Hallo miteinander,
da ich mich hier nun schon seit längerem hier durch die Beiträge lese und ihr sehr oft gute Ratschlage für die Threadersteller habt, möchte ich nun auch mal niederschreiben, was mich sehr bewegt, bedrückt und vor allem auch sehr einschränkt.
Wie im Betreff schon zu lesen ist, bin ich ein Mensch mit maßlosen Ängsten, vor allem was mein Kind (15 Monate) betrifft.
Ich weiß daß jede(r) liebende(r) Mutter/ Vater in gewisser Weise Angst um sein(e) Kind(er) hat und das ist auch gut so, nur bei mir habe ich - auch seit einem Vorgespräch mit einer Kinderpsychologin - das gefühl, das es langsam ausartet :heul .
Ich fange einfach mal an und hoffe, nicht als hysterische Ziege rüberzukommen.
Meine Ängste fingen eigentlich schon in der Schwangerschaft (Ss) an. Es gab viele Komplikationen und die Ss stand teilweise auch mal au der Kippe. Ich war ständig begleitet von der Angst, das Baby zu verlieren. Ich hatte Alpträume ohne Ende und ich konnte die Ss leider auch nicht wirklich genießen, een weil ich mehr Angst als alles andere hatte.
Die Ss war nie geplant, ich wollte nie eigene Kinder haben. So langsam wird mir auch bewußt warum. Bitte nicht falsch verstehen, ich liebe mein Kind über alles in der Welt, sie ist das Beste was mir je passiert ist, aber ich habe Angst, uns beide noch in den Irrsinn zu treiben :heul .
Als die Kleine dann ENDLICH da war, war vorerst auch soweit alles gut. Die Geburt verlief ebenfalls soweit gut.
Nach kurzer Zeit fingen dann die Ängste an, daß dem Kind was zustoßen könnte, das es einfach stirbt (plötzl. Kindstot). Da mein Ex keinen Führerschein hatte, habe ich zB. Einkäufe usw. erledigt, was aber jedes mal ein Horrortrip für mich war. Ich bekam beim Auto fahren Heulkrämpfe, weil in meinem Kopf schon ein Film ablief, daß wenn ich heim komme, das Baby nicht mehr lebt (aus vielerlei Gründen, jedes mal was anderes). Das, was sich in meinem Kopf abspielte, hat sich so echt angefühlt, ich habe wirklich den zerreißenden Schmerz gefühlt, als ob das wirklich alles Tatsache ist! Ich weiß nicht ob das jemand nachvollziehen kann, aber es ist grausam! Natürlich ist es unheimlich erleichternd, wenn man heim kommt und alles ist in bester Ordnung, aber der Weg bis dahin, ist einmal Hölle und zurück! Das ging immer so weiter und so weiter... ich bekam teilweise Panikattacken, wenn die Kleine zu lange keinen Mucks im Bett von sich gab. Ich saß in meinem Wohnzimmer, habe das Babyfon angestarrt und mich immer mehr reingesteigert, daß was passiert ist, habe Heulkrämpfe bekommen und war wie in Ketten gelegt. Ich konnte nicht aufstehen und in ihr Zimmer gehen, ich hatte wieder dieses echte Gefühl, alles sei vorbei. Sie würde tot im Bett liegen usw...
Ich habe dann Herzrasen, Schmerzen und könnte nur weinen und schreien... und mit einmal regt sich dann doch was. Das waren dann Zeichen, daß ich zu ihr ins Zimmer bin, sie in die Arme nahm und mich so freute, das alles gut ist.
Aber nichts ist gut! Diese Ängste machen mich irre! Seit einigen Monaten bin ich wieder Single, was auch gut so ist und was auch von mir ausging. Ich habe tatsächlich geträumt, der KV würde sich an meiner Kleinen vergehen (nicht nur er!). Das war nicht der Trennungsgrund, es gab andere schwere Probleme, aber das ist doch nicht normal, oder? Ich traue ihm daß nicht zu (obwohl ich weiß, daß man sich leider arg täuschen kann, aber ich will ja nicht davon ausgehen!).
