Ich wäre jetzt hochschwanger oder frisch gebackene Mama..

  • Ich möchte auch meine Meinung zu diesem höchstsensiblen Thema kundtun.


    Ich denke, jede Frau muss für sich und eventuell mit dem Partner zusammen entscheiden, ob sie eine Schwangerschaft austragen will oder nicht. Da gibt es für mich persönlich keine "richtige" oder "falsche" Entscheidung. Ich respektiere jede Frau, die diese sehr individuelle Entscheidung trifft. ich möchte nie vor so einer Entscheidung stehen müssen.


    Es gibt mit Sicherheit ebenso viele gute Gründe FÜR wie auch GEGEN einen Schwangerschaftsabbruch. Deshalb muss jede Situation immer ganz individuell gewertet werden.


    Warum Du, liebe TS allerdings Dich wohlmöglich sogar zu Recht "bestraft" siehst, das kann ich nicht so ganz nachvollziehen, das tut mir leid. Ich denke, Du bracuhst keine Schudgefühle zu haben, auch wenn ich die genauen Umstände bei Dir nicht weiß.
    Aber Deine Gedanken, was wäre wenn.... das ist normal, denke ich. :troest:blume

    Einmal editiert, zuletzt von Shielover ()

  • Ich bitte alle, die in diesem Thread weiter posten, hier zugewandter, zurückhaltender und rücksichtsvoller zu posten. Uns als Forengemeinschaft stände es gut an zu verstehen, dass es sehr verschiedene, manchmal gar gegensätzliche schwierige Situationen im Leben gibt. Und dass solch ein Thread vielfältige Erinnerungen an diese Verletzungen hervorrufen kann.


    So kann ich jedem nachfühlen, der ein Sternenkind hat und von dem offenen, ehrlichen und berührenden Posting Novalees emotional zutiefst berührt ist und nicht schweigen kann und sein Leiden über das eigene verstorbene Kind ausdrücken muss. Ich bitte um das Nachempfinden jedes Lesers, auch solche Stimmen aus dem persönlichen Leid heraus stehen zu lassen und durch Postings nicht noch weitere Verletzungen herbeizuführen.


    *


    Novalee, du stellst dir die Frage nach dem schweigenden Gott oder dem Gott, der sich mißverständlich ausdrückt. Du stellst die Schuldfrage und befürchtest Gottes Strafe, die sich jetzt vielleicht überall zeigt. Ich glaube, das kann jemanden, dem Gott nicht egal ist, richtig durchrütteln.


    Die christlichen Theologen, die sich mit diesen Fragen -und nicht selten aus eigenem bitteren Erleben beschäftigt haben - finden dazu in ziemlicher Breite folgende Antwort: Wir leben in einer "gefallenen", kaputten Welt. Darum sind viele Zustände und Lebensumstände so, dass sie nicht dem entsprechen, wie es eigentlich sein sollte. Und genau darum gibt es Lebenssituationen, in denen man nicht zwischen gut und schlecht, richtig und falsch entscheiden kann. In denen es nicht ein Gut und ein Böse gibt. Es sind Situationen, in denen wir nur zwischen falsch und falsch entscheiden können, zwischen schlecht und schlecht.
    Der Volksmund sagt, man könne nur zwischen Pest und Cholera wählen.
    Sei dir also sicher: es hat in deiner Entscheidung kein besseres Schlecht oder ein schlechteres Schlecht gegeben. Und das bedeutet auch von Gottes Seite, dass hier nicht eine geringere oder größere Schuld aufgelaufen ist und bestraft gehört. Die dunklen Tage im Moment sagen uns, wir gehen auf Weihnachten zu. Und Weihnachten ist die Botschaft Gottes an uns Menschen, dass Gott gerade nicht mehr etwaige einzelne Schuld des Menschen ihm anrechnet oder gar im Alltag bestraft, sagen die Theologen. Für Gott ist die entscheidende Frage, ob man ihn sucht, ins Gespräch mit ihm kommen will, heißt es. Allein darauf kommt es ihm an.


    Wenn du dir also jetzt Vorwürfe machst, dann ist das etwas, was aus dir selbst kommt. Strafe Gottes in deinem Leben ist deine Interpretation, aber sicherlich nicht Gottes Handeln. So sehen das jedenfalls die Theologen. Und ab und zu darf man denen da vertrauen, glaube ich. Rede dir also nicht eine besondere Schuld ein, die nicht da ist.


