Ich will nach Hause...

  • Hi,
    grad ist mein Zwerg abgewandert und hat mich verdutzt gefragt, warum ich die Stube noch nicht aufgeräumt hab.
    An solchen Abenden liegen bei uns die Tagklamotten am Boden und die Chipskrümel vor der Chouch und ich hasse Unordnung und räume den Shice dan ganz schnell nach dem Film weg....
    Mein Zwerg geht jetzt pennen und ich- ich hab Nacht vor mir.
    Wird die Nacht besser, wenn ich die Klamotten und die Krümel wegräum?
    hm..............
    Die Leute bei dem film im TV haben sich geknutscht und mein Kind hat dazu Fragen gehabt...
    Ich sehe kein TV, erlaube meinem Kind aber mitunter eine Zeit dazu.


    Boah, ich kann dieses Leben nicht mehr füllen.
    Ich kann diese dummaktionen des Alltags nicht mehr widerholen.
    Ich kann nicht den Shice jeden Tag und jede Nacht weitermachen.
    Nein, ich kann das nicht mehr.
    Lang genug hab ich das gemacht, um meinen "Gefühl" dazu neuen Schwung zu geben.
    Mein Gefühl bleibt mein GEfühl- der Schwung ist weg.
    Ich will nach Hause!
    Da habe ic nur ein Problem:
    Ich war noch nie da.
    Aber ich hab Sehnsucht in meinen Herzen.


  • Ich will nach Hause!
    Da habe ic nur ein Problem:
    Ich war noch nie da.
    Aber ich hab Sehnsucht in meinen Herzen.


    :troest


    Genau das fühle ich auch. Wenn ich die Lösung finde, sage ich Dir Bescheid.


    Ich möchte Dir nur sagen "Du bist nicht alleine"!

  • ... Kinder sind manchmal sooo gemein... und geben einen dann noch den Rest.... :wand

  • Ich hatte dieses Gefühl auch jahrelang. Ich dachte manchmal wörtlich "Ich will nach Hause!" Seit all die Bausetllen, die sehr belastend waren, ob finanziell oder persönlich, weg sind, ist auch dieses Gefühl weg. Und das fühlt sich so gut an. Vielleicht ist dieses "Ich will nach Hause" ein "Ich will mich sicher fühlen" :Hm

  • Manche brauchen Zeit, um anzukommen.
    Aber jede von uns wird irgendwann ihren Platz finden.


    Ich will daran ganz fest glauben, für mich und für euch!!! und besonders für dich, jeanny!! du wirst deinen Ort, deinen Platz im Leben gewiss nochg finden und dich dann dort zuhause fühlen

  • Hi,
    ich danke Euch für Eure Beiträge.
    Ich glaube nicht, dass mein Gefühl mit meinen Baustellen zu tun.
    Ja,klar- natürlich auch.........
    Aber irgendwie hat sich in mir eine innere Sehnsucht nach WAS manifestiert, die nicht zu füttern geht.
    Selbst, als ich noch Kind war und in einer Familie am Leben blieb, ich kann mich daran erinnern, dass ich auch da dieses Gefühl
    schon bewußt erlebte.
    Und:
    Och ich hatte mal weniger Baustellen, hab 2 Kids bis zum ABI geführt und da war dieses Gefühl zwar nicht so vordergründig wie jetzt, aber irgendwie immer irgendwo nagend da.
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    Vielleicht liegt es daran, dass ich zu dumm bin, momentan mein Leben gut zu bestücken und zu füllen..........
    Ich führ nicht mehr gern Gespräche, die Leute dazu fehlen sowieso und ich bemühe mich nicht um Ersatz, weil mir die Menschen in meinem Umfeld keine Werte, Gedanken oder Denkneuschübe geben können.
    TV und Radio ist bei mir zwar da und wird von den Kids och -kontrolliert- genutzt, aber ich setz mich da schon lange nicht mehr mit auseinander, weil mich det stört, mein Hirn überfördert und zusätzlich verdummt.


    Ich lese und lese und lese Bücher.
    Wahrscheinlich bewahrt mich det ein Stück vor dem Verblöden.
    Aber:
    Ich lese und nehme det och gut auf, um det schnell wieder zu vergessen und neu zu lesen....
    Sinnlosfunktion irgendwie.
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    Nicht für Umsonst hab ich nun nen Verhaltenstherapeuten, der gut ist!
    Denkt ihr, ich kann den seine Gedanken und Anregungen umsetzen?
    Ich kann das nicht, weil ich in meinem ureigenen System so angepasst bin, dass alles andere stört.
    Und fundamental lebt der Satz:
    "Ich will Heim", weil ich längst nicht mehr kappiere, was ich will...
    Ziemlicher Müll,
    also.......

