Ferienzeit: Mein 11-jähriger Sohn will nicht ins Bett

  • Irrtum, seine Bedürfnisse werden so nicht erfüllt, sondern seine kursichtigen, egoistischen Begierden. Seine Bedürfnisse sind Sicherheit, Rückhalt, Geborgenheit usw., für die das jetzige Grenzensetzen eine wichtige Voraussetzung ist.

    Da hast du völlig recht... war ungeschickt ausgedrückt.
    ich finde z.B. dass ich ihm nur Sicherheit geben kann, wenn er weiß dass ich meine was ich sage, also konsequent bin. Das mag ihm grad sauer aufstossen, aber Regeln und Grenzen werden ihm früher oder später Sicherheit geben.


    Übrigens hat er mich vorhin ganz kleinlaut angerufen, mir eine gute Nacht gewünscht und mir mitgeteilt, dass ich doch nicht blöd bin und er ja eigentlich gar keine andere Mama haben will. :lach


    Ich muss das jetzt schaffen und durchziehen, denn ich will mein Kind nicht verlieren. Meine Suchttherapeutin sieht das sehr kritisch (war auch mal beim JA beschäftigt) und glaubt fast dass ich das nicht schaffe und der dann logische Schritt eine Herausnahme aus der Familie vorrübergehend in ein Heim oder die KJP (Kinder/Jugend-Psychiatrie) wäre. :kopf


    @DieTiegerin


    Das Avatar habe ich seitdem ich mich vor 3 Jahren hier anmeldete. Ich fand diesen kleinen "Rotzlöffel" einfach süß :frag
    Deine Tipps fand ich übrigens prima - ich hab sie mir mehrmals durchgelesen.

  • Übrigens hat er mich vorhin ganz kleinlaut angerufen, mir eine gute Nacht gewünscht und mir mitgeteilt, dass ich doch nicht blöd bin und er ja eigentlich gar keine andere Mama haben will. :lach

    Hui, der kleine Mann fängt an Nachzudenken. Weiter so.


    Meine Suchttherapeutin sieht das sehr kritisch

    Pöh, die hat ja keine Ahnung, daß Du gerade eine Kehrtwendung machst und die Zügel wieder fest in die Hand nimmst. Sieh das als Ansporn und zeig der Ungläubigen, daß Du Durchhaltevermögen hast.

  • Ich bin ehrlich gesagt nicht von deiner Kehrtwendung überzeugt und halte eine vorübergehende Herausnahme aus der Familie momentan für das Beste für alle Beteiligte. Sieh es nicht als Versagen als Mutter, sondern als Chance diesen Teufelskreis zu durchbrechen.


    Und, etwas weniger Öffentlichkeit täte bestimmt auch gut, nicht jeder Pups muss in selbiger ausgebreitet und diskutiert werden.

  • Ich hatte ja auch schon eingelenkt, dass ich erst hinterher gelesen hatte, dass er sie tätlich angriff und das da wohl nur noch Hilfe von aussen funktioniert.



    Ich war von einer Stufe davor ausgegangen.



    Aber geklärt werden muss das auf jeden Fall.



    LG,



    Borte

  • Ich bin ehrlich gesagt nicht von deiner Kehrtwendung überzeugt und halte eine vorübergehende Herausnahme aus der Familie momentan für das Beste für alle Beteiligte. Sieh es nicht als Versagen als Mutter, sondern als Chance diesen Teufelskreis zu durchbrechen.


    Und, etwas weniger Öffentlichkeit täte bestimmt auch gut, nicht jeder Pups muss in selbiger ausgebreitet und diskutiert werden.

    Das sind harte Worte, aber du glaubst doch nicht, dass ich kampflos aufgebe? Hier geht es um mein Kind. Warst du schon mal zwangsweise von deinem Kind getrennt weil du ins KH musstest und kein anderer Ausweg war das Kind vorrübergehend in die Obhut eines Kinderhauses zu geben?? Das war die Hölle sage ich dir! Ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzen damit ich das verhindern kann! Aber sei dir sicher: bevor ich zusammenbreche und wieder anfange zu saufen, werde ich diesen Weg gehen.


