Maßlose Ängste ums Kind... (sehr lang)

  • Hallo miteinander,


    da ich mich hier nun schon seit längerem hier durch die Beiträge lese und ihr sehr oft gute Ratschlage für die Threadersteller habt, möchte ich nun auch mal niederschreiben, was mich sehr bewegt, bedrückt und vor allem auch sehr einschränkt.


    Wie im Betreff schon zu lesen ist, bin ich ein Mensch mit maßlosen Ängsten, vor allem was mein Kind (15 Monate) betrifft.
    Ich weiß daß jede(r) liebende(r) Mutter/ Vater in gewisser Weise Angst um sein(e) Kind(er) hat und das ist auch gut so, nur bei mir habe ich - auch seit einem Vorgespräch mit einer Kinderpsychologin - das gefühl, das es langsam ausartet :heul .
    Ich fange einfach mal an und hoffe, nicht als hysterische Ziege rüberzukommen.


    Meine Ängste fingen eigentlich schon in der Schwangerschaft (Ss) an. Es gab viele Komplikationen und die Ss stand teilweise auch mal au der Kippe. Ich war ständig begleitet von der Angst, das Baby zu verlieren. Ich hatte Alpträume ohne Ende und ich konnte die Ss leider auch nicht wirklich genießen, een weil ich mehr Angst als alles andere hatte.
    Die Ss war nie geplant, ich wollte nie eigene Kinder haben. So langsam wird mir auch bewußt warum. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe mein Kind über alles in der Welt, sie ist das Beste was mir je passiert ist, aber ich habe Angst, uns beide noch in den Irrsinn zu treiben :heul .
    Als die Kleine dann ENDLICH da war, war vorerst auch soweit alles gut. Die Geburt verlief ebenfalls soweit gut.
    Nach kurzer Zeit fingen dann die Ängste an, daß dem Kind was zustoßen könnte, das es einfach stirbt (plötzl. Kindstot). Da mein Ex keinen Führerschein hatte, habe ich zB. Einkäufe usw. erledigt, was aber jedes mal ein Horrortrip für mich war. Ich bekam beim Auto fahren Heulkrämpfe, weil in meinem Kopf schon ein Film ablief, daß wenn ich heim komme, das Baby nicht mehr lebt (aus vielerlei Gründen, jedes mal was anderes). Das, was sich in meinem Kopf abspielte, hat sich so echt angefühlt, ich habe wirklich den zerreißenden Schmerz gefühlt, als ob das wirklich alles Tatsache ist! Ich weiß nicht ob das jemand nachvollziehen kann, aber es ist grausam! Natürlich ist es unheimlich erleichternd, wenn man heim kommt und alles ist in bester Ordnung, aber der Weg bis dahin, ist einmal Hölle und zurück! Das ging immer so weiter und so weiter... ich bekam teilweise Panikattacken, wenn die Kleine zu lange keinen Mucks im Bett von sich gab. Ich saß in meinem Wohnzimmer, habe das Babyfon angestarrt und mich immer mehr reingesteigert, daß was passiert ist, habe Heulkrämpfe bekommen und war wie in Ketten gelegt. Ich konnte nicht aufstehen und in ihr Zimmer gehen, ich hatte wieder dieses echte Gefühl, alles sei vorbei. Sie würde tot im Bett liegen usw...
    Ich habe dann Herzrasen, Schmerzen und könnte nur weinen und schreien... und mit einmal regt sich dann doch was. Das waren dann Zeichen, daß ich zu ihr ins Zimmer bin, sie in die Arme nahm und mich so freute, das alles gut ist.
    Aber nichts ist gut! Diese Ängste machen mich irre! Seit einigen Monaten bin ich wieder Single, was auch gut so ist und was auch von mir ausging. Ich habe tatsächlich geträumt, der KV würde sich an meiner Kleinen vergehen (nicht nur er!). Das war nicht der Trennungsgrund, es gab andere schwere Probleme, aber das ist doch nicht normal, oder? Ich traue ihm daß nicht zu (obwohl ich weiß, daß man sich leider arg täuschen kann, aber ich will ja nicht davon ausgehen!).
    Auch die Vorstellung mir wieder einen neuen Partner irgendwann ins Haus zu holen, widert mich eher an! Die Vorstellung, er könnte sich an meinem Kind vergehen, es missbrauchen, misshandeln und sonstwas mit ihr anstellen, läßt mich die Nackenhaare aufstellen!
    Oder der Gedanke daran, ich könnte an einen geraten der mir evtl was antut und die Kleine wäre dann alleine, läßt mir Schauer über den Rücken laufen!
    Ich höre, sehe und lese auch oft Nachrichten und man bekommt ja so viel mit, was mit Kindern passiert und ich möchte meine Kleine nur vor solchen schrecklichen Erfahrungen bewahren! Ich weine um jedes Kind und habe das Gefühl, deren Schmerzen zu spüren, bei dem was sie erleben oder erlebt haben, vor allem wenn ich ein Gesicht zu dem besagten Kind gesehen habe.
    Manchmal, wenn meine kleine Zicke bockt, frage ich mich, was machen wohl jetzt "bösartige" Eltern mit ihren Kindern, in solcher Situation? Dann kann ich -den Vorstellungen nach- nur noch weinen und habe das Gefühl, ich müsste alles an meiner Kleinen gut machen, was andere nie haben können. Manchmal habe ich sogar ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Kleine so liebe und andere Kinder nicht mal einen minimalen Teil an Zuneigung erfahren.
    Theoretisch gesehen weiß ich, daß ich mich auf mein Leben und das meiner Kleinen konzentrieren soll und meine Lebensqualität nicht mit negativen Dingen so massiv beeinflussen darf, aber praktisch gesehen, ist das eben so. Ich kann das irgendwie nicht abstellen!


