PAS pro und kontra?

  • Ja das ist theoretisch auch möglich. In so einem Fall aber würde das Kind warscheinlich völlig haltlos werden und sofort in Schule/Kita etc. so extrem auffallen, dass von Amts wegen eingeschritten würde. In der Literatur sind in aller Regel nur Fälle einseitiger PAS-Bemühungen bekannt. So eine Konstellation... ein Alptraum!

  • Belange der Kinder sind ruck zuck in einer Betreuungsvereinbarung zu klären und im akuten Fall per Telefon oder Mail, wenn Termine anstehen oder ähnliches.


    achja auf den planeten will ich bitte auch wohnen. wenns denn so klappen würde hätten einige sicher weniger probleme.

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • PAS gibt es auch von beiden Seiten, bei uns war es die andere Seite jedenfalls.


    PAS ist ein Symptomkomplex des Kindes, nicht der Eltern!!!!


    Auslösend sind unbewusste oder im Verlauf bewusste Verhaltensweisen hauptsächlich des BET z.B., wenn dieser den Umgang eigenmächtig aussetzt.


    Das bei einem Paarkonklikt immer zwei dazu gehören, ist klar, aber es geht hier um das Verhalten auf der Elternebene.
    Nimmt schlagender, alkoholkranker etc. UET aus fadenscheinigen Gründen den Umgang nicht wahr, spricht man nicht von einem Begleitmerkmal, dass zu PAS führt, aber dennoch zu einer Entfremdungs-Symptomatik führen kann....das ist dann aber definitionsgemäß nicht PAS....aktuelle Definitionskriterien für PAS siehe Warshak 2005

  • Wenn es nach den Kriterien geht, bin ich also ein PAS (-geschädigtes? sagt man das so?) - Kind, meine Kinder nicht.
    Nun hatte ich aber ein doch im Endeffekt recht lockeres und auch vertrauliches Verhältnis zu meinem Vater (meine Schwester ebenfalls), :hae: meine Kinder aber haben überhaupt kein Verhältnis zu ihrem Vater ... :(
    Für mich ist so eine Studie viel Geld für wenig Sinn. :brille
    Mal trifft es zu, mal nicht.
    Sollte man lieber einsetzen, wenn Kinder im JA um Umgang mit ihren desinteressierten ET betteln.


    Und wie will man denn im Vorfeld sowas lösen? Alle Scheidungskinder sofort zum Psychiater? Oder wie soll die Praxis aussehen? Denn danach ist doch das Kind schon im Brunnen ...


    Naja, vielleicht habe ich da was nicht verstanden. Aber meine eigene Erfahrung spricht eigene Studienergebnisse. :scared

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Studienergebnisse sind Grundlage moderner Forschung. Diese mündet in moderne Behandlungsmöglichkeiten. Ist in der Psychologie nicht anders als in der Medizin auch.


    Wie man im Vorfeld was tun will? Wie wäre denn ein flächendeckendes Netz an Beratung und Hilfe für Eltern in Trennungssituationen? Ohne Wartezeiten? Mit kompetenten Beratern? Wie wäre denn eine Deckelung der Anwaltshonorare, die es schlichtweg unlukrativ macht, lange Kriege vor Gericht zu führen und die einmütige Regelungen belohnt? Es gäbe sicher eine Menge Ansätze!

  • Myronn, die moderne Forschung hat mich nicht gefragt. Wenn ich die "richtigen" frage, stimmt auch das Ergebnis. Und nur weil ich schon älter bin, heißt das dann, mein Hirn hat anders gearbeitet, DAMALS?? Ich finde mich in dieser Studie nicht wieder. Und genauso wird es auch andere geben, die das so erlebt haben, ohne "studiert worden" zu sein. Auch Forscher sollten sich RL-Erlebnisse mal anhören und einbeziehen. Nicht nur vor-sich-hin-forschen ... :brille


    Beratung und Hilfe für Eltern in Trennungssituationen ???
    Nur wer Hilfe sucht und Beratung ...
    Mein einer ET wäre niemals dort hingegangen und hätte sich, falls gezwungen, zumindest niemals was angenommen von den Ratschlägen!!
    Der andere ET wäre vielleicht hingegangen, wäre aber bei ET1 auf Granit gestossen. Und hätte (erstmal) aufgegeben.
    Und wenn einmütige Regelungen so funktionieren würden, wie du denkst, wieso gelingt es dann so vielen BET und UET, diese Regelungen zu umwandern?


