mir recht überlege, darauf, dass er noch nicht so weit ist wie ich, denn so gesehen eskaliert es aufgrund seiner wut mir gegenüber und dem daraus resultierenden despektierlichen verhalten gegen mich, das ich mir nicht mehr gefallen lasse.


    Menschen gehen unterschiedlich mit bestimmten Situationen/Lebenslagen um und auch in unterschiedlichem Tempo. Ich verstehe sehr gut, dass du möglichst schnell "Standards" schaffen willst, die in deinen Augen gut für's Kind sind und vermutlich auch dir Sicherheit geben. Trennungszeiten (und die gehen oft weitaus länger als nur die ersten paar Wochen) sind aber Krisenzeiten, die viele Menschen als Trauma erleben. Daher verändert sich da häufig das Verhalten der Betroffenen eklatant und was vorher kein sonderliches Problem war, kann jetzt unerträglich werden - Nettes Beispiel: die Hygiene deines Ex.



    Daher hilft im eigenen und im Interesse des Kindes wirklich nur dein folgendes Zitat:

    ja, abgrenzung muss ich definitiv üben!!!


    Ja, Abgrenzung muss man leider meistens lange und viel üben. Aber es lohnt sich auch.
    Es geht dich leider definitiv nichts an, was er wie macht, solange er nicht ernsthaft dem Kind schadet. Beispiel: Wenn er stinkt, ist das eklig, aber du bist nicht seine Mama. Und wenn das Kind findet, dass er stinkt und das eklig findet, soll es ihm das selber sagen. Kinder haben da ja wenig Scheu. Und denn das Kind dir sagt, dass der Papa stinkt und es das eklig findet, kannst du "ja" sagen und ohne weiteren Kommentar zur Tagesordung übergehen... Dasselbe gilt für "Aufstehen-am-Tisch" usw. Das Kind verlernt nicht gleich alle guten Manieren, weil der Papa keine zeigt...


    Ich will das Verhalten eures Papas nicht bagatellisieren, weil ich aus eigener Erfahrung gut weiß, wie sehr es nerven kann, wenn einer sich so hängen lässt. Mein Ex hat z.B. immer noch eine provisorische Mini-Übergangswohnung, in der er nicht mal Lampen aufgehängt hat, weil er darauf wartet, dass ich "von dem Trip wieder runterkomme". Das geht nun seit sechs Jahren so. Dementsprechend ist sein Verhalten den Kids gegenüber und besonders der Jüngsten, die bei der Trennung 10 war, fällt es schon schwer, das oft mal "verrückt" anmutende Verhalten des Vaters zu akzeptieren. Aber es ist nicht MEIN Verhalten und auch nicht MEINE Verantwortung.



    Manchmal, wenn ich deine Posts lese, wird es mir fast selbst zu viel. Wie mag es dann dir gehen? Kein Wunder, dass du öfter mal den da :radab brauchst, um deine Situation zu beschreiben. Ich glaube auch, ein bisschen Gang rausnehmen und durchatmen schadet nicht. Im Interesse deiner (hoffentlich noch) gesunden Nerven. :-)

  • Ich kann nicht schlafen vor Aufregung.
    Heute habe ich Vorsorge-Untersuchung. Hoffentlich ist alles in Ordnung mit meinem Baby.
    Und danach "Showdown" mit dem Ex bei einer "Eheberatung".
    Mal sehen, ob es zu einem richtigen Gespräch kommt.
    Vermutlich hat er wieder einen Computer-Ausdruck parat mit all meinen "Schulden", den Dingen, an denen ich Schuld bin.
    Klar habe ich etwas zu verantworten. Wer nichts macht, macht nichts falsch.
    Und er, das arme Opfer der bösen Frau - die ihr Leben in die Hand und Verantwortung übernimmt, statt alles bis zum :kotz auszusitzen. :wow
    Ich, die Domina. Naja logisch, gegenüber der Lethargie in Person ist JEDER dominant, der auch nur im Ansatz Bedürfnisse hat.
    Ich kann nicht schlafen, weil mir massiv schlecht ist vor Angst vor diesem Leben. :krank:

  • Ha! Gespräch bei der Mediation war jetzt nicht so der Hit gestern.