    Mittlerweile ist es auch schon so, daß meine Kleine diverse Probleme hat, weswegen ich jetzt auch mit ihr in Behandlung.
    Das Problem bin eigentlich ich, mit meiner übermäßigen Angst, Übersorge, Doppelbotschaften (lt. Psychol.) uswusf...
    Ich will meine Maus doch nicht abschotten, einengen, eingrenzen oder sonstwas. Ich will das Beste für sie und sie soll sich normal entwickeln und entfalten können!


    Ich muss dazu sagen, ich war vor meiner Kleinen schon 2x in Therapie, davon 1x stationär (4 Monate) und einmal Tagesklinik (6 Wochen). Grund war vor allem Vergangenheitsbewältigungen, Kindheitstraumas usw...
    Theoretisch habe ich viel gelernt und viel verstanden, nur leider kann ich vor allem das gefühlsmäßige, praktisch nie umsetzen :heul .
    Seit meine Kleine da ist hatte ich nicht den Eindruck, daß ich Depressionen haben könnte (bis eben auf die Ängste), allerdings ist die Kinderpsychologin überzeugt davon und meinte ich würde mich u.a. an der Kleinen "stabilisieren", was aber so nicht sein darf.
    Die Kleine geht -lt. KP- schon zu sehr auf mich ein, ist sehr sensibel und würde mich in gewisser therapieren, was aber eben nicht gut für sie ist.
    Ohjee... ich bekomme die Krise... wenn ich mir vorstelle, daß meine Kleine unter mir leidet, obwohl ich sie liebe und nicht ausnutzen möchte...


    Geht/ging es irgendwem ähnlich, habt ihr Ratschläge, Tips usw., wie ich das alles bewältigen kann, ohne daß die Kleine einen Schaden davon trägt?
    Die Kinderpsychol. hat mir dringend nahe gelegt, mir selber psychol. Hilfe zu holen. Sie meinte auch, daß es das beste war, daß ich direkt schon zu ihr gekommen bin, wegen der Probleme der Kleinen, ehe sich das verschlimmert.
    Ich finde es schlimm genug, daß sie in diesen paar Lebensmonaten überhaupt schon Probleme hat :heul :heul :heul !!!
    Ich werde den Rat der Psychologin annehmen, aber alles umzusetzen, wird auch seine Zeit dauern.
    Wie kann ich diese Zeit überbrücken?


    Ich wäre über jeden Tip und hilfreichen Ratschlag dankbar!



    Viele liebe Grüße

  • Och Mensch :troest


    Den ersten Schritt hast du schon getan und zwar erkannt das ihr Hilfe braucht. Ich denke zwar auch du mehr als deine Kleine, weil die Ängste ja von dir kommen.
    Hmm...Tips und Ratschläge geben.


