Wie erklären das Papa nicht da ist?

  • Liebe Forumsgemeinde,


    es scheint soweit zu sein, der Mops (25 Monate) realisiert, dass er "anders" ist was die Familienkonstellation angeht.


    Gestern hatten wir also folgende Situation im Auto (von ihm völlig aus der Luft gegriffen und ich weiß nicht wie er drauf kommt und ich verwende jetz irgendwelche Namen):


    Mops: "Mama, Heinzi Papa"
    Mama: " Ja, Heinzi hat einen Papa"
    Mops: "Mama, Merle auch Papa"
    Mama:" Ja, Merle hat auch einen Papa"


    Kurze Stille...


    Mops: "Mama, Mops nis Papa"


    Mama saß ungefähr so :wow und überlegte kurzzeitig wie sie am besten bremst ohne die Leitplanke auf der Autobahn zu streifen.


    Im Eifer des Gefechtes fiel mir nur ein "Doch Mops, du hast auch einen Papa, aber der wohnt weiter weg"


    Bisher hab ich mir da nie so wirklich Gedanken drüber gemacht, der Mops kennt seinen Papa nicht witklich, hat ihn Ende August das erste Mal nach 15 Monaten wiedergesehen und wusste bisher mit dem Wort "Papa" auch nix anzufangen.


    Wie kann ich diese Situation am besten lösen? Ihm also schon vermitteln das er ja sehr wohl einen Papa hat aber es nicht so sehr auf ihn einprasseln zu lassen?
    Es ist leider fraglich ob er seinen Papa überhaupt nochmal sehen wird (von Seiten des Papas dann so gewollt).


    Bin über jeden Rat dankbar!

    Und unsere Ewigkeit ist nur ein Wimpernschlag, uns bleibt nicht ewig Zeit...

  • Ja, "Papa ist weit weg". "Papa kann nicht kommen" (weil er nicht will) "weil er ...."


    Dein Mops kommt bald ins "Warum"-Alter. Bereite dich vielleicht vorher schon darauf vor, was du ihm so antworten könntest.


    Es gibt auch schöne Kinderbücher über Trennungsfamilien, sowas kann dem Kleinen helfen, die Situation besser zu verstehen, zu verarbeiten.
    Hab früher solche Bücher öfters in unserer Bücherei gesehen (zum Glück damals noch nicht gebraucht).


    Kennst du auch noch andre Kinder in ähnlichem Alter, die getrennte Eltern haben?


    Wichtig dabei, die Situation ein Stückweit als "normal" (= so ists jetzt einfach) behandeln.
    Nur nicht verspannt drauf reagieren, dann spürt der Kleine sofort, daß da was nicht stimmt.


    Erzieherinnen in Krippe oder Kiga können dir vielleicht auch Tipps geben. Am besten offen drüber reden mit andern.

    Lob ist ein Weg, jemanden dazu bringen, daß er es verdient.

  • da der vater meines kindes im ausland lebt und auch nur sporadischen kontakt zu uns hat, kenne ich deine situation sehr gut.


    ich kann dir nur schildern, wie ich es handhabe...


    mein kind weiß, dass er einen papa hat und das dieser weit weg ist. ein foto von ihm mit meinem kleinen als baby hängt am kühlschrank. ich finde es wichtig, dass er weiß, dass er einen vater hat. wenn er mich über seinen vater fragt, antworte ich ihm auch immer. es gab auch tage an denen alles was mit papa zu tun hatte, so sagt mein kind ständig sachen wie: "das isst papa auch gerne!" "papa spielt auch fussball" etc... und ich antworte ihm und gehe auch jedesmal darauf ein. bis er zufrieden ist.
    ich denke, es ist wichtig ihm nichts vor zu enthalten- klar ist es manchaml schmerzhaft für mich und ich werde wütend, dass er nicht da ist.


  • Wichtig dabei, die Situation ein Stückweit als "normal" (= so ists jetzt einfach) behandeln.


    Ja eben, das ist es ja! Für uns ist es so wie es momentan ist einfach normal das wir zu zweit als Familie existieren und andere Familien eben zu dritt bzw. mehr sind als wir.
    Ich habe aber leider weder im Freundes- noch im weiten Bekanntenkreis irgendjemanden der ein Kind hat, alle kinderlos. Im KiGa bin ich in der Gruppe auch die einzige alleinerziehende und die Situation morgens ist für mich meistens schon angespannt weil a) das Kind rumhampelt und zappelt und b) meistens die Väter aufm Weg zur Arbeit die Kinder mitnehmen und in KiGa bringen.
    Von vielen die M+tter habe ich erst am Elternabend, der vor kurzem stattfand, kennengelernt.



    ein foto von ihm mit meinem kleinen als baby hängt am kühlschrank.


