Inobhutnahmen von Jugendämtern 2012

  • Die Jugenämter stehen unter dem Druck der Öffentlichkeit, alle Kinder ausreichend zu schützen, haben aber das Problem, daß ihre Mitarbeiter vielfach völlig unzureichend qualifiziert sind,


    Interessant dazu übrigens, daß mir erst kürzlich berichtet wurde, daß hochqualifizierte Bewerber von den Jugendämtern teilweise unter Hinweis auf die zu hohe Qualifikation (bspw. Dipl. Psych) abgelehnt werden, weil man für das Geld lieber anderthalb gerningqualifizierte SB einstellt, die dann dort herumdilettieren.


    @ Romi2008: Hier wurde genau das behauptet. Die Jugendämter (...) dass ihre Mitarbeiter vielfach (...) (...) von den Jugendämtern teilweise (...) lieber anderthalb geringqualifizierte SB einstellt, die dann dort herumdilettieren.



    Diese Aussagen finde ich zu pauschalierend und möchte das auch so nicht stehen lassen.


    Edit: Rechtschreibung

  • Dr. Dolittle, ich habe mal eine Frage an dich. Woher nimmst du eigentlich dein Wissen? Woher nimmst du das Wissen über die Ausbildung der JA-Mitarbeiter? Welche Ausbildung sollte ein ASD-Mitarbeiter deiner Meinung nach mindestens haben? Die Inobhutnahmen werden alle durch ein Gericht entschieden bzw. abgesegnet, da sind vorher SPFHs und Erziehungsberatung aktiv geworden. Sind die auch alle nicht qualifiziert? Welche Ausbildungen sollten die haben? Diese 2 Institutionen haben nämlich ein entscheidendes Wörtchen mitzureden. Es entscheidet kein ASD-Mitarbeiter alleine.


    Ich kann nur hier vom Jugendamt reden, da ich damit nunmal seit der Trennung viel zu tun habe. Ich muss sagen, da sitzen alles Sozialpädagogen. Die haben die rechtliche Seite sehr stark im Blick. Seitdem ich richtig kapiert habe wie die arbeiten und was die machen und warum die das machen, kann ich nicht sagen, daß die eine schlechte arbeit machen. Die arbeiten nach Recht und Gesetz.


    Frag jetzt mal meine Ex nach dem JA, die wird dir wohl darüber was ganz anderes berichten.


    musicafides: Wie bist du an diese komischen Seiten ausgekommen? Wenn man das liest kann man nur mit dem Kopf schütteln.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Worauf basiert Deine Vermutung?

    Eine Mischung aus allgemeinen Erfahrungen im Zusammenhang mit derartigen Vorgängen und Angaben Dritter, denen ich eine qualifizierte Einschätzung zutraue. Aber es ist, wie Du es schreibst, nur eine Vermutung, die ich nicht belegen kann.

  • Aber es ist, wie Du es schreibst, nur eine Vermutung, die ich nicht belegen kann.


    Nun, mein tatsächlich erfolgter Einblick in die Finanzen der Kreisbehörde, in der ich wohne, zeigt, dass der Etat des Jugendamtes in den letzten Jahren stagniert hat, und dies bei steigenden Preisen auch bei den sozialen Anbietern...


    B.t.w.: Dass der DiplPsych aus Kostengründen nicht eingestellt wurde, ist seltsam. Im öff. Dienst bei den Angestellten erfolgt die Bezahlung nach Tätigkeitsausübung. Ein ASD-Mitarbeiter ist demnach im Bereich EGr 10 bewertet und bekommt nicht mehr und nicht weniger Geld, egal ob er DiplPsych oder Bachelor der Sozialen Arbeit ist. D.h. der DiplPsych hätte für EGr 10 arbeiten gehen müssen und für einen DiplPsych bekommt man auch einen Bachelor der Sozialen Arbeit (und keine eineinhalb).

  • Woher nimmst du das Wissen über die Ausbildung der JA-Mitarbeiter?

    Ich habe diese Information direkt bei JA-Mitarbeitern erfragt.


    Welche Ausbildung sollte ein ASD-Mitarbeiter deiner Meinung nach mindestens haben?

    Dazu habe ich bereits etwas geschrieben.


    Die Inobhutnahmen werden alle durch ein Gericht entschieden bzw. abgesegnet, da sind vorher SPFHs und Erziehungsberatung aktiv geworden. Sind die auch alle nicht qualifiziert?

