übergriffiger KV - Hilfe!!

  • Kurz zur Vorgeschichte, wir (Sohn 7 und ich) sind vor 10 Monaten ca. 250km weit weg in eine andere Stadt gezogen aus beruflichen Gründen. Zustimmung hierfür musste ich beim Familiengericht erstreiten. Umgangsempfehlung: alle 14 Tage, KV soll Kind abholen kommen. Wir haben GSR, keine Regelung zum AbR.


    Trennung war vor fast 5 Jahren, seitdem mehrfache Übergriffe gegen mich, Körperverletzung, stalking, Bedrohung, Nachstellung, diverse Beleidigungen. Alles zur Anzeige gebracht und dank Zeugen auch verurteilt. Seit unserem Umzug hat KV das Kind 4x abgeholt, anstatt alle 14 Tage.



    Gestern hat KV den Bogen nun völlig überspannt:


    Wir hatten uns am Treffpunkt verspätet, da Sohn einen Wettkampf am anderen Ende der Stadt hatte, KV habe ich aber telefonisch über unsere Verspätung informiert. Er rief unterwegs aber mehrfach an und fragte wo wir bleiben, klang zunehmend gereizt. Als wir dann ankamen, kam er über den Platz gelaufen und war schon von weitem am lauten rumschreien. Leute guckten schon. Er kam und hörte gar nicht mehr auf mich anzuschreien und zu beschimpfen. Ich hatte gerade die Autotür von Kind geöffnet und dieses einen Schritt herausgeholt, da steht KV mit erhobener geballter Faust vor mir und sagt, er würde mir jetzt liebend gern eine übelst runterhauen, seine Augen sprühten nur so von Hass. Ich hab das Kind schnell wieder ins Auto gesetzt und die Tür verriegelt. KV immer noch am schreien, alle Leute schauten. KV versuchte die Autotür beim Kind aufzureißen, ich bin ums Auto herum zur Fahrertür, er hinterher, schreit und rotzt mir volles Rohr ins Gesicht und ins Auto rein!!!! Ich hab nur schnell die Tür verriegelt und bin losgefahren. Ein paar Hundert Meter weit um die Ecke und dann lagen Sohnemann und ich uns erstmal heulend in den Armen.


    Ich bin dann gleich zur Polizei und habe eine Anzeige erstattet. Mal abgesehen vom Brechreiz den ich nach seinem Angespucke empfunden habe und den Beleidigungen, die ich wirklich JEDES MAL wenn ich ihn sehe ertragen muss (und die "Lederhandtasche" ist da noch nett), das schlimmste sind die Folgen dieses Erlebnisses für unseren SOHN!!!! Er fühlte große Wut, Verzweiflung und vor allem riesige Angst. Angst hatte er schon vorher vor seinem Vater, aber nun ist es so schlimm, dass er nie wieder mit dem allein sein will. Verständlich.
    Wir haben seit gestern viel darüber geredet, aber ich kann es ihm einfach nicht erklären, warum sein Vater so ist, und warum ich so einen bösen Mann als seinen Vater ausgesucht habe. Sohn meint, ich hätte es doch früher merken müssen, wie er (KV) ist, bevor wir ihn (Sohn) gemacht haben.... :(


    Was kann ich denn nun noch tun, außer der Anzeige, die ich ja schon gemacht habe. Und vor allem, was kann ich meinem Kind sagen, damit er die Situation so gut es geht verarbeiten kann?
    Wäre für Anregungen sehr dankbar!!!

  • Puh, ich bin sprachlos.
    Als erstes fällt mir "begleiteter Umgang" ein.
    Als zweites fällt mir ein zu schauen, ob irgendwie an Zeugen zu kommen ist für den Vorfall !


    Als drittes fällt mir ein erst wieder Umgang zu erlauben wenn er ein Antiagressionstraining erfolgreich abgeschlossen hat.


