Sohnemann tut immer das Gegenteil von dem was ich sage, er hört einfach nicht..

  • Hallo Leute,


    mein Sohn (3, wird im Feb 4) macht mich zurzeit wahnsinnig :crazy


    Er tut grundsätzlich das Gegenteil von den was man sagt, er hört kein Stück!


    Ich hab ihm mehrmals erklärt das wenn er lieb ist und wenn er hört,


    ich nicht schimpfen oder ihn auf sein Zimmer schicken muss.


    Verstehen tut er das nur ca 30 sec....das gehts wieder los. :kopf


    Mich macht das momentan echt fertig...ich will doch nicht ständig schimpfen


    müssen, durchgehen will ich ihm sein Verhalten aber such nicht,


    er tanzt mir ja sonst irgendwann auf der Nase rum.


    Kennt ihr das? Habt ihr Tipps für mich..... :bet


    Grüße


    Susan

    Neun von zehn Stimmen in meinen Kopf sagen


    ich bin nicht verrückt.




    Die andere summt die Melodie von


    ...........TETRIS..........
    :party

  • Hi Susan!!


    Ja, das kenne ich nur allzu gut, bei meinem Großen war das auch ne ganze Zeit lang so. Das Einzige, was ihn wirklich beeindruckt und bei ihm "angekommen" ist, war, wenn mir die Gefühle überquollen. Wenn ich angesichts seines Trotzes und seiner Verweigerung darin "versagt" habe, die Souveräne (die ich ja nicht war, ich habs nämlich nicht gebacken bekommen) zu spielen und vor seinen augen in Tränen ausgebrochen bin.
    Wirklich gebracht hat es nicht viel, aber immerhin fing er an, nachzudenken, er hat mich versucht zu trösten, und es war deutlich zu spüren, daß es nicht DAS ist, was er will. Soll nicht heißen, daß ich das als Erziehungsmethode deklarieren will, das käme ja einer emotionalen Erpressung gleich. Aber es schadet nix, wenn den Kindern ab und zu mal aufgezeigt wird, was sie durch ihr Verhalten in anderen Menschen anrichten können. Immer souverän zu wirken, wenn man es nicht ist, zeigt den Kindern eine Welt, die es nicht gibt.


    Manchmal hab ich mir es zunutze gemacht, daß er das Gegenteil von dem gemacht hat, was ich wollte. Bei relativ unwichtigen Dingen, wenn er sich z.B. geweigert hat zu baden, hab ich den Spieß umgedreht und gesagt: Ok, dann DARFST du nicht baden, und ruckzuck war Junior in der Wanne. Das vermittelt zwar Inkonsequenz, gleichzeitig aber auch für ihn das Gefühl, eigene Wünsche und Vorstellungen sind durchsetzungsberechtigt und dürfen sein, und ich als Mutter hatte das erreicht, was ich wollte.


    Oder ich hab ihn auflaufen lassen. Anziehen vor dem kindergarten war totaler Krampf. Irgendwann sagte ich ok, dann gehst du eben im Schlafanzug. Das machte er einmal und nie wieder.
    Mit T-Shirt raus im Winter - ebenfalls einmal und nie wieder.


    Freunde von mir hatten das oft, daß ihre Kinder sich geweigert haben, ins Bett zu gehen, obwohl sie totmüde waren. Irgendwann, als es mal wieder eskalierte, haben sie gewartet, bis die Kinder fast umgefallen sind vor Müdigkeit, haben sich im Zimmer dazugesetzt und den Kindern "befohlen", das zu tun,was sie sich einforderten: Spielen. Kaum ließen die Kinder damit nach, hieß es: "Du wolltest spielen, jetzt tu es! Los! Spiel!" hat nicht lange gedauert, bis die Kids nur noch ins Bett wollten, und von dem Tag an war Ruhe.


    Ich weiß nicht, ob das gute Erziehungsmethoden sind, ich hab m.E. nach nicht viel drauf in Sachen Erziehung, funktioniert haben sie insofern, daß die Kinder dann das machten, was ich wollte.