    Ich sehe es so: Du hast deinem Würmchen das Leben geschenkt und du kannst ihr nur noch den Weg zeigen. Für alle deine Ängste die du hast, mußt du dir sagen, dass du es zum Großteil nicht in der Hand hast. Das sind Faktoren die du nicht wirklich lenken kannst. Gut, mit dem Missbrauch, klar könntest du keinem Mann mehr vertrauen, aber es sind nicht alle so. Es ist ja zum Glück nur ein kleiner Prozentteil, die pädophile Neigungen haben.


    Hast du in deiner Kindheit solche Erfahrungen machen müssen?


    Kindstod, habe ich auch immer total Schiss gehabt und auch heute noch und es gibt manchmal noch Nächte in denen ich hochschrecke und schaue ob alles in Ordnung ist, aber auch das hat man nicht in der Hand. Man kann die Tips befolgen und den Schlafplatz so einrichten, wie es empfohlen ist, aber den Rest kannst du nicht lenken.


    Ich hoffe dass du bald die professionelle Hilfe bekommst, damit du dich nicht mehr so fertig machen musst und deiner Tochter einen tollen Start in ihr Leben bereiten kannst.


    Drück dich.

    Ich glaube daran, dass alles was passiert seinen Grund hat.
    Manche Menschen verändern sich, damit du lernst, jemanden gehen zu lassen.
    Dinge laufen falsch, damit du die Richtigen zu schätzen weißt.
    Die Lügen glaubst du, nur um dann daraus zu schließen, dass du nicht jedem vertrauen kannst.
    Und manchmal müssen gute Dinge vorbei gehen, damit Bessere folgen können.

  • Oh Mann, ich kann dich gut verstehen. Ich habe zur Zeit ähnliche Probleme: Ich habe meinen 8-jährigen Sohn mit einer mir befreundeten Familie in die Ferien fahren lassen. Seitdem laufen Bilder und Ängst ab, was die mit ihm machen könnten... Und dann noch das schlechte Gewissen, was ich denen unterstelle. Ich übertrage quasi meine Erfahrungen auf das Kind, ihm gehts sicher super am Meer...Meine Kinder sind auch in Behandlung, weil ich schon oft in Kliniken war und sie einfach auch Verantwortung für mich übernehmen. Ich will das gar nicht, aber sie tuns.
    Dir psychologische Hilfe zu suchen, ist sicher ein guter Ansatz. Mir hilfts zumindest. Habe über die Ängste um meinen Sohn heute mit meiner Therapeutin gesprochen und sie konnte mich wirklich wieder so weit erden, dass ich zumindest ne Zeit lang "angstfrei" war.
    Alles Liebe,
    Billi

  • Das klingt sehr nach meiner besten Freundin, nur, dass sie kein Kind hat.
    Ihre Zwangsgedanken beziehen sich auf ihren Freund.
    Ich denke auch, dass es sich bei deinem Problem mit an Sicherheit grenender Wahrscheinlichkeit
    um eine Depression mit Angstzuständen und Zwangsgedanken handelt.
    Das klingt erst mal schlimm, kann aber ja behandelt werden.
    Wichtig ist für dich jetzt eine Therapie (evt. mit medikamentöser Unterstützung).
    Kannst du mit Familie und Freunden darüber reden???

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Guten Morgen,


    meine Tochter ist in einem ähnlichen Alter...ganz so die Ängste habe ich nicht, aaaaaaaber...


    Ich hatte auch immer total Schiss vor dem plötzlichen Kindstod, total unbegründet. Mir hat da AngleCare mit Detektormatte sehr geholfen. Medizinisch ist das wohl Schwachsinn, für meine Nerven ist es Gold wert. Angst vor Missbrauch habe ich auch, ich werde auch seitdem ich alleine mit Kleinkind rumturne, deutlich mehr angebaggert - von teil sehr suspekten Männern :) Ich lasse die Finger davon, so habe ich erstmal keine Ängste auszustehen...
    Hast Du eine Kinderbetreuung? Vielleicht versuchst Du eine Krippe zu finden (proffessionell, mehrere Erzieher, gegenseitige kontrolle, ...). Das "löst" Euch beide vielleicht ein bisschen und Du kannst runterkommen... Ich habe zwar Stress durchs Arbeiten gehen, genieße aber auch die Zeit "etwas anderes" zu tun...


