Wer hat's gesehen?

  • Hallo,


    ich habs auch gesehen.


    Und ich teile zu 100% die Ansichten des Philosophs, der im übrigen dieses "System" nicht erfunden hat und ganz bestimmt kein ganzes Konzept vorgestellt hat.
    Dieses System wird so oder ähnlich seit Jahrzehnten betrieben.
    Kinder brauchen keine Noten, Eltern scheinbar aber schon. Das ist für die Eltern extrem wichtig sogar. Sieht man auch an manchen Antworten hier.
    Sitzenbleiben oder wiederholen....find ich auch nicht gut. Das kann man einmal machen, da dann der Altersunterschied und somit die Phase der Entwicklung der Kinder nicht so hoch differiert.


    Was mich wirklich überrascht hat war, dass es in Nürnberg ein Gymnasium ohne Notengebung bis zur 9.? Klasse gibt. Find ich super!
    Und das auch noch mitten in Bayern :kicher
    Dass man am besten lernt durch "learning by doing" weiss auch jeder (oder etwa nicht?) - damit ist nachhaltiges Lernen durch die gemachte Erfahrung auch gegeben, was auch durch Projektarbeit vorgeschlagen wurde. Auch Rechnen kann man mit "Tun" verbinden.


    Tja und der Brecher war die Abiturientin (Abi 2010), die das Prozentrechnen nicht mehr auf dem Kasten hat. Eigentlich gehörte die mal gefragt, was überhaupt noch hängen geblieben ist. Soviel zum Thema nachhaltiges Lernen. Da fällt mir nichts mehr ein. Aber noch schnell nen Hieb an die Waldorfschüler, die es ja ach so schwer haben später, weil sie keine Noten bekamen (stimmt ja übrigens nicht mal, ab der 9. gibts in der Tat Ziffernnoten). Und den staatlich anerkannten Abschluss haben die dann wo gewonnen? Mit dem sie dann jetzt studieren?
    Aber Hauptsache Abi mit 1,9. Ganz toll. Ne, also das war echt der Hit.


    Ich kann da nicht einen negativen Punkt sehen, an dem, was er gesagt hat.


    Das Problem ist halt, dass das System ein altes eingefahrenes Ding ist, die meisten Leute (Eltern) es nicht anders kennen und sich nicht auf anderes Denken und Tun einlassen können und mögen.
    Und die Eltern sich gerne über ihren Sprössling definieren.
    Und denen kommt dann so ein Philosphen-Typ mit neuen Ideen um das Schulsystem gerade recht :brille


    Ich finde, wenn man mal den Leistungsdruck in Lernspass umwandeln könnte, wäre schon viel gewonnen.


    Was hat übrigens möglichst hoher Schuldruck eigentlich mit der späteren Arbeitseinstellung zu tun?


    Ich wage zu behaupten (sagt meine Erfahrung), dass ein Abitur heutzutage im Niveau nur noch knapp über dem eines Realschulabschlusses vor 20 Jahren liegt; ein Realschulabschluss nur noch knapp über dem Niveau eines Hauptschulabschlusses aus dieser Zeit.
    Und warum ist das Niveau der Abschlüsse erheblich abgesackt? Meines Erachtens deshalb, weil das Lehrpersonal zuviel Rücksicht auf Schüler nehmen muss, die eigentlich nicht die Voraussetzungen mitbringen, aber trotzdem unbedingt - trotz Mangel an Leistungsfähigkeit - Sekundarabschluss oder Abitur machen sollen.


    Na ja, Gymnasium hat wirklich sehr gelitten, das denke ich auch, aber hierzulande rennt ja die Hälfte jeder Klasse aufs Gymnasium. Es war halt früher mehr so das Ding, dass da die späteren Akademiker ausgebildet wurden. Denn früher hat man hauptsächlich nach dem Abi auch studiert. Ich hab den Eindruck, dass das bei vielen gar nicht erst in Erwägung gezogen wird.. ich weiss ja nicht.....sehr befremdlich das Ganze.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Ich sehe das ganz ähnlich wie Du! Ich habe damals mein Abiturwissen mit dem meiner Freunde (5 Jahre älter) verglichen und war eigentlich schockiert. Im Abi ne 2 und alles was wir können mußten, war der Grundwortschatz !!!


    Davon mal abgesehen würde es schon helfen, wenn die Bücher nicht von Bundesland zu Bundesland verschieden wären und jährlich neu aufgelegt würden und man von Westland nach Sonthofen, von Görlitz nach Heinsberg ziehen könnte, ohne daß der Stoff ein vollkommen anderer ist.


  • Kinder brauchen keine Noten, Eltern scheinbar aber schon. Das ist für die Eltern extrem wichtig sogar. Sieht man auch an manchen Antworten hier.


    Du irrst, auch Kinder brauchen Noten, denn sich wollen sich messen und wissen wo sie stehen. Die Krux ist, dass über 90% der Eltern und Schüler Lernstandsbeurteilungen gar nicht verstehen. Wenn ich da reinschreibe "Kind kann im Zahlenraum bis 10 Addition und Subtraktion in einem akzeptablen Zeitrahmen fast immer richtig erledigen" denken die, ihr Kind sei hochbegabt, weil natürlich nicht geschrieben wird, dass wir schon im Zahlenraum bis 100 inkl. Multiplikation und Division rechnen. Eine Zensur sagt klar "ausgezeichnet" oder "mangelhaft".


    Zitat

    Dass man am besten lernt durch "learning by doing" weiss auch jeder (oder etwa nicht?) - damit ist nachhaltiges Lernen durch die gemachte Erfahrung auch gegeben, was auch durch Projektarbeit vorgeschlagen wurde. Auch Rechnen kann man mit "Tun" verbinden.


    Ich finde, wenn man mal den Leistungsdruck in Lernspass umwandeln könnte, wäre schon viel gewonnen.


    Weißt du, die meisten Lehrer tun genau das trotz der katastrophalen Bedingungen täglich in ihrem Job. Aber dann wird sich ja wieder beklagt, dass man ständig Geld für Exkursionen, Projekte o.ä. zahlen soll.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • denn sich wollen sich messen und wissen wo sie stehen.


    Was Ziffernnoten betrifft weiss das jeder selber wo er/sie steht, weil man das selber ausrechnen kann und weiss, wie die Note zustande kommt.
    Es geht aber darum, ob es wichtig ist, wenn man in Deutsch z.B. auf einer 2 oder einer 5 steht. Wichtig ist doch nur, dass man weiss, was man kann und was (noch) nicht. Und das wissen Kinder auch ohne einer Zahl. Ausserdem ist das alles tagesformabhängig mit der Benoterei. Und es kann ja nicht sein, dass ein Schüler als schlecht befunden wird, nur weil er z.B. Prüfungsangst hat und den Stoff, den er kann, nicht aufs Papier bringt. Wie oft hört man sowas? "Er kann es, aber beim Test macht er es falsch oder hat ein Brett vor dem Kopf". So läuft das spätere Leben nicht! Wichtig ist, was man im Kopf hat! Und gute Lehrer wissen auch, was der Schüler im Kopf hat. Und die Eltern wissen das auch.
    Viele Schüler sind mündlich gut - schriftlich spiegelt das sich oft nicht wider oder nur minimal. Und der Schwerpunkt der Benotung liegt ja immer noch auf dem schriftlichen....das kann nicht sein.