    Nichtmal sowas gibt es bei uns... Leider.... Aber der Vater möchte es nicht. Mir ist es eben auch sehr wichtig, dass er weiß er hat einen Vater und das er eben weiß, er ist nur weil dieser nicht bei uns lebt, nicht anders als die anderen Familien.



    Auch dir Lovrel, danke für deine Bestätigung :-)

    Und unsere Ewigkeit ist nur ein Wimpernschlag, uns bleibt nicht ewig Zeit...

  • liebe somebody,


    einmal beklagte ich mich bei meiner mutter, dass der KV sich jede paar monate einmal meldet, um zu horchen wie es dem kleinen geht und um mit ihm zu reden. ich sagte, dass ich denke, dass es meinem kind nicht gut tut, dass er mal anruft und dann verschwindet, sogar seinen geburtstag verpasst usw. da antwortete meine mutter mir, dass es schwer ist, aber dass mein sohn seinen vater so "kennenlernen" sollte wie er halt ist.


    anfangs konnte ich diese meinung nicht teilen, aber jetzt denke ich, da ist was wahres dran.
    also, wenn ihr kein foto vom Kv habt, dann bringe solche sachen deinem kind sanft bei. irgendwann wird es dankbar sein, dass du immer aufrichtigt gehandelt hast.
    und wer weiss? vielleicht hast du irgendwann einen partner an deiner seite, der wie eine vaterfigur ist?

  • Ich habe das Problem auch seid Dienstag.
    Irgendwie werden die andern Kinder natürlich überwiegend von der Mutter abgeholt..


    Und seid dienstag Abend trängt die kleine auch, ihr Mutter zu treffen... seid 2,5 Jahren das erste Mal dass
    sie überhaupt ein wort darüber verliert...


    Nun ist es nur so dass die Mutter auch kein Interesse hat, und wenn sie dort währe eine Geährdung des Kindeswohl bestehen würde..


    Das ganze geht mir nun auch seid 2 tagen nicht aus dem Kopf...

  • Schweres Thema, aber muss den meisten Vorrednern Recht geben bzw. zustimmen. Kann dich aber auch verstehen, ist schwer für das Mutterherz.


    Meine Situation ist so ähnlich. Die ersten 1 1/2 Jahren haben wir mit dem KV zusammen gelebt, dann ist er von einer Woche zur anderen ausgezogen (Beziehungsprobleme) und hat seinen Sohn nur alle 2 Wochen gesehen übers WE und auch das nicht regelmäßig (obwohl wir da noch im selben Ort gewohnt haben, jetzt 30km entfernt). Immer wenn es Beziehungstechnisch gut lief, hat er seinen Sohn jede Woche (auch über Nacht am We) gesehen und wenn es Beziehungstechnisch schlecht lief (er wieder seine Macken bekommen hat) nur alle zwei Wochen von Fr-So oder Sa auf Sonntag und das auch nicht immer regelmäßig bzw. kam / kommt es auch vor, dass er 10-14 Tage gar nichts mehr von sich hören oder sehen lässt - in keiner Form! Der Kleine versteht das natürlich überhaupt nicht. Gut er hat noch kein Zeitgefühl in dem Sinn. Aber er weiß ja das sein Papa immer kommt od. ihn vom Kindi abholt oder er mit ihm telefonieren kann. Und das ist mehr als blöd wenn er dann immer mal wieder so ´ne miese Schow abzieht!
    Vor allem bin ich meist diejenige die den Kontakt herstellt, weil ich finde das er ein Recht auf seinen Vater hat (genauso wieder Sohn der bei ihm lebt, den hat er schließlich die ganze Woche Tag und Nacht um sich), aber eigentlich sollte ein Vater, der den Konakt möchte, doch sich von selber melden, oder :hm...


    Ich renn ihm nicht mehr hinterher... wenn er seinen tollen Sohn nicht zu schätzen weiss, selber Schuld! Klar tuts mir für den Kleinen total leid, aber er soll selber merken was er für einen Vater hat. Und ich bin da um die Enttäuschung zu lindern. Mit dem KV von meinem großen gehts mir genauso. Tja gleich zweimal beim Wahl der Väter schlechte Karten gehabt!