    Diese Phase des Gegenteils machen, was ich wollte, war irgendwann einfach vorbei.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

    Einmal editiert, zuletzt von varecia ()

  • Zitat

    Original von susan78
    Ich hab ihm mehrmals erklärt das wenn er lieb ist und wenn er hört,


    ich nicht schimpfen oder ihn auf sein Zimmer schicken muss.


    Nimm´s mir nicht übel, aber das ist auch Kokolores. Wie soll ein Kind die Konsequenzen falschen Tuns verstehen, wenn diese nix mit dem Fehlverhalten zu tun haben?


    Ich hätte noch auf Lager:


    Immer das erwünschte Verhalten aussprechen:
    "Bitte pass mit dem Glas gut auf" statt "Nicht schon wieder alles verschütten." Die Kinder hören, was sie hören, ohne das "nicht". Wenn ich dir sage "Denk auf keinen Fall an einen grünen Elephanten." Na, an was denkst du? An einen grünen Elephanten, wetten? Kannst du nicht EINMAL tun, was man dir sagt, das ist doch nicht so schwierig.... ;)


    Wenn du ihn als Strafe ins Zimmer schickst, dann wird das zum Ort der Strafe. Da geht er nicht mehr lange gerne zum Spielen und Schlafen rein, wenn du Pech hast.


    Ich kenne noch den Trick, sich morgens zehn Murmeln zu nehmen, fünf in die linke Hosentasche, fünf in die rechte Hosentasche. Die rechte Tasche nennst du "Rüge", die linke Seite "Lob". Immer wenn du freundlich zu deinem Kind sprichst, es lobst oder was nettes sagst, darfst du eine Murmel von rechts nach links (in die "lob-Tasche") stecken. Immer, wenn ihn anpfeifst, musst du eine Murmel von links nach rechts stecken. Wenn man schon um halb zehn morgens links keine einzige Murmel mehr hat, dann wird es Zeit, bei sich selbst anzufangen und den eigenen Umgang mit dem Kind mal zu überdenken. Das war bei mir ein sehr heilsamer Schock.


    Ich mag die Artikel aus dem Familienhandbuch sehr gerne, z.B.:


    http://www.familienhandbuch.de…ufige_Probleme/s_485.html

  • Wäre ich schon vor Jahren hier gelandet, hätte ich sicher vieles besser machen können durch eure Tipps *seufz*


    Toll, wie du das machst Mazil! :daumen

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Hast du dich mal beobachtet, wann du wie reagierst?
    Lobst du ihn, wenn er etwas macht, was du ihm gesagt hast?
    Oder schenkst du ihm eher (negative) Aufmerksamkeit, wenn er Blödsinn macht?


    In der Wissenschaft nennt man das konditionieren.


    Du solltest dir für Fehlverhalten absolut langweilige Konsequenzen ausdenken, z.B. den so oft gepriesenen stillen Stuhl.
    Auf's Zimmer schicken halte ich für ungeeignet, da ist zu viel spannendes Spielzeug etc. Außerdem soll das Zimmer ja ein Wohlfühlraum sein.


    Wenn er etwas richtig macht oder sich so verhält, wie du das erwartest und möchtest, lobe ihn, anfangs auch mit kleinen Extras (Stück Schoki, Extrageschichte vorlesen, einmal mehr Memory spielen).


    Es wird eine Weile dauern ihn umzukonditionieren, aber wenn du es konsequent durchziehst, wird es Früchte tragen.


    Wir sind doch leider immer viel zu sehr auf Fehltritte der Kids fixiert, statt zu loben und zu fördern, wenn sie sich prima verhalten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Das mit dem stillen Stuhl ist ne gute Idee,
    das Zimmer ist vielleicht als "Strafe" ungeeignet.


    Ich lobe ihn fast immer wenn er etwas gemacht hat wie ich es sagte,
    zb Schuhe anziehen, ich streichle ihm auch oft über den Kopf dann.


    Ich bin auch sehr konsequent, vielleicht manchmal etwas zu sehr. :frag
    Mir ist das sehr wichtig.