    Grüße, Zoran

  • Hallo, ich habe aus Zeitgruenden gerade alles nur ueberflogen, aber ich moechte dir sagen, dass es mir auch so ging. Es hat mich schier verrueckt gemacht. Ich wusste nicht, woher die Angst ruehrte, aber ich konnte sie niemandem anvertrauen, ich hatte staendig Angst, dass sie jemand missbraucht (der Kindergaertner, mein Ex, ihr Opa, einfach jeden hab ich verdaechtigt)... ich hatte dauernd Angst, dass sie Krebs, Leukaemie etc. bekommt. Du siehst: es war aehnlich wie bei dir.


    Weisst du, was das bei mir war: erstens kam heraus, dass bei mir in genau diesen ersten Lebensjahren einige schlimme Sachen passiert sind. Da die niemals praesent sein werden, ist da immer eine latente Angst da, die man nicht benennen kann. Ich werde nie wissen, was da wirklich war, ausser, dass was war. Ich hatte mal einen kurzen Einblick (Zugang zum Unterbewusstsein kann man "legen lassen"), aber naeheres werde ich nie wissen. Es ist also eigentlich deine Angst um DICH, die du da auf dein Kind auflegst (du schriebst was von Trauma... scheinst es also auch nicht gerade einfach gehabt zu haben).


    Der 2. Grund war der, dass ich meinem Ex kein bisschen vertraut habe, ihm aber vertrauen MUSSTE fuer mein Kind. Das ging vollkommen gegen mein Bauchgefuehl udn geht es bis heute! Ist es bei dir so, dass du deinem Ex REAL nicht vertrauen kannst?


    Der dritte Grund war der, dass ich mein Bauchgefuehl ueber Jahre (Jahrzehnte) missachtet hatte. Es war vollkommen verschuett. Ich hab mir damit auch nicht mehr selbst zu getraut, anstaendige sichere Entscheidungen fuer mein Kind zu faellen (das alles natuerlich im Unterbewusstsein). Ich hab mich als Mutter angezweifelt, ich hab einfach gedacht: JEDEM misstrauen, JEDER Situation misstrauen, dann kann ich nichts falsch machen, weil einfach mein Bauchgefuehl garnicht mehr funktionierte.


    Ich kann dir aber Hoffnung machen. Bei mir sind diese Aengste weg. Es hat gedauert, brauchte Uebung, ich hatte auch Hilfe. Aber es ist ok jetzt. Wenn ich mein Kind jemand anvertraue dann hoere ich ganz genau auf meinen Bauch. Was sagt der. Wenn da ein minimal schlechtes Gefuehl ist, sage ich ab (frueher haette ich mich das nicht getraut :wand , mich selbst paranoid geschimpft und das schlechte Gefuehl schlimmstenfalls ausgehalten). Es wird auch einfacher, wenn die Kinder groesser werden und kommunizieren koennen, was ihnen gut tut und was nicht.


    Uebrigens ging es mir auch so, dass ich danach einen Partner hatte, wo ich ein ganz schlechtes Gefuehl hatte. Mach dich bitte nicht selbst so fertig. Du hattest ein schlechtes Gefuehl, warum auch immer. Du hast das beendet und nun bleib erstmal allein und kuemmer dich um euch!


    Es klingt so, als ob du - wie ich - ganz viel Schlimmes durch hast. Dein Koerper/Psyche laeuft daher permanent auf Alarm. Was jetzt wichtig ist: such dir eine Therapeutin und zwing dich zu nichts. Wenn du keinen Partner willst ist das vollkommen ok. Wenn du es nicht schaffst, dein Kind derzeit fremd betreuen zu lassen ist das durchaus ok. Und in Bezug auf Krankheiten beim Kind oder sonstwas: lass dir gesagt sein, das ist SOOO selten und aller-allermeistens in dem Alter noch vollstaendig heilbar.


