Entscheidungshilfe erbeten bzw. Denkanstöße bezgl. Schulwahl

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich bin momentan total durcheinander.


    Mini Me ist im Sommer schulpflichtig und wir befinden uns mitten in der ADHS Diagnostik.
    Sie ist derzeit I-Kind und wird momentan im Kurzbrief des Kindergartens so beschrieben:
    Großes Selbstbewusstsein, hohes Durchsetzungsvermögen. Lebt Gefühle sehr intensiv, mit hoher Lautstärke und ohne in der Lage zu sein, ihnen einen angemessenen Rahmen zu geben. Fordert Konfliktsituationen heraus, kann sie aber nicht ohne Hilfe auflösen. Regeln sind zwar bekannt, werden aber immer wieder in Frage gestellt. Starke Impulssteuerung. Reizoffenheit, Konzentrationsproblematik, in Kleingruppen und Einzelsituationen gute Auseinandersetzung mit Themen, wenn Unterstützung da ist. Stöerungen in der Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung, Gleichgewichtsregulation, Tonusregulation, Bewegungssteuerung und Koordination. Geringe Gefahreneinschätzung, erhöhte Verletzungsgefahr. Probleme in der Ausdauer und Konzentration, dadurch eingeschränkte Lern- und Leistungsfähigkeit.


    :flenn


    Mini Me ist intelligent und nimmt wirklich alles auf, interessiert sich für viele Dinge und hinterfragt viel. Im Weg steht ihr dabei diese Konzentrationsproblematik.
    In den kommenden Wochen stehen noch Intelligenz- und Konzentrationstests in der KJP an.



    So, nun, nach HP-Wechsel, wurde mir eine heilpädagogische Waldorfschule empfohlen. Die vorherige HP war der Meinung (das Gespräch fand einige Tage vor Weihnachten statt), dass Mini Me mit entsprechender Förderung und enger Zusammenarbeit zwischen mir und der Schule in der Regelschule eigentlich gut mitkommen müsste.
    Das Problem ist, dass die heilpad. Waldorf-Schule 22 km von uns entfernt liegt. Ihr gesamter Freundeskreis befindet sich hier vor Ort. In dieser Schule wird es mit Sicherheit ein großes Einzugsgebiet geben. Wie sieht es dort aus mit Freundschaften? Was ist mit dem Stempel "Förderschule" - jetzt und in der Zukunft? Aber wenn sie in der Regelschule durch's Raster fällt und die Lust an der Schule verliert, ist ihr damit auch nicht geholfen. In der Förderschule würde sie nicht auffallen - ihr selbst entgeht es auch nicht, dass sie "anders" ist als die anderen Kinder. Z.B. hat sie immer noch Probleme mit dem Einnässen aufgrund der Konzentration und Wahrnehmung. Das würde mit Sicherheit in der Regelschule zu Hänseleien führen.
    Die Webseite der Waldorf-Schule vermittelt mir das Gefühl, dass Mini Me dort gut aufgehoben ist. Es werden dort im Unterricht genau ihre Sinne und Interessen angesprochen, bewegte Schule, Natur,... DAS ist mein Kind. Aber es ist.... Waldorf :hae:


    Unser soziales Netzwerk befindet sich hier...


    Seufz. Manno, ich dachte, alles wäre geklärt. Kind angemeldet, Fortbildung angefangen, Jobsuche läuft... Und nun der nächste Hammer.


    Habt ihr ein ähnliches Kind? Wie ergeht es ihnen den unterschiedlichen Schulen? Welche Erfahrungen habt IHR gemacht?



    :hilfe

    3 Mal editiert, zuletzt von Northern Soul ()

  • Mini Me ist im Sommer schulpflichtig und wir befinden uns mitten in der ADHS Diagnostik.
    Sie ist derzeit I-Kind und wird momentan im Kurzbrief des Kindergartens so beschrieben:
    Großes Selbstbewusstsein, hohes Durchsetzungsvermögen. Lebt Gefühle sehr intensiv, mit hoher Lautstärke und ohne in der Lage zu sein, ihnen einen angemessenen Rahmen zu geben. Fordert Konfliktsituationen heraus, kann sie aber nicht ohne Hilfe auflösen. Regeln sind zwar bekannt, werden aber immer wieder in Frage gestellt. Starke Impulssteuerung. Reizoffenheit, Konzentrationsproblematik, in Kleingruppen und Einzelsituationen gute Auseinandersetzung mit Themen, wenn Unterstützung da ist. Stöerungen in der Wahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung, Gleichgewichtsregulation, Tonusregulation, Bewegungssteuerung und Koordination. Geringe Gefahreneinschätzung, erhöhte Verletzungsgefahr. Probleme in der Ausdauer und Konzentration, dadurch eingeschränkte Lern- und Leistungsfähigkeit.