    Ich kann mir vorstellen, dass es für gute Schüler - aber auch nur für gute Schüler eine Motivation darstellen kann. Da gehts dann aber ums Ego und um die Denke, wer ist besser als der andere. Gift für die Klasse! Schwächere Schüler lernen sehr gut auch von anderen stärkeren Schülern (die dann besonders motiviert den Lehrer machen).


    Wie gesagt für die Eltern sind Noten enorm wichtig - die wollen sich nämlich messen. Wenn ich da manchen Gesprächen folge, weiss ich manchmal nicht, ob ich lachen oder weinen soll.
    Und diese Denke geben diese Eltern ihren Kinder mit - ganz automatisch.


    Wenn ich da reinschreibe "Kind kann im Zahlenraum bis 10 Addition und Subtraktion in einem akzeptablen Zeitrahmen fast immer richtig erledigen" denken die, ihr Kind sei hochbegabt, weil natürlich nicht geschrieben wird, dass wir schon im Zahlenraum bis 100 inkl. Multiplikation und Division rechnen.


    Das ist ja wieder lustig. Und warum wird das "natürlich" nicht geschrieben? Weil eine 5 im Zeugnis besser aussieht? Was wurde da VORHER mit den Eltern kommuniziert? Also das müssen die doch wissen...


    Abgesehen davon, dass dieser Schüler hierzulande schon längst auf der Förderschule wäre bei so einem gravierenden Unterschied, darf das soweit erst gar nicht kommen - in diesem Schulsystem, von dem wir reden, hat dieser Schüler bereits verloren. Da müsste der Schüler viel früher gefördert werden.


    Weißt du, die meisten Lehrer tun genau das trotz der katastrophalen Bedingungen täglich in ihrem Job. Aber dann wird sich ja wieder beklagt, dass man ständig Geld für Exkursionen, Projekte o.ä. zahlen soll.


    Die Eltern beschweren sich echt darüber?


    Ich habe durchaus Hochachtung von Lehrern allgmein. Nur viele habens halt mit Kindern nicht. Gerade an den Grundschulen finde ich es katastrophal, was man so hört. Ich persönlich erwarte einfach auch von einem Pädagogen nicht nur, dass er Lernstoff vermittelt. Mein Kind geht täglich mehrere Stunden zur Schule und ist noch im Grundschulalter. Da muss der Lehrer auch erziehungstechnisch ran. Ganz klar.


    Warum beklagen Eltern sich überhaupt, wenn Kindern praktisch! was vermittelt wird? Da ist doch ein Widerspruch. Nen höchst möglichen Bildungsabschluss reindrücken auf der einen Seite, aber dann nix zahlen wollen, wenn nachhaltig was vermittelt werden soll.


    Gute nachhaltige Bildung kostet halt auch in Deutschland was. Das ist mit allem so. Wenn man Qualität will, muss man dafür bezahlen. Und ich rede nicht nur vom Kopiergeld.


    Kann sich nicht jeder leisten, klar. Aber da muss dann der Staat eingreifen und seine Schule reformieren. Mehr Investition für Bildung. Für NACHHALTIGE Bildung. Aber das will ja der Staat auch nicht...


    Drum gehört dringend was gemacht!

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • - Wenn ein Kind in einem Vokabeltest 7 von 10 Wörtern falsch macht, dann ist das eben eine 6, bei null Fehlern eine 1. Wo ist das Problem, wenn man das auch so unter den Test schreibt. Das Kind weiß dann, dass beim nächsten Mal eben Vokabeln lernen muss.


    Das ist viel klarer als ein "Das Kind hat bereits für 3 Vokabeln die richtige Übersetzung gefunden und war bei zwei weiteren von der Lösung nicht weit entfernt. Hier sollte das Kind weiter ansetzen, um in Zukunft einen noch besseren Zugang zur persönlichen Sprachentwicklung in Französisch zu haben, für die es in der Gruppenarbeit bereits immer häufiger zeigen konnte, dass sich bei ihm die persönlichen Voraussetzungen zunehmend entwickeln."


    - Es gibt viele Bereiche, in denen erstaunlicherweise eine Angabe in einer Zahlenskala viel aussagekräftiger ist, als ein wortreiche Lyrik.


    So fragt man beispielsweise in der Medizin zur Schmerzintensität, ein Patient solle auf einer Skala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (stärkstmöglicher Schmerz) die Schmerzstärke angeben, oder das Maß der Anstrengung unter Belastung oder auch in der Psychologie der Grad der Beeinträchtigung. usw. Das funktioniert erstaunlich gut.


    Solche Skalen erlauben einem Außenstehenden aber vor allem viel besser, einen Krankheitsverlauf oder die Wirksamkeit eines Medikaments oder einer Maßnahme einzuschätzen und vergleichend zu bewerten. Wortreiche Umschreibungen sind viel ungenauer, unzuverlässiger und in der Interpretation viel subjektiver und damit willkürlicher und fehlerhafter als die klaren Zahlen.


    - Eine möglichst objektive Einschätzung der eigenen Leistung ist eine wichtige Rückmeldung für ein Kind, das später einmal in einen Beruf hineinwachstn sollte, in dem es nicht nur Spaß hat, sondern die dafür nötige Leistung auch realistisch bringen kann. Ein Kind mit Dyskalkulie darf ruhig auch lernen, dass es nicht unbedingt Wirtschaftsmathematiker werden sollte.


    Wer allerdings ein Schulsystem wünscht, in dem Leistung überhaupt nicht mehr objektiv, ehrlich und verständlich bewertet wird, weil in allen Fächern immer nur noch eine wortreich positiv umschreibende Gesamtwürdigung der Persönlichkeit eines Kindes in lyrischer Form abgegeben werden darf, der will tatsächlich etwas, das ich so eben nicht möchte.

  • Also al jemand mit Hochbegabten Kind und der damit unter dem jetztigen System "leidet" hat die Sendung verfolgt und ich muss sagen. Ich fand die Idee vom neuen System sehr interessat. Im jetztigen System ist es leider einfacher wenn man "dumme" Kinder hat als wenn man "schlaue Kinder" hat. Und das obwohl wir schon im Montessori System sind.

  • 1. ich verstehe nicht, was an Bildungsaufgaben gespart werden sollte, wenn weniger Kinder zum Gymnasium gehen ?