    Das ist eine Möglichkeit. Eine differenziertere Antwort wäre sehr lang und dafür ist mir diese Frage ehrlich gesagt zu vordergründig provozierend.


    Seitdem ich richtig kapiert habe wie die arbeiten und was die machen und warum die das machen, kann ich nicht sagen, daß die eine schlechte arbeit machen. Die arbeiten nach Recht und Gesetz.

    Schätz Dich glücklich, daß es in Deinem Fall so gut läuft. So sollte es eigentlich immer sein. Ich denke auch, daß ich kapiert habe wie die arbeiten und was die machen und warum die das machen, betrachte dabei aber das gesamte Spektrum von "wie es laut Gesetzeslage sein sollte und idealerweise auch ist" bis zu "wie es im schlimsten Fall schieflaufen kann".

  • Dass der DiplPsych aus Kostengründen nicht eingestellt wurde, ist seltsam.

    Wie ich schrieb, kenne ich den Fall nur vom Hörensagen. Was ungeachtet dessen bleibt ist ein naheliegender Verdacht hinsichtlich eines Zusammanhangs zwischen der bescheidenen Besoldung der Mitarbeiter und deren durchschnittlicher Qualifikation. Manch qualifizierter Mitarbeiter kündigt auch, weil er von den Vorgesetzten an qualifizierter Arbeit gehindert wurde. Im örtlichen Jugendamt hier scheint dies zumindest einiges zu der hohen personellen Fluktuation beizutragen.


    Nun, mein tatsächlich erfolgter Einblick in die Finanzen der Kreisbehörde, in der ich wohne, zeigt, dass der Etat des Jugendamtes in den letzten Jahren stagniert hat, und dies bei steigenden Preisen auch bei den sozialen Anbietern...

    War denn in dem betreffenden Zeitraum trotzdem eine steigende Zahl von Inobhutnahmen zu verzeichnen? Andernfalls könnte es ja auch so sein, daß wegen der Stagnation des Etats keine vermehrten Inobhutnahmen möglich waren. Aber es ist allgemein schwierig, von Statistiken auf Kausalzusammenhänge rückzuschließen.


    Die absolute Wahrheit zu diesen Sachverhalten kenne ich auch nicht, sondern stütze mich nur auf begründete Meinungen, die eine nicht geringe Restunsicherheit offen lassen. Gleichzeitig habe ich Grund zu der Ánnahme, daß es nirgendwo vollständige Analysen dieser Sachverhalte gibt, welche eine annähernd objektive Betrachtungsweise ermöglichen würden, denn die hätte ich eigentlich finden müssen. Mir wurde außerdem von universitärer Seite erklärt, es sei nicht möglich an die für eine vollständige wissenschaftliche Auswertung dieser Fragestellungen zur Qualität der Arbeit der Jugendämter notwendigen Daten heranzukommen.

  • Ich habe diese Information direkt bei JA-Mitarbeitern erfragt.


    Aus welcher Position heraus? Und bei wie vielen Jugendämtern?




    Weißt du, lieber Doktor, ich lese ja viele deiner Posts und sehe durchaus, dass du von der Materie Ahnung zu haben scheinst (auch wenn ich öfter mal über den Belehrungston stolpere). Manchmal weiß ich aber nicht, ob es nicht eher geschickt aufbereitetes Halbwissen ist...? Ganz besonders, wenn es sich um so eine Abfolge von Pauschalitäten handelt wie in diesem Thread. :schwitz


    Mit allerfreundlichsten Grüßen von Emma, die immer wieder staunt, welche "Weisheiten" sich als gegebene Tatsache, gültig für eine ganze Nation, verkaufen lassen.

  • Wenn man den Bericht des Statistischen Bundesamtes ganz liest, wird ein bisschen deutlich, woran die Steigerung der Inobhutnahmen auch liegt: Es gibt einen rasanten Anstieg der Anträge von Eltern, die Kinder in Obhut zu geben.



    In der Praxis liegt das unter anderem an einem Kostenfaktor: Pädagogische Maßnahmen, Aufnahmen in Jugendpsychiatrien etc. geschehen schneller und oft zu Lasten des Steuerzahlers (mit), wenn eine Inobhutnahme erfolgt ist.



    In der Praxis ist das auch ein entlastender pädagogischer Kniff. Es ist viel einfacher für ein Kind/einen Jugendlichen, wenn es "vom Amt" in ein betreutes Wohnen etc. gesteckt wird als "von den Eltern abgeschoben". Hier ist sicherlich eine sehr sehr große Grauzone zu vermuten.