    Dafür habe ich heute - zum 1000. Mal - auf gute Art mal ein sehr sachliches Gespräch über die Zukunft unseres Sohnes initiiert. Keine Wertung. Hat ewig gedauert, bis er sich darauf einlassen konnte, mit mir zu sprechen, aber ich habe es geschafft. Gut, dass ich hartnäckig geblieben bin, und nicht aufgegeben habe, das Gespräch zu suchen. Sowas durchhalten kann ich, weil's doch wichtig ist, dass wir im Gespräch bleiben über unser Kind, grade jetzt. Wäre halt super, wenn das jetzt mal so BLIEBE, und nicht wieder ... . Verschiedene Provokationen seinerseits habe ich schlicht und einfach ignoriert und bin sachlich und freundlich geblieben, irgendwann hat er aufgegeben. Das Ergebnis war ein echt konstruktives Gespräch. Ich bin auch Kompromisse eingegangen an einem Punkt, fällt mir nicht schwer, beziehungsweise habe ihm an anderer Stelle auch klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass selbst wenn er sich mit der einen Entscheidung unsicher ist, ich dann die Verantwortung dafür übernehme, und die entsprechenden Konsequenzen trage, weil ich mir sicher bin, aber auch, dass verschiedene Dinge in seiner Verantwortung stehen.
    Bislang waren nicht mal Gespräche möglich, weil immer irgendwelche Ausreden kamen - müde, Stress, sonstwas.
    Freue mich, weil ich es geschafft habe, das Gespräch gut zu gestalten - mein Verdienst nach jahrelanger Arbeit an mir selbst,
    freue mich, dass ich mich durchgesetzt habe, das Gespräch überhaupt zu führen,
    freue mich, dass wir eine Teillösung für unseren Sohn gefunden haben,
    freue mich, dass das eine Basis ist, auf der wir hoffentlich aufbauen können, ich gebe jedenfalls mein Bestes, dass es so bleibt, aber ohne mich selbst zu erniedrigen etc etc blabla
    freue mich, dass auch er mit der Lösung gut leben kann
    freue mich, dass wir gemeinsam die Lösung gefunden haben


    Und das alles OHNE Mediation. Er glaubte bislang, dass es nur mit ginge. Ich war der Ansicht, dass es auch ohne geht. Und siehe da .... .


    So, eine Runde heulen vor Glück ..... Tja, selbst bei sowas muss ich grad heulen.

  • So, grade hat es schon wieder gekracht bei der Übergabe. Und das nach dem Mittwoch, an dem das meines Erachtens so gut gelaufen ist.
    Mir wäre das alles so egal, wenn unser Kind nicht drunter leiden würde. Aber das sieht er nicht, selbst wenn's daneben steht und heult und sagt "Dann willst du mich also gar nicht bei dir haben."
    Nein, egal wäre es mir auch so nicht, weil er mir als Mensch eigentlich nicht egal ist. Ich verstehe dieses ganze Gestreite nicht.
    Dann kommt von meinem Nochmann immer, ich gäbe ihm ja immer die ganze Schuld. Nein. :kopf Ich nehme nicht mehr die Generalschuld/-VERANTWORTUNG auf mich. Verantwortung ist so gar nicht seins, genau die hat er aber, ob er will oder nicht, genauso wie ich auch für die Dinge, die ich aktiv falsch mache, wenn er dauerhaft Lösungen aktiv blockiert. Dauerhaft Entscheidungen und Lösungen zu blockieren ist auch eine Form der Verantwortungsübernahme. Nervt mich alles, weil's so unnötig viel Kraft kostet, anstatt sich aufs Wesentliche - unseren Sohn! - zu konzentrieren. Dabei lief das letzte Gespräch am Mittwoch doch so gut, und ich hatte gehofft, wir könnten gemeinsam kontinuierlich an einer guten Basis für die Zukunft arbeiten.
    Mir geht das alles nicht in den Kopf, und ich werde es niemals verstehen. Ich kapier's einfach nicht. Vielleicht bin ich auch zu doof dafür.