Auch die Vorstellung mir wieder einen neuen Partner irgendwann ins Haus zu holen, widert mich eher an! Die Vorstellung, er könnte sich an meinem Kind vergehen, es missbrauchen, misshandeln und sonstwas mit ihr anstellen, läßt mich die Nackenhaare aufstellen!
Oder der Gedanke daran, ich könnte an einen geraten der mir evtl was antut und die Kleine wäre dann alleine, läßt mir Schauer über den Rücken laufen!
Ich höre, sehe und lese auch oft Nachrichten und man bekommt ja so viel mit, was mit Kindern passiert und ich möchte meine Kleine nur vor solchen schrecklichen Erfahrungen bewahren! Ich weine um jedes Kind und habe das Gefühl, deren Schmerzen zu spüren, bei dem was sie erleben oder erlebt haben, vor allem wenn ich ein Gesicht zu dem besagten Kind gesehen habe.
Manchmal, wenn meine kleine Zicke bockt, frage ich mich, was machen wohl jetzt "bösartige" Eltern mit ihren Kindern, in solcher Situation? Dann kann ich -den Vorstellungen nach- nur noch weinen und habe das Gefühl, ich müsste alles an meiner Kleinen gut machen, was andere nie haben können. Manchmal habe ich sogar ein schlechtes Gewissen, weil ich meine Kleine so liebe und andere Kinder nicht mal einen minimalen Teil an Zuneigung erfahren.
Theoretisch gesehen weiß ich, daß ich mich auf mein Leben und das meiner Kleinen konzentrieren soll und meine Lebensqualität nicht mit negativen Dingen so massiv beeinflussen darf, aber praktisch gesehen, ist das eben so. Ich kann das irgendwie nicht abstellen!
Mittlerweile ist es auch schon so, daß meine Kleine diverse Probleme hat, weswegen ich jetzt auch mit ihr in Behandlung.
Das Problem bin eigentlich ich, mit meiner übermäßigen Angst, Übersorge, Doppelbotschaften (lt. Psychol.) uswusf...
Ich will meine Maus doch nicht abschotten, einengen, eingrenzen oder sonstwas. Ich will das Beste für sie und sie soll sich normal entwickeln und entfalten können!
Ich muss dazu sagen, ich war vor meiner Kleinen schon 2x in Therapie, davon 1x stationär (4 Monate) und einmal Tagesklinik (6 Wochen). Grund war vor allem Vergangenheitsbewältigungen, Kindheitstraumas usw...
Theoretisch habe ich viel gelernt und viel verstanden, nur leider kann ich vor allem das gefühlsmäßige, praktisch nie umsetzen :heul .
Seit meine Kleine da ist hatte ich nicht den Eindruck, daß ich Depressionen haben könnte (bis eben auf die Ängste), allerdings ist die Kinderpsychologin überzeugt davon und meinte ich würde mich u.a. an der Kleinen "stabilisieren", was aber so nicht sein darf.
Die Kleine geht -lt. KP- schon zu sehr auf mich ein, ist sehr sensibel und würde mich in gewisser therapieren, was aber eben nicht gut für sie ist.
Ohjee... ich bekomme die Krise... wenn ich mir vorstelle, daß meine Kleine unter mir leidet, obwohl ich sie liebe und nicht ausnutzen möchte...
Geht/ging es irgendwem ähnlich, habt ihr Ratschläge, Tips usw., wie ich das alles bewältigen kann, ohne daß die Kleine einen Schaden davon trägt?
Die Kinderpsychol. hat mir dringend nahe gelegt, mir selber psychol. Hilfe zu holen. Sie meinte auch, daß es das beste war, daß ich direkt schon zu ihr gekommen bin, wegen der Probleme der Kleinen, ehe sich das verschlimmert.
Ich finde es schlimm genug, daß sie in diesen paar Lebensmonaten überhaupt schon Probleme hat :heul :heul :heul !!!
Ich werde den Rat der Psychologin annehmen, aber alles umzusetzen, wird auch seine Zeit dauern.
Wie kann ich diese Zeit überbrücken?
Ich wäre über jeden Tip und hilfreichen Ratschlag dankbar!
Viele liebe Grüße