    Dieses Forum ist anonym und es tut mir gut hier zu schreiben und auch mal jeden Pups auszudiskutieren. Wem das nicht paßt der kann sich gerne von dem Thread fern halten. 8)

  • Ich hatte ja auch schon eingelenkt, dass ich erst hinterher gelesen hatte, dass er sie tätlich angriff und das da wohl nur noch Hilfe von aussen funktioniert.

    Keine Sorge Borte, noch komm ich mit dieser Situation schon klar. Aber ich darf keine Sekunde zögern um an dieser Situation was zu ändern. Die Hoffnung hab ich noch nicht aufgegeben und ich fühle mich grad stark genug das durchzuziehen.

  • Ich meinte jetzt auch nicht um Gottes Willen Heim oder so, sondern eben ERziehungsberater und ähnliches, was du zum Teil ja wohl offentsichtlich schon hast.



    Ich wünsche dir auch, dass du nochmal an ihn rankommst.

  • Da kommt im Moment immer: Chill mal. Oder: Chill dein Leben.

    Ja, das kenne ich auch. Der Kurze kommt ja auch dazwischen, wenn ich mit dem Großen motze: Chill mal.
    Also, wenn ich so mit meiner Mutter gesprochen hätte, dann hätte ich gleich den Handfeger holen können. (Damit gabs bei uns immer Schläge und sie hat dann immer gesagt: "Kannst schon mal den Handfeger holen"


    Ich kann auch nur wiederholen, was die Grundaussage hier ist: Konsequent sein und bleiben!! Aber ich möchte noch hinzufügen, dass man nur Konsequenzen androhen soll, die man auch durchhalten kann. Ihm zu drohen, er darf nicht zur Patentante ist ja gleichzeitig auch eine Strafe für dich. Du hättest ein paar freie Tage, wenn er bei der Tante ist. Darum hätte ich damit schon gar nicht gedroht


    Dann würde ich auch nicht vieles nur aus Prinzip machen. Ich verstehe nicht, warum er die ganzen Ferien üben muss. Mir ist sogar von der Schule gesagt worden, dass gerade die Sommerferien dazu da sind, dass die Kinder sich erholen. Ja, Schule ist für Kinder auch anstrengend. Klar, 6 Wochen gar nichts tun gibt es bei uns auch nicht. Aber jeden Tag?


    Dann drängt sich mir die Frage auf: Hat dein Kind keine Freunde? Also mein Kurzer, 12, war in den Sommerferien jeden Tag draußen. Hat Freunde getroffen.


    Grundsätzlich wären mir deine Schlafenszeiten, auch während der Schule, viel zu spät und der Konsum von PS3 und dem ganzen Mist wäre mir viel zu viel.


    Also, Konsequenzen androhen, die man auch durchziehen kann und dann daran festhalten. Auch, wenn es manchmal schwer fällt. Ihn unterstützen, Freunde zu finden, ihn dazu animieren, draußen zu spielen. Klar, Sandkasten ist nicht mehr angesagt. Aber meiner fährt z. B. Go-Kart oder Fahrrad oder sie bauen Höhlen oder sind beim Bauern und helfen den. Jungs haben doch immer irgendwas zu tun.


    Und selbst, wenn er sagt, du bist die blödeste Mama der Welt, lass dich nicht aus dem Konzept bringen. Dann sagst du "ja, bin ich."


    Am Anfang ist es echt hart und schwer und er wird immer seine Grenzen testen. Wenn er aber gemerkt hat, dass du konsequent oder meinetwegen auch stur bist, wird er zwar auch weiter rumquaken, aber schneller aufgeben


    Ich glaube ehrlich gesagt auch, dass da schon fast eine Sucht bei dem Jungen vorhanden ist. Wenn er schon handgreiflich wird, weil er keine PS3 mehr darf, dann ist höchster Alarm angesagt

  • Das wurde mir hier jetzt schon mehrmals gesagt, das weiß ich inzwischen.
    Ich wünsche mir konkrete Lösungsansätze.