    Das sind so Nebenkriegsschauplätze, die kein Mensch braucht. Statt sich ab und an eine halbe Stunde aufs Wesentliche - in allererster Linie unser Sohn! - zu konzentrieren, Informationen auszutauschen, um an einem gemeinsamen Strang zu ziehen, was die Erziehung angeht, und für verschiedene Probleme (Schule!) konstruktive Lösungen zu finden, müssen wir hier lieber allen Ernstes stundenlange Sinnlosdiskussionen, die an Niveaulosigkeit kaum zu überbieten sind, darüber führen, WARUM Austausch und Entscheidungsfindung in aller erster Linie über unser Kind allerhöchste Priorität hat. Klar könnte ich über seinen Kopf hinweg im Interesse meines Sohnes entscheiden - der klare Lösungen braucht. Aber den Schuh, dann die 'Böse' zu sein, die ihn nicht mit einbezieht, lasse ich mir nicht mehr anziehen. Wie geschrieben, wenn er aktiv Lösungen verhindert, hat er exakt dafür die VERANTWORTUNG zu tragen, ob's ihm passt oder nicht. Genau wie ich GERNE die Verantwortung FÜR eine entsprechend gute Lösung trage.


    Wenn man das Kind sowieso zu aktuell maximal 30% hat, statt der 50, die er eigentlich hätte --> gemeinsames Sorgerecht, kann man auf gar keinen Fall ab und an eine halbe Stunde Zeit investieren, um mal wichtige Sachen zu besprechen, weil "auch mal ein freier Nachmittag" für ihn oberste Priorität hat. Da stimmt irgendwas nicht rein wahrnehmungstechnisch. Die Frage war, ob er am Sonntag mal eine halbe Stunde Zeit hätte, um Sohni's Schulproblemezu besprechen. Das regle sowieso schon ich alles alleine, damit er wenigstens mal hört/da sitzt, wenn ich ihm erzähle, um was es geht. Beispielsweise muss er einer Hortabmeldung zustimmen --> gemeinsames Sorgerecht. Eine Alternativlösung --> Betreuung durch mich --> ist gefunden und ausgearbeitet. Aber er stimmt nicht zu. Ohne Gegenargument, ohne Alternativvorschlag, wohl wissend, dass unser Sohn dort LEIDET!


    Wie er sich das genau vorstellt, wann und in welcher Form wir dann die wichtigen Informationen - über unser Kind, über den Fortbestand unserer Ehe, über unser Haus - austauschen sollen, sagt er auch nicht.


    Aber nach außen hin (vor seiner Familie und sonstwo) den armen gestressten Macker mimen, der alles für sein Kind tut .......... .


    Das klingt jetzt alles sehr selbstgerecht meinerseits, dessen bin ich mir bewusst, aber es gibt einfach Bereiche, in denen ICH Bescheid weiß, genauso wie es noch viel mehr Bereiche gibt, in denen ich mich NICHT auskenne, in denen ich dann aber selbstverständlich denen vertraue, DIE wissen, wo's lang geht, und dann vielleicht mal nachfrage, um Bescheid zu wissen, aber garantiert keine Sinnlosdiskussionen starte, weil's schlicht und einfach nicht mein Metier IST, sondern AKZEPTIERE, was die entsprechenden Fachleute sagen. Genauso gibt's halt auch Bereiche, in denen ICH Fachwissen habe, und da lasse ich mir garantiert nicht die Butter vom Brot nehmen.