    Und viertens : :troest:troest:troest:troest

  • Was kann ich denn nun noch tun, außer der Anzeige, die ich ja schon gemacht habe. Und vor allem, was kann ich meinem Kind sagen, damit er die Situation so gut es geht verarbeiten kann?
    Wäre für Anregungen sehr dankbar!!!

    Ich überlege grad, ob Du Deinem Sohn so sehr viel sagen musst. Die Situation war schrecklich, und die kann man ihm ja auch nicht schön reden. Er hat aber erlebt, dass Du Dich schüztend vor ihn gestellt hast und ihn aus der Situation rausgeholt hast. Das finde ich wichtig. Ansonsten würde ich an Deiner Stelle einfach für ihn da sein, wenn _er_ reden möchte, ihm zuhören.

  • Für mich ist das mal wieder ein klassicher Fall von "Umgang um jeden Preis". Wäre das mein Ex, würde er das Kind so schnell nicht mehr zu Gesicht bekommen. Rest hat Pani ja schon gesagt.


    Mehr kann ich dazu gerade nicht sagen ausser: :troest

  • Als erstes fällt mir "begleiteter Umgang" ein.

    Ohne zu wissen, dass es so etwas gibt, sagte Sohnemann bei einem Gespräch über mögliche Lösungen, dass ein Detektiv mitgehen müsste, wenn er das nächste Mal zum Vater geht, der dann mit einer geheimen Kamera das Verhalten des KV aufnimmt und wenn etwas passiert ihn (Kind) beschützt. Das Aufgenommene solle er dann als Beweis benutzen. Hach...es zerreißt mich :batsch

  • Das Aufgenommene solle er dann als Beweis benutzen. Hach...es zerreißt mich


    Leider wird sich das auch keiner ansehen, da ohne sein Einverständnis aufgenommen.


    Aber Zeugen die das mitbekommen haben, vielleicht lassen sich diese finden.
    Und auch die Polizei, die vor allem Deinen Sohn erlebt haben als ihr die Anzeige aufgegeben habt.


    Er ist doch schon vorbelastet und bekannt Dein Ex !


    Ne, zieh es durch, da ist bei Euch Umgang ja Kindeswohlgefährdung !

  • Für mich ist das mal wieder ein klassicher Fall von "Umgang um jeden Preis". Wäre das mein Ex, würde er das Kind so schnell nicht mehr zu Gesicht bekommen.

    Ja das stimmt, denn das war nicht die erste Situation dieser Art. Die geballte Faust hat er tatsächlich auch schon gegen mich benutzt, und da war das Kind auch dabei, diesmal hat ihn wohl nur der öffentliche Ort davon abgehalten.


    Mir wurde aber immer gesagt, was er mit Ihnen anstellt ist egal, solange er dem Kind nichts antut.... Aber schon der Anblick dessen, wie die Mutter runtergeputzt wird, ist doch wohl Kindeswohl gefährdend, oder nicht?


    Edit: Ja, der Polizist hat auch aufgenommen, was Sohnemann berichtet hat. Und erstaunlicher Weise ist laut Polizei das, was gestern passiert ist, als Häusliche Gewalt einzustufen, da wir mal zusammengewohnt haben, egal wie lange das her ist.

  • ich bin bestürzt!
    wünsch dir viel kraft,um etwas dagegen zu unternehmen und für euer kind alles,alles gute um diese schreckliche situation zu verarbeiten!

    Beste Grüße von SUMMER :strahlen

  • Was ich vielleicht meinem Kind so in etwa sagen würde: dass sich Menschen verändern, manchmal gut, manchmal nicht gut, und dass Papa früher anders war... Ich würde bei so einem Verhalten nichts mehr schön reden!


