wann geht ein partner in eine opferrolle ohne wirklich das opfer zu sein?

hallo ihr, eigentlich ging es mir die letzten wochen gut und ich freute mich woche für woche mein baby spüren zu können.
ich war gelassen und jetzt bin ich in der 35. ssw und seit tagen wieder nur am weinen.
der kindesvater zieht meine gedanken und kräfte und ich kann nichts dagegen tun, weil ich so entsetzt bin.

er ist weiterhin das opfer, ohne zu opfern.... und ich schäme mich insgeheim für seine art. wir hatten einige wenige schöne momente aber nach seinen letzten beleidigungen vergangenes we kann ich nur noch oberflächlich höflich mit ihm umgehen.
er fährt jetzt für 2 wochen in den urlaub (dies teilte er mir mit!!!) und ich habe ihn gebeten, er soll bitte vorher das babyzimmer mit mir einrichten. jetzt hat er kein geld und findet weiterhin alles noch zu früh,
erstausstattung findet er quatsch... ich habe bisher schon eine reihe von dingen besorgt, bezahlt, getragen und zusammengebaut.

elternzeit will er nehmen, ich soll meinem arbeitgeber irgendetwas zw. 10 und 12 monaten sagen und er nimmt den rest. er hat sich aber gar nicht damit auseinandergestzt, dass unser baby erst ab august 2014 einen kitaplatz hat
und ich mich auf ihn verlassen müsste. seine aussage ist dahingesagt ohne inhaltlich bedacht zu sein. von all den anderen ungeklärten sachen ganz zu schweigen... alles was ich sage wird als angriff gesehen.

ich muss mich von ihm trennen, weil er mich fertig macht und ich finde keine hochschwangere frau sollte beleidigt werden, was er ganz nebenbei macht, und null unterstützung durch den eigenen partner erfahren.
ich habe lange nachgedacht was er denken könnte was er bisher geleistet hat, was seine abwehrhaltung und sein aggressives auftreten rechtfertigen würden. aber da ist nichts.
außer das er keine verantwortung haben will und es bereut vor einigen monaten ja zu einem baby gesagt zu haben :-(.

wann geht ein mann in eine opferrolle ohne wirklich das opfer zu sein?
warum lässt ein mann seine schwangere freundin allein und macht nur vorwürfe, ohne das er nur einmal verantwortung für IRGENDWAS übernommen hat?
wie rechtfertigt ein werdender vater seine bösen worte und unterstellungen?

ich habe bisher noch keinen so bösen, egoistischen und eigentlich hilflosen menschen kennen gelernt. manchmal hatten wir schöne momente aber dazu kommt es jetzt nicht mehr, weil er wieder
in seinem thema ist. ich bin die böse und er das opfer.

ist das wirr? ich wünsche mir so sehr abstand zu ihm und meine erwartungshaltung auf 0 fahren zu können, aber ich kann das nicht, weil ich es wirklich nicht verstehe wie jemand so rücksichtslos sein kann und
was soll werden, wenn unser baby da ist. soll ich ihn wirklich die nächsten 18 jahre wie ein rohes ei behandeln, damit unser kind einen vater hat?

ach ich bin einfach nur traurig.... und :schwanger

Hallo,

erst mal alles Gute für dich und dein Baby!

Warum ein Mensch so ist, kann ich dir nicht sagen. Allerdings erinnern mich deine Schilderungen sehr an meinen Ex.
Schlussendlich war ich auch immer an allem Schuld, an seiner Laune, an seinem Gesundheitszustand, an seinem Strafzettel ("DU musst als Beifahrer aufpassen dass ich nicht zu schnell fahre :hae: ), und zum Schluß sogar am Wetter.

Er hat immer wieder endlose Streitereien mit mir angefangen, ist furchtbar aufbrausen und beleidigend geworden. Reden konnte man mit ihm nicht, streiten schon garnicht. Jedesmal wollte er theatralisch abhauen und im Hotel übernachten. Jedes Mal habe ich mich heulend vor die Tür gestellt und ihn angefleht nicht zu gehen. Erst schwanger, später dann mit Baby auf dem Arm.
Als diese Situation zum gefühlten 1000sten Mal vorkam, habe ich ihn seinen Koffer packen lassen und ihm die Tür aufgehalten, anstatt mich davor zu stellen. Er sah mich entgeistert an, sagte "Leb wohl" und rauschte ab. Und... Ich habe zum ersten Mal nicht geheult. Ich war sooo erleichtert.