    Dieses Forum ist anonym und es tut mir gut hier zu schreiben und auch mal jeden Pups auszudiskutieren. Wem das nicht paßt der kann sich gerne von dem Thread fern halten. 8)


    Ich finde das auch nicht schlimm, wenn man das mal über einen gewissen Zeitraum macht und nicht über Jahre jede folgende Handlung erst in einem Forum erfragt.


    Mich wundert nur, dass du hier teilweise einen sehr forschen Ton an den Tag legst ( deshalb auch das erste Zitat, es war an mich gerichtet), also genau weißt, was du willst und nicht willst, was du von uns erwartest und was du wiederum nicht lesen möchtest, aber andererseits dasselbe nicht bei deinem Sohn umsetzen kannst.


    Ich hätte mir das mit den Zigaretten übrigens nicht gefallen lassen, sowas geht nicht. Ich hätte ihn auch generell und unabhängig vom Lernen nicht zur Patentante gelassen. Ihr seid jetzt in einer mühsamen Phase, in der neue Regeln aufgestellt werden und akzeptiert werden müssen, da sind die drei Tage bei der Patentante schon wieder eine Unterbrechung. Natürlich verstehe ich, dass du auch froh über etwas Ruhe bist, aber der Zeitpunkt ist meiner Meinung nach ungünstig. Wenn er zurückkommt, wird er ja sicher in den letzten zwei Ferienwochen nochmal den Vater besuchen, oder? Ich bezweifle so nur, dass du dein Vorhaben durchziehen kannst, bevor du wieder arbeiten gehst und dann vielleicht wieder weniger konsequent sein wirst.

  • Ich habe bis eben still mitgelesen.
    Du hast genügend Ratschläge erhalten, ich denke da brauch ich nicht auch noch einen Abgeben.Die, welche ich gehabt hätte stehen hier zur Genüge.


    Was mir noch dazu einfällt ist, hast du deinen Sohn schon mal gefragt warum er meint das du eine "blöde Mama" bist?
    Das habe ich meinen Sohn mal gefragt.
    Da kamen einige Dinge zum Vorschein mit denen ich nie gerechnet habe weil ich einen anderen Blickwinkel hatte.
    Ich hatte eben den Blickwinkel Mutter-Sohn.


    Anschliessend habe ich es andersrum betrachtet, Sohn-Mutter, und mir ist aufgefallen das ich zuviel auf einmal von ihm erwartet habe.Dem konnte er garnicht gerecht werden.
    Teilweise zuviel geredet habe, das konnte er nicht mehr zuordnen.Er hat abgeschalten.
    Und...ich habe ihn zuviele "Wahlmöglichkeiten" gelassen.


    Wahlmöglichkeiten, zum Beispiel wie du und der Tante..."wenn du jetzt noch Mathe machst, dann kannst du doch noch zu deiner Tante"
    Besser wäre gewesen..."du machst jetzt Mathe(Zeitangabe)und dann gehst du zu deiner Tante"
    Er hat somit eine klare Ansage bekommen.Erst Mathe-dann Tante.
    Bei der ersten Aussagen fangen die meisten Kinder an zu überlegen, abzuwägen-was jetzt wichtiger?Mathe?Tante?-Tante?Mathe?...
    Und somit zieht sich die Aufgabenstellung, deine Ansage und Sohn hängt ewig an den Matheaufgaben.Er ist ja schwer am denken...-bis er keine Lust mehr hat, bzw. er sich nicht auf das Eigendliche konzentrieren kann.


    Ich denke dein Sohn braucht klare "Anweisungen", Aussagen von dir.
    Hat er Mathe nicht gemacht, keine Tante.
    Aber dann auch nix anderes, also keine Playsi, PC etc.
    Seine Freizeitoption wäre die Tante gewesen.Da gibt es keinen Ersatz nur weil er jetzt doch zu Hause bleiben musste/müsste.


    "Denken ist wie GOOGLEN,...nur krasser!!"