    Oben wurde etwas von "Umgang um jeden Preis" geschrieben. Auch ich stelle mir die Frage: was hat das Kind von dem Umgang? Ist der Umgang für das Kind förderlich? So wie ich Dich verstanden habe, will Dein Kind nicht mehr so richtig zum KV, es "muss" halt. Aber entspricht das dem Kindeswohl? :hae:


    Zur Schule muss das Kind, das ist Pflicht. Umgang mit KV ist aus der Sicht des Kindes ein Recht, keine Pflicht, oder? :frag

  • aus der Sicht des Kindes ein Recht, keine Pflicht,


    Doch, Kinder können und werden zum Umgang gezwungen, da ist es (fast) egal was der UET tut,- wenn Kinder nicht zum UET wollen, liegt das immer am bindungsintoleranten BET. Dieser Thread ist doch das beste Beispiel dafür. Dabei wird in diesem Land immer so großspurig von den Rechten der Kinder gesprochen. :kotz

  • Oben wurde etwas von "Umgang um jeden Preis" geschrieben. Auch ich stelle mir die Frage: was hat das Kind von dem Umgang? Ist der Umgang für das Kind förderlich? So wie ich Dich verstanden habe, will Dein Kind nicht mehr so richtig zum KV, es "muss" halt. Aber entspricht das dem Kindeswohl?

    Nein er will schon seit Jahren nicht mehr zum KV. Beim letzten Mal vor einigen Wochen sagte er, er gehe nur hin, um Vater nicht zu enttäuschen und wütend zu machen.
    Jetzt will er aber wirklich partout nicht mehr hin.


    Durch die extrem psychisch beeinflussende Art des KV habe ich immer wieder dem Umgang zugestimmt, Kind gut zugeredet und immer wieder den Kontakt hergestellt. Aber mit dem schlechten Gewissen ist jetzt Schluss!

  • Ein Puzzlestück wäre, morgen das Jugendamt anzurufen und um Erziehungsberatung zu bitten. Das JA soll Dir helfen, die Situation mit dem Knaben zu klären und verständlich zu machen. Warum und wozu?



    Einmal können die tatsächlich oft helfen.
    Zum anderen fühlt sich der Knabe ernst genommen: Jemand Drittes kümmert sich.
    Zum Dritten ist es das Hinzuholen des JA in Dein Boot. Ein vom Jugendamt gestellter Antrag auf Aussetzung des Umgangs u.ä. kommt vor Gericht sehr gewichtig daher. Und diese letzte Option würde ich mit dem Jugendamt in einem zweiten Gespräch versuchen in die Wege zu leiten.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ein Puzzlestück wäre, morgen das Jugendamt anzurufen und um Erziehungsberatung zu bitten. Das JA soll Dir helfen, die Situation mit dem Knaben zu klären und verständlich zu machen. Warum und wozu?



    Einmal können die tatsächlich oft helfen.
    Zum anderen fühlt sich der Knabe ernst genommen: Jemand Drittes kümmert sich.
    Zum Dritten ist es das Hinzuholen des JA in Dein Boot. Ein vom Jugendamt gestellter Antrag auf Aussetzung des Umgangs u.ä. kommt vor Gericht sehr gewichtig daher. Und diese letzte Option würde ich mit dem Jugendamt in einem zweiten Gespräch versuchen in die Wege zu leiten.

    Danke! Genauso werde ich es machen.
    Aber was meinst du mit Gericht? Muss ich vor Gericht, um den Umgang auszusetzen? :hä

  • Danke! Genauso werde ich es machen.
    Aber was meinst du mit Gericht? Muss ich vor Gericht, um den Umgang auszusetzen? :hä


    Da es wohl eine gerichtliche Umgangsvereinbarung gibt, müsstest Du "eigentlich" vor Gericht. Darum wäre es aus taktischen Gründen gut, den Umgang auf Empfehlung oder nach Rücksprache mit dem Jugendamt auszusetzen. Ideal wäre es, wenn das JA den Antrag bei Gericht stellt bzw. entscheidet, dass kein Umgang stattzufinden hat wegen Kindeswohlgefährdung.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da es wohl eine gerichtliche Umgangsvereinbarung gibt, müsstest Du "eigentlich" vor Gericht. Darum wäre es aus taktischen Gründen gut, den Umgang auf Empfehlung oder nach Rücksprache mit dem Jugendamt auszusetzen. Ideal wäre es, wenn das JA den Antrag bei Gericht stellt bzw. entscheidet, dass kein Umgang stattzufinden hat wegen Kindeswohlgefährdung.

