Auszug des Mannes, wie macht man das dem Kind leichter?

  • Hallo ,
    ich hoffe es ist o.k. das ich nun etwas neues anfange, die Zeit drängt und ich hab Angst das es in meinem anderen Beitrag untergeht.Mein Mann hat beschlossen das er am kommenden Donnerstag in der Zeit wo unsere Tochter in der Schule ist einige Klamotten packt und zu seinem Freund zieht. Er hat so die Vorstellung das er halt einen Teil seines technischen Krams , Kleidung u.a. packt, praktisch eine Ladung ins Auto nimmt. Wenn ich mit ihr nach Hause komme will er weg sein. So nach dem Motto eigentlich sei er ja arbeiten und es sei ja kein Problem wenn er tagsüber nicht da ist. Sonntag möchte er herkommen und dann auch erst Montagabend wieder wegfahren. Ich bin völlig ratlos was nun besser ist. Wir haben an dem Nachmittag was vor, weil wir zu einem Einschulungskaffee eingeladen sind. Ablenkung ist da, aber wann sagt man es ihr? Ich denke mir das es für sie schlimm ist wenn er sich vor der Schule verabschiedet und sie dann den Tag dort sitzt und so bewußt hat das er weg sein wird.
    Wie ist das bei Euch gelaufen wenn einer auszog? Es wird ja so sein das die Möbel alle hierbleiben, davon will er nix haben. Ich find das gerade total schwierig, ich kann mir noch gar nicht vorstellen wie es ist wenn er hier packt. Ich möchte aber schon das er mir den Kram aus dem Blickfeld nimmt über den ich täglich stolper, Klamotten, Schuhe u.a. Ich kann nun nicht im Museum leben wo es aussieht als käme er jeden Moment durch die Tür. Einerseits hab ich ein schlechtes Gewissen, wegen unserer Tochter aber auch weil ich denke das ich ihn rauseckel aber das ist ja schon Quatsch- schließlich will er ja gehen..........
    Dann ist für mich auch die Frage was mit Sachen passiert, z.B. Bildern, Deko die wir gemeinsam ausgesucht haben. Kann ich unserer Tochter schon zumuten das ich da einiges aus dem Blickfeld räume, nicht wegschmeisse aber eben wegpacke? Sagt man etwas dazu, macht man es leise nach und nach und dekoriert einfach neu? Ich mag hier keine Hochzeitsbilder o.ä. anschauen.
    Es wäre schön wenn mir jemand einen Tipp oder zwei , drei :-):hae: geben könnte. Liebe Grüße, Kaffeetante

  • Ich bin mir da auch nicht sicher, welches die bessere Vorgehensweise ist. Soll man lieber die Sachen packen, wenn die Tochter außer Haus ist oder ist das nicht ein Geheimnisspiel mit einem Geheimnis welches keins ist? Oder packt man die Sachen lieber wenn sie dabei ist und sich verabschieden kann? Sollte man die Tochter vielleicht sogar direkt fragen, was ihr lieber wäre?


    Ich denke es kommt auf den Einzelfall an. Du kennst Deine Tochter am Besten. Was meinst Du, was für sie die bessere Wahl ist, wo sie weniger Stress mit hätte?


    Deinen Wunsch nach umdekorieren und "Verschwinden" von z.B. Hochzeitsbildern kann ich voll und ganz verstehen. Das solltest Du auch machen, weil es Dich sonst belasten würde.


    Blöde Situation! Ich wünsche Euch viel Kraft, letztenendes müsst Ihr da durch, es geht nicht anders.

  • Wie wir uns getrennt hatten....da hab ich meine Sachen auch immer erst gepackt wenn die Kinder im Kindergarten waren oder geschlafen haben.
    Denke es ist für die Kinder schonender. Allerdings haben wir es auch den Kids gesagt von Anfang an!!
    Die Möbelstücke die von mir waren habe ich erst rausgeholt wie die umgezogen sind und das Haus nicht mehr bewohnt war.
    Somit gab es für die lediglich die Situation...der Papa wohnt nicht mehr da......

    Man kann das Leben nur rückwärts verstehen,
    aber man muss es vorwärts leben
    !!
    :rainbow:


    [size=8]30.Juli 2012....geschieden ist genauso wie getrennt.....nur ein bischen anders!