    Einmal editiert, zuletzt von Paradoxx ()

  • ich finde z.B. dass ich ihm nur Sicherheit geben kann, wenn er weiß dass ich meine was ich sage, also konsequent bin. Das mag ihm grad sauer aufstossen, aber Regeln und Grenzen werden ihm früher oder später Sicherheit geben.


    Das ist, finde ich, genau die richtige Haltung! :respekt


    Ich glaube, du schaffst das.


    Eine Herausnahme finde ich jetzt grundverkehrt. Ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg.


    Und bitte entschuldige. Ich wollte deinen Avatar nicht kritisieren. Ich hab auch überlegt, ob ich meine Sätze dazu stehen lassen sollte. Ich fand halt nur, dass der Avatar (in meinen Augen) genau seine Haltung dir gegenüber wiederspiegelt. Sorry :blume


    Sein Anruf, dass er dich doch nicht so blöde findet, ist ein guter Zwischenschritt. Er hat Angst deine Liebe zu verlieren. Das Gefühl solltest du ihm, bei aller Konsequenz, aber nehmen können.


    Weiter so, ihr schafft das, auch wenns hart ist :respekt


    LG Tigerchen

  • Ich verstehe nicht, warum er die ganzen Ferien üben muss. Mir ist sogar von der Schule gesagt worden, dass gerade die Sommerferien dazu da sind, dass die Kinder sich erholen. Ja, Schule ist für Kinder auch anstrengend. Klar, 6 Wochen gar nichts tun gibt es bei uns auch nicht. Aber jeden Tag?

    Also die ersten 3 Wochen war er bei seinem Papa, da hat er rein gar nichts gemacht. Wirklich lernen tun wir erst seit letzten Mittwoch, also seit einer Woche. Geschafft haben wir bisher 3 Seiten im Arbeitsheft. Durchschnittlich war mein Sohn täglich 30 min mit Üben beschäftigt. Ich glaube das überlebt er und mit einer 5 in Mathe und Deutsch muss er eben in den Ferien was tun. Er durfte sich ja während der Schulzeit schon ausruhen. Bei uns sind nun noch 2 Wochen Ferien.


    Dann drängt sich mir die Frage auf: Hat dein Kind keine Freunde? Also mein Kurzer, 12, war in den Sommerferien jeden Tag draußen. Hat Freunde getroffen.

    Doch hat er aber es ist leider schon so, dass er lieber vor dem Laptop sitzt oder PS3 und Fernseh kuckt. Ich werde ihn auf jeden Fall animieren was mit Freunden zu machen und wir werden auch noch einiges zusammen unternehmen. Ich stelle mir das dann so vor, dass für ihn gar keine Zeit mehr für Medien bleibt. :lach

    Grundsätzlich wären mir deine Schlafenszeiten, auch während der Schule, viel zu spät und der Konsum von PS3 und dem ganzen Mist wäre mir viel zu viel.

    Ist es auch definitiv. Wenn wieder Schule ist, muss er spätestens um 9 Uhr im Bett liegen. Jetzt in den Ferien spätestens um 0 Uhr. In den Ferien darf er sich pro Woche max einen Tag aussuchen an dem er so lange aufbleiben darf wie er will. Aufgestanden wird trotzdem spätestens um 10 Uhr :D (was haltet ihr von dem Vorschlag? :Hm )



    Mich wundert nur, dass du hier teilweise einen sehr forschen Ton an den Tag legst

    Ja, ich war vielleicht forsch, aber ich las ständig Komentare die mich auf den schlimmen Zustand aufmerksam machen aber keinerlei Lösungsansätze boten. Sorry.
    MPunkt gab Komentare ab die mir rein gar nicht helfen, sorry, aber auf sowas kann ich verzichten und solche Leute mögen sich doch bitte fern halten.


    Ich hätte ihn auch generell und unabhängig vom Lernen nicht zur Patentante gelassen. Ihr seid jetzt in einer mühsamen Phase, in der neue Regeln aufgestellt werden und akzeptiert werden müssen, da sind die drei Tage bei der Patentante schon wieder eine Unterbrechung. Natürlich verstehe ich, dass du auch froh über etwas Ruhe bist, aber der Zeitpunkt ist meiner Meinung nach ungünstig. Wenn er zurückkommt, wird er ja sicher in den letzten zwei Ferienwochen nochmal den Vater besuchen, oder? Ich bezweifle so nur, dass du dein Vorhaben durchziehen kannst, bevor du wieder arbeiten gehst und dann vielleicht wieder weniger konsequent sein wirst.

