Taufe : muss Kindsvater zustimmen?

  • Hallo,
    kurze Frage:


    Mutter und Vater waren nicht verheiratet, Kind ist 9 Jahre und es besteht gemeinsames Sorgerecht seit Geburt.
    Kind wurde nicht getauft weil beide Elterteile ohne Religionszugehörigkeit sind und beide gegen Taufe waren.


    Nun hat die Mutter einen neuen Mann der katholisch ist. Kind wird neuerdings ständig zu irgendwelchen kirchlichen Veranstaltungen mitgenommen und Vater vermutet das die Mutter das Kind nun taufen lassen will.
    Kann sie das Kind taufen lassen ohne Zustimmung des Vaters?

  • Kann sie das Kind taufen lassen ohne Zustimmung des Vaters?


    Hallo fenjolino,


    vermutlich ja.


    Es ist zwar nicht rechtens, weil dies eine grundlegende Entscheidung im Leben des Kindes ist und von beiden sorgeberechtigen Elternteilen getragen werden muss.


    Jedoch sind die wenigsten Pfarrer zugleich auch Juristen.
    Selbst wenn sie die Gesetze kennen, wiegt doch vielen das Gebot "lasset die Kindlein zu mir kommen" höher als die deutsche Rechtsprechung.


    Sanktioniert wurden derartige Übertretungen der Gesetze (ich weiß von zweien) bisher nicht.
    Da es sich um ein heiliges Sakrament handelt, kann man es auch nicht rückgängig machen.


    Ich empfehle ein klärendes Gespräch mit der Mutter des Kindes.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • Rein theoretisch muss bei gsr der Vater zustimmen aber es gibt viele Gemeinden wo danach einfach nicht gefragt wird und schwupps ist das kind getauft und ob der Vater nun dagegen gewesen wäre oder nicht ist dann eh für die Katz.....

  • in der theorie braucht man eine unterschrift. in der praxis kann jeder x-beliebige von der straße das kind taufen. hat dieselbe wirkung, wie wenn ein pfaffe das macht. man kann es nicht verhindern.

  • Beim GSR braucht man die Zustimmung des anderen Elternteils.


    Ob in der Praxis allerdings jemand danach fragt? :frag

  • Lieben Dank für eure Antworten.
    Das sind ja super Aussichten......


    Es geht ja einfach darum, das die Mutter selber nie etwas mit5 Kirche und Religion am Hut hatte, nun ist der neue Partner katholisch und plötzlich ist das alles gaaaaanz wichtig.
    Was soll werden wenn die einen neuen hat und der ist dann plötzlich Moslem oder Hindu dann wird das Kind umgetauft???
    Was sie selber macht und wie oft sie welche Religion annimmt ist ja ihre Sache und kann sie machen wie sie will, aber das Kind........


    Nun gut mal abwarten was kommt. Wie sich das anhört kann der Vater wohl nichts machen.

  • Da sind wir anderer Meinung.
    Wir können doch anderen nicht vorschreiben woran sie zu glauben haben. Das können doch die Kinder lieber selber entscheiden, wenn sie so weit sind.


    Ich würde meinen Kindern niemals vorschreiben das sie irgendeiner Religion angehörig sein müssen.
    Meiner Meinung nach muss da jeder Mensch für sich entscheiden.

  • Kann sie das Kind taufen lassen ohne Zustimmung des Vaters?



    Taufe und damit Beitritt in eine religiöseGemeinschaft betrifft deutlich das gemeinsame Sorgerecht. Hier müssen also beide Elternteile zustimmen.


    In Deutschland muss bei der Taufe in den Großkirchen die Zustimmung beider Eltern nachgewiesen werden. Das ist Dienstvorschrift für jeden Pfarrer und muss bei der Datenverarbeitung des Täuflings in einem eigenen Vorgang bestätigt werden(man kann also nicht irren ...). Eine Taufe ohne Zustimmung des anderen Elternteils ist also nur möglich, wenn der Betreuungselternteil durch seine Unterschrift bestätigt, das alleinige Sorgerecht zu haben. Das haben Gerichte schon entsprechend bestraft.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • hallo,


    Nun hat die Mutter einen neuen Mann der katholisch ist. Kind wird neuerdings ständig zu irgendwelchen kirchlichen Veranstaltungen mitgenommen und Vater vermutet das die Mutter das Kind nun taufen lassen will. Kann sie das Kind taufen lassen ohne Zustimmung des Vaters?


    Es geht ja einfach darum, das die Mutter selber nie etwas mit5 Kirche und Religion am Hut hatte, nun ist der neue Partner katholisch und plötzlich ist das alles gaaaaanz wichtig.


    ich vermute mal, es geht um die ex deines LG? und du bist "indirekt" betroffen....
    was mich wundert: wenn man nix mit der kirche am hut hat, wieso hat dann ein neuer partner so einen wahnsinns einfluß auf den "atheisten"???