    :flenn


    Mini Me ist intelligent und nimmt wirklich alles auf, interessiert sich für viele Dinge und hinterfragt viel. Im Weg steht ihr dabei diese Konzentrationsproblematik.
    In den kommenden Wochen stehen noch Intelligenz- und Konzentrationstests in der KJP an.

    Huhu Du :-)


    Ich wollt grad fragen, wie alt Dein Kind ist, aber dann hab ich es ja doch gefunden. Ich kann Dir keinen fachmännischen Rat geben. Aber ich kann Dir schreiben, was wir im letzten Jahr erlebt haben. Herr Zwergnase hier ist im November fünf geworden, war damals also ca. 4,5 Jahre alt. Wir hatten eine etwas elitär daherkommende KiTa, und deren Leiterin hatte eine Fortbildung zu dem Thema AD(H)S. Herr Zwergnase findet sich gut in der Beschreibung Deines Kindes. Er saugt alles auf, merkt sich alles, filtert nicht. Eigentlich passt alles, was Du da geschrieben hast. Und nach der Fortbildung wollte Madame KiTa-Leiterin unbedingt ein AD(H)S-Kind in ihrer KiTa haben. Ihre Wahl fiel auf Herrn Zwergnase.


    Ich stehe der Diagnose AD(H)S ambivalent gegenüber. Ich kann mir vorstellen, dass es Kinder gibt, bei denen die Diagnose zutrifft, denen es tatsächlich besser geht, wenn sie auch medikamentös behandelt werden, aber ich denke auch, dass viele Kinder vorschnell in diese Schublade gesteckt werden.


    Deswegen hab ich mich damals ein wenig schlau gemacht. Eine KiTa-Leiterin kann natürlich - wie in unserem Fall - keine derartige Diagnose stellen. Ein diagnostisches Verfahren ist langwierig. Und - so habe ich gelesen - wird seriöserweise auch nicht bei Kindern unter sechs oder sieben Jahren gemacht. All das, was Du da nämlich beschreibst, ist für ein vier- oder fünfjähriges Kind kein "krankhaftes" Verhalten, sondern überhaupt nicht "normwidrig". Wenn es sich aber dann später immer noch nicht gegeben hat, dann sollte man sich überlegen, ob dem AD(H)S-Verdacht nachgegangen werden könnte.


    Weil die KiTa-Leiterin aber ihre "Diagnose" nicht aufgeben wollte, habe ich Herrn Zwergnase in einer anderen KiTa angemeldet. Die haben ihn nach zwei Wochen als chronisch unterfordert eingestuft, ihn probeweise in die Vorschule (Kita-intern) gegeben. Die Erzieherinnen waren seinen Schrullen gegenüber nicht so abgeneigt, sondern mögen ihn einfach sehr gern und fangen ihn auf. Gut ist. Herr Zwergnase ist viel ruhiger, viel konzentrierter, grenzt sich besser ab, kann tatsächlich mittlerweile filtern. Er ist zwar in der Vorschule der Jüngste, aber auch gleichzeitig derjenige, der die Gruppe "beruhigt".


    Nunja, viele Worte, kurzer Sinn ... Warum wird bei Euch so früh auf AD(H)S untersucht?


    Ich hoffe, Du konntest mit meinem Kram ein wenig etwas anfangen, auch wenn es einfach nur mal etwas aus dem persönlichen Nähkästchen ist ...


    :-)

  • ich kann zur adhs geschichte nichts sagen.
    ich denke aber, du solltest nach deinem bauch entscheiden. so wie ich lese, sagt er waldorfschule. wenn der einzige grund ist, dass waldorf einen "komischen ruf" hat, dann solltest du den mal anders beleuchten. ich habe eine freundin, die sogar waldorfabi gemacht hat. sie hat viel über diese schulform erzählt. die frau ist hochintelligent und beruflich sehr erfolgreich und sie fällt durch einen unglaublichen horizont und breitgefächterte interessen auf, den ich eindeutig ihrer schulischen prägung zuordne. in meiner schulzeit hatte ich auch schon freunde, die eine waldorfschule besucht haben und bei denen hatte ich damals schon einen ähnlichen eindruck.
    ich selber habe ein normales gymnasium besucht, hatte es dort sehr schwer, da und wäre auf einer waldorfschule sicher besser aufgehoben gewesen.
    so, wie du dein kind beschreibst, hätte ich ein gutes gefühl bei dieser schulvariante. ich drücke die daumen für die richtige entscheidung mit der du gut leben kannst!