    Davon losgelöst muss man natürlich diejenigen Fälle betrachten, wo das Jugendamt gegen den Willen der Eltern und der Kinder einschreiten (muss). Das kann man auch positiv sehen. Durch die gesteigerte Aufmerksamkeit von Lehrern, Nachbarn, Ärzten, Verwandten wird das JA auf problematische Fälle eher aufmerksam. Ich habe nicht den Eindruck, als ob Jugendamtsmitarbeiter durch die Gegend streifen und wie dazumals Hundefänger auf der Suche nach vermeintlich verwahrlosten Kindern sind. Mir sind auch noch nicht unqualifizierte Mitarbeiter begegnet, wie hier propagiert wird. Bei Sozialpädagogen etc. gibt es seit vielen Jahren mehr Arbeitssuchende als Arbeitsplätze. Es ist kaum anzunehmen, dass bei Bewerbungen Autodidakten statt den qualifizierten Bewerbern durchkommen. Wer schon mal einen Bewerbungsvorgang im öffentlichen Dienst durchlaufen hat, wird das bestätigen können: Es wird von vielen Leuten nach speziellen Vorgaben und gläsernen Kriterien (zumindest im Vergleich zu anderen Bewerbungsverfahren) geprüft und dann entschieden.



    Klar ist, dass einem manche Sichtweisen und Entscheidungen des Jugendamtes nicht passen, wenn man selbst betroffen ist. Denn da gilt die alte Wahrheit: Schuld sind immer die anderen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Zum Thema stationäre Unterbringung: sicherlich wird da gezögert, weil es nunmal ziemlich teuer ist. Locker 3000€ pro Kind, je nach Tagessatz der Einrichtung( ich rede nicht von Unterbringung in Pflegefamilien) Der SA zögert aber nicht weil er das gerne so hätte, sondern weil das Budget begrenzt ist. Und das legt ja nicht der einzelne ASD Mitarbeiter so fest. Die haben nämlich auch Dienstanweisungen und bestimmte Abläufe, an die sich gehalten werden muss. Des Weiteren bezweifel ich, aufgrund meiner praktischen Erfahrung, dass der JA-Mitarbeiter das "Problem" vom Hals hat, indem er das Kind stationär unterbringt. So wie ich es all die Jahre, durch die Arbeit in solchen Einrichtungen miterlebt habe, ist der JA-Mitarbeiter nämlich nach Auffassung der Eltern, Mitarbeiter der Einrichtung und der Kinder, derjenige, bei dem sich als erstes beschwert wird, wenn irgendjemanden was nicht passt und der es dann richten soll. Wie oft habe ich die "Drohung" von Kindern/Jugendlichen und den Eltern aber auch von manchen Kollegen gehört " Dann geh ich eben zum Jugendamt" o.ä??? Und das oft bei Kinkerlitzchen sowie Anschuldigungen, denen es an Hand und Fuß fällt. Dennoch muss und soll der SB reagieren und natürlich den Anschuldigungen nachgehen, ohne frage. Aber das Problem ist er dann sicherlich nicht los, wenn ich das mal so flapsig formulieren darf. Ich erinnere mich sehr gut an den ein oder anderen Jugendlichen, der quasi täglich seinen SB angerufen hat oder bei ihm im Büro auf der Matte stand. Keine lustige Arbeit, da alle erwarten, dass der es richtet und er soll allen Wünschen und Anforderungen aller Beteiligten auch noch gerecht werden.


    Sicherlich gibt es ASD-Mitarbeiter, die ihren Beruf verfehlt haben und die von Pädagogik, Psychologie etc lediglich wenn überhaupt nur theoretische Ahnung haben. Aber mal ehrlich, wo bitte schön, gibt es solche Mitarbeiter nicht?!! Das soll natürlich keine Rechtfertigung oder Entschuldigung sein. Ich für meine Person, befürworte eine "Weiterbildung"/intensive Einarbeitung o.ä durchaus für die neuen ASD-Mitarbeiter, denn da trennt sich dann vllt schon rechtzeitig die Streu vom Weizen.
    Und by the Way: es kommen durchaus locker 70-80 Familien auf einen ASD-Mitarbeiter, wenn nicht sogar mehr. Auch das soll keine Verallgemeinerung sein, sicherlich ist das nicht in jedem JA so


  • Aus welcher Position heraus? Und bei wie vielen Jugendämtern?