    Ich weiß zwar gerade nicht, ob ich jetzt lachen oder weinen soll angesichts dieser Frage, aber ich beantworte sie trotzdem.
    Wenn du genau gelesen hast, wirst du nirgends sehen, dass ich von weniger Kindern gesprochen habe sondern von den Kindern die die Voraussetzungen mitbringen. Das müssen nicht zwangsläufig weniger sein. Es versauern auch viele Kinder auf einer HS oder RS, weil die Eltern sie nicht auf RS oder Gymnasium lassen. Es gibt tatsächlich Eltern, die "Angst" haben ihr Kind könnte ihnen irgendwo voraus sein, aber das ist ein anderes Thema.
    Fakt ist: Wenn in einer Klasse nur "willige" und den Ansprüchen gewachsene Kinder sind kann ein ganz anderes Lerntempo angelegt werden, als wenn 50% Bremser dabei sind. Ich muss sicher nicht vorrechnen, dass und wieviel Zeit man dann spart (die für weitergehende Themen genutzt werden kann), wenn man statt alles 4-5mal zu erklären es nur 1-2mal tun muss.
    Ergo: In der gleichen Zeit kann mehr Wissen vermittelt werden oder ein gegebenes Maß tiefergehend. Sollten es tatsächlich weniger Kinder in der entsprechenden Schulform sein kann man entweder mit dem gleichen finanziellen Aufwand mehr erreichen und damit das Niveau erhöhen oder das gleiche Niveau kostengünstiger halten.


    2. Bei den wenigsten Kindern lässt sich nach Abschluss der Grundschulzeit verlässlich einschätzen, ob sie für Realschule oder Gymnasium geeignet sind.


    Wohl war. Aber warum geht ein großer Teil dann unmittelbar zum Gymnasium?
    Bei mir hieß es damals nach der GS ich wäre zunächst einmal sicher besser auf der HS aufgehoben und wenn ich mich gut mache wäre ab der 7. dann auch RS drin. Da ich gerne zur RS wollte kannst du verstärkt davon ausgehen, dann ich auf der HS mein bestes gegeben habe um dieses Ziel zu erreichen. Ich war nicht blöd, aber Gymnasium wäre seinerzeit nichts für mich gewesen. Später habe ich dann trotzdem mein Fachabi gemacht.
    Bei uns in RLP ist es heute so, dass die 5. & 6. die Orientierungsstufe bilden. Danach werden die Empfehlungen ausgesprochen wobei aktuell ein Schnitt von 2,75 (!!!) genügt um gymnasiumtauglich zu sein. Bis 3,5 wird dann RS empfohlen und allen darüber HS.


    3. Mag sein, dass das Niveau des Gymnasiums gesunken ist. Was ist aber daran problematisch?


    Auch hier hast du wieder nur die Hälfte gelesen. Ich schrieb, dass das Niveau aller Schulabschlüsse deutlich gesunken ist. Und zu was das automatisch führt, führen musste habe ich da schon mal beschrieben.


    Tja und der Brecher war die Abiturientin (Abi 2010), die das Prozentrechnen nicht mehr auf dem Kasten hat. Eigentlich gehörte die mal gefragt, was überhaupt noch hängen geblieben ist.


    Sag ich doch: Das Niveau ist unterirdisch.
    Von einem Abiturienten erwarte ich, dass ich den nachts um 3 wach mache und er kann mir 5% von 38 aus dem FF beantworten. Ein Realschüler muss das vielleicht erst nach dem Frühstück können...


    Davon mal abgesehen würde es schon helfen, wenn die Bücher nicht von Bundesland zu Bundesland verschieden wären und jährlich neu aufgelegt würden und man von Westland nach Sonthofen, von Görlitz nach Heinsberg ziehen könnte, ohne daß der Stoff ein vollkommen anderer ist.


    Ganz meine Meinung. Von Arbeitnehmern/Eltern wird heute erwartet, dass sie zumindest einigermaßen mobil sind um einen Arbeitsplatz zu haben. Dummerweise gehören zu denen auch Kinder. Die haben dann dummerweise ganz schnell ein Problem, wenn ein Umzug über Ländergrenzen hinweg stattfinden muss.
    Auf lange Sicht müssen die Lehrpläne und Schulsysteme der Länder zwingend vereinheitlicht werden. Für den Anfang würde es schon mal genügen die jeweiligen Abschlussprüfungen zu vereinheitlichen.


    Wenn ich da reinschreibe "Kind kann im Zahlenraum bis 10 Addition und Subtraktion in einem akzeptablen Zeitrahmen fast immer richtig erledigen" denken die, ihr Kind sei hochbegabt, weil natürlich nicht geschrieben wird, dass wir schon im Zahlenraum bis 100 inkl. Multiplikation und Division rechnen.


    Warum kannst du nicht ergänzen "gefordert wäre der Zahlenraum bis 100"


    Was Ziffernnoten betrifft weiss das jeder selber wo er/sie steht, weil man das selber ausrechnen kann und weiss, wie die Note zustande kommt.


    Und warum kann das jeder ausrechnen? Weil es unter jeder Arbeit eine entsprechende Note und nicht nur ein paar vielsagende Sätze gibt. Das Problem an den schriftlichen Beurteilungen ist die Interpretierbarkeit. Der eine versteht es so der andere so. Kennen wir alle von Arbeitszeugnissen.


    weil er z.B. Prüfungsangst hat und den Stoff, den er kann, nicht aufs Papier bringt. Wie oft hört man sowas?


    Wahrscheinlich öfter als es den Tatsachen entspricht. Angebliche Prüfungsangst gehört m.E. zu den Lieblingausreden derer die nicht gelernt haben. "Morgens wusste ich noch alles und dann war es weg." Ich bin ehrlich: Auch ich habe das nicht nur einmal so gemacht.


    Viele Schüler sind mündlich gut - schriftlich spiegelt das sich oft nicht wider oder nur minimal. Und der Schwerpunkt der Benotung liegt ja immer noch auf dem schriftlichen....das kann nicht sein.


    Wer etwas mündlich erklären kann, der kann es auch schriftlich. Kann er es mündlich nur deshalb, weil der der vorne quasselt (oder der Banknachbar) immer wieder Hilfestellung gibt, dann kann er es halt nicht. Wenn es dann bei einem der es wirklich kann daran hapert das zu Papier zu bringen, dann muss derjenige das üben.


    Schwächere Schüler lernen sehr gut auch von anderen stärkeren Schülern (die dann besonders motiviert den Lehrer machen).


    Sagst du. Oftmals bringen aber auch die schwächeren Schüler die eigentlich stärkeren dazu absichtlich weniger oder nichts zu machen, weil die Schwächeren sich zusammentun und die Stärkeren als Streber brandmarken.


    Da ist doch ein Widerspruch. Nen höchst möglichen Bildungsabschluss reindrücken auf der einen Seite, aber dann nix zahlen wollen, wenn nachhaltig was vermittelt werden soll.
    Gute nachhaltige Bildung kostet halt auch in Deutschland was. Das ist mit allem so. Wenn man Qualität will, muss man dafür bezahlen. Und ich rede nicht nur vom Kopiergeld.


    Jetzt kommt bestimmt gleich jemand und sagt "Man muss es sich auch leisten können"


    Kann sich nicht jeder leisten, klar. Aber da muss dann der Staat eingreifen und seine Schule reformieren. Mehr Investition für Bildung. Für NACHHALTIGE Bildung. Aber das will ja der Staat auch nicht.


