Erfahrungen mit Waldorfschule

  • Hi,


    ich bin am überlegen, ob ich meine jüngste Tochter nächstes Jahr zur Waldorfschule schicken soll. (dann 5. Klasse)
    Angemeldet ist sie schon, derzeit aber auf der Warteliste.
    Heute waren wir uns das 1. Mal die Schule anschauen.
    Ich würde gerne mal von "Betroffenen" positive sowie negative Dinge erfahren.


    Vielleicht mag mir jemand von seinen Erfahrungen berichten.


    Vielen Dank schon mal...


    lg duechesse :strahlen

  • Wieso möchtest du denn auf die Waldorfschule wechseln?
    Meine gehen beide dorthin und ich bin mit der Pädagogik gut vertraut und ich empfnde diese Schulform für uns die passende, weil sie ins Familienkozept passt.


    Es ist wie an anderen Schulen auch, mit dem Lehrer entscheidet sich viel im Unterricht, hier in der Hochburg der Waldorfpädagogik gibt es sehr große Unterschiede an den verschiedenen Schulen, die einen fahren ihr Dogma, andere sind da viel freier.


    Der Zugang zum lernen ist für uns der beste, mit allen Sinnen und über Herz und Hand. Meine KInder können ihren Namen tanzen und sind auch sehr stolz darauf denn sie identifizieren sich mit der Schule und ich bin gerne im Elternverbund integriert und mache gerne meine Elterndienste.


    Denn als Familie ist man dort sehr einbezogen und auch eine finazielle Leistung ist damit verbunden.
    Viele "reiche" Familien in klassischen Zwei Elternfamilien sind dort die Regel. Ich bin schone ine Ausnahme, Alleinerziehend, nicht wohlhabend und viel zu Jung.


    Die Menschen die meine Kinder kennen gelernt haben haben sich nicht bei mir beschwert über "verkorkste" Kinder. Sie lernen das Leben halt anders als andere.

  • Ja, und mit dem Wald hat diese Schule auch nichts zu tun, auch wenn oft von der Ähnlichkeit mit der berühmten Baumschule gesprochen wird.




    Bin auch wieder weg. 8)

    2 Mal editiert, zuletzt von si_lence ()

  • :D kann vorkommen :D


    Habe mich informiert und denke, das diese Schule gut zu meiner Tochter passen würde....
    Bei den anderen Kindern hab ich halt auch schon überlegt, aber mich dann doch um entschieden...


    Meine Tochter ist ne sehr ruhige und den "Namen tanzen" würde einfach zu ihr passen :D Ich denke das sich mit dem Konzept wohl fühlen würde. Sie lernt halt auch gerne mit allen Sinnen, schwer zu beschreiben, aber ich habe einfach das Gefühl, sie könnte dort gut hinpassen.
    Das Wichtigste ist für mich mittlerweile, das sich meine Kinder wohlfühlen und gut aufgehoben sind, denn dann können sie sich gut entwickeln. Das mit dem Epochenunterricht finde ich auch gut, denn sie fühlt sich schnell überfordert, wenn sie so zwischen den Fächern wechseln muss. Musisch veranlagt ist sie auch.


    Da wir immer sehr engagiert waren an den Schulen und im Kindergarten, wäre das kein Problem...
    Finanziell käme es wohl darauf an, in welchem Rahmen das läge bzw. ob wir das leisten könnten.


    Würde halt gerne von anderen hören, was sie als positiv und was als negativ empfinden...



    lg duechesse :strahlen

  • Musst halt abwägen.


    Soweit ich mitbekommen habe verlangt die Waldorfschule das die Eltern mitarbeiten. Auch musst du dich mit deren Ideologie auseinandersetzen. Warst du schon dort vor Ort? Was ist dein Eindruck?

  • Ja, waren heute dort.


    Ich habe mir den Unterricht ne Stunden ansehen dürfen...
    War halt mal was ganz anderes...
    Wobei ich das schon positive sehe, wie der Lehrer das gemacht hat...
    Muss jetzt drüber nachdenken...
    Habe mir verschiedene Prospekte mitgenommen und werde mich noch mehr einlesen....