Leichter wurde es lange nicht, weiterhin war ich die Böse, jetzt weil ich ihn gehen lassen hab und er einsam war. Er drohte mit Selbstmord, war schon auf dem Hochhausdach. Ich wieder in Panik, geheult ohne Ende, bis die Polizei ihn eingesammelt hat. "Zurückhaben" wollte ich ihn trotzdem nicht. Also wieder Selbstmorddrohung. Wieder alles von vorne. Mehrere Aufenthalte in der Psychiatrie.
Das hat mich alles so fertig gemacht, aber gleichzeitig auch gestärkt.
Mittlerweile bin ich so weit, dass er mich mal kann. Stünde er wieder drohend auf einem Hochhausdach, würde ich ihm einen guten Flug wünschen, die Polizei anrufen und meiner Wege gehen. Es reicht!

Ich habe das ganze Theater so lange mitgemacht, weil ich nicht wollte, dass mein Kind ohne Vater aufwächst. Ich hatte den Traum einer heilen Familie, das hab ich mir sooo gewünscht und habe versucht immer wieder die Beziehung zu kitten. Nur ging es irgendwann einfach nicht mehr. Irgendwann dachte ich mir, dass ich nicht will dass mein Kind lernt, dass man so mit Menschen umgeht. Schon garnicht mit Menschen die man angeblich liebt. Nach langem langem hin und her, kam ich zu dem Schluß, lieber kein Vater als SO einer (da er mir immer wieder damit drohte für immer zu verschwinden wenn ich Schluß mache).
Und was bringt es Kind wenn die Mama ständig mit den Nerven am Ende ist und wie auf rohen Eiern läuft wenn Papa daheim ist, damit er ja nicht wieder ausflippt? Nein!

Achja, als wir den Krippenplatz ausgesucht haben, meinte er auch dass die Schließzeiten kein Problem seien, er wolle sich selbstständig machen und Kind dann immer abholen (er wohnt 50 km entfernt), ich könne ihm da voll vertrauen. Kam für mich nicht in Frage, da ich mit seiner Unzuverlässigkeit schon gerechnet habe.
Und was ist jetzt? Er ist vollkommen untergetaucht.

Also mein Tipp ist auf jeden Fall, plane ohne ihn! Versuche alles so auf die Beine zu stellen dass du auch ohne seine Hilfe oder Elternzeit zurechtkommst. Wenn es dann doch anders kommt, ist es ja gut, aber du gehst nicht die Gefahr ein dann allein im Regen zu stehen, weil er seine Versprechungen nicht hält.

Du schaffst das schon! Falls es so kommen sollte auch ohne ihn! Ganz sicher, Kopf hoch!

Ein Mann geht dann in die Opferrolle, wenn er nicht mehr bereit ist, Dir zur Seite zu stehen, sondern die Verantwortung allein auf Dir ablädt. Du wirst es vermutlich nicht schaffen, Dich gleichzeitig um Dein Baby und um diesem Mann zu kümmern, weshalb ich Dir zu der angestrebten Trennung rate. Was dann später wird, kann man jetzt noch nicht absehen. Triff erstmal alle notwendigen Vorbereitungen für Dich und Dein Baby und mach dem Kindsvater klar, daß er ab jetzt bis auf weiteres auf sich alleine gestellt sein wird. Und hol Dir ganz fix eine Termin bei einer Schwangerenberatung, wie Du so kurz vor der Geburt die Trennung organisierst. Die geben Dir Tipps helfen Dir bei den notwendigen Anträgen. Nutz die letzten Wochen, in denen Dein Nachwuchs noch zur Untermiete wohnt.

Danke für Eure ehrlichen Antworten und ich bin inzwischen sehr klar in meinen Ansagen ihm gegenüber und lasse mich auch nicht mehr auf seine Emotionen ein. Ich habe bereits Hilfe bei einer Psychologin von der Schwangerschaftsberatung gesucht und gefunden. Und sie findet mein Verhalten sehr erwachsen und ich soll weiterhin so klar bleiben. Aber das eine ist der Verstand und das andere sind die unerfüllten Träume und Hoffnungen und wirklich das pure Entsetzen wie der Kindesvater mit mir umgeht. Es ist doch auch sein Kind... Naja kann man nichts machen. Ich würde nur gern verstehen warum er so gemein sein muss, wenn er schon nichts tut. Für mich wäre es einfacher er wäre ehrlich und würde sagen er kann das einfach nicht. Aber er wird wohl immer das Opfer bleiben und wenn ICH mich wegen SEINEM Verhalten von ihm trenne kann er sich wieder wunderbar in seinem Selbstmitleid und seiner Opferrolle bestätigt fühlen.

Aber ich bin noch nicht ganz soweit und habe noch nicht alle Hoffnungen aufgegeben. Vielleicht muss ich noch ein paar mal gegen die :wand laufen um dann meinen Weg allein aber zuverlässig in die richtige Richtung zu gehen.