    Langsam wird es albern. Als nächstes fragst Du wohl nach dem Konfidenzintervall und wer meine Studie mitfinanziert hat. :kopf Bedenke mal, daß die meisten hier rein gefühltes "Wissen" verbreiten, das sich auf keinerlei Sachinformation oder Belege stützt. Wenn das jetzt alles rein nach wissenschaftlichen Kriterien laufen soll, könnte ich hier jeden Beitrag zerpflücken, was allerdings nicht der Sinn eines solchen Forums ist.

  • Langsam wird es albern. Als nächstes fragst Du wohl nach dem Konfidenzintervall und wer meine Studie mitfinanziert hat. :kopf Bedenke mal, daß die meisten hier rein gefühltes "Wissen" verbreiten, das sich auf keinerlei Sachinformation oder Belege stützt.


    Nur dass die meisten hier das dann nicht als Wissen darstellen sondern als ihre eigene, persönliche Erfahrung. Daraus dann aber einen allgemeingültigen Satz zu machen und pauschal darauf hinzuweisen, dass "oft", "häufig", "überwiegend" (setze weitere ähnliche verallgemeinernde Wörter ein) die Mitarbeiter in den JÄ nicht ausreichend qualifiziert sind, ist einfach nicht in Ordnung.


    Sicherlich gibt es Fälle, in denen den Eltern und auch den Kindern Unrecht durch eine Inobhutnahme zugefügt wurde. Die wird es immer geben, genauso wie es ungerechtfertigte Sanktionen im SGB II gibt und Menschen unschuldig sind aber trotzdem zu Haftstrafen verurteilt werden. Die absolute Gerechtigkeit kann und wird es nicht geben, weil immer Menschen Entscheidungen auf Angaben treffen müssen, die sie zwar dokumentiert haben aber nicht selber miterlebt haben.


    Trotzdem ist der Entscheidungsweg hier in Deutschland (Jugendamtsmitarbeiter beurteilt eine Situation im Bezug auf eine Kindswohlgefährdung, nur bei akuter Gefahr kann er zunächst tätig werden und muss seine Entscheidung im Eilverfahren von einem Familiengericht überprüfen lassen) einem Rechtsstaat angemessen. Ich habe es auch durchaus schon erlebt, dass Familienrichter nicht vom grünen Tisch aus entschieden haben, sondern auch in die Familie gegangen sind um sich selber von bestimmten Umständen überzeugen zu können.

  • Nur dass die meisten hier das dann nicht als Wissen darstellen sondern als ihre eigene, persönliche Erfahrung.

    Das nehme ich genau andersherum wahr und sehe mich als jemanden, der weniger pauschalisiert und häufiger die Quelle einer Information angibt, als die meisten anderen. Ich vermute diese unterscheidliche Einschätzung steht in Zusammenhang mit meine eher direkten, etwas kantigen Art zu formulieren.

  • Das mag ja sein. Der erste Eindruck ist durchaus der von umfassender Kompetenz zum Thema. Wenn man dann aber durch Nachfragen die Begründung liest, dass gewisse Äußerungen ihren Ursprung im Hörensagen oder in (wie auch immer) begründete Meinungen haben, so stimmt der zweite Eindruck mit dem ersten nicht überein. Ich denke da spontan an Potemkinsche Dörfer, um ehrlich zu sein - aber vielleicht lasse ich mir ja auch gern etwas vormachen, wo eine entsprechende Intention gar nicht vorhanden sein muss? Zumindest lassen mich diese erfragten Hintergründe etwas irritiert zurück.


    Nochmals zur Verdeutlichung: Ich finde solche Foren genau den richtigen Ort, um persönliche Meinungen kundzutun und zu diskutieren, allerdings würde ich mir sehr wünschen, wenn diese dann auch als solche wahrgenommen werden könnten.

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  • Aber es ist allgemein schwierig, von Statistiken auf Kausalzusammenhänge rückzuschließen.