    Upps. Hast du schon selbst gemacht.
    Soweit ich mich erinnere hat der Staat da in Form des "Bildungs- und Teilhabepakets nachgebessert".

  • ich war selbst auf verschiedenen schulen, am längsten auf einer solchen reformpädagogischen schule (laborschule bielefeld), aber auch drei jahre auf der realschule.


    aus eigener erfahrung kann ich sagen: nein, noten waren für mich nicht nötig. sowohl für mich selbst als auch für meine eltern war die halbjährliche, ausführliche beurteilung in jedem fach eine viel bessere herangehensweise, defizite wurden ebenso wie stärken deutlich früher erkannt und wir konnten entsprechend entgegen wirken oder fördern. und die befürchtung, lehrer könnten damit zu subjektiv bewerten, kann ich zwar nachvollziehen, widerspreche dem aber trotzdem: die lehrer mit beurteilungssystem müssen sich sehr viel intensiver mit den fortschritten jedes enzelnen kindes auseinandersetzen. da reicht es nicht zu sagen "ali konnte von anfang an nicht richtig deutsch, schriftlich erst recht nicht also nur ein mangelhaft". es wird nicht nur der aktuelle stand im vergleich mit den anderen bewertet, sondern vielmehr geschaut, welche entwicklung stattgefunden hat. und die lehrer können eben nicht infach ne schlechte note reinwürgen, wenn ein kind ihnen unsympathisch ist und dankenswerterweise auch noch schriftlich schlechte noten hat. sie müssen ihre kritik viel genauer begründen.


    wenn dort nach 2 klausuren im halbjahr nur die note befriedigend steht, weiß ich doch gar nicht, was genau ich noch dringend üben muss, noch viel weniger meine eltern.vielleicht hab ich einen aufgabenbereich noch nicht richtig verstanden, vielleicht waren mir aber auch nur meine freunde wichtiger und ich hab durch privatgespräche viel gestört. viel genauer ist da eine formulierung wie "deine rechtschreibung ist vorbildlich, aber gestalte doch deine satzanfänge in aufsätzen noch etwas spannender" oder etwas in der art. eine note war für mich immer sehr negativ behaftet, denn alles unter eins bedeutete ja, das ich das ideal nicht erreicht hab. das erzeugt meines erachtens nach auch bei jedem kind irgendwann einen unterschwelligen druck, der die lernfreude beeinträchtigt.


    zu den altersgemischten klassen kann ich der befürchtung, die älteren seien benachteiligt nur widersprechen: zu meiner zeit waren in der schule leider nur die klassen 0, 1 und 2 zusammen im unterricht (schule ging ab 5 los), heute erstreckt sich die mischung bis zur 10.
    die großen haben mit den kleineren geübt und erklärt, dass die kleinen davon profitieren ist also klar. gleichzeitig haben damit aber auch die großen den stoff viel mehr verinnerlicht, weil sie sich viel intensiver damit auseinandergesetzt haben, als einfach nur die aufgaben zu lösen und wegzulegen. -ich kann mich beispielsweise noch genau an mein diktatheft aus der 3. klasse erinnern und welchen fehler ich dort im letzten diktat gemacht habe. und ich kann über die beurteilungen noch heute genau nachvollziehen, wann ich welche entwicklungsschritte in welchem fach gemacht habe. ich kann teilweise sogar noch rekonstruieren, welche themen mich dort besonders berührt haben oder was an privatem trouble vielleicht für lerneinbrüche gesorgt hat. den stoff aus der realschule (8.-10. klasse) hab ich dagegen völlig vergessen, weil ich nur für die klausuren gelernt habe. und die noten sagen mir heute gar nichts mehr.


    und für mich steht ganz klar fest: mein kind soll auch auf eine reformpädagogische schule gehen, sie ist dort bereits angemeldet für 2014 und ich hoffe, auch tatsächlich einen der wenigen, begehrten plätze für sie zu bekommen.


    fähigkeiten wie im team zu arbeiten, sich ganzheitlich mit lerninhalten auseinanderzusetzen, innerhalb der eigenen interessen und fähigkeiten einen eigenen zugang zu themen zu finden und sich eine eigene meinung zu bilden kommen zu kurz in den regelschulen. lehrer nicht nur als anstrengende autorität sondern vor allem als unterstützng und förderer wahrzunehmen ebenfalls.
    ca. 60-70% der abgänger von dieser schule (endet dort leider nach klasse 10) machen übrigens danach ihr abi und studieren. und vielen fällt das studium deutlich leichter als ehemaligen regelschülern, weil sie schon viel früher das selbständige lernen gelernt haben.


    und abschließend: der anteil an "schulversagern" liegt bei regelschulen nach meinen erfahrungen deutlich höher als an solchen "besonderen schulen", wenngleich es natürlich auch dort einige gibt. ich kenne jedenfalls sehr viele, die an einer regelschule einfach durchgerutscht sind und weit bessere abschlüsse hätten erzielen können, wenn frühzeitiger stärken genutzt und defizite bearbeitet worden wären, wenn die freude am lernen gefördert worden wäre statt sie zu ersticken mit wettkampf und disziplinierung. das ist nur an einer regelschule mit einheitlichen bewertungskriterien schlecht möglich.

  • Es geht aber darum, ob es wichtig ist, wenn man in Deutsch z.B. auf einer 2 oder einer 5 steht. Wichtig ist doch nur, dass man weiss, was man kann und was (noch) nicht. Und das wissen Kinder auch ohne einer Zahl. Ausserdem ist das alles tagesformabhängig mit der Benoterei. Und es kann ja nicht sein, dass ein Schüler als schlecht befunden wird, nur weil er z.B. Prüfungsangst hat und den Stoff, den er kann, nicht aufs Papier bringt. Wie oft hört man sowas? "Er kann es, aber beim Test macht er es falsch oder hat ein Brett vor dem Kopf". So läuft das spätere Leben nicht! Wichtig ist, was man im Kopf hat! Und gute Lehrer wissen auch, was der Schüler im Kopf hat. Und die Eltern wissen das auch.
    Viele Schüler sind mündlich gut - schriftlich spiegelt das sich oft nicht wider oder nur minimal. Und der Schwerpunkt der Benotung liegt ja immer noch auf dem schriftlichen....das kann nicht sein.


    Hier liegst du leider falsch. Die Wichtung mündlich - schriftlich liegt in allen Fächern mindestens bei 50:50, oft sogar bei 60:40, nämlich in Sprachen (womit wir bei den lieben Vokabeln wären) und in Fächern, in denen pro Halbjahr nur eine Klassenarbeit geschrieben wird. Sicher mag eine schriftliche Leistung u.U. tagesformabhängig sein. Aber ist es richtig, damit alles zu entschuldigen? "Ach, Herr Becker, warum haben sie heute ihr Tennismatch verloren?" - "Ich hatte einen schlechten Tag." Das geht einmal, vielleicht zweimal, ab dann wird es auffällig und ist nicht mehr ernst zu nehmen. Und du kannst sicher sein, dass Lehrer sehr wohl unterscheiden können, welchen Kindern mündliche Leistungen mehr liegen als schriftliche und andersrum. Zeugniszensuren werden nicht errechnet, da spielt eine pädagogische Komponente eine nicht zu vernachlässigende Rolle bei.