    Alles graue Theorie. Aber die Praxis interessiert die Forschenden ja nicht. Sonst hätten sie ja nichts zu forschen. :brille :idee

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  • Hallo Zusammen,


    habe das Thema hier mal "überflogen", möchte es mir später in Ruhe durchlesen.


    In letzter Zeit habe ich mich intensiv mit dem Thema "PAS" beschäftigt, um zu verstehen,
    um aufzufangen und handeln zu können - nach dem Motto: weiss nix, macht nicht...
    Es gibt zahlreiche Studien und Meinungen darüber. Mit einem GMV und einer menschlichen Intuition denke ich,
    kann man hier recht gut verstehen, was in einem kleinen Wesen vor sich gehen muss oder kann.
    Es ist schlicht und einfach von der "Gnade" des "misshandelnden" Elternteils abhängig, und passt sich an, weil es Angst hat...


    Ich füge mal einpaar Links ein, finden sich sehr interessante Informationen,
    und auch vorbeugende Gegenmaßnahmen, Empfehlungen und Anregungen, wie mit der Sache umgegangen werden kann und sollte.


    Unsere Kinder sind die Hebel von morgen, und wenn ich so sehe und erfahre,
    wie teilweise mit diesen zerbrechlichen kleinen Zwergen umgegangen wird - oft unter dem Deckmantel "Kindeswohl",
    bin ich einfach nur erschüttert und denke mir, diese werden sich schon zu holen wissen, wenn die Zeit da ist, was ihnen verwehrt und gestohlen wurde...von Vater ODER von Mutter...



    Wera Fischer:


    1. Welchen Beitrag können Sozialarbeiter im Rahmen des KJHG zur Sicherung des Kindeswohls bei Trennung/Scheidung der Eltern leisten?
    Zentralblatt für Jugendrecht 1993 S. 319-327


    2. Kindschaftsrechtsreform: Bemerkungen zum Kindeswohl aus sozialarbeiterischer Sicht - Ein Plädoyer für mehr Kindorientiertheit bei Entscheidungen im Zusammenhang mit Trennung/Scheidung
    Zentralblatt für Jugendrecht 1997 S.235-249 und S.343 ff.


    3. Das Parental Alienation Syndrome (PAS) und die Interessensvertretung des Kindes Ein Interventionsmodell für Jugendhilfe und Gericht
    Nachrichtendienst des Deutschen Vereins, Heft 10 (S. 306-310) und 11 (S. 343-348) 1998


    4. Wieviel Vater braucht ein Kind
    in: Matthias Mattusek "Die Vaterlose Gesellschaft, Briefe, Berichte, Dokumente", Rowohlt-Verlag


    5. Kindeswohl im Zusammenhang mit Trennung und Scheidung


    6. Funktion des Verfahrenspflegers bei Umgangsstreitigkeiten
    in Bäuerle/Moll-Strobel „Eltern sägen ihr Kind entzwei“ Auer-Verlag, (ISBN 3-403-03596-4)


    7. Möglichkeiten von Verfahrenspflegern in der Arbeit mit PAS-Fällen - Grundsätzliche Aspekte und Arbeitsstrategien
    in: Boch-Galhau u.a.: Das Parential Alienation Syndrome(PAS), eine interdisziplinäre Herrausforderung für scheidungsbegleitende Berufe, VWB-Verlag , 2003 (ISBN: 3-86135-202-8

  • "Entfremdete Eltern" - es tut mir leid, aber kann mir jemand diesen Begriff übersetzen? Ich bin manchmal Korinthenkacker, sorry. Vllt stand es aber auch schon irgendwo?