    Ich wünsche Dir viel Kraft und vor allem den ein oder anderen, mit dem du deine Gefühle austauschen kannst, ohne entweder Vorwürfe zu bekommen oder billigen Trost. Sondern Menschen, die dich begleiten durch solch eine tief bewegende Lebenssituation.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • ich hatte anfang vorigen jahres ein baby verloren - welches während einer affäre mit einem verheirateten mann während meiner kur entstanden ist.


    ich habe mir auch einreden wollen, dass gott oder wer auch immer mich mit der fehlgeburt für meine "verfehlung" bestrafen wollte - ich nun ein leben lang mit diesem schicksal hadern muss.


    dank unterstützung meines therapeuten konnte ich das ganze für mich als traurigen verlust annehmen, aber nicht als bestrafung.



    suche dir bitte hilfe :knuddel

  • ICH habe abgetrieben weil ICH ein Versager bin


    DU hast eine Entscheidung getroffen, darum kannst DU kein Versager sein.
    DU trägst diese Entscheidung, darum kannst DU kein Versager sein.
    DU bist ein wertvoller Mensch, darum kannst DU kein Versager sein.


    Egal ob Gott, die Gesellschaft oder Dein direktes Umfeld. Niemand der das Recht dazu ht es zu tun, verurteilt Dich.
    Tue Du es bitte auch nicht....


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Brauchte jetzt Taschentücher bei diesem Thread.


    Ich habe beiden Seiten erlebt, und die dritte (Kinder haben zu dürfen) noch dazu.


    Ich bin schwanger geworden, als ich mich mit Se* und Verhütung noch gar nicht wirklich befaßt hatte, denn ich wollte diesen Se* mit diesem Mann nicht ...
    Er war mir nicht unsympatisch, das wars aber schon, doch genau das macht es auch heute noch so schwer, meine Entscheidung vor mir selbst wirklich zu "begründen".
    Andererseits hätte ich dann heute meine Große nicht ... Ein anderes Kind vielleicht, aber nicht dieses.
    Das macht das Ganze nicht leichter, die Gedanken verkommen zum rasenden Karussell.


    Vor meinem Kleinen hatte ich dann eine Fehlgeburt, die Vorwürfe von mir an mich sind denen von >sandra71< ähnlich. Streit in der Beziehung usw. ...
    Gäbe es dieses Baby, hätte ich meinen Kleinen nicht.


    Zwei Kinder wären, zwei sind und wären nicht, wenn ...
    Das quält. Immer.
    Ich würde auch gerne mal mit dem "Vater" des ersten Kindes sprechen, ihn fragen, wie er das heute sieht, damit lebt. Aber ich finde ihn nicht wieder.


    Ich denke zu den Daten (Geburtstermin usw.) an die Kinder, habe Angst, irgendwann mal das erste Kind zu sehen, ihm antworten zu müssen, und freue mich auf das andere ohne Ängste.
    Auch für mich stellt(e) sich die Frage danach, ob Gott mich beim zweiten nicht geborenen Kind für die Entscheidung beim ersten strafen wollte.


    @ TS
    Deine Entscheidung damals war in dieser Situation die einzige Option für Dich. Sonst hättest Du sie nicht gewählt.
    Bei so vielen "Wenn" und "Aber" denke ich auch an Ärzte, die tödliche Krankheiten zu spät erkennen, weil sie nicht auf die Worte des Patienten hören, und ein "Wenn" hätte ein Menschenleben retten können ...
    Und man hat immer das Empfinden, die betreff. Ärzte sehen das ganz anders. Es berühre sie nicht.
    Frauen, die abtreiben (was für ein beschi**enes Wort), haben diese Entscheidung über Leben oder Tod scheinbar alleine in ihrer Hand, noch dazu sieht es einem niemand an, weil das Kind noch nicht geboren war / ist und äußerlich in "Bauchform" noch nicht einmal sichtbar für andere. Deshalb ist das Verständnis der Außenwelt auch sehr beschränkt, und da nimmt sich eine "Abtreibung" mit einer "Fehlgeburt" gar nichts, die damit verbundene Trauer ist für ganz viele Menschen unverständlich, sobald der Körper wieder funktioniert. :(


    Frauen können die Entscheidung nicht abgeben, und das setzt unter Druck.
    Wieviele Kinder (mich eingeschlossen) mag es geben, die ebenfalls ein "Wenn"-Kind wären. Ein wenn-ich-alles-früher-gewußt-hätte-wärst-Du-gar-nicht-geboren-Kind.
    Das führt jetzt ins OT, denke ich, aber es sind sicher nicht wenige und ... weiß jetzt nicht, wie ich diesen Gadanken in Worten zu Ende bringen soll ... :Hm
    Ob die betreffenden dazugehörigen Mütter auch Schuldgefühle haben? Gegenüber den (geborenen) Kindern?