    Das ist ja wieder lustig. Und warum wird das "natürlich" nicht geschrieben? Weil eine 5 im Zeugnis besser aussieht? Was wurde da VORHER mit den Eltern kommuniziert? Also das müssen die doch wissen...


    Eine 5 wird auch in einem bildungsfernen Elternhaus verstanden. Außerdem ist es Erlass, dass in einem Zeugnis alles so positiv wie möglich ausgedrückt werden muss. Was glaubst du, was ich hinschreiben muss, wenn ich einem Schüler eine Note schlechter als C in Arbeitsverhalten gebe? "Schüler X ist faul und macht keine Hausaufgaben" darf ich nicht schreiben. Also formuliere ich: "X muss sich bemühen, seine Hausaufgaben regelmäßiger zu machen." Aha. Die Botschaft, die bei den Eltern ankommt: Unser Kind hat ein paarmal die Hausaufgaben nicht gemacht. Ist ja nicht schlimm. Elterngespräch? "Sie müssen verstehen, Frau Kaj, mein Kind hat Pubertät." (O-Ton eines Vaters)


    Zitat

    Da muss der Lehrer auch erziehungstechnisch ran. Ganz klar.


    Und welchen Beitrag leisten hier die Eltern? Ich habe letztens meine Fünftklässler gefragt, wer von ihnen zu Hause von den Eltern schonmal gehört hat, dass Lehrer doof seien. Es haben sich fast alle gemeldet. Wie geht das zusammen? Wie soll ich erziehen, wenn sich zu Hause beklagt wird und mir die Eltern dann in den Rücken fallen? DAS kann auch eine massive Umstrukturierung von Schule nicht ändern. Davon abgesehen, will kein Politiker das Geld dafür in die Hand nehmen.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Was glaubst du, was ich hinschreiben muss, wenn ich einem Schüler eine Note schlechter als C in Arbeitsverhalten gebe? "Schüler X ist faul und macht keine Hausaufgaben" darf ich nicht schreiben. Also formuliere ich: "X muss sich bemühen, seine Hausaufgaben regelmäßiger zu machen." Aha. Die Botschaft, die bei den Eltern ankommt: Unser Kind hat ein paarmal die Hausaufgaben nicht gemacht.


    X bemüht sich stets den Anforderungen gerecht zu werden und ist im Kreise seiner Mitschüler anerkannt :lgh

  • So fragt man beispielsweise in der Medizin zur Schmerzintensität, ein Patient solle auf einer Skala von 0 (kein Schmerz) bis 10 (stärkstmöglicher Schmerz) die Schmerzstärke angeben, oder das Maß der Anstrengung unter Belastung oder auch in der Psychologie der Grad der Beeinträchtigung. usw. Das funktioniert erstaunlich gut.


    Wir denken da anders, gel?
    Das Grundproblem ist denke ich, dass ich Schule nicht nur als reine Stoffvermittlungsanstalt sehe. Da ist ein Kind, das sich nicht nur geistig entwickelt - sondern auch körperlich und seelisch. Und alles muss gefördert und begleitet werden - von den Eltern, von den Lehrern und anderen. Aber nur der Geist (= Leistung) wird gefördert. Und das mag ich so nicht. Das ist mir zu wenig. Wie gesagt, mein Kind ist mehrere Stunden jeden Tag in der Schule. Da bedarf es noch anderes - ja, und manchmal sogar wichtigeres als Stoffvermittlung. Das hab ich vom Kindergarten erwartet (komischerweise tun das da dann alle Eltern, aber sowie Kind eingeschult ist, scheint das alles nicht mehr wichtig zu sein und die Klappe fällt - von heute auf morgen) und das erwarte ich auch von der Schule.


    Warum werden Kinder mürbe gemacht, weil sie im Zeugnis zwei 5-er stehen haben, bleiben sitzen, wiederholen das Jahr und in der nächsten Jahrgangsstufe haben sie wieder Defizite in den gleichen Fächern, OBWOHL sie in anderen Fächern echt gut sind? Zählt ja aber nicht, weil zwei 5er im Zeugnis. Da ist der Schüler halt schwach. Na und? Es gibt doch nicht nur 3 Schulfächer! Das kann man einfach nicht erzwingen. Warum muss der Schüler ggf. von der Realschule auf die Hauptschule letztenendes, weil er Chemie nicht blickte und in Bio zu faul zu lernen war (auswendig hätte ja durchaus gereicht), weil es ihn einfach nicht interessierte? Gekrönt noch mit einem Biolehrer, den er nicht versteht und/oder nicht leiden kann?
    Kann man nicht die Schwächen auch mal so nehmen wie sie sind? Muss da immer dran rumgedoktert werden?


    Die Stärken werden überhaupt nicht gesehen und da wird und kann ja dann gar keine Rücksicht drauf genommen werden, weil die zwei 5er drinstehen.


    Weisst jetzt, was ich meine?
    Ich habe keine Antipathie gegen Zahlen. Die haben schon durchaus ihre Daseinsberechtigung finde ich. ;)
    Aber nicht in Form von Bewertungsersatz. Manche Dinge kann man nicht in Zahlen ausdrücken, da bedarf es direkter und klarer, ehrlicher Wort. Und die müssen nicht lang und lyrisch schon gar nicht sein. Sie müssen unmissverständlich sein!


    - Eine möglichst objektive Einschätzung der eigenen Leistung ist eine wichtige Rückmeldung für ein Kind, das später einmal in einen Beruf hineinwachstn sollte, in dem es nicht nur Spaß hat, sondern die dafür nötige Leistung auch realistisch bringen kann. Ein Kind mit Dyskalkulie darf ruhig auch lernen, dass es nicht unbedingt Wirtschaftsmathematiker werden sollte.


    Das braucht das doch nicht lernen! Das wird dem Kind auch ohne Note nicht einfallen..... Die sind doch nicht doof!
    Ausserdem hab ich nie gesagt, dass es keiner Rückmeldung bedarf. Ein Fehler ist nunmal ein Fehler. Aber es braucht keine Note dafür von1-6.


    Wer allerdings ein Schulsystem wünscht, in dem Leistung überhaupt nicht mehr objektiv, ehrlich und verständlich bewertet wird, weil in allen Fächern immer nur noch eine wortreich positiv umschreibende Gesamtwürdigung der Persönlichkeit eines Kindes in lyrischer Form abgegeben werden darf, der will tatsächlich etwas, das ich so eben nicht möchte.


    Ehrlich muss es zugehen. Und ehrlich darf es ja schon nicht sein scheinbar, weil durch Erlass XY nicht zugelassen. Lach. Aber die "ehrliche" 6 die ist dann zugelassen. Sorry, aber ich find das echt lächerlich....