    Eigentlich bin ich ja auch der Meinung das man normale Dinge wie sich
    anziehen lassen, die Jacke anziehen und so weiter,
    nicht überschwänglich loben soll, es sind alltägliche Dinge und Taten,
    die doch eigentlich selbstvertändlich sein sollten.
    Es gibt ja irgendwann keine Steigerung mehr.


    Leider bleibt mir nichts "anderes übrig" als ihn für diese Dinge zu loben, anders komm ich wohl leider nicht weiter.


    Kleiner Sturkopf :kopf

    Neun von zehn Stimmen in meinen Kopf sagen


    ich bin nicht verrückt.




    Die andere summt die Melodie von


    ...........TETRIS..........
    :party

  • Ich bin auch nicht so für dieses überschwengliche Loben à la:


    Feini, feini feini, jetzt hast du schon wieder ein- und ausgeatmet, ohne dass Mutti dir helfen musste, du bist so ein kleiner Spatz, na, sollen wir dir dafür jetzt den Lego-Bagger kaufen, ja?" :rolleyes:


    Fürs Jacke anziehen würde ich nur ein Lob aussprechen, wenn es was besonderes ist, z.B. wenn das Kind das erste Mal den Reißverschluss allein eingefädelt bekommen hat. Und dann lob ich auch eher so, dass ich sage, "Hey, da freu ich mich aber für dich, dass du das geschafft hast."


    Ich finde, das mit der Konsequenz, das kann auch eine Fessel sein. Konsequenz bis ins letzte Detail artet irgendwann in Machtkämpfe aus. Ich erwarte bedinungslosen Gehorsam, wenn ich mit meiner Tochter eine sechsspurige Straße überquere, da bin ich schlimmer als ein Feldwebel. Aber wenn sie abends mal trödelt, weil das Puzzle unbedingt zuende gepuzzlet werden musste, da geht die Welt nicht von unter. Dann hat sie halt weniger Zeit für den Sandmann, das ist die logische Folge. Da brauch ich nicht noch zu meckern. Oder wenn sie einen Wut-Heul-Anfall bekommt, weil ich leider zehn Tage vor Weihnachten im Supermarkt kein Barbie-Pferd kaufe (ich böse Mutter ich...), dann ärgert sie sich ja im Moment offensichtlich genug, da muss ich nicht noch mit "Wenn du jetzt so ein Theater machst, kannste dir den Spielplatz an die Backe kleben." eins oben drauf setzen. Dann sag ich halt, dass ich weiß, dass sowas verlockend ist und dass ich auch dann kurz ärgerlich wäre, aber dass es trotzdem nicht geht und dass ich auch sauer bin auf die Leute vom Geschäft, die das hier so hinstellen usw.


    Mittlerweile (also nach dem heilsamen Schock, s.o.) hab ich das Gefühl, seit wir uns aufeinander verlassen können, läuft es hier viel viel gelassener.

  • Der Kleine testet einfach seine Grenzen aus. Das wird er immer wieder tun. Es wird Tage geben wo es besser klappt und Tage wo eben wieder alles anders ist.
    Ich glaube, wenn man einigermaßen konsequent bleibt und die Ruhe bewahrt geht auch das vorüber.
    Ich bin auch eine von den jenigen, die schlechtes Verhalten ignoriert und gutes Verhalten mit viel Lob und Aufmerksamkeit unterstützt. Damit bin ich bisher sehr gut gefahren. Strafen gibt es bei mir fast gar nicht.


    Ich finde es auch nicht schlimm, wenn man mal am Ende der Geduld ist, dass die Kleinen dies sehen. Weinen ist kein Weltuntergang und dass sie ihre Grenzen kennen lernen wollen ist nur natürlich.

  • Susan


    erst lobst du ihn für kleine Schritte, später nur noch für die großen.
    Aber du musst einen Anfang machen.


    Vielleicht hilft es auch abends vor dem Schlafengehen nochmal zu sagen "Hey, das und das hat mir heute super gefallen, ich bin stolz auf dich, du bist ein tolles Kind!"