    Um erfolgreich zu sein, reicht es nicht,
    mit beiden Beinen im Leben zu stehen...
    Man sollte schon ab und zu
    wenigstens eines davon bewegen..

  • Wir hatten eine etwas elitär daherkommende KiTa, und deren Leiterin hatte eine Fortbildung zu dem Thema AD(H)S.


    Auf den Kiga lasse ich nichts kommen, ich habe dort selbst mal ein Jahr Praktikum gemacht und kenne die meisten Leute dort seit 15 - 20 Jahren.
    Aufgefallen ist mir das Verhalten meiner Tochter schon sehr früh und ich hatte selber den Eindruck, dass ADHS dort hinter stecken könnte. Bin aber sehr vorsichtig mit so einer Diagnose und warte lieber erst mal ab. Allerdings war ich schon sehr froh, als die Erzieher zustimmten, dass "irgendwas" nicht stimmt. Medikamente kommen für mich vorerst definitiv nicht in Frage, wenn ich es nicht anders lösen kann. WAS für eine Diagnose wir bekommen, ist mir egal. Wir haben unseren Alltag dem Verhalten meiner Tochter angepasst und fahren damit ganz gut. Wenn man Wege findet, "damit" umzugehen, ist auch egal, was konkret das "anders sein" eigentlich ist - verstehst Du, was ich meine? ;-)


    Ein diagnostisches Verfahren ist langwierig. Und - so habe ich gelesen - wird seriöserweise auch nicht bei Kindern unter sechs oder sieben Jahren gemacht. All das, was Du da nämlich beschreibst, ist für ein vier- oder fünfjähriges Kind kein "krankhaftes" Verhalten, sondern überhaupt nicht "normwidrig". Wenn es sich aber dann später immer noch nicht gegeben hat, dann sollte man sich überlegen, ob dem AD(H)S-Verdacht nachgegangen werden könnte.


    Wir haben Frühförderung hinter uns, Ergo, Logo und den I-Status. Dazu eine SPFH im Bereich ADHS. Alle davon arbeiten eng zusammen, jeder hat alle Befunde und damit sind wir nun der KJP gelandet. Alles in Allem geht das Ganze also nun schon seit 1,5 Jahren - natürlich ohne Diagnose, da, wie Du schon sagst, eine vernünftige Diagnose erst ab einem bestimmten Alter gestellt werden kann. Der Kindergarten hat uns mit dem Gedanken überwiesen (bzw. empfohlen, uns dort vorzustellen - der KiA stimmt zu), dass mit einer evtl. Diagnose in der Schule gezielt mit ihr gearbeitet werden kann und man dann auch den Förderbedarf beantragen kann, so dass sie eben die benötigte Förderung auch bekommt- und nicht von Anfang an unter geht.


    In Bezug auf die Unterforderung gebe ich Dir recht - das kann bei Mini Me gut der Fall sein. Unsere SPFH wundert sich teils auch über die Auffassungsgabe meiner Tochter...


    Aber wie gesagt, mir ist egal, was ich für eine ICD10-Code dort finde, wenn überhaupt, hauptsache, meine Tochter geht nicht "verloren".



    Kommende Woche habe ich einen Termin mit dem Integrationsbeauftragten, um zu sehen, wie eine Förderung in der Regelschule aussehen könnte...

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  • Wenn man Wege findet, "damit" umzugehen, ist auch egal, was konkret das "anders sein" eigentlich ist - verstehst Du, was ich meine? ;-)

    Ja, das verstehe ich sehr gut. In der alten KiTa hab ich Herrn Zwergnase gar nicht mehr gern abgeholt, weil eigentlich immer irgendein Genörgel kam. Der Topp-Bericht einer Erzieherin: "Herr Zwergnase ist von Kind XY vermöbelt worden. Das muss er aber auch mal verstehen. Er hat gefragt, ob er mitspielen darf, aber die Kinder haben gesagt, nein. Und er ist einfach nicht weggegangen. Und da hat Kind XY ihn vermöbelt. Er muss das lernen, dass er dann auch mal weggeht." Ürx!


    In der neuen KiTa sind zwei männliche Erzieher. Die können gut mit ihm und fangen schon mal seine Quirligkeit gut auf. Er bekommt Input, Input, Input. Und das von allen Erziehern gern. Ich hole ihn ab und bekomme all die Erlebnisse positiv berichtet. Uns geht es jetzt sehr gut. Er hat binnen zwei Monaten fünf enge Freunde in der KiTa gefunden, die auch mit seinem Anderssein umgehen können.