    Wie sich das anhört kann der Vater wohl nichts machen.


    doch, kann er wohl! einfach nicht zustimmen. ich habe meine kinder vor 2jahren taufen lassen, sie wollten es so. bin selber evangelisch erzogen und aus der kirche ausgetreten, weil mit die steuer zu teuer war. glauben tu ich auch, brauche aber nicht unbedingt die kirche (als haus!) dazu. beim vorgespärch zur taufe MUSSTE ich eine negative bescheinigung im original vorlegen, weil ich mit dem vater der buben KEIN GSR habe. das ASR liegt bei mir, wir waren nicht verheiratet! die bescheinigung hat der pfarrer kopiert und ich mußte unterschreiben.


    wenn ein GSR besteht, MUSS der andere elternteil unterschreiben, anders kann und wird in D nicht getauft! und die gemeinden können das nicht einfach so "lapidar" regeln, der eine fragt, der andere nicht! nein, der pfarrer ist gesetzlich verpflichtet, nach den zustimmungen zu fragen und die unterschriften einzuholen!


    also, wenn der vater das nicht will, soll er nicht unterschreiben.


    und nochwas: mir wurde z.b. vor der taufe nahegelegt, daß ich wieder in die kirche eintrete, ansonsten könne eine taufe nicht stattfinden. die aufnahme in die religionsgemeinde hat ja auch den sinn, nach christlichen werten erzogen zu werden. deshalb war es wichtig, daß ich wieder eintrete.


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*

  • ich vermute mal, es geht um die ex deines LG? und du bist "indirekt" betroffen....
    was mich wundert: wenn man nix mit der kirche am hut hat, wieso hat dann ein neuer partner so einen wahnsinns einfluß auf den "atheisten"???


    Es ist die Tochter meines Mannes.
    Die KM würde alles tun damit der Typ sie heiratet und das hat er getan.....


    Die können das ja auch gerne und wenn sie nun plötzlich den lieben Gott für sich entdeckt oder sonst wem, alles prima, aber eben bitte nur für sich und nicht für andere.


    Deine und Volleybabs Antworten haben uns jedenfalls sehr beruhigt das es eben nicht so ohne weiters geht.

  • Ich habe meinen Sohn Anfang Oktober (evangelisch) taufen lassen und ich musste nicht beweisen, dass ich das ASR habe. Ich musste nur die Geburtsbescheinigung abgeben (die für religiöse Zwecke) und auf der sind die Felder des KV leer, da er die Vaterschaft nicht vorgeburtlich anerkannt hat (was er immer noch nicht hat), aber es hätte ja sein können, dass das in der Zwischenzeit nachgeholt wurde und wir zum Zeitpunkt der Taufe GSR gehabt hätten. Keine Ahnung, ob ich das ASR hätte nachweisen müssen, wenn der KV in der Geburtsbescheinigung gestanden hätte.

  • Bei einer Freundin wurde nix gefragt, und sie hat sich extra noch mit dem Pfarrer darüber unterhalten.
    Der sagte ihr dass das nicht gefragt wird, sie haben auch keine Vordrucke oder sowas.


    Vor allem in dem Fall hier, die Frau marschiert da mit dem neeuen Mann hin und jeder wird eh denken er ist der Vater.

  • Vor allem in dem Fall hier, die Frau marschiert da mit dem neeuen Mann hin und jeder wird eh denken er ist der Vater.


    Zum Glück hat das Kind einen anderen Namen, nämlich den des leiblichen Vaters. Ich finde es erschreckend das sich die Kirche einfach so über geltendes Recht hinwegsetzt.
    Ein Grund mehr niemals einer Kirche beizutreten.

  • Keine Ahnung, ob ich das ASR hätte nachweisen müssen, wenn der KV in der Geburtsbescheinigung gestanden hätte.


    Der Vater steht in der Geburtsurkunde und Kind hat den Namen des Vaters. Mutter hat damals noch ihren Namen aus erster Ehe getragen und nun den Namen ihres neuen Ehemannes. Also der Pfarrer könnte es daran schon sehen, ebenso gehe ich davon aus, das der Pfarrer zumindest den neuen Ehemann persönlich kennt, denn der war schon immer religiös. Es handelt sich hier um die katholische Kirche, vielleicht ist da noch ein Unterschied zur evangelischen?

  • Es handelt sich hier um die katholische Kirche, vielleicht ist da noch ein Unterschied zur evangelischen?


    ob nun evangelisch oder katholisch ist eigentlich egal....bei der taufe handelt es sich um ein nicht wieder rückgängig zu machendes sakrament und deshalb MÜSSEN beide inhaber des sorgerechts einverstanden sein.


    wenn ein kind z.b. in eine schule geht, die einem elternteil nicht paßt, dieser aber nicht gefragt wurde, dann kann das rückgängig gemacht werden und das kind auf eine andere schule gschickt werden (rein theoretisch natürlich!), aber eine taufe kann man nicht rückgängig machen. man kann zwar aus der kirche austreten, aber getauft bleibt man sein leben lang.....


    lg casha

    *that makes me nobody so fast after*