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich mich hier von niemanden persönlich angegriffen gefühlt habe, es muss sich also niemand entschuldigen.


    Dass nicht nur :knuddel gekommen wären, sondern ich vielmehr mit weitaus mehr "Kritik" gerechnet hätte, war mir auch von vornherein klar, denn es ist und bleibt ein Tabu Thema, eigentlich etwas, was man nicht tut, wenn es nicht zwingende, verständliche Notwendigkeiten dafür gibt (Kind ist schwerst behindert, oder durch Vergewaltigung entstanden, oder oder oder..) Mein Grund ist nicht nachvollziehbar, für mich selbst nicht. Ich habe nicht richtig verhütet und habe mich am Abgrund gesehen, mich und meine dann 3 Kinder dazu. Das ist für mich selbst Eigenverschulden und darum kann ich auch manche Kommentare sehr gut verstehen. Das andere wiederrum versuchen mich Trost zu geben und mich aufzubauen, hilft mir auch. Aber im Grunde habe ich diesen Text einfach nur geschrieben, weil ich mich diesen Abend so "nah" meinem Kind gefühlt habe und meine Gedanken einfach niederschreiben wollte. Mit Daniel konnte ich auch nie darüber reden, er wollte "davon" nix wissen, angeblich aus Angst, ihn würde das auch runterziehen. Wahrscheinlich war er einfach nur genervt, denn ich habe schon am selben Abend noch rumgeheult: Was habe ich nur getan, das lässt sich nie mehr rückgängig machen, ICH muss jetzt damit leben! Überhaupt scheint es keinem Schwein zu jucken, dass da jemals was war, die Mehrheit ist froh das "es" einfach gar nicht da ist, nie gewesen ist und nie sein wird. Ich habe nun ja auch nicht mit vielen drüber gesprochen, ihr wart damals neben Daniel und meinem besten Freund die einzigen, die dann nach meiner Familie noch davon erfahren habt.


    Ich bin selbst immer ein "Abtreibungsgegner" gewesen. Letztes Jahr ist die Tochter der Nachbarin schwanger geworden und hat es nicht gemerkt. Beide in fester Arbeit, fest liiert, gemeinsame Wohnung. Beim Routinecheck ist sie dann in der 22. Woche schwanger mit einem Mädchen und empört, fährt sofort mit ihrem Freund in die Niederlande um ein gesundes Baby spätabtreiben zu lassen. Das war für mich unter aller Sau, ich hab's ihr zwar nie gesagt, aber das war meine Meinung. Nur um mal zu sagen, dass ich meine "Meinungsgegner" hier vollkommen verstehn kann!


    Die Beratung bei ProFamilia war auch fürn Ar***. Kenne ich von 2004 damals anders. Da war ich ja schon Mal dort (aber andere Stadt), die Beratung war super! Jetzt haben sie mir einfach nur den Beratungsschein ausgestellt und mir erklärt wo ich den Eingriff machen lassen kann. Das war's.


    War in der Zeit 2x beim Frauenarzt, habe beide Male gehofft das man "was" sieht, weil meine Entscheidung dann definitiv festgestanden hätte, dazu der Ultraschall im Krankenhaus wo ich inständig hoffte: Zeig dich Baby! Dann sie Posts hier im Forum, wo geschrieben wurde man würde merken das ich mich für das Baby entschieden hätte, haben mich gefreut, andere wiederrum auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Tatsache ist ja nach wie vor: Ich hätte das mit 3 Kindern kaum VERNÜNFTIG geschafft (klar, groß gekriegt hätte ich sie, aber WIE?) Naja, es war nix zu sehen, also so schnell wie möglich "hinter mich bringen damit alle zufrieden sind"..