    Wie soll ich erziehen, wenn sich zu Hause beklagt wird und mir die Eltern dann in den Rücken fallen?


    Klar. Das geht dann nicht. Drum sollten nicht nur die Kinder nahe an der Schule und am Lehrer sein, sondern auch die Eltern. Aber so ist das System ja auch gar nicht aufgebaut. Und ich glaube fast, nichtmal erwünscht.
    DIESE Eltern stehen eben NICHT hinter der Schule und dem System. Die Eltern sind ewig weit weg von der Schule. Und das ist das Problem. Kommunikation gleich Null.
    Weisst, mir ging schon die Art und Weise von Elternabenden auf den Kecks....was wird einem da in 10 Minuten-Takt gesagt: das geht, das geht nicht - und tschüss. Der nächste bitte...Das reicht doch nicht. Und wenn man extra zur Sprechstunde kam, weil man merkt, da läufts doch was quer wird man von der auch noch blöd angeschaut... ne danke.


    Die meisten Eltern jammern lieber rum. Wenns blöd läuft nochmal 20 Jahre.
    Aber wenn dann einer kommt und hat Ideen, geht das auch wieder nicht - der spinnt ja.... so ist das doch, oder? Da lässt man sich gar nicht erst drauf ein. Und denkt mal drüber nach. Keine Note = ganz schlecht. Patsch - schon vom Tisch. Das regt mich so auf!
    Weil man sich scheinbar lieber im gleichen dreckigen Schlamm suhlt, anstatt mal für andere Denke offen zu sein.


    Lass mich raten, von Eltern von guten Schülern hörst das aber nicht oder?


    X bemüht sich stets den Anforderungen gerecht zu werden und ist im Kreise seiner Mitschüler anerkannt :lgh


    Warum muss da gleich wieder übertrieben werden? Wenn einer die Hausaufgaben öfters nicht macht, muss er halt nachsitzen. Aber das ist ja auch nicht mehr "in".


    Du beschwerst Dich selber über die Abwertung des Abis (woher kommt das?) - aber anders machen oder andere Ideen zulassen und überdenken geht auch nicht oder? Das geht dann doch zu weit.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • 3erpapa,


    wenn du meinst, dass ein Kind nur dann berechtigt zum Gymnasium gehen soll, wenn es sehr schnell eine Matheaufgabe lösen kann, ist das deine persönliche Meinung. Meine nicht.


    Warum möchten so viele Eltern, dass ihre Kinder zum Gymnasium gehen? Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten: Sie wollen, dass ihr Kind Aussicht auf einen Beruf hat, der dem Kind liegt.
    Wenn ein Kind zum Beispiel weniger begabt in naturwissenschaftlichen Fächern ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht vielleicht zum Beispiel ein ganz toller Grundschullehrer werden kann- dazu ist aber bekanntlich ein Studium notwendig.
    Und: Du schreibst, dass schlechtere Schüler das Niveau runterziehen. Eigentlich ist es aber so, dass -so wie jetzt Unterricht stattfindet- weder den leistungschwächeren Schülern, noch den besonders Begabten gerecht wird.

  • Ich habe letztens meine Fünftklässler gefragt, wer von ihnen zu Hause von den Eltern schonmal gehört hat, dass Lehrer doof seien. Es haben sich fast alle gemeldet.


    ein bisschen anders kenne ich die frage auch. ich habe mich einmal sehr lange mit einem befreundeten pädagogen unterhalten. der stellte beim gespräch mit fremden leuten gerne die frage, wieviele gute lehrer sie (subjektiv eingeschätzt) im laufe ihrer schulzeit hatten. diese menschen waren alle erwachsen, haben für sich also nicht nur nach sympathie oder antipathie resümiert, sondern auch nach kriterien wie lehrmethoden und leistungsbewertung. laut seiner aussage mir gegenüber, gab es nur sehr wenige, die mehr als zwei lehrer rückwirkend als akzeptabel eingestuft haben, gute lehrer waren noch seltener.


    vielleicht ist es zeit, umzudenken und den beruf lehrer neu zu definieren. vielleicht ist das gerade eine folge des bisherigen systems, dass lehrer eher als gegner wahrgenommen werden..
    ehrlich, ich war als kind schon manchmal richtig genervt davon, wie GUT sich meine eltern mit meinen lehrern verstanden haben, denn wenn die mal wieder bei uns zuhause zum kartenspielen und wein trinken zusammensaßen, fühlte ich mich schon etwas beobachtet ;)


    aber noch heute, ungefähr 25 jahre nach meinem ersten schuljahr, habe ich kontakt zu meiner ersten lehrerin und schätze sie als einen menschen, von dem ich viel gelernt habe. ganz ohne noten ;)

  • wenn du meinst, dass ein Kind nur dann berechtigt zum Gymnasium gehen soll, wenn es sehr schnell eine Matheaufgabe lösen kann, ist das deine persönliche Meinung. Meine nicht.


    Mannomannomann
    Das war lediglich ein Beispiel. Ich hätte auch schreiben können "unregelmäßige englische Verben konjugieren" oder "Alle Hauptgruppen des Periodensystems benennen" oder "Den Aufbau einer Zelle erklären". Wie kann man sich nur so an Beispielen aufhängen.
    Ich gelobe aber Besserung und werde extra für dich zukünftig ein Beispiel aus jedem Schulfach aufführen.


    Warum möchten so viele Eltern, dass ihre Kinder zum Gymnasium gehen? Die Frage kannst du dir wohl selbst beantworten: Sie wollen, dass ihr Kind Aussicht auf einen Beruf hat, der dem Kind liegt.


    Ein Beruf der dem Kind liegt hängt nicht zwangsläufig an einem Abitur. Was dem Kind liegt weiß das Kind in vielen Fällen noch nicht einmal wenn die Schule kurz vorm Abschluss steht.
    Es ist niemandem geholfen einen HS-Kandidaten mit aller Gewalt auf RS oder G durchzudrücken nur weil sich jemand in den Kopf gesetzt hat "Mein Kind soll mal Abi machen."


    Wenn ein Kind zum Beispiel weniger begabt in naturwissenschaftlichen Fächern ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht vielleicht zum Beispiel ein ganz toller Grundschullehrer werden kann- dazu ist aber bekanntlich ein Studium notwendig.


    Stimmt.
    Um ein Abitur zu erreichen ist es aber nunmal notwendig die dazugehörigen Fächer mit dem notwendigen Notenschnitt zu durchlaufen. Und wer es mit Naturwissenschaften nicht so hat kann ja den sprachlichen Zweig machen. Oder auch umgekehrt.
    Jemand der Medizin studieren will wird zwangsläufig durch Latein durch müssen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.