Zitat von elefantendame

Es wird nicht funktionieren, dass du quasi abwartest, klar bist und ER sich letztendlich trennt und dir so keine Vorwürfe macht.
Er wird dir die Vorwürfe auch machen, wenn er sich getrennt hat.

Genau das trifft es!!

Klingt so, als ob der KV überfordert damit ist, Vater zu werden und die Verantwortung zu tragen. Ihr solltet erst einmal auf Abstand gehen - ich habe Dich ja so verstanden, dass Du nicht den Eindruck hast, dass er Dir eine Unterstützung ist bzw. sein kann. Ob das Trennung bedeutet, weiß ich nicht. Wenn Du die Kraft dazu hast, macht eine Paarberatung (setzt voraus, dass er da mitzieht und nicht nur pro forma mitgeht). Und er muss auch bereit sein, sich zu ändern - weil er so oder so Verantwortung für sein (werdendes) Kind haben sollte.

Wichtig sind jetzt für Dich Menschen aus Deiner Umgebung, welche Dich unterstützen können, auch für die ersten Wochen und Monate: Verwandte, Freunde, andere junge Eltern usw. Das muss jetzt Priorität haben.

Zitat von JacquesMama

Netterweise macht er das ganze jetzt auch mit unserem Sohn: Papa kann ja nicht anders als sich aufregen und dann nicht schlafen - wenn Zwerg immer wieder so ein Theater macht...... Es blieb Papa ja nix anderes übrig das Eis ausm Fenster zu schmeißen, weil Zwerg ja immer wieder gekleckert hatte.... :angry

Eine Frage dazu (bitte nicht falsch verstehen): Wie gehst du damit um? (Wegatmen ist ja gut und schön, reicht aber vllt. manchmal nicht) bzw. welche Auswirkungen hat das auf deinen SOhn? Kann mir vorstellen das sein Selbstwertgefühl extrem drunter leidet wenn er ja "IMMER ALLES FALSCH MACHT"

hallo und :thanks:

wir sind seit letzter woche in bei einer erziehungshilfe und haben heute unser zweites treffen unter proffessioneller anleitung gehabt.

wir hatten die aufgabe, ganz ohne erwartungshaltung, das kinderzimmer fertig zu gestalten und das klappte sehr gut. nur davon wird eine gestörte beziehung
nicht geheilt. mein eindruck ist, dass der KV jetzt anfängt zu erkennen, dass ein baby kommt. und es freut mich wirklich, dass er sich bemüht und mitmacht, aber
all die zeit wo ich alleine war und jetzt auch noch bin, weil er mit seinen kindern in den urlaub fährt, kann ich schlecht beiseite schieben. ich gebe mir wirklich mühe, aber
wir können nur ganz kleine schritte gehen und versuchen die ankunft des babys zu sichern. das möchte ich auch und mein verstand sagt auch ganz klar, dass jetzt nicht der zeitpunkt
ist die vergangenheit zu bearbeiten, aber ich bin innerlich so traurig und weiß nicht wie ich ihm verzeihen kann....

unser therapeut sagte beim letzten mal, dass er es sehr traurig findet, dass wir so spät gekommen sind.... aber dennoch ist es so wichtig in kontakt zu bleiben....

ich ringe sehr mit mir und versuche keine vorwürfe zu machen, offen für die zukunft zu sein aber es ist verdammt schwer. und neben all den konflikten bin ich ja hochschwanger und frage mich
wie ich das alles schaffen soll und setze mich mit den senkwehen, den arztterminen und der geburt auseinander. einerseits will ich das die ss aufhört und andererseits brauche ich noch zeit
mich auf das baby einzustellen.

wie kann ich es schaffen positiv zu bleiben? neben all den kleinen fortschritten fühle ich mich traurig und allein gelassen und weiß das andere paare zeit hatten sich auf das baby vorzubereiten. wir haben noch 14 tage
und noch nie darüber gesprochen wie er sich die zukunft mit uns vorstellt :frag

@keks: er ist ein egoistischer selbstbezogener mensch und sozial und fürsorglich zu sein sind definitiv nicht seine stärken, aber er reflektiert auch seine unzulänglichkeiten und braucht viel zeit zum verstehen...
er ist bestimmt irgendwo einzuordnen aber ich denke er ist kein klassischer narzist. Er gehört zu den männern die eine ss nicht fühlen können und denen die veränderung vater zu werden angst macht und nicht merken, dass sie durch ihr eigenes verdrängen die situation viel schlimmer machen und vergessen das sie zu 50 % die verantwortung für die entstehung des babys hatten und dazu stehen sollten….