    Kannst Du mir mal die ganzen Abkürzungen erklären?

  • Klar...


    I-Status: Integrativ-Status.
    SPFH: Sozialpädagogische Familienhilfe
    KJP: Kinder- und Jugendpsychiatrie
    ICD10-Code: Internationaler Diagnosenschlüssel, also im Grunde, welche Diagnose...


    Zum Glück ist Mini Me allseits beliebt und ein absoluter Sonnenschein - auch im Kindergarten hat sie ihren festen Freundeskreis und ist "mitten drin". Da können wir uns zum Glück nciht beschweren :love. Teils gibt es Probleme bei der Koordination der Verabredungen. Da bin ich auch ganz froh drüber, es könnte schliesslich auch anders sein...

  • Zum Glück ist Mini Me allseits beliebt und ein absoluter Sonnenschein - auch im Kindergarten hat sie ihren festen Freundeskreis und ist "mitten drin". Da können wir uns zum Glück nciht beschweren

    Na, dann geht sie zumindest jetzt noch nicht verloren, oder? Ich kenn sie ja nun nicht, aber so wie Du es beschreibst, würde ich ihr einfach noch ein bisschen Zeit geben. Ginge das?

  • Ich selber habe mit dem Gedanken gespielt, sie zurückstellen zu lassen, denke aber mittlerweile, dass sie dann wirklich unterfordert wäre...


    Ich denke, vllt. wäre es die schlaueste Lösung, erst mal die Ergebnisse der Untersuchungen abzuwarten.



    Generell interessieren mich aber eben Erfahrungen, die Eltern "solcher" Kinder in Regel- oder Förderschulen gemacht haben...

  • In Hamburg wird ja vor der Einschulung der "Viereinhalbjährigen-Test" gemacht. Der findet statt in der Stadtteilschule, die dem Wohnort nach zuständig ist. Herr Zwergnase hat den Test verweigert. Die Pädagogin stellte sich mir vor, forderte ihn auf, etwas auszuschneiden und äußerte dann zu mir "Was lernen die denn da in der Vorschule? Ausschneiden ja wohl nicht." Herr Zwergnase legte seine Schere beiseite und sagte: "Stimmt, das kann ich noch nicht so gut" Die Pädagogin dann: "Ja, das sieht man."


    Nach weiteren fünf Minuten zog Herr Zwergnase seine Jacke an und sagte, er wolle jetzt lieber spielen gehen. Pädagogin meinte dann, sie müsse mir erzählen, dass Herr Zwergnase keine soziale Kompetenz habe. Hab ich ihr gesagt, dass eben diese ihr auch abgehe.


    Ich hab ihn den Test an einer anderen Schule wiederholen lassen. Dort haben sie erst mal geschaut, was er denn so kann. Er ist recht sportlich und durfte erst mal hüpfen und fangen und hinken. Dann hat er mit großer Begeisterung ausgeschnitten. Und war in allen Bereichen gut drauf.


    Dennoch. Er ist intellektuell weit, aber er ist ein Trennungskind, er ist auch noch ein "Kann"-Kind. Er bringt sich grad lesen und schreiben und rechnen bei, also wäre er unterfordert, wenn er nun im nächsten Jahr weiter in der Vorschule wäre. Aber er ist klein, er pieschert sich noch voll, er könnte auch noch etwas "Schonraum" vertragen.


    Deswegen kommt er nun im August in die schulische Vorschule, wird aber in den Bereichen, wo er es verträgt, in die erste Klasse mitgenommen, so dass er sich nicht langweilt.


    Damit bin ich sehr zufrieden :-)

  • Großes Selbstbewusstsein, hohes Durchsetzungsvermögen

    ?( Bei einem AD(H)s Kind :hae: ist das eigentlich selten

    Geringe Gefahreneinschätzung, erhöhte Verletzungsgefahr. Probleme in der Ausdauer und Konzentration, dadurch eingeschränkte Lern- und Leistungsfähigkeit.

    :tuedelue Sorry ist heute so typisch ein Kind muss ab einen bestimmten Alter diese und jene Fertigkeiten haben und darf sich nicht mehr austoben und auch nicht in Kind gerechter Zeit seine Erfahrungen lernen


    So, nun, nach HP-Wechsel, wurde mir eine heilpädagogische Waldorfschule empfohlen. Die vorherige HP war der Meinung (das Gespräch fand einige Tage vor Weihnachten statt), dass Mini Me mit entsprechender Förderung und enger Zusammenarbeit zwischen mir und der Schule in der Regelschule eigentlich gut mitkommen müsste.
    Das Problem ist, dass die heilpad. Waldorf-Schule 22 km von uns entfernt liegt.

