Wir sind seit Dez.2010 getrennt , seit Aug.2011 auch räumlich.
Wobei wir auch vorher schon jahrelang eine WE-BEziehung geführt haben.
Wir haben in unserer Beziehung ( 13.J) einige Höhen erlebt , aber noch mehr Tiefen.
Mein Wunsch ( bzw. Traumdenken) war immer, die Familie zu erhalten, während mein Mann immer meinte, ein Kind sei kein Grund, eine (problematische) Beziehung weiterzuführen...
Nun, die Trennung kam dadurch zustande, daß ganz klar ausgesprochen wurde, daß er kein Mensch ist, der Alltag mit uns leben kann und will.
Seine Vorstellung einer Beziehung war die Familie im Hintergrund als "emotionale Rückendeckung" und entspannte WE`s zusammen, an denen man sich gemeinsam "erholen" kann, sprich, ich sorge dafür daß alles läuft, er sowenig wie möglich in familiäre/häusliche Dinge involviert ist, er sorgt dafür, daß es uns gut geht!
Seine Arbeit ist für ihn alles, da gab er immer 180 Prozent, klar, daß man sich da am WE erholen muß...
Nun, wir haben jetzt aber auch kein " leichtes Kind".
Schon als recht kleines Kind Zwangshandlungen entwickelt, jahrelange Therapien, 3 Monate Klinikaufenthalt, verdacht auf ADHS, Medikation allerdings von uns beiden abgelehnt.
" Nebenbei" hatte ich noch ein paar Jahre ein Geschäft , den gesamten Haushalt, etc.
0 Hilfe von ihm, das klassische " an den gedeckten Tisch setzen und danach abräumen lassen"
Die WE`s waren demzufolge nie entspannt, im Gegenteil, zwischen Kind und Vater hat es sich regelmäßig zugespitzt, da er mit der Situation völlig überfordert war...
Allerdings hatten wir die ganzen Jahre auch kaum Chancen, mal etwas für unsere Paarbeziehung zu tun, die ging völlig den Bach runter.
So, eigentlich war ich erleichtert, daß er sich getrennt hatte - ich hätte es nicht geschafft. Hätte mir sonst wohl ewig Vorwürfe gemacht.
Das Kind hat die Trennung nach den ersten 1,2 Wochen sehr gut akzeptiert.
Sie hatte jahrelang Angst davor ( hat ja mitbekommen, daß es nicht gut läuft, wurde vom Vater sogar gelegentlich verantwortlich gemacht, daß wir nur wegen ihr Probleme hätten, für mich absolutes Nogo)
Unser Leben ( Kind und ich) ist wesentlich ruhiger und entspannter geworden.
Wir als Paar sind uns aber irgendwie doch noch sehr verbunden.
Für mich ist es eigentlich so, daß ich auf die Entfernung liebevolle Gedanken zulassen kann, wenn er da ist ( nicht oft, aufgrund der Entfernung), bin ich aber meist angespannt...
Nun hatten wir gestern ein etwas aufwühlendes Telefonat.
So ganz los voneinader scheinen wir nicht zu kommen.
Jetzt überlege(n) ich (wir), ob es nicht doch noch eine Chance geben könnte, nochmal " neu" anzufangen?
Klar, ich weiß - es wäre nicht die " normale" Beziehung.
Es ist und wird immer eine Fernbeziehung bleiben, gelegentlich WE`s und Urlaub.
Mit den meisten Sorgen bin ich nicht unbedingt alleine ( telefonisch wäre er ja da) aber ich müßte sie, wie immer alleine durchstehen.
Andererseits kann ich mir, ehrlich gesagt, schon gar keine Beziehung mehr vorstellen, wo ein MAnn dauernd um mich rum ist, ich war einfach jahrelang der Part, der alles alleine regeln und umsetzen mußte.
Es gäbe vieles, was mir fehlen würde, was ich mir anders gewünscht hätte...
Es gab auch viele Verletzungen, wo ich nicht weiß, ob ich das wirklich vergessen könnte.
Jetzt frage ich mich, ob wir wirklich eine Chance hätten, für uns wieder etwas aufzubauen.
Die Ausgangssituation wäre anders - ich weiß von vornherein, daß es bestimmte Dinge nie geben wird, dafür aber eben andere...
Kann das ausreichen?
Bin mal auf eure Meinungen gespannt