  • Es ist müßig, mit meinem Mann kann man nicht reden. Ich muss sie halt auffangen und schauen wie es geht. Er meint er müsse arbeiten, hat jetzt keine Zeit nachzudenken und es müsse ihr ja nicht so bewußt sein das er auszieht, schließlich käme er ja immer tageweise her und wäre dann für sie da. Ich hab gesagt das wir da ja erst mal schauen müssen wie das mit uns klappt, wenn es so ist wie im Moment wo ihn alles an mir nervt und er nur seinen Weg anpeilt und gehen will kann das nicht klappen. Gut es wären Tage wo ich z.B. arbeiten bin , da käme er von der Arbeit hierher und ich wäre kurz vorher gegangen. Schlafen will er dann wie jetzt auch im Wohnzimmer, denn er zieht ja gut 80 km weg. Ich hätte eben völlig ausklinken können, der läßt mich so stehen, macht sich alles so wie es ihm gerade passt und schaut nicht mehr nach links und rechts.
    Für mich ist das ja auch schwierig, perfekt kann es für ein Kind nicht sein wenn der Papa auszieht, ich bin auch nicht perfekt drauf, da ist viel guter Wille aber wenn er mich dann so vor die Wand laufen lässt wie eben könnte ich austicken. Ich glaube er will einfach nicht mit Problemen belastet werden . Die krönung ist wenn er sagt das er ja arbeiten muss, klar ich drehe Däumchen, das ich mich um unsere Tochter kümmer und später auch arbeiten fahre ist nicht der Rede wert. Da darf man nicht im eventuell unpassenden Moment eine Frage stellen. Ist ja schön für ihn wenn er gut schläft, ich hab die nacht mit meinen kreisenden Gedanken durch gemacht.
    Ja, ich kenne unsere Tochter gut aber ehrlich gesagt kann ich mir das jetzt gar nicht vorstellen wie das laufen kann. Morgen geht die Schule wieder los, die Woche ist dermaßen ungünstig :hae::kopf .
    Na, ja aber es hilft nix ich muss dadurch und muss für sie stark sein, auf den Mann kann ich nicht mehr zählen.
    Lieben Dank fürs "Zuhören" schönen Tag

  • Glaube das ist wohl der ehrlichste weg wie Thomas_sh_1966 das gemacht hat, reden mit den Kids - meine Tochter merkt sehr schnell wenn was neu ist bzw. Nicht an seinem Platz mehr steht. Eine Trennung ist meist schlimm für alle beteiligte aber die Kids dürfen nicht ausgeschlossen werden

  • Ich habe meinen Kindern erklärt, dass Papa woanders bald wohnt, weil wir beide das so wollen.
    Da alle drei schon in der Schule und Kiga waren, erklärte ich ihnen, dass sie ja auch im Kiga und Schule bestimmte Kinder so richtig toll finden und eines Tages sie doof finden und mit denen rumzicken.


    Papa und Mama brauchen den Wohnabstand, weil wir auch rumzicken und getrennt wohnend, das nicht machen.
    Sie dürfen ihren Papa immer anrufen, wann sie wollen und auch besuchen


    So hat das prima geklappt, weil alle drei sofort Namen nannten von angeblichen Freunden, die man ja so toll fand und dann doch recht schnell wieder doof waren :D
    So wars auch kein Problem, wenn er seine privaten Dinge packte.

  • Aus eigener Erfahrung ein wichtiger Tipp.... da er nur seinen technischen Kram mitnehmen will.... mach es schriftlich, dass er auf alles andere verzichtet... erspart dir später evtl. Streit, wenn er merkt, was es alles neu kostet. Theroretisch kannst du eh fast alles behalten, da euer Kind bei dir bleibt.
    Gut finde ich, dass er die Sachen abholt, wenn ihr nicht da seid. Mach es so wie Tabea gemacht hat, älteren Kindern kann man es zusammen erklären, aber meine beiden waren eben auch erst 7 und 3 jahre alt. Sie können auch heute noch jederzeit Papa anrufen oder besuchen. Da sie das wissen ist es für uns alle einfacher. Papa wohnt eben nicht mehr mit uns zusammen, aber er ist jederzeit für uns da. Gerade waren wir 3 Tage im Ferienhaus im Badeurlaub mit Papa und es klappte auch ganz gut. Komisch war für die Kinder nur, dass Mama bei Kind geschlafen hat, aber ansonsten hatte in dieser Zeit mein Mann viel Zeit für die Kinder und ich für mich.... habe schön Buch im Schatten gelesen, während er mit den Kindern baden war.


