Ein schlag in`s Gesicht für jeden der arbeitet....

Zitat von Phinchen05

Ich habs am Sonntag gesehen und mich tierisch geärgert. Ich gehe 35 Stunden die Woche arbeiten und hab knapp 300 Euro weniger als die gute Frau. So gesehen hat sie ja Recht, dass sich arbeiten gehen nicht lohnt. Trotzdem bin ich froh, Arbeit zu haben und uns unsere Brötchen selber verdiene. Allerdings finde ich ihre gesamte Einstellung zum :nixwieweg Sitzt den ganzen Tag zu Hause und gibt dann ihr Würmchen auch noch zur Tagesmutter. Nee, versteh ich nicht wirklich. :kopf

Ist doch gut so hat jemand der Arbeiten will , die Tagesmutter , nen Job. wenn dadurch Betreunungsangebote für jemanden der das evtl nötiger hat belegt werden ist das nicht so gut aber ansonsten sehe ich da kein Problem

ich glaube, dass ist die Show in Tüten
Wenn man sich lange genug selber etwas einredet, um die eigenen Unzulänglichkeiten auch vor sich selber zu verbergen, dann klappt das irgendwann auch-

Glücklich ist was anderes....

Zitat von Hexe_Boe

Die Leistungen stehen einem zwar zu, aber um bei der ARGE sein Recht einzufordern muß man meiner Meinung nach auch auch seinen Stolz verzichten.

DAS tut weh. Was machste denn, wenn du alleine da stehst, nach mehreren hundert Bewerbungen immer noch keine Stelle findest, und ein Kind ernähren musst? Kopf einziehen und dich schämen? Muss ich mich jetzt deiner Meinung nach schämen, darf ich keinen Stolz mehr haben? Sorry, aber...

Zitat

Aber jemand ohne Grund über eine Tagesmutter 15 Stunden pro Woche "Urlaub vom Kind"

Man muss das aber auch mal im Vergleich sehent: Jemand der kein Kind hat aber Vollzeit arbeitet hat 128 Stunden Freizeit in der Woche.

Zitat von Hexe_Boe

Und spätestens zum 3 Lebensjahr wird dann der nächste Hartz IV Empfänger (von einem anderen unbekannten Vater) nachgeschoben?

Hallo Hexe_Boe,

in die Berechnung war Kindesunterhalt eingeflossen, sie dürfte also den Kindsvater angegeben haben. Sie ist nicht ganz so liderlich wie das Klischee das fordert.

Warum muss man auf seinen Stolz verzichten und unzufrieden und unglücklich sein, nur weil man ein Kind U3 hat und im Rahmen der geltenden Gesetzgebung nicht berufstätig ist?

Warum mosert hier niemand über die Ü3-Mütter und -Väter?
Deren Kinder sind auch in Kindergarten und Schule/Hort und nicht wenige arbeiten grad mal ein bisschen auf 400 Euro um die Stütze aufzustocken - ganz sicher nicht um den Steuerzahler zu entlasten.

Die junge Frau bringt das zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig rüber, aber sie hat Recht: Hat eine alleinerziehende Mutter keinen versorgenden Kindsvater springt der Staat in die Bresche und ermöglicht die drei Jahre Erziehungszeit.

Beste Grüße
FrauRausteiger

Zitat von NiTi

DAS tut weh. Was machste denn, wenn du alleine da stehst, nach mehreren hundert Bewerbungen immer noch keine Stelle findest, und ein Kind ernähren musst? Kopf einziehen und dich schämen? Muss ich mich jetzt deiner Meinung nach schämen, darf ich keinen Stolz mehr haben? Sorry, aber...

Nein, das meine ich damit definitiv nicht!
Erst nachdem ich heulend in der Fam Kasse gesessen habe,
(nachdem mir die ARGE gesagt hat, das sie die Leistungen nicht übernehmen wird, da die Kosten bereits von mir bezahlt worden sind. Ich war da ich im treuen Glauben, das der Kinderzuschlag wie bereits seit 2 Jahren üblich diesen Monat auch kommt und ich die lfd Kosten bezahlt habe, )
und ich meinen Stolz definitiv runterschlucken mußte, habe ich die mir zustehenden Leistungen erhalten.

