systemische Familienaufstellungen - Erfahrungen??

  • Hallo allerseits,


    ich habe letztes Wochenende als Beobachterin/Stellvertreterin an einer Tagesveranstaltung teilgenommen, wo Familienaufstellungen durchgeführt wurde. Ich wollte mir das gerne mal anschauen als eventuelle Möglichkeit, mit meiner Vergangenheit, Kindheit, etc abschliessen zu können.


    Ich fand das schon sehr beeindruckend, habe aber trotzdem Zweifel inwieweit die Lösungen, die sich innerhalb der Aufstellungen entwickelt haben, wirklich auf die Aufsteller zutreffen. Als ich in der Rolle als Stellvertreterin war, habe ich nicht nachgedacht sondern bin meinen Gefühlen/Impulsen gefolgt. Aber trotzdem habe ich mich hinterhergefragt, ob meiner Reaktionen nicht auch damit zu tun hatten, das ich mich z. B. im tatsächlichen Leben auch eher abgelehnt von meiner Mutter fühle. Das wird bei den anderen ja eventuell ähnlich sein? Und durch die Vorschläge, die die Leiterin gemacht hat, hat sie ja schon eine bestimmte Richtung vorgegeben. Obwohl alle Sätze immer geprüft wurden, ob sie stimmen. Hm, fällt mir etwas schwer, das zu erklären.


    Wie sind denn Eure Erfahrungen damit? Ich überlege nämlich, ob ich nochmal teilnehme und dann auch aufstelle.


    Dazu kommt auch noch der Kostenfaktor, selber aufstellen kostet 150,00 €. Das ist vieeeeeelll Geld für mich.


    Grüße von Leuchtturm!!

    möchte mal wieder Palmen sehen


    und immer :sleep:sleep:sleep

  • Familienaufstellungen sind in der Psychologie ziemlich umstritten - nicht zuletzt, weil oft der Leiter bewußt oder unbewußt das Szenario und damit die Probanden beeinflußt. Auch wird von den Stellvertretern - wie du selbst schon gemerkt hast - oft die eigene Geschichte in die Aufstellung übertragen, was zu völlig falschen Ergebnissen führen kann.


    Persönlich (habe selbst eine Ausbildung zum psych. Berater) halte ich Gesprächstherapie (Einzel-,Paar-, Familien-) für sinnvoller, weil da die möglichen Probleme und Konflikte individueller behandelt werden als in der "Familienaufstellung" und die "Fehlerquote" schon deswegen geringer ausfällt, weil die betroffenen Personen alle anwesend sind.


    Gruß Uwe (aka Alien)

    Wenn du mit Gott sprichst, bist du religiös - wenn ER mit dir spricht hast du eine Psychose... (Dr.House, 2.Staffel, Folge 15) :devil:


    Zwei Dinge sind unendlich: Das Weltall und die menschliche Dummheit - Obwohl, beim Weltall bin ich mir nicht sicher... (Albert Einstein)


    "Ich bin keine Antisemitin - ich finde alle Religionen gleich irrational..." (Bones - die Knochenjägerin)

    2 Mal editiert, zuletzt von Alien ()

  • Ich habe vor ca. 10 Jahren mal bei einem Familienstellen über die VHS teilgenommen. War ein Wochenendseminar und wurde von einer Heilpraktikerin geleitet, die Kosten waren - da es über die VHS lief, nicht allzu hoch. Das Wochenende war heftig, ein Wechselbad der Gefühle, aber es hat mich ein Stück weiter gebracht. Ich hatte nicht das Gefühl, manipuliert worden zu sein.

  • Eine Freundin von mir hat ziemlich starke psychische Probleme und das hat auch viel mit ihrer Kindheit zu tun.


    Sie hat eine Familienaufstellung mitgemacht- und es hat ihr viel weitergeholfen. Es waren zwar viele Tränen und viel psychisch, aber im Endeffekt hat es ihr echt weitergeholfen. Das war zwar nicht alles was sie beschäftigt, aber eines der Hauptthemen. Was sie bezahlt hat kann ich dir nicht sagen- sie hat es bei einer Psychologin gemacht.


    Also Erfahrungen selber habe ich nicht, aber ich kann sagen, dass meine Freundin total anders drauf war nach der Aufstellung.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Ich hab das mit meiner Ex-Freundin gemacht, damals allerdings ohne Kinder. Das war in einem gesponsorten Projekt. Ich fand es sehr interessant, finde aber im nachhinein, dass es nicht viel gebracht hat. Damals war es so dass wir die einzelnen Familienmitglieder und Ex-Partner als Stühle in eine gefühlmäßig realistische Konselation bringen und nacheinander die einzelnen Plätze einnehmen mussten. Dann mussten wir uns "einfühlen" wie vom jeweiligen Standpunkt aus, die Familie aussieht oder was uns auffällt.


    Das ist aber nix wofür ich Geld ausgeben würde. Das kann ich zu Hause auch. Der Effekt ist für mich leider nicht der der den Aufwand rechtfertigen würde.

  • ich habe bereits 2x selbst aufstellen lassen und einige Male als teil genommen, indem ich eine der aufgestellten Personen war..also..Familienmitglieder..


    Heftig..aber sehr gut..regt sehr zum Nahcdenken an..auch nicht eigene Aufstellungen helfen..irgendwie erkennt man sich immer weider selbst.
    Hier macht das eien Therapeuting alle paar Monate immer Samstags von 9-17 Uhr..da kommen so 4-6 Aufstellungen zum Zuge..abends bin ich immer platt...


    ich würde auch gerne wieder aufstellen...im januar hoffe ich drauf.