    Egal wie du es machst, es wird nicht einfach. Wichtig ist, dass er dem Kind auch sagt, dass es jederzeit anrufen kann.


    lg

  • Ich würde wohl auch mit dem Kind darüber reden. sie ist nicht mehr so klein und kann evtl. verstehen, dass Mama und Papa sich nicht mehr verstehen. ihr habt doch mit dem Kind gesprochen hast du in deinem anderen Beitrag geschrieben. was habt ihr ihr da gesagt?


    :winken: labbi

  • Bezüglich Kind finde ich haben die anderen schon gute Dinge geschrieben.


    Für Dich - überleg ob es wirklich so gut ist, wenn er regelmäßig in der Wohnung ein und aus geht als ob nix ist. Er kann Tochter abholen und mit ihr was unternehmen, oder aber halt mit zu sich nehmen.


    Ihr seit getrennt, da muss der Ex nicht mehr als Wohnungsinventar laufen. Du brauchst Zeit und Raum um heilen zu können!


    Ich kenne kaum jemand der damit am Anfang klar gekommen ist und sofort auf der Elternebene war und das rational gesehen hat. Und ich find das absolut legitim.


    Der Ex kann und darf sich Gedanken machen wie er sich absofort ums Kind kümmert und dazu gehört Betreuung außerhalb der ehemaligen Wohnung.


    Mir ganz persönlich hat damals der Auszug aus dem ehemaligen Haus geholfen, weg von den Erinnerungen, die neue Wohnung war für mich die Erlösung, meine Burg in der ich schalten und walten konnte. Aber das muss natürlich jeder für sich entscheiden, ob das ein Weg wäre.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • @ Elin: da stimme ich dir in allen Punkten zu. Abstand ist da erstmal sehr wichtig. ich selber bin auch mit der Kleinen ausgezogen; ich hätte niemals zum damaligen Zeitpunkt da weiterleben können.

  • Eure Tochter hat ganz sicher in der Schule Kinder, die sie mag und welche, die sie nicht mag!
    Wenn Du ihr es so erklärst, ist das begründet und mit ihrer eigenen Erfahrung für sie zu verstehn!


    Sag ihr auch, dass Mama und Papa nicht streiten wollen und wenn sie so getrennt wohnen, auch nicht streiten.
    Das sollte natürlich dann auch so gelebt werden und die Tochter braucht das vorgelebt von Euch.
    Sobald sie die reale Erfahrung macht, Papa wohnt zwar woanders, aber sie gehen freundlich miteinander um und sind für mich da, hat das Kind kein Problem damit!


    Ich kenne einige Mütter in meinem Umfeld, die es so gemacht haben, das Glück war aber bei allen, dass die Kinder zumindest im Kiga waren.


    Meine Kinder haben erst als sie schon fast volljährig waren, mehr gefragt, da kann man ja viel besser alles erklären.


    Bei getrennt wohnenden Eltern achten die Kinder sehr darauf, wie das jeweilige Elternteil den Umgang mit dem Kind durchführt.


    Meine haben alle drei später gesagt: Ich war immer da und habe sie gut umsorgt, aber der Papa nicht.
    Sie haben dann alle Momente aufgezählt, wo der Papa nicht da war, sie es aber gebraucht hätten und mir erzählt, wie schön sie es empfunden haben, dass ich in den Momenten so gut für sie da war.

  • @ Elin: da stimme ich dir in allen Punkten zu. Abstand ist da erstmal sehr wichtig. ich selber bin auch mit der Kleinen ausgezogen; ich hätte niemals zum damaligen Zeitpunkt da weiterleben können.


    Ich auch nicht und nach den ersten paar Besuchen von Ex, noch Krempel holen, Kinder besuchen, hab ich wirklich das Gefühl gehabt ich ersticke in dem Haus. Ergo, kam dann ganz schnell der Gedanke - RAUS.


    Haben aber auch viele nicht verstanden, was aus nem Haus, Eigentum blablub - scheiß drauf, ich wär darin kaputt gegangen und damit zwangsläufig auch meine Jungs.