    Wenn eine so die andere so dann mach das für Dich vom den Umständen her einfachste


    :Hm Was spricht eigentlich dagegen erst nächstes Jahr Einschulung


    :tuedelue Rückstellungsgründe gibt es ja genügend, andererseits kann sich bei einem Kiga Kind in einem halben Jahr sehr viel bewegen



    Mich irritiert das die AD(H)S dignostik immer früher gemacht wird :ohnmacht:

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

    Einmal editiert, zuletzt von luvi ()

  • er pieschert sich noch voll



    Rosa, sorry, aber :lgh:lgh:lgh Hach, wie schön, eine Norddeutsche. :lach Ich liebe den Ausdruck. Er erinnert mich immer an meine Oma und unsere Zeiten an der Ostsee. Danke dafür.
    So fängt der Tag gut an.

  • Hallo Northern,


    mein großer Sohn geht auf die reguläre Waldorfschule.


    Du hattest ja auch nach Freunden usw. gefragt, ja, das ist schwierig. Das Einzugsgebiet ist sehr groß. Also mal eben zum Nachbarskind gehen, klingeln, und zusammen zum Spielplatz gehen ist nicht.


    Wie hoch wäre denn das Schulgeld? Und gibt es einen Hort?


    Wenn Du noch irgendwas zum Thema "Waldorf" wissen möchtest, frag ruhig. Seitdem mein Sohn dahingeht, weiss ich zumindest, das die Menschen voller Klischees stecken ;-).


    Gruß und schönen Sonntag!

    möchte mal wieder Palmen sehen


    und immer :sleep:sleep:sleep

  • Leuchtturm,


    ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein großes Problem wäre. Auch jetzt haben wir Freunde, die in unterschiedliche Kindergärten gehen. Und momentan ist es auch so, dass nicht alle Verabredungen über die Mütter laufen, sondern die Kinder auch selbständig schon Verabredungswünsche äußern. Ist eben dann nur schade, dass dieses nicht mit Schulkameraden geht. Aber man könnte immer noch schauen, wie es dann anläuft und ggf. einen Umzug ins Auge fassen, wenn es für Mini Me passt.


    Das Schulgeld wären 130€, aber da gäbe es Möglichkeiten, da sollte ich mir lt. Schule keine Gedanken machen.


    Ich schaue sie mir am Mittwoch an...


    Meine Freundin war auf der regulären Waldorf (Nachbarschule) und würde ihr Kind auf ihrer Ex-Schule nicht einschulen lassen.

    Einmal editiert, zuletzt von Northern Soul ()

  • ich finde auch, dass mit der diagnose adhs heute geradezu inflationär umgegangen wird. früher hat man gesagt: das ist halt ein zappelphilipp,...
    aber da ich keine ferndiagnose stellen kann...
    womit du dem kind schon mal helfen kannst (was du aber bestimmt schon weißt) sind solche dinge wie: wenig zucker, kein phosphat, viel bewegung, keine computerspiele, kein fernsehen,...


    außerdem könntest du dich mal erkundigen ob es in eurer nähe auch integrative regelschulen gibt. das wäre eine gute alternative um zu gucken, ob es für die regelschule reicht.


    ansonsten würde ich persönlich mein kind eher zunächst auf eine regelschule schicken und versuchen, so gut wie möglich mit schule und kind zu arbeiten. denn runtergestuft wird schnell!!! von einer förderschule nach oben gestuft zu werden ist dann eher schwierig und das stigma hängt einem auch weiter an. wenn ein kind von der förderschule in die regelschule hochgestuft wird ist es in den meisten fällen so, dass lehrer diese kinder für weniger begabt halten, weniger von ihnen erwarten und sich das auch in der benotung niederschlägt. das ist kein böser wille der lehrkräfte, sondern unbewusste attribuirung. im sinne des rosenthaleffekts kann es dann jedoch dazu kommen, dass das kind dieses bild was der lehrer von ihm hat zu seinem selbstbild macht, was dazu führt, dass tatsächlich weniger leistung erbracht wird als eigentlich möglich. hoffe das war verständlich...

    Erziehung besteht aus 2 Dingen: Vorbild sein und Liebe. (Montessori)


    Es gibt kein problematisches Kind, es gibt nur problematische Eltern. (A.S. Neill)


    Erziehe dich selbst, bevor du Kinder zu erziehen trachtest. (J. Korczak)

  • Vielleicht täte ihr ja wirklich noch ein Jahr gut. :hae:


    Habt Ihr nen Waldkindergarten in der Nähe? Dort wäre sie in dem Jahr nämlich nicht unterfordert, sondern gut ausgelastet und würde sich vielleicht noch so entwickeln, dass die Regelschule kein Problem mehr wäre.

