Was meint ihr? Regelung der Besuchszeiten bei einem unter 3jährigen Kind?

  • Hallo,


    meine Tochter ist 9 Monate jung. Ihr Vater möchte sie ab ihrem ersten Lebensjahr regelmäßig jedes zweite Wochenende bei sich haben.
    Er wohnt in Belgien. Das macht ingsgesamt 230 km.


    Mir ist es lieber, dass wir uns darüber erst ab ihrem 3. Lebensjahr unterhalten bzw. einigen.


    Einerseits kann ich ihn verstehen, dass er sie sehen möchte, andererseits ist es irgendwie zu früh.


    Er möchte bis dahin nicht warten und sagte von sich aus, dass er dies ungerne über einen Richter entscheiden lassen würde. Zumal er ja noch das hälftige Sorgerecht hat.


    Ich hab ihm gesagt, dass ich mir Gedanken darüber machen werde, wie wir das lösen können, damit wir alle zufrieden sind, und es für unsere Tochter kein Sprunk ins kalte Wasser wird.
    Er ist wohl nicht bereit mal übers Wochenende her zu kommen. (weil er hier niemanden kennt. finde ich schwachsinnig, denn das ist egoistisch, er käme für seine Tochter!)


    Jedenfalls; was meint ihr dazu?
    Ich hatte schon die Überlegung angestellt, dass trotzdem vorzuschlagen, dass er zunächst wenigstens jedes zweite Treffen mal am Wochenende hier ist und wir uns gemeinsam dann sehen.
    Nach einigen Malen dürfte er dann jedes zweite Wochenende her kommen und mit ihr dann jeweils für paar Stunden Samstags + Sonntags alleine sein.
    Im Anschluss könnte ich ihm vorschlagen dass er von jedem zweiten Wochenende nur einmal nach Dtl. kommt und das andere Mal ich mit ihr nach Belgien, wobei wir dort den Sa+So verbringen würden.
    Die ersen Male gmeinsam, später dann sie alleine bei ihm und ich bin dann für die erste Zeit dann bei Freunden.
    Danach könnte er sie ab dem 3LJ evtl. 1x oder 2x im Monat übers Wochenende abholen.... Hm... ich weiß nicht so recht... Aber ich will und kann sie nicht ins kalte Wasser werfen.


    Habt ihr i-welche Vorschläge?


    Danke!
    LG

  • Wieso wäre es zu früh für Umgang zwischen Vater und Tochter?? Wenn ihr noch zusammen wäret, hätte er das Kind auch jeden Tag um sich.


    Du hast doch auch von Anfang an "Umgang". Oder lebt es die nächsten 3 Jahre woanders?


    Um so früher um so besser und um so mehr um so besser.


    Lässt du das Ganze 3 Jahre schleifen, könnte ein Thread mal lauten "KV kümmert sich nur wenig/gar nicht ums Kind" Ein Sprung ins Kalte Wasser ist mit 3 Jahren schlimmer.


    Und ich bin ehrlich, ich mag das Wort "dürfen" in diesem Zusammenhang nicht.


    Ein Vater darf sein Kind nicht sehen, ein Vater MUSS sein Kind sehen.


    Sonst kann keine Bindung aufgebaut werden. Es sollte nicht sein, das er danach fragen muss :(


    Und das der KV nicht zu dir kommen möchte, kann ich verstehen. Ich möchte auch nicht zu meinem Ex nach Hause.


    Ich finde du solltest das dringend! überdenken und dem KV viel mehr Vertrauen. Und denke bitte dran, es ist noch keine perfekte Mutter und kein perfekter Vater vom Himmel gefallen.


    Also gönne BEIDEN die gemeinsame Zeit. Und stiehl sie ihnen nicht :bet


    Edita sagt: Hab meine Vorschläge vergessen. Ihr könntet abwechselnd hin und herfahren, oder euch auf halber Strecke treffen. Wenn der KV jedes Mal kommen würde und dir die Fahrerei erspart bliebe, wäre das doch toll. Papa und Kind haben gemeinsame Zeit, du brauchst nichts tun, ausser die freie Zeit geniessen und Kraft tanken! :)

    3 Mal editiert, zuletzt von Zann ()

  • Kann da beide Seiten verstehen... und die Entfernungen sind, wie sie sind...


    Ich finde es gut, daß Du da auch auf ihn zugehen willst und daß Ihr das möglichst selbst und nicht übers Gericht regeln wollt.


    Es würde auch den Fahraufwand reduzieren, wenn er mal zu Dir kommt um die Kleene zu sehen und Du dann auch mit Töchterchen hinfährst, auch sicher ein Entgegenkommen in finanzieller Sicht...