    Heute sagen sie Beide das sie es nicht vermissen, da sie halt hier auch eigene Zimmer haben und nen Garten.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • so ein schlag ins gesicht wie du ihn gerade erlebst,ist schon wahnsinn.
    ich finde es toll,dass du dir jeden schritt im sinne deiner tochter bisher überlegt hast,aber du darfst dabei deine persönliche grenze,belastungsgrenze nicht überschreiten.
    eure tochter muss wissen ,dass ihr euch trennt .
    das wird hart für alle,da kann man nichts schön reden.
    aber,du bist dabei zugeständnisse zu machen,die mit sicherheit nach hinten losgehen werden.
    er geht...zu seinem freund...80 km weit weg...
    du bleibst mit kind und unendliche vielen beschissenen gefühlen zurück und hast die aufgabe auch noch das kind aufzufangen.
    ich denke,das sollte fürs erste schicken.
    du musst dir nicht noch mehr stress antun ,in dem du ihn ein und ausgehen läßt in deiner bude,
    deine bude wird für dich wichtig werden,du wirst umdekorieren,es dir schön,vorallem im moment erträglicher machen.
    wenn er dann öfters bei euch ist,wenn du nicht da bist,wird das kein gutes gefühl sein.
    er will sich ein stück familie halten,aber diese familie gibt es nicht mehr,weil er sich anders entschieden hat.
    es ist toll,wenn er sich um sein kind kümmern will und da würdest du ja auch nie steine in den weg legen nehme ich an..
    nur geht das eben nicht in der wohnung und mit übernachtung und gelegentlichen familienausflügen.
    mag sein,dass es irgendwann mal so sein wird,aber so kurz nach der trennung wird das nicht gehen,du wirst amok laufen,wenn du keinen abstand bekommst.
    er kann euer kind ja nicht zu sich und seinem freund mitnehmen..noch nicht..
    die situation ist schwierig,aber er kann das nicht alles auf dich abwalzen und davon ausgehen,dass es dir recht ist,wenn er in der whg bei dir rumturnt ,wenn du nicht da bist(oder auch wenn du da bist).
    besteht die möglichkeit,dass sie sich bei oma und opa treffen können,wohnen die in der nähe?
    zu ihm mitnehmen geht nicht,bei euch geht nicht..
    aber als erstes mal,muss das kind bescheid wissen...papa wird aussziehen...das wird ein schock,der nächste wird aber nicht lange auf sich warten lassen,denn sie wird mitbekommen,dass ihr vater zu einem mann gezogen ist...also das wird alles andere als einfach.
    aber trotzdem muss sie es wissen.
    die frage ist,wird dein mann bei seinem freund wohnen bleiben oder ist das nur ne übergangslösung?
    davon hängt ja auch die art des umgangs ab nehme ich an...bzw wo der stattfinden kann.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

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  • Ich fand aktiv mitmachen wichtig - was braucht der Papa, was nimmt er mit ? Wir haben gemeinsam eingepackt.


    Dann, was machen wir mit dem Platz - wir haben uns eine echte Mädchenwohnung eingerichtet :-)


    Daran erinnert sich die Kleine heute noch... es wahr kein Geheimnis... wir haben es versucht als "normal" zu verkaufen,


    auch wenn es schwer fiel....

  • Dass er eure Wohnung nicht im Beisein eurer Tochter nach seinen Dingen durchwühlt und diese vor ihren Augen rausschleppt halte ich für wichtig.
    Dass er dann aber schnell abhaut bevor sie wieder da ist nicht.
    Das macht es nur ihm leichter und sonst niemandem.
    Finde ich ganz schön feige.


    Er will gehen dann muss er da auch zu stehen.
    Eure Tochter hat ein Recht darauf, dass er sich von ihr verabschiedet,
    ihr erzählt, dass er sie lieb hat auch wenn jetzt bei euch so Einiges durcheinander gerät und zukünftig anders sein wird.
    Genauso wie sie das Recht hat ihm ihre Gefühle dabei zu zeigen und Fragen zu stellen.
    Z.B. wie er sich das zukünftig mit ihr vorstellt.
    Wann sie telefonieren, sich sehen, usw.


    Wenn Du Wert auf die Möbel legst oder Dir keine neuen kaufen willst/kannst dann lass es Dir schriftlich geben,
    dass er keinen Anspruch darauf erhebt.
    Nicht, dass er dann nach und nach doch mal seine Meinung ändert und immer wieder neue Unruhe reinbringt
    indem er nach und nach doch Teile aus der Wohnung schleppt.