    Mach dich auf die Suche nach deinem Bauchgefuehl. Erstmal im Kleinen... will ich lieber den Kaffee oder lieber den Tee. Was will ich WIRKLICH? Spaeter: ist DIESE Betreuung besser fuer mein Kind oder jene? Irgendwann ist es wieder da! Und dann lass dir deine Meinung und deine Empfindungen zu einem Thema von niemandem kaputt machen oder laecherlich machen. Dein inneres weiss ganz genau, was sicher ist. Du musst es nur wieder finden, weil es wahrscheinlich zu oft missachtet wurde. :troest

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Hi Manyara,


    erst mal DANKE, dass Du uns so weit in Dein Leben eingeladen hast. :thanks:


    Angst ist ein super Instrument, denn sie hilft uns, Gefahren aus zu weichen. Wie im Auto das ASR oder so. Aber bei Dir regelt Deine Traktionkontrolle viel zu viel: deshalb schlingerst Du so. Ich hatte als Jugendlicher auch furchtbare Ängste und habe einen Weg gefunden, damit ohne (sichtbare) Einschränkungen im Alltag zu leben. Ich wünsche Dir, dass auch Du so einen Weg findest, Deine Ängste in den Griff zu bekommen. :winken:


    Versuch einfach mal diese simplen Hausmittel: (ok, gleich bekomme ich wieder Haue, aber ein Versuch lohnt sich für Dich trotzdem)
    Schreib Dir auf, wie ängstlich Du jetzt, heute, bist, und dann probier' diese Tricks aus. Horch dabei jedes mal tief in Dich rein, wie es Dir danach geht.


    => Sport
    => Hilf jemandem, tu etwas gutes, mach jemandem eine Freude
    => Schlafenzug: schlaf mal weniger als 5h
    => Räum Deine Wohnung richtig gründlich auf
    => Schlaf woanders (bei einer Freundin, auf einem unserer Events, etc)
    => verwende das kleine Ding, das in jede Handtasche passt aber meist in der Nachttisch-Schublade ist, bis der Akku alle ist...
    => Veranstalte eine Party


    Und wenn Du alles probiert hast, dann wirst mit 95% Wahrscheinlichkeit etwas haben, was Dir und der Kleinen hilft! :daumen


    LG


    Flo

    Mein Traum: automatische Fabriken die alles produzieren was wir brauchen. Niemand muss arbeiten und alle haben Zeit für Kinder, Eltern und Freunde.
    Mein Alb-Traum: diese Fabriken gehören den Reichen und wir Menschen leben abhängig in Knechtschaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Florian ()

  • Hallo Manyara,


    puh, die Gedanken, die Du Dir machst kosten Dich viel zu viel Energie.


    Als ich Deinen Beitrag gelesen habe, war mein erster Gedanke: Du willst für Dein Kind das Beste, Sicherheit, ihm eine "Hülle" geben, so wie jede andere Mutter es wünscht. Das kann man nur wenn man selbst gefestigt ist. Wer oder was gibt Dir Sicherheit/ Stabilität? Ich vermute mal dass da nichts ist.
    Du fühlst Dich unbeschützt und unsicher und wenn man auf wackligen Beinen steht kann man seinem Kind keine Sicherheit, Urvertrauen vermitteln.
    Gibt es noch jemanden, der sich regelmäßig um's Kind kümmert?


    Gut dass Du Deine Probleme/Ängste so konkret formulieren kannst und ganz wichtig, dass Du Dir psychologische Hilfe holst. In einer Therapie kannst Du alles ansprechen und über alles, was Dich beschäftigt reden, was andere Gesprächspartner (Freunde etc.) überfordern würde. Hier würde ich ganz schnell regelmäßige Termine machen.


    Für den von Dir geplanten Alltag schließe ich mich Florian an. Du musst unbedingt etwas suchen, was Dir Freude bereitet, Dich dich selbst wieder fühlen lässt, Sport, etwas Kreatives, ja, vielleicht Singen im Chor? Kontakte zu anderen Menschen - ganz wichtig. Bloß nicht alleine "rumdümpeln", ist nicht jedermanns Sache.


    Vielleicht findest Du Kontakte hier im Forum.


    Ich habe mir seinerzeit die Berichterstattung zu Mirkos Verschwinden "reingezogen". Das hat mich runtergezogen und ich habe wochenlang nur Gedanken in diese Richtung gehabt, heulend die Berichte in Internet und TV verfolgt. Warum mich das so "vereinnahmen" konnte weiß ich nicht. Ich habe mir jedenfalls vorgenommen so etwas künftig nicht mehr in dieser Intensität zu verfolgen.