    Insofern, hallo Ex, wenn du anscheinend keinen Bedarf nach Informationsaustausch über das dir angeblich Liebste hast, und auch nicht das Bedürfnis, mit mir auf erwachsener Basis Lösungen für die existierenden Probleme zu finden, liegt es in deiner alleinigen Verantwortung, wenn unser Sohn LEIDET. Ich habe kein Problem damit, mich mit dir an einen Tisch zu setzen, und zu reden, du anscheinend leider schon. Schade.


    Ja doch, ich werde weiter dran bleiben, ist ja wichtig. Frage mich allerdings mit der Zeit, WOZU ich das eigentlich tue, mich daran aufreibe, gute Lösungen zu finden und nicht einfach mal anfange, über Leichen zu gehen :wand Weil ich über Leichen gehen nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte :wand ....................................................... . :hae:


    Ratlos,
    Harakiri

  • Als ich mit dem zweifelhaftem Umgang meines Noch Ehemannes haderte sagte meine Therapeutin "sein Leben geht sie nichts mehr an, genauso wie ihr Leben ihn nichts mehr angeht" tja so ist es wirklich. Ist komisch, gewöhnungsbedürftig doch jeder Tag macht es besser. Wir reden nur noch wegen/über Töchterchen. Zur Übergabe wird gegrüßt, kurz kindneuigkeiten ausgetauscht und weg sind die zwei. In der Wohnung kann ich ihn nicht ertragen und er erträgt es auch nicht.


    Wenn man einen Schlussstrich zieht sollte man es ganz tun, so ist es das beste für alle beteiligten.


    Genau DAS würde ich gerne machen "Das Nötigste über unser Kind reden". Aber er BLOCKT wie eine Betonmauer, dabei gibt es eben Entscheidungen, die ich so leider nicht alleine treffen KANN.
    Das sind auch Dinge, die aktiv verhindern, dass ein Schlussstrich gezogen werden KANN.



    So, beruhigt. Weiter im Takt .... ranklotzen.

  • Wow Harakiri.....alle Achtung.


    ich würde die Verantwortung dafür übernehmen, dass mein Sohn eben nicht mehr leidet und den Vater außen vor lassen - oder ihn evt mal kurz anfragen, kommt nix - ok, und dann entscheide ich, was ich mache.
    Dieser ständige Aufwand, ist doch reine Energieverschwendung. Du bist für dich und für dein Kind verantwortlich und er für sich.


    Ich würde mich mal beraten lassen, wie das mit dem Haus weiter gehen könnte und wie du handeln könntest, wenn er weiterhin nicht in die Puschen kommt und alles an sich abperlen läßt......klar man ist immer die BÖSE, wenn man einen anderen Weg einschlägt oder sich von den "Herren" frei macht und selbstständig wird.


    Als ich Deine Posts so durchgelesen habe, dachte ich mir, was du mal brauchst, ist ein Blumenstrauß......und ich habe nur diesen hier gefunden :blume......
    Ich bin mir sicher, du machst das spitze mit deinem Sohn und er kann auch schon seine Meinung frei und offen sagen, dass ist schon mal gut. Nun solltest du deinen weg, den du eingeschlagen hast , weitergehen, Grenzen ziehen, ihn kurz fragen, wenn nix kommt, deinen weg weitergehen und ihn sein leben leben lassen, stinkend oder nicht, es ist seins und nicht mehr deins.


    Menschen verändern sich, manchmal versteht man auch nicht warum - vielleicht hat er einen Burnout ? ABER diese Erkenntnis muß ER haben und er muß daran etwas ändern wollen. Ansonsten ändert sich da nix.


    Bleib auf deinem WEg und stress dich selber nicht so rein und lass dich nicht reinstressen. Und wenn er sich bei Unterschriften deines sohnes bzgl. querstellt , dann frag beim JA nach, was man machen kann......oder Anwalt, dann evt auch einer, der sich mit der Haussache auskennt und Familienrecht......


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft.....und dass du irgendwann mal den kopf über ihn schütteln kannst mit dem nötigen Abstand und ihn einfach sein lassen kannst und es dich nicht weiter tangiert.........


    Lg