Protestpinkeln?

  • Hallo!


    Gewagte Überschrift, ich weiß, aber ich mach mir grad Sorgen und find keinen Denkansatz...



    Gibt es das bei Euren Kids, dass sie eigentlich sauber sind, nachts auch, und dass sie dann aufeinmal tagsüber vermehrt in die Hose machen - heute dreimal hinternander an einem Vormittag im Kiga. Wenn ich meine Tochter frage, warum sie nicht aufs Klo ging, sagt sie: Ich wollte lieber spielen.


    Sie ist sauber seit ca. Sommer (2,7, jetzt ist sie 2 Jahre, neun Monate), klar, immer mal wieder geht was daneben, wenn sie spielt, aber nachts gar nicht mehr und tagsüber eben jetzt wieder vermehrt, seit sie in den neuen Kiga geht und wir umgezogen sind.
    Haben wir zu früh angefangen mit dem Sauberwerden?


    Ich muss dazu sagen, dass wir seit etwa zwei Wochen ernorme Auseinandersetzungen und Machtkämpfe haben.
    Ihr kennt alle diese Geschichten, wo Kinder brüllen, um zu manipulieren. Und das geht bei uns nicht mehr. Ebenso nicht Auf-dem-Sofa essen, Befehlston, Nicht-Zähneputzen-wollen etc. pp Da sind wir eben ganz tief drin. Alles muss ausdiskutiert werden.


    So hatten wir auch gestern Abend eine Auseinandersetzung: Sie wollte mal wieder alles und nichts....
    erst Joghurt, dann doch nicht, dann baden, dann doch nicht, dann Märchen vorlesen. Ich sagte: Okay, drei, denn Du wolltest noch vorher spielen, jetzt ist es schon spät. Sie wollte aber vier und hat sich da so reingesteigert, dass ich irgendwann gesagt habe, wenn Du so brüllst, lese ich nichts vor. Hab Gute Nacht gesagt und bin raus. Sie hat noch 10 Minuten vor sich hingeschimpft, ist dann eingeschlafen.


    Heute Morgen wachte sie auf mit (heulendem) "ich will meinen Joghurt" und zum ersten Mal "Ich will zum Papi". Dann wollte sie nicht in den Kiga, ich hab mit ihr dort noch ein Buch angeschaut, danach musste ich aber los, sie wollte das nicht, ich bin trotzdem gegangen.


    Heut nachmittag hatte sie drei Hosen durchgepieselt.


    Als sie demletzt bei meiner Mutter war und sie spielten, klingelte das Telefon, meine Mutter telefoniert, sie fängt an zu zetern und pieselt in die Hose.


    Meine Eltern drücken mir jetzt eine Kassette ins Ohr, dass das durch die vielen Veränderungen der letzten Zeit käme, das Kind würde ja noch einen psychischen Schaden erleiden. Tolles Futter für mein schlechtes Gewissen...


    Aber nur, weil ich getrennt bin, kann ich ihr doch nicht alles durchgehen lassen und nach ihrer Pfeide tanzen? Versteht das nicht falsch, ich liebe sie, wir kuscheln viel und haben viel Spaß. Aber sie muss eben gerade lernen, dass sie nicht Gott ist und andere Leute auch noch Interessen haben.


    Was natürlich immens schwierig ist: Meine Mutter holt sie jetzt zweimal die Woche, obwohl sie nicht müsste (Kind hat Ganztagsplatz), dort gelten andere Regeln als bei mir, sie verwöhnt sie nach Strich und Faden, damit sie ja nicht heult, was natürlich im krassen Gegensatz zu meiner Erziehung gerade steht. Fast habe ich den Eindruck, sie erkauft sich mit Süßigkeiten und Erlaubnissen die Zuneigungen (was nichts bringt, mein Kind sagt nämlich zu ihr: Du nervst).