    Ich sende Dir eine Portion Kraft und Mut und dass Du es schaffst Deine Gedanken ein wenig ins Positive zu lenken.


    LG,

  • Liebe Manyara,


    beim Durchlesen Deines sehr ergreifenden Lebensgeschichte musste ich spontan an eines denken.....
    Hast Du schon einmal an das Thema "Hypnose" / "hypnotische Rückführung" gedacht?
    Ich weiß nicht, aus welchem Grunde ich darauf komme, doch denke ich, daß es Dir ggf. helfen könnte
    und Du weitere Lösungsansätze darin findest.... Frag mich nicht warum, das sagt mir mein Gefühl!

    .... Auch das geht vorüber!.... :daumen
    oder
    .... das blöde am Leben ist, dass auch Arschlöcher mitmachen dürfen!.... :lach

  • So etwas aehnliches habe ich auch machen lassen und mir hat es sehr geholfen, zu wissen, wo das eigentlich herkommt. Ich hatte dabei genau die Situation vor Augen,wo sich diese hilflose Angst (um jemanden) in ganzer Bandbreite praesentiert hat in meiner eigenen Kindheit (bewusst haette ich diese Situation nie mit meiner Angst in Verbindung gebracht (sie war ja nicht mal mehr praesent). Allerdings hat sich danach der Knoten aufgeloest.


    Was das andere betrifft: fuer mich waere es ein Fehler gewesen, mich zum Sport zu ueberwinden, mich mit Menschen zu treffen oder gar etwas fuer andere zu tun, wo ich doch so dringend endlich mal was fuer mich tun musste. Ich habe mich tatsaechlich "eingeigelt", Yoga gemacht, meine Kleine in einer guten Betreuung untergebracht und mich einfach mal darauf konzentriert, zu heilen (viel gelesen...zur Ruhe gekommen und mein ganzes Alarmsystem endlich mal runterfahren lassen). Fuer mich war diese Einigelung richtig. Ich musste erstmal im ganz kleinen Rahmen Schutz finden und fuehlen, bevor ich das langsam ausgedehnt habe.

  • Hallo,
    Deine Angst kann auf die Kleine übertragen werden, man spricht dann von transgenerationaler Weitergabe
    Angst fressen Seele auf und das im wahrsten Sinne des Wortes...
    Vielleicht hilft neben einer Psychologin auch noch zusätzlich ein Psychiater, was ja nun wirklich nicht schlimm ist..



    Garda

  • Deine Angst, die du vor dem plötzlichen Kindstod hattest, finde ich vollkommen normal. Das ging mir auch damals so. Ich habe mich in den ersten Nächten nach der Geburt garnicht getraut zu schlafen. Als mir aber klar war, dass ich nicht immer nachts wachbleiben kann, konnte ich dann auch schlafen. Beruhigt hat mich dann auch, dass das Kinderbettchen direkt neben meinem stand.
    Mit der Angst vor dem plötzlichen Kindstod bist du jedenfalls nicht allein. Es gibt auch so eine Vorrichtung zu kaufen. Ich glaube, wenn das Kind nicht regelmäßig atmet, kommt irgendein Signal. Also, viele Eltern haben da ganz am Anfang Ängste, du bist nicht die einzige und ich finde deine Angst, die du dazu hattest, garnicht pathologisch. Wenn du zu dem KV kein Vertrauen hast, ist es doch auch bis zu einem gewissen Grad nachvollziebar, dass es dir schwerer fällt euer Kind zum Umgang zu geben, als wenn du uneingeschränktes Vertrauen zu ihm hast.
    Ich will damit schreiben: Bis zu einem gewissen Grad macht sich wohl jeder mehr oder weniger mal Sorgen und hat Ängste. Vielleicht ist es garnicht möglich und sinnvoll, alle Ängste gleich weg zu schieben.
    Einge deiner Ängste nehmen vielleicht auch mit zunehmendem Alter des Kindes ab.


    Vielleicht kann dir eine Verhaltenstherapie helfen, angemessen mit deinen Ängsten umzugehen?


    Grüße, Romi