    Na ja, vielleicht denkt er sich ja, wenn er wieder kommt ist die Mama wieder normal. Dann merkt er aber übermorgen, dass die Mama immernoch so "blöd" ist und kapiert es dann vielleicht. :frag
    Zu seinem Vater geht er erst am letzten Ferienwochenende, wenn überhaupt. Der hat nämlich seit neustem eine Neue und feste Absprachen gibt es bei uns eh nicht, weil er mir ja angeblich wg. seinem Dienstplan immer keine festen Zusagen machen kann. Die Zeiten in denen ich mich darüber aufrege sind aber vorbei - mir ist das egal.

  • Was mir noch dazu einfällt ist, hast du deinen Sohn schon mal gefragt warum er meint das du eine "blöde Mama" bist?

    Weil ich seinen Kontroller weggenommen habe, weil er nicht bis frühs um 5 aufbleiben darf, weil er grad nicht an meinen PC darf, weil er lernen muss....... ;)



    Ich denke dein Sohn braucht klare "Anweisungen", Aussagen von dir.

    So ist es.


    Ich glaube, du schaffst das.


    Eine Herausnahme finde ich jetzt grundverkehrt. Ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg.

    Danke für den Zuspruch, tut gut. Ich glaub auch dass ich es schaffe... bzw. das wir es schaffen, mein Sohn und ich und dass er sich eines Tages bei mir bedanken wird dass ich so hart durchgegriffen habe, davon bin ich überzeugt.

  • Jetzt in den Ferien spätestens um 0 Uhr. In den Ferien darf er sich pro Woche max einen Tag aussuchen an dem er so lange aufbleiben darf wie er will. Aufgestanden wird trotzdem spätestens um 10 Uhr :D (was haltet ihr von dem Vorschlag? :Hm )


    Ich finde 0 Uhr für einen Elfjährigen in den Ferien schon genügend Entgegenkommen.

  • Ich auch. Manche, unter anderem meine Therapeutin finden das trotzdem noch zu spät. Aber wenn sonst wieder alles gut läuft (Schule, Benehmen mir gegenüber) warum eigentlich nicht? Ich selbst kann mich dran erinnern dass ich auch mit 12 manchmal noch Mitternacht auf war und Dracula-Filme angesehen hab (wenn denn mal einer in ARD oder ZDF lief). Meine Mutter hatte aber nicht ansatzweise solche Probleme mit mir. Und die Option dass er sich mal aussuchen darf in den Ferien wann er so lange aufbleibt wie er will, find ich eigentlich auch nicht schlecht - so hat er ein gewisses Mitbestimmungsrecht.

  • 0 Uhr gab es bei meinem 12jährigen auch nicht in den Ferien. Klar wollte er auch immer länger aufbleiben. Aber es ist nicht Silvester, es sind nur Ferien.


    Ich bin der Meinung, dass Kinder in dem Alter noch gar nicht entscheiden können, ob es ihnen gut tut solange auf zu bleiben oder nicht. Da ist es meistens nur Willen durchsetzen.


    Ich möchte abends auch in den Ferien dann irgendwann mal meine Ruhe haben, erwachsenen Zeit und keiner seiner Freunde ist in den Ferien bis 0 Uhr auf.


    Empfehlen kann ich dir, feste Schlafenszeiten einzuführen. Kinder brauchen Regeln. Ich denke, in den Ferien geht auch mal 22 Uhr, ansonsten ist 20 Uhr für einen 11jährigen ausreichend. Kann auch sein, dass dein Sohn so mies drauf ist, weil ihm Schlaf fehlt. Aber diesen Zusammenhang kann er noch gar nicht herstellen.

  • Manche, unter anderem meine Therapeutin finden das trotzdem noch zu spät.