    Dann lieber allgemeine Phrasen und alles pauschalisieren



    Die absolute Wahrheit zu diesen Sachverhalten kenne ich auch nicht, sondern stütze mich nur auf begründete Meinungen, die eine nicht geringe Restunsicherheit offen lassen. Gleichzeitig habe ich Grund zu der Ánnahme, daß es nirgendwo vollständige Analysen dieser Sachverhalte gibt, welche eine annähernd objektive Betrachtungsweise ermöglichen würden, denn die hätte ich eigentlich finden müssen

    Ja selbst die Dopingproben beim Radsport werden nie vollständig Analysiert da immer neue Methoden und Erkenntnisse dazu kommen



    Wenn man den Bericht des Statistischen Bundesamtes ganz liest, wird ein bisschen deutlich, woran die Steigerung der Inobhutnahmen auch liegt: Es gibt einen rasanten Anstieg der Anträge von Eltern, die Kinder in Obhut zu geben.

    Im Gegensatz zu früheren Jahren nehmen Eltern in der heutigen Zeit früher und schneller die möglichen Hilfen in Anspruch.
    Ein weiteres sind die an den Schulen arbeitenden Sozialarbeiter die für eine enger Zusammenarbeit sorgen.
    Immer mehr Beratungsstellen die alle mehr als ausgelastet sind.

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Leider ist es aber auch so, dass die Jugendämter vieler Orts zu reinen Schreibtischtätern verkommen sind und die Hauptarbeit auf externe Organisationen abgegeben haben. (in NRW meist LWL oder LVR). Diese brauchen hohe Fallzahlen, um ihre Existenz zu sichern. Der JA-Mitarbeiter macht lediglich die Verwaltungsarbeit meist ohne pädagogische Ausbildung.

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Nochmals zur Verdeutlichung: Ich finde solche Foren genau den richtigen Ort, um persönliche Meinungen kundzutun und zu diskutieren, allerdings würde ich mir sehr wünschen, wenn diese dann auch als solche wahrgenommen werden könnten.


    Das sehe ich ganz genaus so. Insbesondere wäre zu wünschen, daß sich alle Nutzer selber bewußt machen, welche ihrer Aussagen lediglich Meinungen sind und diese auch hinterfragen, statt bloß durch stumpfe Wiederholung darauf beharren, als seien es objektive Grundwahrheiten. Hilfreich dazu ist das sich immer wieder Bewußtmachen der Unterscheide zwischen der Wirklichkeit 1. Ordnung (Bsp. H2O siedet bei 100 °C) und der Wirklichkeit 2. Ordnung (Bsp. Demokratie ist gut). Es ist nunmal so, daß Aussagen in den meisten Fällen nur mit einer gewissen Wahrscheimlichkeit zutreffend sind, deswegen aber nicht weniger wert. Wichtig ist lediglich, sich die begrenzte Aussagekraft von Informationen bewußt zu machen und sie ins Verhältnis zu setzen, wenn man Ansichten versachlichen will. 100 % sicher zutreffende Aussagen gibt es nur selten, weil das in der Natur der Dinge liegt.

  • Dass die Jugendämter ihre Hauptarbeit an externe Organisationen delegieren, finde ich gar nicht mal so verkehrt - aber wie wollen die Mitarbeiter die richtigen Organisationen finden, wenn sie neben der verwaltungstechnischen Kompetenz nicht auch über sonstige dazu erforderliche Fähigkeiten (pädagogsich, psychologisch usw.) verfügen? Anders als über das Delegieren an kompetente Einrichtungen lassen sich doch so hohe Fallzahlen gar nicht mehr bearbeiten, wie ich meine? Und ich persönlich habe in der Zusammenarbeit mit den vom JA beauftragten Einrichtungen eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht (nicht immer allerdings mit den Mitarbeitern vom Jugendamt selbst). Das war in meinem Fall einmal der Kinderschutzbund, ein anderes Mal eine pädagogische Familienhilfe.

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  • Leider ist es aber auch so, dass die Jugendämter vieler Orts zu reinen Schreibtischtätern verkommen sind und die Hauptarbeit auf externe Organisationen abgegeben haben. (in NRW meist LWL oder LVR). Diese brauchen hohe Fallzahlen, um ihre Existenz zu sichern.


    Uh, ein ganz heißes Eisen: SPFH und Pflegekinderwesen unter dem Druck marktwirtschaftlicher Interessen. Da passiert sicherlich eine ganze Menge, aber von denen will sich auch keiner in die Karten schauen lassen, darum ist es ausgesprochen schwierig, diese Problematik einzuschätzen. Ich halte mich da bislang weitgehend zurück, weil in diesem Bereich zu viele Verschwörungstheoretiker herumgeistern und zu wenig belastbare Informationen verfügbar sind. Nur ganz vergessen darf man diesen Aspekt sicherlich nicht.