    Vielleicht könnt ihr Euch darauf einigen und dann später weitersehen...

    Einmal editiert, zuletzt von Amselrüde ()

  • Um so früher um so besser und um so mehr um so besser.

    Je früher der Umgang (auch über Nacht) normal ist, um so normaler ist es für alle Beteiligten
    Wir hatten jeweils ab 3 Monate Übernachtungen - KM war im Nachtdienst.
    Das ist m.E. das Alter in dem die Bindung entsteht die man später braucht.



    Ein Vater darf sein Kind nicht sehen, ein Vater MUSS sein Kind sehen.

    Umgekehrt: Ein Kind braucht BEIDE Elternteile ....


  • Ein Vater darf sein Kind nicht sehen, ein Vater MUSS sein Kind sehen.

    Zitat

    Umgekehrt: Ein Kind braucht BEIDE Elternteile ...


    Selbstverständlich. Nichts anderes wollte ich damit (in Bezug auf diesen Fall) sagen

    Einmal editiert, zuletzt von Zann ()

  • So früh wie möglich beginnen!


    Es ist ein riesiger Unterschied von einem 9monatigen Baby zu einerm 3jährigen Kleinkind.
    Meine braucht heute viel länger, mit unbekannten Menschen warm zu werden, als damals.


    Und es ist doch ihr Vater.
    Entfernungen kann man überbrücken, bei uns sind es an den Umgangs_WEs auch jedesmal 270 km insgesamt, macht 130 einfache Fahrt, das ist wirklich nicht die Welt.


    Nachdem wir uns am Anfang abgewechselt haben mit dem Bringen und Holen, übernimmt er nun beides, weil er insgesamt eh weniger Zeit mit ihr verbringt als ich.


    Meine war auch ab 9 Monaten schon alleine komplettes WE beim Vater.

  • Ich würde auch sagen, so oft und so früh wie möglich - damit es Normalität ist.
    Viele Kinder schlafen mal ein Wochenende bei Oma - daraus wird nie so ein Drama gemacht, weil es die Oma ist.
    Die beiden sollten sich so häufig sehen, wie möglich - alle 14 Tage ist für ein Kleinkind unüberschaubar lang.
    Deshalb lieber viele, wenn auch kurze Besuche. 230 km sind übel, wie kommt es dazu ?

  • ich habe hin und her überlegt.


    Auf der einen Seite freue ich mich, dass er für das Kind interesse zeigt. Andererseits kann ich den beiden auch den Kontakt nicht verwehren. Allein schon wenn er sich kümmern will und sie dadurch den Vorteil hat doch irgendwie mit Vater aufzuwachsen.
    Andererseits mache ich mir Gedanken um die großen Fahrten, ob das nicht zuviel ist und ob es nicht zu heftig ist sie von einem Tag auf den Anderen zu früh (auf ihr Alter bezogen) ins Kalte Wasser zu werfen.


    Naja, ich hab mir jetzt mal folgendes Modell überlegt und da ist er auch gefragt:


    Als erstes muss ich ihm vertrauen können, das ich die Sicherheit habe, dass er auch sorgfältig mit ihr umgeht. Wenn ich diesen Eindruck von ihm gewinne, dann kann sie eher zu ihm.
    Doch dafür ist es mir wichtig, dass sie ihn besser kennen lernt. Im Moment kommt er alle zwei Wochen. Er könnte z. B. einmal davon ein Wochenende in Deutschland verbringen, sodass er hier Zeit mit ihr jeweils am Sa+So verbringt. Ca. 5 Std mit ihr allein. So gewöhnt sie sich auch nach und nach daran.
    Später, wenn sie um 2 Jahre ist, könnte sie einmal im Monat ein Wochenende zu ihm. Das andere Wochenende (im jeden-zweiten-we-Rhytmus) kann er hier her kommen.
    Am Anfang möchte ich schon die ersten paar Male dabei sein, im Anschluss könnte ich zwar auch mit, aber ich würde mich zurück ziehen und z. B. mich bei Freunden im Nachbarort aufhalten. Also wenn dann was wäre, dann wäre ich auch da.
    Das wäre quasi so die Eingewöhnungsphase.
    Und danach könnte sie das jeweilige Wochenende bei ihm verbringen ohne das ich dabei bin, noch dass ich in der Nähe bin.
    ....

  • Ich seh da jetzt keinen großen Unterschied zu Vorschlag 1.


    Die 230 km am besten in die Mittagszeit legen - da sind die 2 Std. ruckzuck verschlafen.
    Die Strecke bin ich mit meiner Kleinen mehrmals im Monat gefahren - das sollte i.d.R. kein Problem darstellen.