    Nur so Erfahrungsberichte von "Beteiligten" finde ich immer besser, ob positiv oder negativ...


    duechesse :strahlen

  • Naja, "Namen tanzen" hat mit Waldorfschule und der Anthroposophie die dahinter steht, nicht so viel zu tun.
    Es geht hierbei um Eurythmie.
    (Ich kenne mich sehr ghut aus damit, da ich in der Firma arbeite, welche Rudolf Steiner gegründet hat...)


    Hinter dem Ganzen musst du zwangsläufig stehen und dies auch leben. Vor allem wirst du als Elternteil immer sehr viel miteinbezogen.....

  • Hallo,


    Junior geht auch in eine Waldorfschule. Mittlerweile 4. Klasse.


    Die größte "Hürde" die man als Eltern nehmen muss finde ich, ist das Umdenken. Vergleiche niemals gar nie nicht Staatsschule mit Waldorfschule. Gerade wenn Du noch andere Kinder hast, die Staatsschulen besuchen, kann Dich das schnell unter Druck setzen. Der "Stoff" wird ganz anders vermittelt, in eigenem Tempo. "Learning by doing" ist da angesagt. Und manchmal muss man da schon schlucken, wenn man vergleicht. Vertrauen in die Pädagogik, in die Lehrer und in das Kind ist notwendig. Umsetzen zu Hause? Was ist damit genau gemeint?


    Mein Junior fühlt sich pudelwohl dort - ist genau sein und unser Ding!


    Was manche als nachteilig empfinden ist die Elternarbeit. Wir z.B. putzen 3 x jährlich das Klassenzimmer. Oder vor dem Schulbeginn nach den großen Ferien wird umgeräumt in ein anderes Klassenzimmer usw.
    Basare, Monatsfeiern (Kinder präsentieren Unterricht) usw. Da wird ganz viel gemacht und ist teilweise auch Anwesenheitspflicht (Monatsfeiern).
    Ich/wir gehen gerne in die Schule. Man ist viel in Kontakt mit den Lehrern. Jeder kennt jeden.


    Eurythmie mag Junior auch ganz gerne. Aber den Namen kann er (noch) nicht tanzen. :pfeif ..wann kommt denn das dran?

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Aber den Namen kann er (noch) nicht tanzen. :pfeif ..wann kommt denn das dran?


    In der 8 oder 9. Klasse, ihr habt noch Zeit, bis dahin haben sie noch Zeit für das Alphabet und in der Erythmie gibts ja nicht alle Buchstaben, da muss man manchmel "tricksen"


    wie zum Beispiel Uepsilon :lach


    Ich mag den Zusammenhalt sehr.
    Am Donnerstag war bei uns Elternabend 5. Klasse und Thema Schreiben stand auf dem Plan.


    Also Rechtschriebung ist ein Thema der Mittelstufe und die Kinder die bis JETZT noch nicht Fehlerfrei können, haben bis zur 8 Klasse Zeit.


    Es geht darum das die Kinder Spaß am schrieben und lesen haben.
    Epochenunterricht ist einfach nach dem Tempo der Kinder ausgeweitet worden, weil sie in Tierkunde noch nicht abgeschlossen haben und damit schiebt sich alles ein wenig nach "hinten"


    Die Ruhe MUSS man als Eltern haben!

  • Meine war in der Waldorf KITA ich war schwer begeistert.
    Aus der Schule habe ich sie am Ende der ersten Klasse herrausgenommen um sie vor weiteren Schäden zu bewahren.


    Meine Empfelung. Setze Dich 30 Min nach Unterrichtsbeginn oder kurz vor Schluss vor die Klasse und lausche ob da wo Rudolf Steiner draufsteht auch Rudolf Steiner drinnen ist.


    Kein Tier auf dieser Erde, bringt seinen Nachwuchs, zum Schlafen auf den Nachbarbaum
    .

