Hallo zusammen,
mein Freund und Vater meiner beiden Kinder (9 Monate und 2 Jahre) hat sich vor kurzem von uns getrennt.
Die Situation ist sehr schwierig für mich und die beiden Kinder. Die Kleine musste den Kindergarten wechseln und befindet sich derzeit in der Eingewöhnungsphase und weint auch sehr viel. Das Baby schläft unruhig und ist seit ein paar Wochen ständig erkältet.
Ich habe dem KV vorgeschlagen, dass er die Kinder einmal pro Woche jeweils 3 Stunden sehen und mitnehmen kann, und falls er mal Tagesausflüge plant kann er die Kinder natürlich auch mitnehmen. Ihm ist das zuwenig und er droht, vor das Familiengericht zu ziehen, falls ich ihm die Kinder nicht jedes 2. Wochenende von Freitag bis Sonntag mitgebe und er auch mit ihnen in den Urlaub gehen kann. Ich muss dazusagen, dass er sich vorher nie wirklich ausgiebig mit seinen Kindern beschäftigt hat, er oft auf Geschäftsreisen war und die Kinder abends auch immer nur eine halbe Stunde gesehen hat, bevor sie ins Bett mussten. Wir haben auch die Wochenenden teilweise getrennt verbracht. Ausserdem hat er momentan kein Kinderzimmer weil ich beim Auszug alle Sachen mitgenommen habe. Und: das Wichtigste in meinen Augen: Er befindet sich seit ca. 3 Monaten in Therapie weil er mit Stress und Ärger nicht umgehen kann und dementsprechend in solchen Situationen ausflippt. Ihm ist auch schon die Hand bei mir ausgerutscht. Er ist auf die Hilfe seiner Mutter (72 Jahre) angewiesen, die sich aber auch in Therapie befindet und sich schon mehrmals das Leben nehmen wollte.
So, nun meine Frage: was soll ich tun? Ich bin sicherlich keine Mutter, die den Umgang blockieren möchte, aber ich mache mir Gedanken. Ich traue ihm einfach nicht zu, dass er mit den Kindern fertig wird. Er kennt sie kaum, weiß nicht was sie essen, was sie gerne mögen, und das Wichtigste: Beide Kinder hängen total an mir und lassen sich auch nur von mir ins Bett bringen (deswegen bin ich gegen eine Übernachtung. Die Kinder, vor allem der Säugling, sind einfach noch so klein). Die Kleine schläft sogar bei mir im Bett. Das JA meinte, man könne in so einem Alter Kinder schnell umgewöhnen, alles wäre nur eine Sache der Gewohnheit. Ich bin mir da allerdings nicht so sicher.
Und noch was: als er vor 4 Wochen am Wochenende das Umgangsrecht wahrnehmen sollte war er dazu nicht bereit. Er hatte bereits andere Pläne, anscheinend einen wichtigen Geschäftstermin. So hat er dann lieber die Kinder versetzt, worüber ich mich nur noch aufregen könnte.
Grundsätzlich ist er kein schlechter Mensch, er liebt seine Kinder und mir tut es ja auch leid dass das nun so gekommen ist. Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Wie gesagt, ich bin grundsätzlich nicht dagegen dass er die Kinder irgendwann mal mitnimmt, aber in der jetzigen Situation fände ich es nicht angebracht.
Viele Grüße.