  • Ersteinmal sind ja nicht alle Schüler entweder Gut oder Schlecht sondern die Schüler haben unterschiedliche Stärken und schwächen von daher ist es schon mal unsinnig generell zwischen guten und Schlechten Schüler zu Selektieren und vorallen nicht mit 10 Jahren.
    Viel Sinnvoller ist es die Schüler dann entsprechend ihren fähigkeiten zu Fördern das kann zb durch Kurse geschehen. daneben sollte es so sein das Starke Schüler die möglichkeit haben den schwächeren zu helfen auch wieder den persönlichen fähigkeiten entsprechend


    Auserdem und das kann man an verschieden stellen nachlesen wirkt sich Negativer Stress also druck durch Angst nicht dauerhaft positiv auf die Leistung aus sondern Negativ , das gilt im Übrigen auch fürs berufsleben auch dort erreicht man bessere ergebnisse wenn man
    Positive anreize setzt.
    Auch geselschaftpolitisch wäre es Sinnvoller eher das gemeinschaftgwfühl zu stärken als das Egoistische Konkurenz denken , man ist nämlich nicht nur besser wenn man besser ist sondern auch wenn die anderen Schlechter sind.

  • Ein Beruf der dem Kind liegt hängt nicht zwangsläufig an einem Abitur. Was dem Kind liegt weiß das Kind in vielen Fällen noch nicht einmal wenn die Schule kurz vorm Abschluss steht.


    Richtig. Und warum weiss der Jugendliche das eigentlich nicht?
    DIES ist noch mit die größte Katastrophe an allem, finde ich.
    Das ist oberstes Lernziel. Persönlichkeitsfindung. Was ist daraus geworden? Und das witzige und gleichzeitig traurige ist, dass das alles so als gegegeben hingenommen wird. Aber wundern darf man sich eigentlich nicht über die Anzahl der Studienabbrecher, Studienhopper, Ausbildungsabbrecher. Oder wundert man sich da etwa doch?


    Zitat von »Romi2008«
    Wenn ein Kind zum Beispiel weniger begabt in naturwissenschaftlichen Fächern ist, heißt das noch lange nicht, dass es nicht vielleicht zum Beispiel ein ganz toller Grundschullehrer werden kann- dazu ist aber bekanntlich ein Studium notwendig.


    Stimmt.
    Um ein Abitur zu erreichen ist es aber nunmal notwendig die dazugehörigen Fächer mit dem notwendigen Notenschnitt zu durchlaufen.


    Weil es NUNMAL irgendwer vor 100 Jahren beschloss. Dieser und jener Notendurchschnitt ist erforderlich. Ja, ist leider so. Aber ist das gut so?
    Ist jemand zwangsläufig ein guter Jurist der ein gutes Abi mal hatte?
    Und andersrum:
    Wäre (ist ja nicht möglich) ein ursprünglich "schwacher" Schüler keinesfalls ein guter Jurist?
    Worauf kommts als Jurist letztendlich an?


    Ich finde immer noch keinen einzigen Hinweis darauf, dass Schulnoten Einfluss auf die spätere Arbeitseinstellung hätten.
    Wenn jemand faul im Vokabel-Lernen war, heisst das nicht, dass er später ständig unpünktlich auf Arbeit erscheint und da auch nichts macht.
    Vielleicht wird er nie Englisch reden. Aber das braucht er vielleicht auch gar nicht.


    Dagegen verbauen Noten ganz vielen die Tür.

    Grüsse Tani :wink



    Du bist nicht das was Du sagst, sondern das was Du tust!

  • Aber nur der Geist (= Leistung) wird gefördert.


    :hae: So eine Schule habe ich noch nicht erlebt.


    Ich finde, es ist kindsgerecht, dass Kinder in der Schule etwas Inhaltliches lernen und sachliche Rückmeldung bekommen, ob sie den Stoff gelernt haben und anwenden können.

  • Weil es NUNMAL irgendwer vor 100 Jahren beschloss. Dieser und jener Notendurchschnitt ist erforderlich. Ja, ist leider so. Aber ist das gut so?


    Ja, ist es.
    Das Abitur - um dabei zu bleiben - ist die allgemeine Hochschulreife. Und von jemandem, der diese Qualifikation hat erwarte ich einfach, dass er gewisse Dinge gelernt hat und kann. Egal ob ihm das Spaß gemacht oder gefallen hat.
    Von jemandem mit Abitur darf ich bitteschön erwarten, dass er annähernd fehlerfrei einige Sätze (so richtig mit Haupt- und Nebensatz, Satzergänzung usw) formulieren kann und das ganze auch noch nach den geltenden Regeln, der Rechtschreibung, Gtrammatik und Zeichensetzung. Ich erwarte ebenfalls, dass derjenige - je nach Zweig - entweder mehrere Sprachen auf Schulniveau beherrscht oder aber sich in den Naturwissenschaften zurechtfindet.


    Da es hier aber nicht nur um Abitur sondern Schulsysteme allgemein geht soll nicht unerwähnt bleiben, dass ich (ebenso wie Arbeitgeber, Ausbilder, Dozenten, Professoren,...) an den jeweiligen Bildungsabschluss gewisse Anforderungen stelle. Alle diese Leute haben nämlich bei dem was nach der Schule kommt nicht die Zeit den vor ihnen sitzenden "Kindern" noch alle möglichen Grundlagen beibringen zu müssen.
    Wenn ich hier einem Azubi den Auftrag gebe irgendwelche Zahlen zusammenzustellen und statistisch auszuwerten, dann habe ich weder Zeit noch Lust vorher einen Ausflug in die Grundlagen der Statistik zu machen.
    Wenn ein Azubi hier irgendwas schreiben soll was u.U. nicht firmenintern bleibt, dann will ich mit dem nicht noch Ausdruck, Satzbau und Zeichensetzung durchgehen müssen.
    Und ebensowenig habe ich Lust noch mathematisches Grundwissen zu vermittelt, wenn ein Azubi ausrechnen soll wieviele Lkw benötigt werden um Materialmenge X in gegebener Zeit Y zu transportieren bei gegebener Zuladung Z und benötigter Fahrzeit t. Das darf ich einfach voraussetzen.
    Es könnte auch sein, dass ein Azubi mal das eine oder andere Wort auf Englisch oder Französisch wechseln muss. Das sollte dann bitteschön auch funktionieren wenn er darin auf dem Zeugnis eine "2" hatte.


    Ist jemand zwangsläufig ein guter Jurist der ein gutes Abi mal hatte?


    Nicht zwangsläufig - es erhöht aber die Wahrscheinlichkeit.

  • Wir denken da anders, gel?
    Das Grundproblem ist denke ich, dass ich Schule nicht nur als reine Stoffvermittlungsanstalt sehe. Da ist ein Kind, das sich nicht nur geistig entwickelt - sondern auch körperlich und seelisch. Und alles muss gefördert und begleitet werden - von den Eltern, von den Lehrern und anderen. Aber nur der Geist (= Leistung) wird gefördert. Und das mag ich so nicht. Das ist mir zu wenig. Wie gesagt, mein Kind ist mehrere Stunden jeden Tag in der Schule. Da bedarf es noch anderes - ja, und manchmal sogar wichtigeres als Stoffvermittlung. Das hab ich vom Kindergarten erwartet (komischerweise tun das da dann alle Eltern, aber sowie Kind eingeschult ist, scheint das alles nicht mehr wichtig zu sein und die Klappe fällt - von heute auf morgen) und das erwarte ich auch von der Schule.