    Lass ihn wie bisher kommen - er soll länger dableiben und die beiden alleine etwas unternehmen.
    Dann kann er ja mal ne Nacht bei euch schlafen und ihr Ansprechpartner sein ...
    Aber mit der Papa- Übernachtung würde ich nicht noch 1 Jahr warten - um so schlimmer wird es,
    weil es nicht normal ist.


    Wie kommt die Entfernung zwischen euch ? Gibt es eine Chance nah zueinander zuziehen ?

  • Solange sie noch so klein sind, brauchen sie keine lange Eingewöhnungsphase...Sei doch froh, dass sich der Papa das auch zutrauen würde. Da er ja jetzt schon alle 2 Wochen Kontakt hat, was spricht da dagegen, dass er das Kind auch über Nacht mal mitnimmt. Und die Entfernung, bin ich mit Baby auch schon rumgefahren....Die meiste Zeit verschlafen sie in dem Alter eh noch.


    Probiert es doch einfach aus. Mehr wie in der gleichen Nacht heimfahren, kann ja nicht passieren. :D

    Ich glaube daran, dass alles was passiert seinen Grund hat.
    Manche Menschen verändern sich, damit du lernst, jemanden gehen zu lassen.
    Dinge laufen falsch, damit du die Richtigen zu schätzen weißt.
    Die Lügen glaubst du, nur um dann daraus zu schließen, dass du nicht jedem vertrauen kannst.
    Und manchmal müssen gute Dinge vorbei gehen, damit Bessere folgen können.

  • Ich denke, es kommt auf das Kind an. Für mein Kind wäre das sicher eine ganz ungeheure Belastung gewesen, die er nicht so hätte verpacken können.
    Es hat auf seinen Vater eben wie auf einen Fremden reagiert - mit Weinen, als er im Fremdelalter war, und bei den wöchentlichen begleiteten einstündigen Umgängen mit dem KV allein bleiben sollte.
    Es hat sehr sehr lange gedauert, bis sich das geändert hat.
    Alle 14 Tage mit Übernachtung wären bei ihm im Alter von 8 Monaten undenkbar gewesen.
    Da hätte der KV sich selbst auch keinen GEfallen mit getan.


    Grüße, Romi

  • Solange sie noch so klein sind, brauchen sie keine lange Eingewöhnungsphase...Sei doch froh, dass sich der Papa das auch zutrauen würde.

    Genau so ! :daumen :strahlen


    Je kleiner sie sind um so einfacher geht es (für die Kinder)

  • Zwischen 6 Monaten und 18 Monaten sind Fremdeln und Trennungsangst besonders ausgeprägt. Das Maß hängt aber eben auch vom einzelnen Kind ab.
    Die Regelung, alle 14 Tage, in dem Alter, ist sicher zumindest schwierig.


    Ich wünsche euch, dass ihr eine andere Regelung findet.


    Liebe Grüße,
    Romi


    Ich ergänze noch: Das angegebene Alter zum Fremdeln, das besonders stark im Alter zwischen 6 und 18 Monaten auftritt, ist nicht meine persönliche Meinung, sondern das sind Erkenntnisse aus der Entwicklungspschologie.
    Also: Die Aussage: Je früher, desto besser, trifft nicht zu.

  • Wie kommt Du zu dieser Aussage das Du erst Vertrauen brauchst ob sich der KV richtig um Eure Tochter kümmert? Ist irgendwas vorgefallen oder warum hast Du jetzt kein Vertrauen?



    Sorry, bin mit der Zitierfunktion nicht klargekommen.

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

  • das problem hier ist das es "nur" alle zwei wochen sind. in dem alter sind häufige besuche am tag sinnvoller. ich finde 9 monate auch arg früh. das argument mit dem eingewöhnen stimmt schon aber meine prinzen würden das nie mit machen. (13 monate alt) . der eine wird noch gestillt und schläft nur an der brust ein. der andere kann nicht ohne kuscheln mit mama. da hilft auch der papa nichts. also es muss eher darauf geachtet werden wie das kind drauf ist, wie es soetwas verkraftet etc. meine schlafen auch nicht im auto ein. ich bewundere immer diese einfachen kinder bei denen alles perfekt läuft.
    wir haben uns auch erstmal auf drei tage die woche bei mir oder neutralem boden entschieden.
    liebe te wenn du das gefühl hast dein kind (nicht du) kommt damit nicht klar dann entscheide dementsprechend.
    es hat ja auch ein stückweit mit loslassen zu tun....
    lg