    Ich schrieb auch nicht, dass ich das gut finde. Ich schrieb, dass das genügend Entgegenkommen ist. Ich würde ihm daher auch nicht ein Mal wöchentlich erlauben, unbegrenzt aufzubleiben, zumal er erfahrungsgemäß kein Ende findet, sondern die Nacht nahezu durchmacht.


    Ich selbst kann mich dran erinnern dass ich auch mit 12 manchmal noch Mitternacht auf war und Dracula-Filme angesehen hab (wenn denn mal einer in ARD oder ZDF lief).


    Er ist gerade 11 geworden, also jünger, und verbringt die Zeit nicht " mal" mit einem Film, sondern spielt endlos.


    die Option dass er sich mal aussuchen darf in den Ferien wann er so lange aufbleibt wie er will, find ich eigentlich auch nicht schlecht - so hat er ein gewisses Mitbestimmungsrecht.


    Das Mitbestimmungsrecht gibts du ihm schon, wenn er bis 0 Uhr aufbleiben darf, was mehr als genug ist- das meinte ich mit " Entgegenkommen".

  • Hallo Harmonie,


    einmal zur Kehrseite, Ratschläge kamen ja nun schon genug.


    Meine Sicht, so gut ich mich erinnern kann, ist die eines Kindes aus einer "Alkoholiker-Familie":


    Meine Mutter und mein Stiefvater haben schon getrunken solang ich denken kann, von der Gewalt und meinem Stiefvater einmal abgesehen habe ich meine Mutter so erlebt:



    Du lernst irgendwann zu erkennen wann Deine Mama betrunken ist. Was genau in ihrem Körper/ Kopf passiert - keine Ahnung.
    Sie kann sich nicht mehr richtig artikulieren, lallt und sie wird unfähig die einfachsten Dinge (zb Flasche zudrehen) auszuführen.
    Du weißt, dass sie einen gewissen Pegel erreichen muss, damit Du überhaupt mit ihr sprechen kannst - vorher ist sie schlecht drauf/teilweise aggressiv.
    Wenn Du siehst, wie Deine Mama immer mehr die Kontrolle über ihr Leben und sich selbst verliert, die Prioritäten verschoben werden (meinetwegen eine Woche Nudeln mit Ketchup, Hauptsache genug zum saufen da) und Du als Kind erkennst, dass Du nicht mehr die erste Geige spielst, sondern eine Flasche dessen Inhalt eklig riecht (wie Deine Mama nach dem "Genuss" des Inhalts übrigens auch)....


    Du verlierst Deinen Respekt.
    Du bist enttäuscht.
    Du bist traurig und wütend.


    Es geschehen womöglich Dinge die nicht geschehen dürfen -


    Du verlierst Dein Urvertrauen.


    Du bemerkst, dass Mama eine ganz schwache Person ist ("ab morgen trinke ich nicht mehr, ich habe kein Problem".


    Du bist hilflos und Du kannst Dich der Situation nicht entziehen.
    Du fängst an Mama zu helfen, Dinge zu übernehmen die ihre Aufgabe wären (so war's bei mir mit der Erziehung meines Bruders, ich war 11 als er kam und für den Haushalt und den Hund verantwortlich).


    Was tust Du?
    Du kannst nichts tun, Du suchst die Fehler bei Dir.
    Warum trinkt Mama? Bin ich so ein schlimmes Kind? Wieso spielt sie nicht mit mir? Hat sie mich nicht lieb? Was hab ich falsch gemacht?


    Du weißt nicht, dass Du der Situation überhaupt nicht gerecht werden kannst.


    Und ohne Aufmerksamkeit und die Liebe die Du so dringend brauchst?
    Fishing for Compliments klappt ja nun einmal nicht, Mama hat vieles nicht einmal mitbekommen.


    Also bereitest Du ihr die Hölle auf Erden, sie MUSS Dich wahrnehmen, auch negative Aufmerksamkeit ist Aufmerksamkeit!