  • das, was ich als nachteil sehe, war dann doch zu meinem vorteil: diese unglaubliche küngelei. ich hab glück gehabt deswegen, ich finde das aber keinesfalls in ordnung.
    ich war an zwei verschiedenen standorten, weil bei uns in der stadt beide züge zur 13. zusammengelegt werden: von einer sehr modernen schule mit tollen, engagierten und gar nicht heiligen lehrern kam ich in die dogmatische hölle. es steht und fällt eben alles mit den leuten...
    die ersten jahre war ich mir sicher, dass ich von dieser schule sehr profitiert hab, mein kind da aber nie hingehen würde. jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.
    was man aber auch nicht vergessen sollte: die kosten. fängt mit dem schulgeld an (und ich glaube, die schmach eines ermäßigungsantrags würde ich mir nicht geben) und endet bei uns mit jährlich drei wochen klassenfahrt (die toll und sinnvoll waren, aber schweineteuer) nach frankreich, italien, russland etc.


    was noch dazu kommt, aber das hängt vom bundesland ab, ist die form, in der das abitur abgenommen wird: hier hat man acht prüfungen und die alleine zählen für 's abitur. die zwei jahre davor sind komplett irrelevant. leuten, die gerne prüfungen schreiben, kann das natürlich sehr entgegen kommen - bei uns sind allerdings einige leute klar unter dem schnitt gelandet, der zu ihnen gepasst hätte, weil sie eben keine prüfungstypen waren.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Nochmal was zur Anmeldegebühr.


    Ich zahle in der Waldorfhochburg 50€ Anmeldung in NDS 1045€!!!
    Ich zahle mind 100€ Schulgeld jeden Monat, in Stadt in NDS 245€ pro Familie im Monat, also MUSS, wenn ich das nicht zahlen kann, keine Waldorfschule


    Weil es eben freie Schulen sind können die auch schlaten und walten wie sie wollen, ebenso mit den Spenden.
    Manche verlangen eine Spende von min 3% vom Jahrebrutto ander 5000€ im Jahr.



    Und so wie denkeschoen schrieb es liegt echt viel an den Leuten.

  • bei uns sind es momentan 221 €/monat für ein kind, 336/zwei kinder, 431/drei kinder und ab dem vierten wird es nicht mehr teurer. das ist schon happig, zumal das material ja keineswegs drin ist. man kann zwar eine ermäßigung beantragen, aber wenn das noch so ist wie damals, dann würde ich das meinem kind (und mir) nie antun...

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Eigene Erfahrungen habe ich nicht, aber eine ehemalige Mitschülerin kam nach 10 Jahren Waldorfschule zu uns auf ein staatliches Gymnasium. Sie selbst sagte, Waldorf sei ein Witz gegen den Druck auf der staatlichen Schule und fachlich hatte sie sehr viel nachzuarbeiten. Auf der Waldorf würde man nicht auf die Ellenbogen-Gesellschaft vorbereitet, sondern in Watte gepackt. Ich kann es nicht beurteilen. Zwei meiner Nichten waren eine Zeit auf einer Waldorfschule. Beide wollten von sich aus dort weg.

  • fachlich fehlt bestimmt einges (ich hab bspw. erstmal grammtikalische bezeichnungen gelernt, als ich an die uni kam - im deutsch-lk hatte ich 15 punkte, brauchte die also nie ;)), aber man lernt auch vieles mehr. bspw. sich selber was anzueignen. sagen wir es mal so, ich bin mit einem bestimmten notenschnitt aus der schule gekommen und dann an die uni gegangen. der schnitt meines ersten hochschulabschlusses liegt 0,1 noten schlechter als der vom abi - zumindest in meinem fall kann ich also nicht davon ausgehen, dass ich nicht gut auf die öffentlichen bildungseinrichtungen vorbereitet wurde (war aber vorher klar, zumindest im vergleich unseres bundeslandes ist das niveau in der oberstufe sehr hoch). ich kenne aber auch leute, für die das system einfach nicht passt, genauso wie in der oberstufe relativ viele von den regelschulen zu uns kamen, weil die mit dem dortigen system nicht klarkamen.


    ich glaube übrigens auch, dass viele anthros gerne vorgeben, dass an ihren schulen heile welt herrscht. zumindest an meinen entsprach das jedoch nicht der realität :nixwieweg