  • Ich hatte schon die Überlegung angestellt, dass trotzdem vorzuschlagen, dass er zunächst wenigstens jedes zweite Treffen mal am Wochenende hier ist und wir uns gemeinsam dann sehen.
    Nach einigen Malen dürfte er dann jedes zweite Wochenende her kommen und mit ihr dann jeweils für paar Stunden Samstags + Sonntags alleine sein.
    Im Anschluss könnte ich ihm vorschlagen dass er von jedem zweiten Wochenende nur einmal nach Dtl. kommt und das andere Mal ich mit ihr nach Belgien, wobei wir dort den Sa+So verbringen würden.
    Die ersen Male gmeinsam, später dann sie alleine bei ihm und ich bin dann für die erste Zeit dann bei Freunden.
    Danach könnte er sie ab dem 3LJ evtl. 1x oder 2x im Monat übers Wochenende abholen.... Hm... ich weiß nicht so recht... Aber ich will und kann sie nicht ins kalte Wasser werfen.


    Oje...wieder ein mutmaßlicher Exklusivitäts-Anspruch eines Elternteiles aufs gemeinsame Kind trotz gmeinsamen Sorgerechts.
    Solch ein Denken (er dürfte..., ich könnte ihm ein paar Stunden vorschlagen...er darf dann alleine mit der Tochter eventt. 1x oder 2x im Monat) könnte geradezu Gerichtspapier produzieren....


    Vielleicht irre ich mich ja auch...

  • Hm...


    Also, ich vertrete hier nur meine Meinung, ich meine damit nicht, dass ich richtig liege, aber ich frage mich bei solchen Themen immer, wie denn die Mutter reagiert hätte, wenn man ihr im Krankenhaus nach der Entbindung gesagt hätte, sie bekäme das Kind jetzt erst mal für ein paar Stunden in der Woche und dann langsam mehr, denn es braucht Eingewöhnungszeit usw.


    Ich frage mich auch, hätte die Mutter Verwandte, die sie regelmäßig besuchen fährt, die so weit weg wohnen, würde sie das für die nächsten 3 Jahre bleiben lassen? Oder würde sie das Kind mitnehmen, mit vielen Fahrpausen?



    Warum spricht man einem Vater von vorneherein ab, sich um sein Kind kümmern zu können und einer Mutter nicht? Warum meint jeder, Kinder gewöhnen sich an die Mutter aber an den Vater nicht? Warum wird mit Umgang so lange gewartet?


    Meiner Meinung nach nicht, weil es dem Kind schaden könnte, sondern weil die Mütter sich nicht überwinden können, das Kind abzugeben. Ich hätte mich auch schwergetan damit. Aber letztlich, wenn der Vater einigermaßen in Ordnung ist, kann er das auch. Und die Kids gewöhnen sich daran.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Wenn ich diesen Eindruck von ihm gewinne, dann kann sie eher zu ihm.


    Soso, und was ist wenn ER den Eindruck hat er schafft das jetzt schon???



    Später, wenn sie um 2 Jahre ist, könnte sie einmal im Monat ein Wochenende zu ihm. Das andere Wochenende (im jeden-zweiten-we-Rhytmus) kann er hier her kommen.
    Am Anfang möchte ich schon die ersten paar Male dabei sein, im Anschluss könnte ich zwar auch mit, aber ich würde mich zurück ziehen und z. B. mich bei Freunden im Nachbarort aufhalten. Also wenn dann was wäre, dann wäre ich auch da.


    Welchen Sinn macht das denn?? Wenn der Umgang bei Ihm klappt, warum soll er denn dann noch jedes 2. Umgangswochenende bei Dir verbringen?? Ich denke die ersten 5-6 Umgangswochenenden gemeinsam zu verbringen macht Sinn, um sich an alles zu gewöhnen und offene Fragen und Unsicherheiten zu klären, aber auf mehr würde ich mich als Vater auch nicht einlassen.



    Gruß


    der Frosch

  • meine prinzen würden das nie mit machen. (13 monate alt) . der eine wird noch gestillt und schläft nur an der brust ein. der andere kann nicht ohne kuscheln mit mama.

    :kopf Allerhöchste Eisenbahn das Deine "Prinzen" Kontakt zum Vater bekommen - sonst kannst Du sie in 15 Jahren noch stillen ... oder sie krabbeln dann wieder zurück in Deinen Bauch
    Ich meine es geht darum Kinder zu eigenständigen Wesen zu machen - nicht zu Abhängigen.


    Also - ich würde heute auch lieber an einer Brust einschlafen .... an irgendeiner :lgh

    Warum spricht man einem Vater von vorneherein ab, sich um sein Kind kümmern zu können und einer Mutter nicht? Warum meint jeder, Kinder gewöhnen sich an die Mutter aber an den Vater nicht? Warum wird mit Umgang so lange gewartet?

    :daumen Danke