Liebes Sternchen70,

ich hab mich grade von so einem Mann getrennt und kann jeder Frau mit so einem Partner nur das selbe raten!!
Meiner ist 35, Führungskraft von über 300 Mann aber privat noch 15 Jahre alt.... nach MONATEN Therapie versprach er sich zu bessern, Verantwortung zu übernehmen. Er sagte er liebt mich und das Kind und wir werden eine Familie. Er war mit beim Geburtsvorbereitungskurs, wollte dass ich wieder zu ihm ziehe etc.
Mittwoch hat er sich dann verraten als die Therapeutin ihn unter Druck setzte mit der Aussage wenn er Familie sein möchte muss er mich noch vor der Geburt heiraten. Es kam raus dass er mir seit Monaten perfekt etwas vorspielt, nichts mehr für mich empfindet, mich absichtlich leiden und im Ungewissen lassen wollte und mir nur Sorgerecht und Kind entziehen wollte.... Dass er schon lange eine neue am Start hat war auch dann klar... die Therapeutin musste ewig rummachen bis er sich verriet und dann war alles klar

Ich kann Dir nur raten: freue Dich auf Dein Kind und nur darauf. Das ist nun das wichtigste auf der ganzen Welt!!
Lass Dich nicht auf so einen verantwortungslosen und perfekten Täuscher ein!!

Alles Liebe
Josie

Manchmal verstehe ich wirklich nicht. Ihr Frauen, die Ihr Euch kurz nach Beginn der Schwangerschaft von den Erzeugern trennt, was treibt Euch dazu, mit den Männern, die dann nach Eurem Empfinden eigentlich fast nur noch familienuntaugliche Seiten zu zeigen scheinen, in die Kiste zu hüpfen? Guckt Ihr denn nicht zweimal hin? Seid Ihr Euch denn über die Konsequenzen - gerade auch für das Kind - gar nicht so im Klaren, oder verdrängt Ihr das? Oder seid Ihr so emanzipiert, dass Ihr die Männer nur als Erzeuger und als Unterhaltszahler braucht?

Heutzutage muss man ja nicht mehr heiraten, aber manchmal denke ich mir, dass sich der eine oder die andere vielleicht etwas mehr Gedanken über Familie und Familienplanung machen würde, wenn das noch so wäre. Und nein, ich wünsche mir sicher nicht die alten Zeiten zurück, von denen manch einer vielleicht verklärend meint, sie seien besser gewesen ...

Mein Ex hat mir auch ein ganz großes Theater vorgespielt. Ich hab wirklich erst gemerkt das er nix taugt als es ernsthaft zu Sache ging.

Sich nicht solange belatschern lassen mit nem Typ in die Kiste zu hüpfen, weiß jetzt auch. Mir gings halt damals auch nicht so gut, da mein Vater mal wieder rumspann....

genau. Mein Ex ist genauso...

Zitat von musicafides

Manchmal verstehe ich wirklich nicht. Ihr Frauen, die Ihr Euch kurz nach Beginn der Schwangerschaft von den Erzeugern trennt, was treibt Euch dazu, mit den Männern, die dann nach Eurem Empfinden eigentlich fast nur noch familienuntaugliche Seiten zu zeigen scheinen, in die Kiste zu hüpfen? Guckt Ihr denn nicht zweimal hin? Seid Ihr Euch denn über die Konsequenzen - gerade auch für das Kind - gar nicht so im Klaren, oder verdrängt Ihr das? Oder seid Ihr so emanzipiert, dass Ihr die Männer nur als Erzeuger und als Unterhaltszahler braucht?

Schwierig zu beantworten und eine pauschale Antwort ist mit Sicherheit unmöglich.
Vor allem da man die Frage auch umdrehen kann. Wieso lassen Männer ihre schwangeren Partnerinnen sitzen?
Es ist manchmal leider einfach so wie es ist.
Und gerade die familientauglichen Seiten zeigen sich oft erst, wenn die Familie da ist. Nicht vorher. Da Wünsche, Träume und Realität halt unterschiedliche Tatsachen sind. (Ich dachte zB auch, mein Ex wird ein suuuper Papa, da er zu Kindern von Freunden usw immer der Superonkel war. Aber ne Stunde am Spielplatz ist halt mit einer 24 Std Präsenz einer Schwangeren und später eines Säuglings nicht zu vergleichen wie ich feststellen musste) Da kannste zweimal oder hundert mal hingucken. Schlussendlich weiß man es nicht.

Und die, die nur einen Erzeuger und Zahler suchen, mag es durchaus geben, sind aber mit Sicherheit sehr dünn gesäht. Die meisten träumen schon von der intakten Familie. Da bin ich mir sicher.