    Am Abend vor dem Eingriff habe ich dann noch stundenlang meinen Bauch gestreichelt mit der Gewissheit, dies wären "unsere" letzten gemeinsamen Stunden. Grausam! :kotz


    Ich hoffe einfach auch irgendwo, dass ich Leuten mit ähnlichen Problem ein Stück weit weiter helfen kann...

  • Zitat

    Novalee
    Nur um mal zu sagen, dass ich meine "Meinungsgegner" hier vollkommen verstehn kann!


    Warum bist Du so bestrebt, sie verstehen zu wollen? Das verstehe ich nicht. Befremdet mich.
    Auch wer nicht für Abtreibung grundsätzlich ist, muß nicht unbedingt die "Gegner verstehen müssen".
    Wo bleibt Dein Verständis FÜR DICH?

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Weil ich keinerlei Verständnis dafür ERWARTE.. so einfach ist das. Natürlich habe ich jetzt nicht gehofft das man hier mit Schlaghammern auf mich losgeht, sondern einfach auch irgendwo gehofft das es Menschen gibt, die ähnliches fühlen, und ich habe dazu auch ganz viele PNs bekommen :knuddel Auch wenn ich bisher (noch) nicht alle beantwortet habe.

  • Ein schwieriges Thema….
    Ein paar Gedankenfetzen


    Es geht darum Leben zu schätzen….auf der einen Seite das ungeborene Leben, auf der anderen Seite das Leben der Mutter und Menschen die es unmittelbar betrifft, besonders Kinder für die die Mutter Verantwortung trägt. Eine tolle Vorstellung, dass ungeborenes Leben in jeglicher Situation geschützt werden kann und es allen damit dann gut geht….Aber ich glaube das ist so nicht. Denn was ist, wenn es die Mutter überfordern wird, was ist, wenn vor allem die Kinder die schon da sind so sehr unter der Situation leiden werden, dass ein „gutes“ Leben nicht mehr möglich ist? Wer mag hier wirklich urteilen über richtig und falsch, gut und schlecht? Geht das ungeborene Leben immer vor dem Leben der Mutter und den Angehörigen? Das wäre einfach………..ich empfinde es nicht als so einfach....
    Ich denke wenn man nur die Möglichkeit hat zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, bleibt am Ende nur sich universalisierend für eine Möglichkeit zu entscheiden: pro oder contra. …..es gibt aber viele Perspektiven und Differenzierungen in je unterschiedlichen Situationen, passen diese immer in nur zwei Entscheidungsmöglichkeiten? Wir sollten die technischen Reproduktionsmöglichkeiten bedacht einsetzen, einsetzen um Menschen ein lebbares Leben zu ermöglichen.
    Dass die Trauer nicht gelebt werden darf macht mich unendlich bestürzt……selbst in einem anonymisierten Raum wie hier scheint es nicht möglich zu sein… diesen Post als das anzunehmen was er ist: als ein Versuch etwas zu verarbeiten und mit den Normen und dem Glauben unserer Gesellschaft in Einklang zu bringen. … die diese Situation an sich schon verurteilen…..Können diese „richtig“ sein, wenn sie so starke Verzweiflung auslösen, dass ein „sich wertschätzen“ nicht mehr möglich ist? Es kann m.E. nicht richtig sein diese Verzweiflung noch zu stärken und ich wäre eher bereit ein jahrelanges symbolisches Ordnungssystem anzuzweifeln, als hier nicht das Unrecht zu sehen!


    Novalee….. ich möchte sehr gerne glauben, dass es einen Gott gibt, der deine Entscheidung nachvollziehen kann und wünsche mir dass du deine Verzweiflungsentscheidung annehmen kannst als das was es ist:
    eine Entscheidung für das Leben………………………

  • Wir sind alle nur Menschen und Menschen haben Schwächen und Menschen treffen nicht nur Entscheidungen, die 100% richtig oder falsch sind. Es gab Gründe für deine Entscheidung: Auch Gefühle der Überforderung und Angst, das alleine nicht schaffen zu können. Und es ist nun mal nicht leicht unter bestimmten Bedingungen ein Kind zu bekommen. Du hast eine Verantwortung deinen Kindern gegenüber und Zusammenzuklappen hättest du dir nicht leisten können.


    Verzeihe dir selbst. Tue das für dich und auch für deine Kinder.


    Grüße,
    Romi

  • Liebe Novalee,


    ich habe nicht viel Ahnung von Religion, aber ich mache mir so meine Gedanken und habe das eine oder andere gehört, von dem ich hoffe, daß es Dir weiterhelfen kann.