    Entfremdet kann ich sein, wenn mich mein EXpartner so schlecht macht vor den Kindern und diese so manipuliert, dass diese mich nicht mehr sehen wollen.
    Entfremdet kann ich aber auch sein, wenn ICH als Erwachsener den Kontakt zu meinem Kind abbreche, freiwillig. Dann entfremde ich mich doch selbst, oder nicht?


    :hilfe

  • chaosmaus: Was denkst Du denn wo Forschung in der Psychologie stattfindet? Im Labor mit Ratten? Natürlich findet das an und mit Menschen statt ...


    Trennungsberatung könnte man ja auch verbindlich festschreiben? Wie zB die Suchtberatung bei Abhängigen, die vor Gericht landen. Oder die Entziehungskur bei Alks, die im Straßenverkehr im juristischen Sinne auffallen... da gibts noch mehr Beispiele zu. Wie gesagt: Wenn ich mir einen Hund kaufe muss ich in HH einen "Hundeführerschein" machen. Für Kindererziehung gibts sowas nicht. Da darf jeder mal ran.


    Northern Soul: Jo das klingt nun irgendwie nach Rosinen... :) Sorry. Entfremdet zu sein kann natürlich immer aktiv oder passiv geschehen sein. Ich kann mich auch selbst entsorgen, wenn ich es darauf anlege. Ist doch klar. Aber hier wollten wir reden über Elternteile, die dies bewusst einsetzen, um "ihr" Kind zu behalten und dem anderen "wegzunehmen".


    Vollblutpapa: Interessante Bücherliste!

  • Aber was lernt die Forschung dann an Beispielen wie meinem? Oder bin ich tatsächlich nur ein verkorkster, unerklärbarer, unverbesserlicher Einzelfall? :flenn :flenn :flenn
    Hab ich da jetzt einen Gendefekt? :schiel


    Zu angeordneten Entziehungskuren will ich mal auf die Rückfallquote verweisen ... So viel nützt das nix, wenn`s im Kopf nicht "klick" macht. Und so sehe ich das auch bei festgelegten Trennungsberatungen.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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  • Die Forschung ... das ist so ein Totschlagbegriff. In der Realität sieht diese Forschung meist ganz profan aus. Da sind Gutachter, Psychologen, Universitäten usw. und die gehen bestimmten Fragestellungen nach. Das können Interviews sein, Fallstudien, Statistiken, Versuche ... das Repertoire ist ganz breit aufgestellt und wird je nach Fragestellung angewendet.


    Dabei gilt in der psychologischen Wissenschaft das Falsifizierungsprinzip. Eine Hypothese gilt als gesichert, wenn man sie nicht mehr widerlegen kann. Man sucht in der Forschung also nicht nach Beweisen für eine Hypothese, sondern man versucht, sie zu falsifizieren, das heißt zu widerlegen. Diese Methode ist sehr viel genauer und aussagekräftiger und hat sich in der Psychologie flächendeckend durchgesetzt.


    chaosmaus: Nein nein nicht weinen... so hoffnungslos bist Du nicht! *grins* :-)


    Sicher gibts bei den angeordneten Entziehungskuren Rückfälle. Aber ganz ohne diese angeordneten Kuren sähe das Bild noch düsterer aus. Und angewendet auf die Eltern: Manchmal merken die Leute wirklich erst in einer Mediation oder Beratung wie fehlgeleitet sie gerade sind. Konflikt bedeutet doch, dass mittels normaler Kommunikation keine zufriedenstellende Lösung in Sicht ist. Da kann der unabhängige Dritte im Bunde schon durchaus eine gute Wirkung haben! Wenn jemand aber jedes Gespräch verweigert und sich komplett verschließt, kann keine Beratung gelingen. In diesem Fall stellt sich dann aber auch die Frage: Ist dieses Elternteil überhaupt erziehungsgeeignet? Wenn dieser ET schon nicht mehr mit dem Partner kann, dann muss es ihm dennoch gelingen, im Sinne der Kinder eine Basiskommunikation aufzubauen und zuzulassen.