  • Dazu fällt mir folgendes ein:


    Der sensible Mensch leidet nicht aus diesem oder jenem Grunde, sondern ganz allein, weil nichts auf dieser Welt seine Sehnsucht stillen kann.
    (Jean Paul Sartre)


    Und: Du bist nicht alleine!


    lg Malesh

  • Jeanny,


    mich "überkommt" der Satz "Ich will einfach nach Hause..." auch zwischendurch - seit meinen Teenagerjahren. Ich träume sogar davon. :troest
    Anfangs war das für mich total verwirrend, weil ich es nicht einordnen konnte. "Ich bin doch zuhause!" :hae:


    "Ich führ nicht mehr gern Gespräche, die Leute dazu fehlen sowieso und ich bemühe mich nicht um Ersatz, weil mir die Menschen in meinem Umfeld keine Werte, Gedanken oder Denkneuschübe geben können." Jeanny, wie sieht Dein soziales Netzwerk aus? Existiert da eins?

  • Hm, Northern Soul...
    soz. Netzwerk?
    Lass mich überlegen:
    Arzttermine kann ich hier gut wahren, zum Elternabend kann ich nicht, weil Babysitterkosten nicht drin sind.
    Meine einzigste Freundin hier wollt mich bekehren a la "Mach jetzt das , oder...", die gibt es nicht mehr......
    Ich rede in der Schulzeit 1x pro Woche 2 Minuten mit der Betreuungsdame von "Bärenstark", die mein Kind für 2 Stunden holen.
    An den Aktionen übers JA für AE,s kann ich nicht teilnehmen, weil det für Kinder unter 6J. ist und der Zwerg bei den Gruppenterminen im Umgang ist.
    Naja....
    bleibt der wöchentl. Tafelgang.
    Und da pass ich ziemlich auf, mit wem ich ins Gespräch komme.
    Ab und an gibts dann Termine am Jobcenter...
    Vermehrt labern mich och hier die Nachbarn im Haus an, aber die.......- den Kontakt halt ich unten, aus eben soz. Gründen.
    In der Kita-Zeit vom Zwerg labert man mitunter mal kurz mit den Erziehern, genauso wie in der Schule mit den Lehrern.
    Sind det nun viel oder wenig soz. Kontakte?
    Klingt ja schon nach sehr viel!

  • Ich habe bisher immer gedacht, dass, wenn ich in einer Situation der Überforderung, der Einsamkeit oder der Verzweiflung gesagt /gedacht habe "Ich will nach Hause", dass ich damit mein Elternhaus meinte, eine Rückkehr in die Kindheit, wo sicherlich nicht alles perfekt war, ich aber doch immerhin nicht diese enorme Verantwortung tragen musste, weil ich ein Kind war, geliebt und behütet.


    Und vielleicht ist es genau dieser Wunsch, der uns immer wieder überkommt, irgendwohin zu gelangen, wo man sich wieder sicher fühlt, mit sich selbst im reinen, geborgen. Manche haben dies als Kind erlebt, andere nur vom Hörensagen.


    Es ist ebenso traurig wie schön zu lesen, dass genau dieser Gedankengang in exakt dengleichen Worten von so vielen hier geteilt wird. Es gab Momente, in denen ich dachte, endlich angekommen zu sein, in den glücklichen Jahren meiner Ehe ansatzweise, tief und erfüllt als ich Mutter wurde, aber vielleicht ist es einfach nur menschlich, dass wir irgendwie immer unterwegs sind auf der Suche nach diesem Zuhause und nur kurz innehalten können, um dieses Gefühl zu genießen, bevor uns das Schicksal weitertreibt.


    Liebe Jeanny, du bist weder dumm noch allein in deinen Gedanken oder in deinem Bestreben, vorwärtszukommen. Versuch offen zu bleiben für deine Umwelt, zieh das Gute und Sinnvolle für dich heraus und baue dir daraus eine Basis, die dich Stück für Stück innerer Zufriedenheit näher bringt. Alles Gute wünsche ich dir!

  • zu hause, wo ist dies eigentlich? ich frage es mich auch sehr sehr oft.


    manchmal wünsche ich mir - eine einsame insel und ich allein mit der natur im einklang - ohne jegliche einflüße von außen
    manchmal wünsche ich mir - in der küche sitzen mit den kids und nem gegenstück - alle fröhlich und glücklich - wie dei reklamefamilien
    manchmal wünsche ich mir - wieder wie damals bei oma auf der ofenbank sitzen, mit einem kakao in der hand


    zu hause? muss wohl irgendwo in mir drin sein, irgendwo schlummern und manchmal rufen: Hier bin ich ..., nur ich schein es nicht zu hören...