    Der Fokus sollte meines Erachtens nicht allein auf Dir liegen, womöglich hat Dein Sohn schwerwiegendere Probleme als es zunächst scheint, vielleicht ist er überfordert. Ich glaube jedenfalls nicht, dass allein die Respektlosigkeit und deine Inkonsequenz Schuld an dieser Situation haben.
    Es ist also Super dass Dein Sohn mit eingebunden wird.


    Ich wünsche euch sehr, dass ihr diesen langen, harten Weg miteinander geht und durchsteht, dass Du ein Vorbild für ihn werden kannst und er einen anderen Weg einschlägt als den auf dem er sich gerade zu befinden scheint.



    Alles Gute und viele Liebe Grüße,


    eine Nägel kauende, noch leicht essgestörte Jane auf dem Weg der Besserung, ohne weitere Folgeschäden.

    Sie mag vielleicht klein sein, aber sie ist die ganz große Liebe...


    An seinen Vorfahren kann man nichts ändern, aber man kann mitbestimmen, was aus den Nachkommen wird.
    - François de La Rochefoucauld -

  • Ein kleines Update:


    Nachdem mein Sohn von seiner Patin wiederkam letzten Sonntag, läuft es so la la.
    Das mit dem Üben funktioniert mal besser, mal schlechter. Zumindest sind wir jetzt schon beim schriftlichen Dividieren angelangt. :D
    Generell ist er oft frech zu mir, gibt mir gemeine Antworten und spielt immernoch den Chef.
    Laptopverbot besteht seit über einer Woche und ich hab auch nicht nachgegeben. PS3 und Fernseh hab ich ihm gelassen. Es klappt auch mehr oder weniger mit den Zeiten. Gestern war er den ganzen Tag mit einer Feriengruppe im Schwimmbad, somit reduziert sich der Konsum eh und ich versuch auch viel mit ihm zu machen.
    Die Bettgehsituation habe ich entschärft mit Vorlesen. Ich lese ein Buch aus meiner Kinderzeit vor, das gibt viel Nähe und bringt ihn vor dem Einschlafen auch gut runter. Wer eine schöne Fantasygeschichte für Kinder ab 11/12 sucht, dem empfehle ich "Märchenmond" von Wolfgang und Heike Hohlbein. Eine suptertolle Geschichte mit fast 400 Seiten. Mein Sohn hört gespannt zu, das gefällt mir und ist eine schöne Alternative zu den Medien. Somit schaffe ich es täglich, dass mein Sohn vor 0 Uhr im Bett liegt. Außerdem ist er immer so müde nach dem ganzen Tag und dem früheren Aufstehen, dass er z.B. ge. ganz freiwillig ins Bett ist. :D


    Aber Heute, jetzt gerade könnt ich heulen :flenn


    Sind beide um 11 Uhr aufgestanden (ja ich wollte auch mal ausschlafen :tongue: ) und mein Sohn schnurstracks zur PS3.
    Ich teilte ihm mit, dass wir erst frühstücken und dann Lernen und danach kann er dann hin.
    Und gleich Geschrei, dass er heute nicht lernt (hat ge. schon nicht gelernt wg. dem Ausflug), er dürfe sich noch einen Tag aussuchen an dem er nicht lernt und das wäre heute. :rolleyes:
    Ruhig kann ich mit ihm nicht reden. Er wird trotzdem frech und spielt den kleinen Boss.
    So, jetzt sitz er da und spielt PS3. Für heute hatte ich mir einiges mit ihm vorgenommen. Lernen, gemeinsam Blumen aussuchen für das Grab meiner Mutter, Blumen pflanzen, nachmittags rausgehen und eine schöne Wanderrung machen.
    Ich möchte, dass er heute noch lernt. Wie soll ich das anstellen?


    Der harte Weg: Im den Kontroller wegnehmen ---> dann wird es turbolent und es kann sein, dass er wieder auf mich losgeht und rumschreit,
    diplomatisch: erst mit ihm Blumen besorgen, Schale pflanzen, zum Friedhof, gemeinsam Kochen und essen, dann versuchen ihm zum Lernen zu bringen, dann Wanderung?


    Was meint ihr? Bitte um schnelle Hilfe. :blume