    Totalverweigerung ist eher ein Indiz dafür, dass dieses ET besser keine Kinder erziehen sollte. (JA! Es gibt ganz ganz wenige Ausnahmen... ist mir schon bewusst)

  • Hi,


    hier mal ein Urteil , in dem PAS erwähnt wird, aber auch darauf verwiesen wird, wie kontrovers dies diskutiert wird.


    Interessant(beiläufig) ist es aber auch, wie "unbestraft" man/frau davon kommen kann. :rolleyes2:




    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.


  • Interessant(beiläufig) ist es aber auch, wie "unbestraft" man/frau davon kommen kann. :rolleyes2:

    Vorausgesetzt, alles ist so wie in dem Urteil dargestellt, dann ist die Frau genug damit bestraft, wenn sie ihr Kind nun hinschicken muß.
    Geldstrafe z. Bsp. schürt nur noch die Wut, sonst nichts.
    Ich finde es ok so.

    ... Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
    (Mahatma Gandhi)


    Es sind nicht die großen Katastrophen, die uns fertigmachen ... Das Herz bricht still zwischendurch an einem schönen klaren Tag.

  • Northern Soul: Jo das klingt nun irgendwie nach Rosinen... :) Sorry. Entfremdet zu sein kann natürlich immer aktiv oder passiv geschehen sein. Ich kann mich auch selbst entsorgen, wenn ich es darauf anlege. Ist doch klar. Aber hier wollten wir reden über Elternteile, die dies bewusst einsetzen, um "ihr" Kind zu behalten und dem anderen "wegzunehmen".


    also diskutieren wir hier nur eine seite der ganzen geschichte, interessant... :rolleyes2:

  • wir reden über PAS, denke ich...so steht es im Thread


    Folgende aktuellste Definition von Warshak habe ich gefunden:


    Elterliches Entfremdungssyndrom [Parental Alienation Syndrom (PAS)], das am weitesten verbreitete Konzept, wird dabei durch die folgenden drei wesentlichen Elemente definiert:


    1) Ablehnung oder Verunglimpfung eines Elternteils durch ein Kind, die das Ausmaß einer Kampagne erreichen, d.h. andauernd und nicht nur als gelegentliche Episode;


    2) die Ablehnung des Kindes ist irrational, d.h. die Entfremdung ist nicht eine angemessene Reaktion auf das Verhalten des abgelehnten Elternteils und


    3) sie ist Teilresultat des Einflusses des entfremdenden Elternteils.


    Wenn eines dieser drei Elemente fehlt, ist die Bezeichnung PAS nicht anwendbar.

  • 2) die Ablehnung des Kindes ist irrational, d.h. die Entfremdung ist nicht eine angemessene Reaktion auf das Verhalten des abgelehnten Elternteils und


    hm, und wer entscheidet, was nicht angemessen ist? das dürfte ja ziemlich individuell sein, eben von jeder kind-eltern-konstellation ausgehend.
    ist es unangemessen, wenn ein elternteil abgelehnt wird, was sich sowieso nie kümmert/kümmern wollte?
    ist es angemessen, einen elternteil freudig im leben zu begrüßen, wenn er nach jahren der abwesenheit wieder auftaucht?
    schwierig! :hae:

  • @Sangreal:
    es geht bei PAS und seinen Symptomen nicht um UET`s, die sich nicht kümmern wollen, sondern um UET`s, die sich kümmern wollen und gekümmert haben und die sukzessive vom Umgang auseschlossen werden (Kind ist krank, Kind will nicht, Kind muss zur Ruhe kommen)...
    dassind UET`s, die 600 km zum Umgangsort fahren und wiederholt vor der verschlossenen Tür stehen, weil BET mit Kid zu Mc Donnalds oder in den Zoo gefahren ist und über Handy nicht erreichbar ist....