    Du haderst sehr mit Deiner Entscheidung und ich kann Dir nicht sagen, ob zu recht oder zu unrecht. Vielleicht hast Du einen ganz schlimmen Fehler gemacht. Aber was wäre dann? Ist das ein Grund, sich den Rest des Lebens mit Selbstverachtung zu zerstören und da auch noch kleine Kinder mit reinzuziehen? Ich denke nicht. Soweit mir bekannt, ist der neutestamentarisch Gott ein verzeihender Gott. Soweit mir bekannt, sagt Gott, Du sollst Dein Leben leben und es nicht verschwenden, in dem Du in Selbstzweifeln versinkst. Hast Du Dich mal gefragt, ob Du Gott nicht vielleicht viel mehr erzürnst, wenn Du das Leben, das er Dir geschenkt hat, vergiftest, weil Du nur noch um diesen einen schrecklichen Punkt kreist? Hast Du Dich mal gefragt, ob Du vielleicht etwas "wieder gut machen" kannst, an Gottes Schöpfung, indem Du Deinen lebenden Kindern eine besonders gute Mutter bist und Dein totes Kind in Deinem Herzen in reine Liebe einhüllst?


    Du hast Dich nicht bloß gegen dieses Kind, sondern - nach dem zu urteilen, was Du schreibst - auch ganz bewußt für Dein Leben und das Deiner beiden bereits geborenen Kinder entschieden. Wirf das nicht auch noch weg.


    Lerne, Dir zu verzeihen. Das ist der einzige Weg.


    Zitat

    Ach, mit wem soll ich denn darüber reden.


    Hast Du es mal bei der kirchlichen Seelsorge probiert? Ich denke, das wäre gut für Dich und Euch.


    Liebe Grüße


    Dr. Dolittle

  • Liebe TS,


    ich kann Dich gut verstehen. Ich stand vor fast zwei Jahren auch vor der Entscheidung und habe mich gegen eine Schwangerschaft entschieden. Als ich eben gelesen habe, wie es mit den tabletten war, musste ich fast weinen. Bei mir war die Methode eine andere. Ich habe hinterher auch immer wieder gehadert mit meiner Entscheidung, immer noch denke ich jeden Mittwoch daran. Es bleibt einfach ein Stück Herzensleid dabei. Zwei meiner Nachbarinnen waren zeitgleich schwanger und ihre Kinder sind so alt, wie meins auch wäre. Das versetzt mir immer noch einen Stich. Meine Schwester hat vor kurzem ein Baby bekommen und wenn sie mir den Kleinen auf dem Arm gibt, kommt meine Trauer durch. Manchmal auch die Sehnsucht es evtl. nochmal anzugehen...Doch auch dagegen habe ich viele Gründe und so wird es bleiben wie es ist. Meine Kinder, die ich habe, auf die schaue ich. Sehe sie groß werden, wie sie lachen, weinen, Persönlichkeiten werden. Ich blicke auf das was ich habe und nicht dorthin, was ich haben könnte. Es ist nicht leicht, aber die Zeit hilft schon etwas.


    Fühl Dich gedrückt.

    Das Leben ist wie Brot, irgendwann wirds hart :nawarte:

  • Das lese ich gerne..freut mich für Dich! :-)


    Ich hoffe auch für Dich, dass Du irgendwann mit diesen Teil Deiner persönlichen Geschichte Frieden finden kannst!

    Verzage nicht, es geht immer weiter- ob Du willst oder nicht willst- Also mach das Beste draus

  • Novalee, es wurde schon so viel Richtiges geschrieben. Ich moechte noch einen Gedankenanstoss geben. Du hast dich von anderen draengen lassen und deine Intuition ausgeblendet. Du warst nicht stark genug auf deinen Bauch zu hoeren. Verzeih es dir. Und dann lern daraus. Lern daraus: SO nicht mehr. Haeng dich nicht mehr an Menschen, die dich "klein" halten. Finde deine eigene Kraft und innere Staerke. In einer Therapie. Hoer auf deinen Bauch, deine Intuition. Leb dein Leben, nicht das, was deine Familie sich fuer dich ueberlegt hat. Dann wirst du vielleicht irgendwann diesem traurigen Ereignis doch etwas positives abgewinnen koennen und sagen koennen: das war der Moment, wo ich mich gefunden habe.