Und ich bin arbeiten gegangen mit 2 Kindern.

Meine Kleine kostet um Glück keine 1600 Schleifen im Monat....puh, da hätte ich echt ein Problem :schwitz
und dann nicht mal die Lebenshaltungskosten :wow

Zitat von Ghostbuster

Ausserdem völlig am Thema vorbei. Wenn du dir Tagesmütter von deinem Geld bezahlen kannst, um 128 Stunden Freizeit zu erhalten, dann steht Dir frei das zu tun.

Irgendwie impliziert das ja auch, dass Freizeit nur dann freie Zeit ist, wenn man kindfrei hat...Klar, genieße ich meine(knappe) kindfreie Zeit.

Aber meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinem Kind....Hätte ich nur mehr Arbeit gesucht, dann hätte ich mir einen Zweitjob gesucht :lach

@Ghost

warum musst du gleich persönlich werden?

Ich mag mich jetzt mal "outen":

Mein Kind ist auch unter 3 und ich genieße meine Elternzeit, so lange es noch geht. Da ich nicht arbeiten gehe, bekomme ich auch Hartz4. Ach ja, eine abgeschlossene Berufsausbildung habe ich auch nicht, weil ich mein Studium an den Nagel gehängt habe, als mein Großer damals zur Welt kam, kein Bafög mehr gezahlt wurde und ich deshalb arbeiten mußte. Damals bin ich nach den acht Wochen Mutterschutz sofort wieder zur Arbeit, anders wäre es nicht möglich gewesen. Und ich habe es gehasst, dieses Würmchen jeden Abend zur Tagesmutter bringen zu müssen.

Bei der Kleinen gehe ich anders an die Sache heran. Ich nutze die Möglichkeit, meine drei Jahre Elternzeit zu nehmen und mir dieses vom Staat finanzieren zu lassen. Ohne schlechtes Gewissen.
Zwischendurch habe ich auch mal vier Monate lang gearbeitet, aber die Arbeitszeiten waren so miserabel und ich war so genervt, dass ich dann doch lieber wieder aufgehört habe. Zu dieser Zeit ist die Kleine in die Kinderkrippe (von 8.30 - 16.00, manchmal noch länger) und Samstags zur Tagesmutter gegangen. Die Krippe mußte ich anteilig bezahlen, die Tagesmutter wurde mir voll vom JA finanziert. Trotzdem hatte ich in dieser Zeit nur etwa 200 Euro mehr in der Tasche, denn die anteiligen Krippenkosten und der Unterhalt für meinen Sohn, der beim Vater lebt, reduzierten mein Einkommen schon ganz erheblich. Nicht zu vergessen die Spritkosten, die ich hatte, um überhaupt zur Arbeit zu kommen. Wenn sich das Arbeiten wirklich gelohnt hätte, hätte ich vielleicht die Zähne zusammen gebissen, aber der geringe Überschuss gepaart mit dem Streß, das hat mich dazu bewogen, dann doch lieber wieder zu Hause zu bleiben.

Als ich aufhörte, habe ich sie nicht aus der Krippe genommen, nur die Zeiten reduziert, denn diese sozialen Kontakte taten ihr sehr gut und das wollte ich ihr nicht nehmen. Nun ist sie seit August hier im Kindergarten, jeden Tag für fünf Stunden, und das, obwohl ich zu Hause bin. Das JA übernimmt, bis auf einen geringen Eigenanteil, die Kosten dafür. Eine Tagesmutter haben wir auch noch, aber dieses nur, weil ich mich im Moment selbst zur Tagespflegeperson qualifizieren lasse und die Lehrgangszeiten nicht vom KiGa abgedeckt werden. Anderenfalls würden diese Kosten nicht übernommen werden. Hier muss ein Nachweis erbracht werden, dass die Betreuung in der Kindertagespflege notwendig ist. Ich hatte damit gerechnet, dass ich Schwierigkeiten mit der Finanzierung des KiGa-Platzes bekomme, aber dieser wird tatsächlich auch ohne Nachweis einer Erwerbstätigkeit bezahlt. Ansonsten hätte ich die Kleine natürlich zu Hause behalten müssen, denn vom Hartz4-Satz ist das nicht leistbar. Da es aber übernommen wird, geht sie auch weiterhin dorthin und ich finde, es geht ihr sehr gut damit.