    Und was die Besuche angeht.
    Ich würde ihn nicht bei mir schlafen lassen.
    Da könnte ich nicht mit umgehen.
    Wenn er so nicht mehr leben kann, dann geht das auch nicht mehr.
    Soll er sich am WE halt ein Zimmer nehmen oder bei nem Freund einquartieren.
    Einerseits will er die Familie so nicht mehr, aber bei euch übernachten, am besten zusammen Abendbrot essen usw.
    Dass die beiden Zeit miteinander verbringen ist wichtig.
    Aber eine Grenze ist auch wichtig.
    Wie soll ein Kind verstehen, dass Papa mal weg ist dann wieder da als wär nichts gewesen usw.?!


    Für euch beide ist es wichtig, dass Ruhe reinkommt und ihr euer Leben neu sortieren könnt.
    Ich könnte das unter solchen Umständen nicht.

  • Hallo liebe Kaffetante,


    ich weiss nicht wie alt Deine Kinder sind aber je jünger die Kinder sind, desto mehr hängt ihr Seelenheil von Euch Erwachsenen ab. Wenn Du dies als Ausgangsorientierung nimmst, wirft dies eine Frage auf: "Was tut mir gut (im Rahmen der Möglichkeiten)?"... Du bist jetzt der Ankerpunkt.


    Ich kenne einige Familien in denen sich ein Partner anders geoutet hat. Und es bedarf einer wahnsinnigen Kraftanstrenung. Meist im vollen Bewusstsein, dass man den anderen Partner vor vollendete Tatsachen setzt. Denn hier hilft ja die beste Mediation nicht wenn sie darauf abzielt als Paar intakt zu bleiben. Du hast auch nicht auf Sand gebaut. Menschen verändern sich und Beziehungen somit auch. Ich will damit nur sagen, dass zwar die Enttäuschung gross ist aber Du ja nicht "persönlich" abgelehnt wirst. Ich drücke mich hier nicht richtig aus aber ich hoffe, die Worte kommen so tröstend an wie sie gemeint sind.


    Gib, soweit es geht, Deinen Kindern Halt. Gebe ihnen das Gefühl, dass ihr als Eltern gut funktioniert aber als Paar nicht mehr zusammen passt. Verändere die Wohnung wenn Du magst und finanziell kannst. Oftmals merkt man erst eine Weile später, wie viele Kompromisse man eingegangen ist und dass "man ja eigentlich lieber x als die gewählte y Wandfarbe usw" mag. Versuche Deine alten Interessen wiederzuentdecken. Manchmal kommen da ganz interessante Dinge heraus an die man sich so gar nicht mehr erinnern konnte aber auf einmal macht es dann "klick".


    Ich hoffe, ich konnte Dir Mut zusprechen. Es wird. Und ich finde es durchaus angebracht, dass der Papa nicht vor den Augen der Kinder die Koffer packt.

  • Einfach so gehen ist feige, damit wälzt er doch die Erklärung nur auf Dich ab. Und Du sollst der Tochter dann erklären, was Du selbst nicht verstehst!? Aber es wird wohl so kommen, liest sich so; er will nur seine Ruhe. Und das schaffts Du dann auch, vieles ergibt sich dann im genau richtigen Moment. Und Du kannst Deiner Tochter sagen, wie Du fühlst- das ist wenigstens ehrlich und Kinder merken das sowieso.


    Aber dann wenn er gegangen ist; überleg Dir gut ob Du ihn in Deiner, nicht mehr Eurer, Wohnung ertragen kannst. Du brauchst deinen Rückzugsort und musst verdauen. Mein Ex ist damals auch einfach gegangen, Zahnbürste genommen und los. Ich kann bis heute nicht den Gedanken ertragen, ihn hier rein zu lassen. Das ist jetzt meins.


    Ich wünsche Dir viel Kraft!