  • @ frascita: an die unbewusste Haltung der Lehrer und evtl. Folgen denke ich auch...


    und deshalb habe ich meinen Sohn zurückgestellt. Und ihm hat es gut getan und er geht jetzt auf eine Regelschule.
    Zudem war ja die Trennung in diesem Jahr, und somit hatte er auch da noch Zeit zum verarbeiten, also ich bereue die Entscheidung nicht.


    Und mit dem langweilen, unterfordert im Kiga, finde ich persönlich immer so eine Sache, weil ich wurde damals auch zurückgestellt und habe mich nicht gelangweilt bevor ich in die Schule kam. Zudem war ich nämlich gar nicht im Kiga und fand es trotzdem schön.
    Nee im Ernst, es kommt auf den Kiga darauf an, wenn sie immer nur die gleichen Vorschulübungen machen dürfen in diesem zusätzlichen Jahr kann es für die Kinder schon langweilig sein. Mein Sohn z.B. war im Montessori-Kiga und die hatten viel Freiraum und offenes Programm und jedes Kind konnte sich mit dem beschäftigen was es wollte, und wenn es "nur" spielen war, dann durfte es spielen.
    Es gab nicht das typische Vorschulprogramm, es gab das Montessori-Material und jedes Kind konnte sich damit beschäftigen, nach Interesse und Wissensstand.


    Ich weiss jetzt ja nicht warum er im Kiga ein I-Kind ist, aber wenn jetzt zwei verschiedene Stellen jeweils unterschiedlich Aussagen haben, würde ich mich für die Regelschule entscheiden. Allerdings würde ich auch, da die Diagnosen jetzt schon laufen, die Ergebnisse abwarten.
    Natürlich ist es nicht gut, wenn die Kinder gleich überfordert werden und dann keine Lust mehr auf die Schule haben, deshalb muss man sich das schon gut überlegen. Aber in deinem Fall hast du ja zwei Unterschiedliche Meinungen erhalten. Und da würde ich das mit dem Zurückstellen nochmal gut überlegen, ich habe bisher nur positives gehört.

  • Ja wie soll ich anfangen? Ausser das ist genau das was ich bei meinem Sohn auch sehe. Er soll in eine Schulvorbereitende Einrichtung meiner Meinung nach ist er da auf jeden Fall unterfordert. Meine Kinderärztin steht da auch hinter mir und die denken das ich das alles so mit mache damit sie Ihre Klassen voll kriegen in einer Förderschule ist mein Kind vollkommen unterfordert das kenn ich jetzt schon. Bei ihm geht es nur um Graphomotorische Schwäche und kombiniert mit einer Konzentrationsschwäche wegen seiner Ernährungsempfindlichkeit. Das paart sich leider so unglücklich das er schon seine Schwächen hat aber die Ärztin sagte das kann er alles Bochum in den eineinhalb Jahren bis Schulbeginn aufholen und das er in einer solchen Schule nur chronisch unterfordert wäre und dadurch eher noch grössere Probleme auftreten werden weil er dann Langeweile hat und dadurch selbst da dann irgendwann im Stoff hängen würde. Auch mir würde eine Waldorfschule empfohlen oder Montesouri Schule. Wir werden sehen nur eines mache ich nich ihn in die Schule stecken wenn er dafür nicht bereit ist. Dann lieber ein Jahr warten das macht viel aus.

  • Also ich erzähl mal von von meinen Erfahrungen:


    Meine Mittlere ist jetzt 12 und besucht die 6. Klasse Hauptschule (ganz normale Regelschule), in der 4. Klasse hatte sie starke psychische Probleme und litt unter heftigsten psychosomatischen Beschwerden. Aus diesem Grund hatte ich sie knapp 3 Monate lang stationär auf der psyychosomatischen Station im Kinderkrankenhaus. Dort wurde dann nach ca. der Hälfte der Verweildauer bei ihr ADS diagnostiziert.