    Achso, nein es gibt keine gerichtliche Umgangsvereinbarung, nur eine Empfehlung für die ersten zwei Monate nach unserem Umzug und dem Rat, den Umgang darüber hinaus so weiter laufen zu lassen (was aber nie geklappt hat).
    Aber ich werde trotzdem mit dem JA in Kontakt treten. Mal sehen, wie die mir helfen können.

  • wenn ich jetzt nichts überlesen habe,gab es keine körperlichen Übergriffe auf das Kind.
    Somit solltest Du nach der Aussetzung des Umgangs von Deiner Seite,sofort das Gespräch beim Jugendamt suchen.
    Du wirst vielleicht für eine begrenzte Zeit begleiteten Umgang bekommen.
    Danach würde ich Dir raten,den Vater klagen zu lassen.


    Wenn Du Glück hast und alles dokunentiert hast,wird es vielleicht zu einem Gutachten kommen.Von diesem Gutachten wird dann viel abhängen,wie das Gericht entscheidet.


    Sieh es bitte nüchtern.Du hast nicht viel in der Hand,dem Vater den Umgang zu verweigern.

  • Wenn es vor Gericht geht und der Junge erzählt, was da vorgefallen ist und er den Vater nicht mehr sehen will, stehen die CHancen gut, dass das Gericht dem Wunsch des Kindes folgt.
    Immerhin sprechen wir hier von einer Situation, die dem Kind Angst macht und ich haben zweifel, dass sich das FamG so massiv über den Willen des Kindes hinweg setzt.... zumal die Gründe ja wirklich massiv sind!



    LG
    Mami2511

  • Puh...da bin ich auch sprachlos... :troest:knuddel


    schlimme sache....ich würde glaube ich versuchen was es nur gibt, das der typ mir und dem kind nicht mehr zu nähe käme.


    er ist zwar der vater, aber sowas kann man sich auch schenken.


    ich wünsche ich für all eure wege ganz viel kraft!!!

  • Das Elternteile mit Gewaltpotential Umgang mit Kindern haben finde ich schon äußerst bedenklich.


    Gewalt in jeglicher Form ob bei Kindern oder Partner ist ein NO GO.


    wünsche dir alles Gute und viel Kraft in der nächsten Zeit.


    LG Silvie :winken:

  • Meiner ist / war genauso....der letzte Übergriff hat im Dezember statt gefunden, den ich auch zur Anzeige gebracht habe....daraufhin hat sich der Täteropferschutzverein mit mir in Verbindung gesetzt....die wollten natürlich, das der KV weiterhin Kontakt zu seinem Sohn hat...aber KV ist bei dem SB ausgerastet und somit hat jetzt alles die Staatsanwaltschaft.


    Früher habe ich ihm den kleinen immer gebracht....aber seit Dezember nicht mehr und habe es ihm auch gesagt. Wenn er seinen Sohn sehen will, kann er gerne selber kommen und ihn unten an der Haustür abholen.....seit dem er an mich nicht mehr rankommen kann, will er auch keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn habe....was ich eigentlich ganz gut finde, denn unser Sohn ist ganz schön schockiert gewesen und war völlig durch den Wind.


    Und ich werde unseren Sohn niemals zwingen gegen seinen Willen zu ihm hinzugehen.....sollen das dann andere übernehmen....ich rede KV nicht schlecht und nicht gut.....es ist wie es ist und Sohni (7 Jahre) kann sich sehr gut eine eigene Meinung dazu bilden

    :hae: Denke nie gedacht zu haben, denn das Denken der Gedanken ist gedanken loses Denken :hae:


    :lgh :lgh :lgh

    Einmal editiert, zuletzt von KeanusMama2004 ()