  • Vielen lieben Dank für all die Antworten und Anregungen. Ich habe heute Morgen mit unserer Tochter eine Fahrradtour gemacht, sie wußte das wir kürzlich einen Spaziergang gemacht haben um dabei einiges zu besprechen. Sie wollte wissen wo wir waren, ich hatte es erzählt und sie hatte gemeint das sie dort sooft mit Opa und Oma war und unbedingt wieder da hinwolle. Als es heute darum ging wohin wir fahren, wollte sie dorthin. Wir hatten eine richtig gute Fahrt und es kam dazu das sie mir Fragen stellte. Wir konnten sehr gut über die Veränderungen reden, auch darüber das wir kein Paar mehr sind . Wie sagte sie- man kann es ja nicht erzwingen :hae: . Na, ja jedenfalls haben wir auch darüber gesprochen das er am Donnerstag packt, sie meinte das er da schon was von gesagt hat (hätte er mir vielleicht auch mal sagen können.....). Ich habe mit ihr auch über diverse Veränderungen gesprochen. Ich streich ja nicht gleich alles neu und stelle alles auf den Kopf aber ich habe mit ihr besprochen das ich das ein oder andere umdekorieren möchte. Es lief wirklich gut, zwischendurch haben wir rumgealbert, es war sehr entspannt und dann kam halt mal wieder " Mama wo wir schon dabei sind frag ich mal........
    Heute war es dann auch wesentlich leichter als ich zur Arbeit musste als gestern, da hat sie nämlich sehr unüblich getrödelt und gejammert als ich weg musste.
    Was die Wohnung angeht muss ich jetzt mal sehen wie das wird. Es ist halt so das er zwar geht, aber dabei bleiben möchte das ich wie am Anfang der Krise besprochen für unsere Tochter da bin und eben noch nicht mehr arbeite. Wir waren uns immer einig das ich erst mehr arbeite wenn sie mich uncool findet :-) , gut der Plan ist nun hinfällig. Nach wie vor wollen wir die Grundschule aber noch so durchziehen. Die Betreuung an ihrer Schule ist nicht der Hit und mein Problem war das ich in meinem Job nur zwischen Vollzeit oder "gar nicht" entscheiden konnte und es keine richtige Alternative gab. Daher jobbe ich zur Zeit nur an zwei Nachmittagen im Verkauf, da könnte ich zwar aufstocken wenn es brennt aber eben nicht Vormittags sondern nur an Nachmittagen :kopf .
    Wie auch immer, jedenfalls fällt es mir schon schwer dann zu sagen das er hier nichts verloren hat. Auch für unsere Tochter möchte ich nicht das sie immer nur unterwegs sein müssen. Klar muss es Regeln und Absprachen geben aber von vornerein möchte ich nicht sagen das er sich hier nicht mehr aufhalten kann. Das klingt für viele sicher schräg aber ich bin schon entschlossen das hinzubekommen. Glücklicherweise hab ich auch Möglichkeiten um mal abzutauchen und ich hab so gar nicht die Idee das er mir hier einfunkt, bei allem was so war das ist etwas was er nicht tun würde.
    Im Moment ist noch ganz unklar ob er nur übergangsweise zu dem Freund zieht o.ä. Es ist auch die Rede davon das unsere Tochter irgendwann dort auch mal hinfährt und auch übernachtet, das soll aber noch etwas warten. Mich hat es mehr belastet was nun bei unserer Tochter im Kopf vorgeht, ich habe aber das Gefühl das ihr soweit wie möglich klar ist das wir kein Paar mehr sind. Wie sagte sie heute " nun werdet ihr keine Silberhochzeit haben und solang zusammen sein wie Oma und Opa"........" . Ich weiß das ich auf mich aufpassen muss, das werd ich auch tun und wir haben auch noch weitere Termine bei Pro Familia, so das ich mir da jetzt erst mal eine Frist bis zum nächsten Termin gesetzt habe. Da schaue ich wie es klappt und wie es mir dabei geht. Sollte es schief laufen würde ich das aber nur im Beisein der Beraterin ansprechen.
    Ein Plus ist das mein Herz auch an der Wohnung hängt, er hatte schon mal die Idee das wir umziehen weil sie halt nicht so toll isoliert ist aber ich wollte das nie. Klar hat sie Macken aber ich lebe total gern hier, auch in diesem Umfeld . Nun und wenn all das technische Zeug weg ist bleibt einfach meine Handschrift, auch der Wohnzimmerschrank der bei ihm auf der Abschussliste stand-bin froh das ich ihn verteidigt hab. Mir gefällt er und so bleibt er . Klar ich weiß das noch sehr harte Zeiten kommen, ich mag gar nicht dran denken aber na, ja...........
    Schön das es Euch hier gibt, danke!!

  • ich find 's gut, dass deine tochter weiß, was geschieht. ich kann mir nicht vorstellen, dass es besser für ein kind ist, wenn es nach hause kommt, und ein elternteil ist weg - auch wenn klar ist, dass das passieren wird.
    und toll finde ich, dass ihr so ein gutes gespräch hattet. schön, wie du an eure tochter denkst. aber vergiss auch dich nicht - und das nicht nur in der theorie. ich nehme an, deine tochter ist in einem alter, wo sie verstehen kann, warum sie sich mit papa nicht in ihrem zimmer treffen kann - wenn es für dich dann doch nicht okay sein sollte.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"