    Ich habe mich damals immer wieder mal bei ihrer damaligen Lehrerin in der Schule blicken lassen und mit ihr über meine Maus geredet (muss dazu sagen diese Lehrerin war einfach Top, ihr lag immer JEDES "ihrer Kinder" am Herzen und sie unterstützte mich damals wirklich unheimlich) und mir bei ihr Rat geholt als es darum ging meiner Tochter Medikamente zu geben. Die Kurze wollte das damals zuerst so überhaupt nicht und die Lehrerin hatte sie damals im Krankenhaus besucht und laaaaaange mit ihr über die Krankheit und vor allem über Mausels Gründe der Tablettenablehnung gesprochen. Es kam dann dabei heraus, dass sie einfach die Befürchtung hatte, dass die anderen Kinder sie als "Behinderte" abstempeln würden.


    Nach gutem Zureden und dem "großen Indianerehrenwort", dass wenn überhaupt nur SIE sich anderen Kindern über die ganze "Sache" äußern darf, willigte sie dann ein es eine zeitlang mit Tabletten zu versuchen.


    Sehr schnell bemerkte sie dann auch, dass das Lernen wesentlich leichter fiel, sie sich die Dinge viel besser merken konnte und das Schriftbild "passte" jetzt zu ihr als Mädchen (war runder und gleichmässiger statt wie bisher zackigbiskrackelig und ungerade). Sie nahm ihre Tablette jeden Morgen nach dem Frühstück und selbst auf der kurz nach der Entlassung angetretenen Klassenreise (wo ja die anderen Kinder sahen dass sie Tabletten nehmen muss!!!!!!) nahm sie sie brav und regelmässig ein.
    Logisch fragten die anderen Kinder denn doch nach was sie da nehme und vor allem warum. Sie erklärte dann dass sie so besser lernen kann und sich nicht so quälen muss bei den Hausaufgaben - Punkt und aus! Die anderen waren am Ende beinahe neidisch und fanden das klasse, dass es sowas für meine Maus möglich war.


    Dann kam der Schulwechsel und sie hätte eigentlich auf die Realschule gehen können, da sie aber noch nicht richtig eingestellt war meldete ich sie erstmal auf die Hauptschule an mit dem möglichen späteren Wechsel auf die Realschule im Hinterkopf.


    Nun hat sie (leider) mit Eintreten der Pubertät die Auffassung bekommen, dass sie die Tabletten (die heissen übrigens Medikinet) nicht mehr will und hat sie (nach und nach) abgesetzt bis sie sie jetzt zum heutigen tage gar nicht mehr nimmt. Es gibt permanent Ärger in der Schule, der Lehrer den sie hat hat (leider) eine merkwürdige Einstellung zu Kindern mit ADS und mobbt sie nahezu täglich. Auch ich bin mit ihm mächtig "zsammgrutscht" und seit einer Woche sind wir wieder beim Arzt und gehen die Sache nochmals von vorne an. Er hat gestern die Befunde bei den vorher behandelnden Ärzten (wir sind mittlerweile umgezogen) angefordert und wenn er die hat, dann sehen wir uns wieder und besprechen OB Medikament oder ob es alternative Möglichkeiten gibt. Meine Tochter würde aber im Falle eines Falles ihre Tabletten wieder nehmen wollen muss ich dazu sagen.


    Also meine Erfahrung mit ADS und Schule sind so: Man muss schon echt eine Lehrkraft mit Herz und Verständnis erwischen, damit es dem Kind in der Schule gut gehen kann. Leider kann man sich die Lehrer aber nicht aussuchen. Meine Tochter hat sich entschieden doch etwas gegen das ADS zu tun, einfach weil sie sich nicht wohlfühlt.... eckt ständig überall an, Freundschaften knicken öfter ein und leben wieder auf und knicken dann doch nochmal ein, Ihre Noten in den Proben und Tests fallen trotz Üben (wenn sie nicht schon vorher kapituliert zB. Mathe) grundsätzlich schlechter aus als früher. Sie ist auch nicht glücklich damit und ich hab sie nie gedrängt ihre Tabletten doch wieder zu nehmen (obwohl mein Nervenkostüm und meine Gesundheit - habe noch ein schwer asthmakrankes Kind - mittlerweile wirklich nicht mehr "in Form" sind). Sie ist ja nun in einem Alter wo sie das gut für sich selbst feststellen kann wie es ihr mit und ohne geht.


    Wir haben bei uns hier in dem "Dorf" neben der Hauptschule und der Realschule bloß noch die Förderschule zur Auswahl. Leider werden hier in der Pampa Förderschulkinder immer noch wie "Aussätzige" behandelt und schief angeguckt. DAS wollt ich meiner Tochter ehrlich gesagt ersparen. Drum bin ich sehr froh über ihre Entscheidung doch mit mir zum Arzt zu gehen und herauszufinden welcher Behandlungsweg für sie der Beste wäre.