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Die ältere Tochter geht ja auf ein teilprivates Gymmi. Die Kleinere hatte zwar gerade so die Empfehlung aber da sie
    Legasthenikerin ist wollte ich sie diesem Druck (der ja echt enorm ist) nicht auch noch aussetzen. Ich überlegte deswegen auch
    sie auf eine Waldofschule zu schicken. Aber ich muss sagen der Preis schockte mich dann doch nen bisschen. Zumal
    ich schon finde das Waldofschulen schon "weltfremd" sind. Technischer Fortschritt wird dort total ausgegrenzt. Man muss
    es ja nicht übertreiben aber die Kinder müssen ja auf die Wirklichkeit vorbereitet werden.


    Ich hab mich dann für eine Gesamtschule entschieden. Da kann sie nun die ersten 2 Jahre langsam reinfinden und immer
    noch ihr Abi machen. Der Druck ist dort eben geringer als wenn sie direkt aufs Gymnasium wäre.

    Einmal editiert, zuletzt von LottiKarotti ()

  • ich schon finde das Waldofschulen schon "weltfremd" sind. Technischer Fortschritt wird dort total ausgegrenzt. Man muss
    es ja nicht übertreiben aber die Kinder müssen ja auf die Wirklichkeit vorbereitet werden.


    Wie kommst du darauf?


    Meine Kinder sind alles andere als Weltfremd, die lernen mit den modernen Medien und MÜSSEN damit arbeiten.
    Was du da schreibst ist ein weitverbreitetes Klischee über Waldorfschulen.

  • Es gibt große Unterschiede in ganz vielen Details - Schule ist nicht gleich Schule, man sollte sich die, die infrage kommt, genau ansehen.
    Auch die Schulgelder sind unterschiedlich (von Schule zu Schule), teils limitiert, teils zu ermäßigen.
    Man sollte sich gut mit der Pädagogik auseinander setzen. Es gibt einiges an durchaus abschreckender Literatur :D
    Aber eines lernen die Kinder dort: mit Freude zu lernen, mit Freude zur Schule zu gehen, sich vor eine Menge fremder Menschen zu stellen und frei zu sprechen, zu begreifen, was sie lernen... und ganz vieles mehr.


    Was sie vielleicht nicht lernen: auswendig pauken, nach wenigen Wochen lesen und schreiben zu können. Schema F.


    Was die Eltern angeht: manche sind mehr (viele), manche weniger (einige) engagiert. Allen gemeinsam ist (bis auf ganz wenige Ausnahmen), dass sie sich enorm viel Gedanken über ihre Kinder machen, im Positiven wie im Negativen. Manche Kinder empfinde ich durchaus von Haus aus als "überbehütet".


    Die Betrachtung der Kinder durch die Lehrer ist i.d.R. eine ganz andere, sehr viel ganzheitlichere, als an den meisten Staatsschulen.


    Alles in allem steht und fällt alles aber mit den Lehrern, wie an jeder anderen Schule auch.

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    Vertrauen ist das Gefühl, einem Menschen sogar dann glauben zu können,
    wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde.


    (Henry Louis Menecken)
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  • Ich halte walddorf für den reinsten Käse,ganz besonders darüber da der "erfinder" nicht so koscher war...ich halte nix davon für Bildung Geld zu zahlen,den das födert defintiv das 2 klassensystem in diesem Land....
    wobei,ich mich ja auch bestrafen müßte,habe 1 Kind das auf eien Privatschulen gehen "muß" weil das staatliche versagt hat..läuft über stipendium....
    Ich bin eher der Montessorietyp,aber zumind weiß man,das dafür nicht jeder geeignet ist, das man nicht in das system kommt ohne Kompuitenztestung.....mein Kurzer geht auf eine Stattliche die das praktiziert,was soll man da sagen? Er ist ein super Schüler...
    Das aller wichtigste was ich dazu sagen muß ist, das das hier nicht deine alleinige Etscheidung ist!!!!!
    Kind muß auch sagen was es will,und Du bist verpflichtet es anzunehmen....wen Kind sagt,will nicht dahin, muß es so sein...den dagegen zu arbeiten wird verdammt schwer