Das Tageskind, welches ich jetzt schon betreue, ist jeden Tag für eineinhalb Stunden hier. Das ist also momentan meine "Arbeit". Nicht viel, ich weiß, und ich hoffe, dass ich das bald ausbauen kann, denn davon möchte ich gern leben können.

Ich empfinde mich weder als faul noch als Sozialschmarotzerin, nur weil ich Leistungen (Hartz4) in Anspruch nehme, auf die ich per Gesetz (weil die Kleine noch U3 ist) ein Anrecht habe. Und ich empfinde es auch nicht als würdelos, Anträge beim Jobcenter stellen zu müssen. Genauso wenig, wie es würdelos oder schmarotzend ist, Unterhaltsvorschuß oder Wohngeld oder oder oder zu beziehen. Wäre ich noch mit dem KV zusammen, würde ich auch die drei Jahre zu Hause geblieben sein.

Die Situation wird natürlich eine andere sein, wenn sie drei Jahre alt wird, aber das wird dann etwas ganz anderes sein und muss dann überdacht werden, wenn es soweit ist.

Entschuldigt, dass ich jetzt nicht auf diesen Beitrag eingehe, aber vielleicht reicht meine Schilderung ja aus, um zu zeigen, was ich davon halte.

Zitat von aMrio

mal davon abgesehen, dass es eh spiegel online ist nur und die fakten in dem video schlichtweg nicht stimmen können

Dei Fakten können schon stimmen, aber vielleicht wurden ja gar nicht alle auf den Tisch gepackt sondern nur die, die alle gängigen Vorurteile bedienen? :Hm

Leute! Das ist nen Fernsehbeitrag!!! Der wird geschnitten um Quote zu machen! Nicht selten wird für so nen 5 Minuten Beitrag den ganzen Tag gedreht. Bei Schneiden wird's dann gerne verdreht!
Zur Zeit gibt es hier eine Diskussion über einen ZDF Beitrag über die Stadt Jena. Alles richtig was in dem Beitrag vorkommt. Die Akteure sind auch keine Schauspieler. Aber es wurde in der Glotze eben nur der Teil gezeigt der das braune Bild von Jena unterstreicht.
http://www.thueringer-allgemei…t-der-Angst-wurde-7259321

Fernsehen ist und kann keine Wahrheit sein :wink

Gruß,
PapaT

Hallo PapaT,

warum sollte das nicht wahr sein dürfen?

Die Berechnung der Leistungen ist meiner Meinung nach korrekt.
Die Haltung der jungen Frau wird korrekt wiedergegeben, auch wenn sie seltsame Argumente benutzt.

Es ist in der Tat viel Geld, was wir uns in diesem Staat diesen Luxus für Kinder U3 kosten lassen!

Daneben ist jedoch die Wertung dessen was da geschildert wird.
Niemand sollte sich schämen müssen, mit einem Kind U3 Leistungen der öffentlichen Hand zu beanspruchen.

Anders sehe ich es bei Kindern Ü3 oder bei Kinderlosen, bzw. Unterhaltspflichtigen - da sollte dann doch schon genauer hingeschaut werden, warum nicht gearbeitet wird.
Hier sollte ggfls mit Hilfsmaßnahmen, konkreter Jobfindungshilfe und entsprechenden Konsequenzen agiert werden.

Allerdings sollte dieses Hinschauen durch das Jobcenter und ähnliche Kontrollinstanzen erledigt werden, nicht durch den Spiegel oder ähnliche Gazetten.

Beste Grüße
FrauRausteiger