    Ich denke allerdings, dass es bei uns die Tabletten sein werden, denn ich habe kein Auto und müsste aber für Kinderpsychologische Behandlungen 36km weit in die Stadt fahren. der Bus fährt hier nur aller Jubeljahre mal, so dass ich am Ende weit NACH der "Bettgehzeit" meines Juniors (7) heim käme.

  • Hallo Northern Soul,


    warte die Ergebnisse der KP ab, schaue dir die Waldorfschule an und auch die Regelschule (sprich ruhig mal mit Lehrern dort).


    Als I-Kind kann deine Tochter es in der Regelschule schaffen oder nicht. Vielleicht schafft sie es am Anfang in den ersten beiden Klassen, dann kann das Ganze kippen...oder sie packt es nicht in der Waldorfschule.
    Letztendlich musst du es ausprobieren und jeweils rechtzeitig reagieren.


    ADHS ist ein großes Überraschungspaket, was sich alle 2 Jahre in der Entwicklung der Kinder verändert.
    Wo du vielleicht mit 7 J. bei deiner Tochter denkst "Na hoffentlich schafft sie überhaupt einen Abschluss auf dem Hauptschulniveau!", kann es im 14 Lbj. plötzlich sein, dass sie sich auf dem Gymnasium wiederfindet.


    50% aller ADHS Kinder sind hochbegabt oder haben Teilhochbegabungen...die sie aber oft nicht durch ihre Wahrnehmungsverzerrung nicht richtig einsetzen können.
    Deshalb gehe mit der Kinderpsychiaterin der KJP ganz genau den Intelligenztest durch.
    Dort kannst du die Schwächen erkennen und gezielt fördern.
    Danach wird es dir leichter fallen welche Beschulung im Sommer für deine Tochter in Frage kommt.


    Ob ADHS bei euch im Test rauskommt oder eine andere Wahrnehmungsstörung ist im Enteffekt langfristig egal. Die Therapie wird darauf zugeschnitten und mindestens bis zur Pubertät intervallmäßig eingesetzt.
    (Logo, Ergo)


    In der Regelschule gibt es Möglichkeiten, dass du deiner Tochter "Selbstbewusstsein" mit gibst. Sie wird sich vielleicht als Aussenseiterin fühlen, weil andere Kinder in bestimmten Situationen anders reagieren, als sie es selbst tun würde...das verunsichert sie hochgradig...was sie widerrum nicht versteht.


    Von daher braucht deine Tochter einen Ausgleich, wo sie sich beweisen kann und daraus Selbsbewusstsein zieht um ihr gefühltes Anderssein locker annehmen zu können.
    Möglichkeiten wären Kampfsportarten für Kinder (sie lernt sich zu kontrollieren), Theaterspiel (Applaus, Bewunderung, Körperkontrolle), Schwimmen (wettkampfgefühl), Reiten (Umgang mit Tieren, Körpergefühl)


    Falls ADHS tatsächlich diagnostiziert wird, steht sicherlich auch die Frage im Raum "Medikinet oder nicht?" (Tabletten). Auch hier wirst du 50% Mamis finden die dafür sind und 50% dagegen.
    Da gilt das Prinzip "Ausprobieren"...eine zeitlang schauen, wenns gut läuft ist es okay..dann vielleicht nach 2 J. absetzen, um es nach weiteren 3 J. wieder zu nehmen. Oder aber gleich garnichts zu nehmen.


    Egal welche Entscheidung du jeweils innerhalb von ADHS triffst, niemand wird dir etwas raten können für diesen Moment...DU bist die Expertin, weil nur DU dein Kind am besten einschätzen kannst und ADHS sich permanent verändert.
    Wir können dir Infos geben und die kannst du für dich nutzen. :daumen


    Im Übrigen ist es nach Abschluss der Hirnreife (zw. 16 - 18 J.) bei den meisten kaum noch zu erkennen.


    Meine persönliche Erfahrung zur Einschulung:
    Die ADHS Kinder die ich miterlebt habe, hatten es auf der Waldorfschule in den Klassen 1 - 4 leichter, sind aber dann in der weiterführenden Schule meist gescheitert und konnten sich auch nicht im Rahmen der sozialen strukur bewegen.
    Die Regelschulkinder hatten es in der Grundschulzeit schwer, aber als Teenager konnten sie sich freier in der Gesellschaft verhalten.
    Ganz schwere Fälle von ADHS habe ich auch in der Klasse meiner Tochter an der körperbehindertenschule gesehen...das gibt es auch.


    Liebe Grüße
    Tinchen

    Liebe Grüße Tinchen

    "Sacrificium Intellectus!"
    :-)
    "Ama et fac quod vis!"