    Heute z.B. wollte Kind Murmeln mit in den Kiga nehmen. Ich: Pass aber auf, sonst sind die heute Mittag weg. Kind: Ja. Was war heute Nachmittag weg? Die Murmeln. Opa holte die Kleine heute Mittag (was so nicht geplant war), ich hab sie dann bei meinen Eltern geholt, Kind fing an zu heulen, dass die Murmeln weg sind. Ich: Ja, ich hab's Dir gesagt, wir können sie erst Montag suchen. Was macht meine Mutter: rennt und holt neue Murmeln, die sie meiner Tochter gibt :wand


    Dazu noch: Eigentlich wollte meine Mutter die Kleine nur an einem Tag die Woche nachmittags holen. Jetzt nimmt sie sie zwei Tage, und heute war es den dritten Tag in der Woche - was nicht nötig ist, sie ist ja betreut und ich arbeite noch TZ.


    Wie soll ich darauf jetzt reagieren?
    Also, einmal auf das wieder vermehrte Einnässen.
    Und dieses Erziehungshäckmäck mit meinen Eltern?



    Oh, Mann....


    LG und danke fürs Zulesen, Bri

  • Doch ich glaub fest daran das es sowas wie Protestpinkeln gibt.


    Der Kleine von meinem Freund ist 4 und nach dem ins Bett bringen, steht der Knochen mindestens noch 6 mal auf und drückt sich 3 Tropfen raus. Das ist nur um nicht zu schlafen. Er geht vor dem Abendessen aufs Klo. Vor dem baden und nochmal nach dem baden und dann wie gesagt noch zig mal wenn er eigentlich schlafen sollte.


    Was ich aber grad ganz schlimm finde ist Deine Mutter. Sag ihr das Du das ganz toll findest wie sehr sie ihre Enkeltochter liebt, aber sich mit diesem Verhalten nicht wundern muss wenn aus Littlebri ne kleine verwöhnte, freche Ziege wird.


    Klein-Bri weiß bereits jetzt das sie Omma in der Hand hat und wenn sie sagt, Omma spring, dass Omma noch glatt fragt wie hoch. Sie nimmt Oma nicht sonderlich für voll, oder?

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

    Einmal editiert, zuletzt von Elin ()

  • Sie ist noch nicht mal drei. Da darf es hin und wieder in die Hose gehen. Sie hat Entwicklungsschübe und kommt diesen nicht hinterher.
    Mein Sohn ist viereinhalb und zwar selten, aber es passiert...


    Die Situation mit den Eltern gehört dringend geklärt. In einem ruhigen Gespräch, bei dem das Kind nicht anwesend ist.


    Meine Mutter hatte sich auch immer ausgemalt, die Bilderbuchomi sein zu wollen. Damit hat sie sich aber selbst keinen Gefallen getan. Seit geraumer Zeit unterstützt sie meinen Weg und wir fahren alle gut damit. An Tagen an denen der Herr Sohn freundlich und frei von Autonomiephasen ist (sehr selten...) darf sie die Verwöhnerin sein. Sonst nicht.
    Er akzeptiert es immer besser und für mich ist es auch wesentlich angenehmer.


    Ich wünsch dir gute Nerven und ein verständiges Gespräch.


    Gruß
    Lalula

    [font='Trebuchet MS, Arial, sans-serif']Bei meinen Freunden brauch ich keine Feinde mehr.


    Ist der Ruf erst ruiniert, dann lebt´s sich reichlich ungeniert.

  • Habe eben gerade noch mit einer Freundin telefoniert. Deren Tochter ist 4, und da kommt das auch noch ab und an vor.


    Ja, meine Mutter...... :crazy Reden ist Silber... :kotz


    Der einzige Weg ist, die Maus wieder nur einen Tag die Woche hinzulassen und ansonsten klare Regeln aufzustellen. Wenn die nicht eingehalten werden, kein Umgang, oder so.


    Elin: Nicht wirklich, nein....