    Ich sag das zu meinem Großen z.B. sehr, sehr häufig, auch wenn er keine Probleme in der Schule hat und fast wöchentlich eine Eins mitbringt.


    Gelobt zu werden braucht jeder für's Ego!

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo,


    mein kleiner Mann (wird heute 3) ist auch ein kleiner "Haudegen"
    Mittlerweile haben wir mal den Tagesablauf ein wenig verändert, so dass auch beide Kinder mal Zeit mit mir allein haben und es klappt bedeutend besser!


    Es ist nicht immer einfach, aber kleine Dinge haben meistens die grösste Wirkung!


    So, ich bin jetzt auch weg, muss schnell nach Hause fahren und noch schnell dekorieren, Geschenke hinstellen etc.


    Und freu mich riesig auf mein kleines grosses "Baby"


    Liebe Grüsse

  • Zitat

    Original von susan78
    Das mit dem stillen Stuhl ist ne gute Idee,
    das Zimmer ist vielleicht als "Strafe" ungeeignet.


    Das mit dem stillen Stuhl,habe ich auch versucht und bin kläglich gescheitert*lach*


    Ich mache es aber auch so,wenn meiner echt überhaupt nicht hört,schicke ich ihn in sein zimmer und kann nur sagen das es hift...



    Er is mittlerweile 6 und wir haben dadurch keine Probleme das er nicht dort schlafen will ider gar spielen.


    Er war ne Zeit bei der Frühförderung und die haben mir dort sogar den Tipp gegeben,es so zu tun.


    Jeder muss natürlich für sich selber wissen,was er wie macht...


    Wir fahren so sehr gut bis jetzt,natürlich wird er immer älter und irgendwann wird das auch net mehr helfen.



    Wir haben jedenfalls mittlerweile weniger Probleme hier*gg* :klimper


    Nadine

    Schreibfehler sind nur Special-Effects meiner Tastatur

  • Vielleicht hilft ja auch, mal das Gegenteil von dem zu tun, was er will.


    Er verlangt Schokolade, du gibst ihm Spinat.
    Er will fernsehen, du schickst ihn ins Bett.


    Wenn sowas ganz spontan passiert, sollte ihn das verblüffen.


    Natürlich müssen die Gegenteile immer besonders unbeliebt sein, zumindest in dem Moment.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


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  • Zitat

    mein Sohn (3, wird im Feb 4) macht mich zurzeit wahnsinnig crazy
    Er tut grundsätzlich das Gegenteil von den was man sagt, er hört kein Stück!


    ;) doch, TUT er wohl! und zwar ganz genau! :lach
    hängt nur davon ab was du von ihm möchtest, und wie du es formulierst. sag ihm was er tun soll, und nicht was er zu lassen hat! eigentlich genau das, was mazil schon erklärt hat. es macht für sein verständnis einen unterschied, ob du redest: hör auf auf damit, penaten créme auf den teppichboden zu schmieren, oder ob du ihm in augenhöhe sagst: :tuschel 18:00h, du ziehst jetzt deinen schlafanzug an, krabbelst ins bett und dann ruftst du die mama, und die liest dir peterchens mondfahrt vor.
    da gibt´s auch nix zu verhandeln. und auch keine wenn-dann formulierungen. die macht man doch viel zu oft und unbemerkt, richtig? obwohl´s ja gut ist, dass er dich antestet- heisst nämlich auch: er weiss, dass du das sagen hast. nur will der knopf halt auch immer öfter wissen, ob seine grenzen noch da sind. :party ausserdem ist das doch ein riesen kino für ihn...
    stiller stuhl ist hier scheisse, denke ich. das kann hier & da sinn machen, aber auch nur, wenn du das stehen kannst. ist ne harte übung für dich alleine. aber konsequenz ist super, und wenn er sieht, dass er dich damit traurig macht ist das ebenso sinnvoll.
    varecia: meinen respekt hast du! :daumen ich kann dir da von a bis z nur zustimmen.


    viel erfolg & liebe grüsse,
    alex.