    Wenn das an der Schule deines Kindes nicht ausreichend stattfindet, liegt es an dir, dort vorzusprechen und nachzufragen. Meine Erfahrungen sind da andere. Allein über die Ganztagsbetreuung und AGs bestehen genügend Angebote zur Persönlichkeitsentfaltung. Innerhalb des Unterrichts wird das Miteinander heute mehr denn früher (ich hatte noch fast durchweg Frontalunterricht) über Partner- und Gruppenarbeit sowie Projekte gefördert. Was sollen wir denn noch machen? Was reicht daran nicht?


    Zitat

    Warum werden Kinder mürbe gemacht, weil sie im Zeugnis zwei 5-er stehen haben, bleiben sitzen, wiederholen das Jahr und in der nächsten Jahrgangsstufe haben sie wieder Defizite in den gleichen Fächern, OBWOHL sie in anderen Fächern echt gut sind? Zählt ja aber nicht, weil zwei 5er im Zeugnis. Da ist der Schüler halt schwach. Na und? Es gibt doch nicht nur 3 Schulfächer! Das kann man einfach nicht erzwingen. Warum muss der Schüler ggf. von der Realschule auf die Hauptschule letztenendes, weil er Chemie nicht blickte und in Bio zu faul zu lernen war (auswendig hätte ja durchaus gereicht), weil es ihn einfach nicht interessierte? Gekrönt noch mit einem Biolehrer, den er nicht versteht und/oder nicht leiden kann?
    Kann man nicht die Schwächen auch mal so nehmen wie sie sind? Muss da immer dran rumgedoktert werden?


    Die Stärken werden überhaupt nicht gesehen und da wird und kann ja dann gar keine Rücksicht drauf genommen werden, weil die zwei 5er drinstehen.


    Auch hier teile ich nicht deine Meinung. Ein Kind kann mit zwei Fünfern mit Ausgleich versetzt werden und im Normalfall passiert das auch in Absprache mit den Eltern und dem Kind selbst. Aber man muss auch so ehrlich sein und sehen, dass es wenig bringt versetzt zu werden bzw. am z.B. Gymmi zu bleiben, wenn man nur in Sport und Kunst und Religion gut ist. Es geht um eine allgemeine Bildung und dazu gehören nunmal nicht nur Neigungsfächer. Im übrigen erhalten die Eltern mindestens einmal im Jahr feedback, inwiefern sich ihr Kind entwickelt hat und wo (noch) Schwächen bzw. Stärken liegen. Das erfolgt eben mündlich und nicht in einer ausführlichen schriftlichen Beurteilung.


    Zitat

    Weil man sich scheinbar lieber im gleichen dreckigen Schlamm suhlt, anstatt mal für andere Denke offen zu sein.


    In den vergangenen Jahren hat es an vielen Schulen gute Entwicklungen zur Förderung der Schüler gegeben. Die meisten Lehrer sind sehr wohl offen für Neues. Mir erschließt sich allerdings nicht der Sinn einer völligen Neuerfindung von Schule inkl. rauskicken von Dingen, die sich bewährt haben.


    ein bisschen anders kenne ich die frage auch. ich habe mich einmal sehr lange mit einem befreundeten pädagogen unterhalten. der stellte beim gespräch mit fremden leuten gerne die frage, wieviele gute lehrer sie (subjektiv eingeschätzt) im laufe ihrer schulzeit hatten. diese menschen waren alle erwachsen, haben für sich also nicht nur nach sympathie oder antipathie resümiert, sondern auch nach kriterien wie lehrmethoden und leistungsbewertung. laut seiner aussage mir gegenüber, gab es nur sehr wenige, die mehr als zwei lehrer rückwirkend als akzeptabel eingestuft haben, gute lehrer waren noch seltener.


    Hierbei würde ich nicht außer Acht lassen wollen, dass man sich meistens an die Extreme erinnert. Entweder besonders lustig oder streng oder hässlich oder...viele Lehrer sind aber schlichtweg einfach normal und machen vernünftigen Unterricht. Die fallen genauso wenig auf die viele Schüler.


    Richtig. Und warum weiss der Jugendliche das eigentlich nicht?
    DIES ist noch mit die größte Katastrophe an allem, finde ich.
    Das ist oberstes Lernziel. Persönlichkeitsfindung. Was ist daraus geworden? Und das witzige und gleichzeitig traurige ist, dass das alles so als gegegeben hingenommen wird. Aber wundern darf man sich eigentlich nicht über die Anzahl der Studienabbrecher, Studienhopper, Ausbildungsabbrecher. Oder wundert man sich da etwa doch?


    Das allein auf Schule zu schieben, ist ein bisschen engstirnig. Die wenigsten Menschen sind mit 17 oder 18 wirklich reif, normal entwickelt man sich ein Leben lang. Was mit 15 richtig und wichtig schien, ist mit 20 pillepalle und mit 40 fragt man sich, warum man sich damals so aufgeregt hat. Oder wie man nur so peinlich sein konnte.
    Und was in der Schule Spaß gemacht hat, kann im Studium oder in der Ausbildung plötzlich nicht mehr passen.
    Meiner Erfahrung nach haben die Menschen die meiste Lebenserfahrung und einen erweiterten Horizont inkl. reflektiertem Dasein, die nicht immer geradeaus gegangen sind, sondern den ein oder anderen Umweg genommen haben.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Das ganze erinnert mich an die WalddorfSchulen. Nicht schlecht..aber wie schauts dann mit den Kids aus, die dann erfolgreich ihren Abschluss haben, und in der wirklichen Arbeitswelt nicht zurechtkommen? Es gibt ja dann nur noch wenige Berufe die sie ergreifen können, wo sie so arbeiten können, wie sie es in der Schule gelernt haben.


    Es gibt keinen Beruf, den ein Waldorfschüler nicht machen kann. Ich hab 16 Jahre Waldorfpädagogik abbekommen (Kindergarten UND Schule). Hab nen kaufmännischen Beruf gelernt auf ner staatlichen Berufsschule und hab sehr gut abgeschnitten. War erfolgreich in der Erwachsenenbildung als Lehrkraft tätig.


    Es ist ein ganz doofes Vorurteil, das Waldorfschüler nur künstlerische Berufe ergreifen können und stimmt nicht.


    Wenn ich meine alte Klasse ansehe, dann ist da von der Ärztin bis zur Verkäuferin alles dabei.


    Und in den WalddorfSchulen ist Eltern-Mitarbeit gefragt. Nicht alle Eltern können das aber so...


    Die Elternmitarbeit ist nur gefragt weil der Staat nicht alle kosten einer Waldorfschule übernimmt. Wäre das anders, dann bräuchten sie auch keine direkte Elternmitarbeit. Wobei ich das garnicht als schlimm empfinde. Anstatt, dass man seine Kinder in die Schule schickt und mehr nicht mit ihr zu tun hat, mach man was mit Eltern zusammen. Ich finds klasse.