  • Wir hatten auch immer wieder solche Rückfälle - meist mit Grund - auch wenn ich manchmal länger brauchte um zu wissen was es war und ich es auch nicht lösen konnte - z.B. als der Papa sich aml 6 Wochen hat nicht blicken lassen.


    Das hilft nur Ruhe und Geduld.


    und das ich will dies, das jenes ist die Trotzphase - also immer schön vorsichtig wegen a) und trotzdem strickt wegen b) Trotzphase :schwitz

  • wegen dem einnässen würde ich mir erstmal nicht allzu große sorgen machen. sie ist noch recht jung und anscheinend steckt sie mitten in einer phase und dazu noch veränderungen...
    das deine eltern komplett gegen dich arbeiten finde ich allerdings bedenklich. da würde ich dringend das gespräch suchen.

  • Wegen dem Einnässen würde ich mir auch keine große Gedanken machen, da wird es immer wieder Rückfälle geben. Umgezogen, neuer Kindergarten, vielleicht gerade wieder akute Trotzphase... da kann es viele Gründe geben, sie ist ja erst 2 Jahre 7 Monate.
    Mit Deiner Mutter würde ich auch das Gespräch suchen, wenn Du merkst, dass das so nicht geht. Meine Mutter geht mit meiner Kleinen auch anders um als ich, deutlich inkonsequenter, auch wenn es Grenzen gibt. Und das merkt die Kleine genau! Mir (und meiner Mutter auch) fällt z.B. auf, dass sie häufig auf ein Nein meiner Mutter nicht hört, wenn ich es aber sage schon (beliebtes Beispiel: an Waschmaschineknöpfen spielen). Bisher war ich der Meinung, dass ein gewisser Unterschied egal ist und die Kinder wissen, bei wem sie was dürfen. Aber zu groß darf der Unterschied sicher nicht werden. Vielleicht wäre es auch besser, Oma max. 2 Nachmittage betreuuen zu lassen.

  • Mit dem Einnässen würd ich mir keine sorgen machen, dass hat meine Muas auch viel betrieben teilweis sogar mit Ankündigung :angry . Ruhig bleiben, keine Bedeutung schenken, neu anziehen fertig. habe immer wieder dann zu nem Belohnungssystem gegriffen. Laos sticker für trockene Tage, bis es sich wieder eingespielt hat. Ab dem Zeitpunkt, wo sie sich selbst umziehen konnte, habe ich mich geweigert ihre nasse Wäsche anzufassen, ich hab frische geholt und sie konnte sich schonmal ausziehen und die nassen Sachen in die Wäsche bringen und auch evtuelle Pfützen auf den Fliesen entfernen. Aber es wurde n icht geschimpft etc.. Bloß nicht zeigen, dass sie einen damit unter Druck setzen können.
    Das bei Oma und Opa mehr erlaubt ist als zu Hause ist normal, jedoch sollten auch dort gewisse Grundsätze herrschen. Da würde ich ein Gespräch mit deinen Eltern suchen. Sie wollen ja auch, dass die Kleene keine verwöhnte Ziege wird.

  • Hej und danke für Eure Antworten!


    Das erleichter mich jetzt echt sehr (blödes WOrtspiel in dem Zusammenhang :schiel ), dass es anderen kindern auch noch so geht.
    Sonst redet ja nie jemand drüber, um mich rum sind nur saubere Kinder, die niemals nicht in die Hosen machen. Oder die eben noch komplett Windeln tragen.


    Dann thematisiere ich das nicht weiter. Sie war heute mit ihrem Onkel im Tierpark, den ganzen Tag trocken und ging aufs Klo, nur, als sie feste am Rutschen war, hat's nicht mehr gereicht. Sie hatte schon richtig Angst, als der Onkel das erzählt hat :( , weil ich gestern geschimpft habe. Aber heut hab ich gar nix gesagt, nur: is ja nicht so schlimm und hab dann gleich das Thema gewechselt.


    Ist halt schon blöd. In einer "normalen" Familie wär das kein Thema. Nur bei mir wieder *nerv*