Kinder sind immer die Leidtragenden!!?!? Nein!!!!

  • mein ex und ich hatten auch nur krieg und ich hatte die trennung auch schon im hinterkopf. umso gelegener kam es, dass er mich mit einer anderen betrogen hat und sich da gleich in die nächste beziehung gestürzt hat...


    so hat sohnemann zwar den streß zu hause nicht mehr mitbekommen, aber selbst nach der trennung ist mein kind der leidtragende!!!



    ganz heftig fand ich es, als ich sohnemann von seinem vater gegrüßt habe und mein kind einen spruch los gelassen hat, der mich erstmal sprachlos gemacht hat.


    es kamen nämlich die worte: ich habe aber den papa nicht mehr lieb, weil der papa dich nicht mehr lieb hat und ihr euch nur streitet!



    ich wünschte, dass der vater meines kindes sich seit der trennung vor 1,5 jahren einmal richtig bemüht hätte!!!


    ich bin im auf gut deutsch gesagt, ihm in den a.... gekrochen, damit er mal erkennt, was wirkliche vaterpflichten sind! ich meine, unterhalt zahlen und seinen sohn alle 14 tage mal zum umgang abholen kann ja jeder!!! aber dass er sich selber noch als superdaddy darstellt, ist der oberkracher... frage mich nur wie er drauf kommt, dass er ein guter vater ist, wenn nichts anderes von ihm kommt!


    tja, leider haben die mir bei der erziehungsberatung gesagt, dass ich meinen mann nicht ändern könnte!!! das hat sehr lange gedauert, bis ich begriffen haben, dass ausser unterhaltszahlungen und umgang (sofern er mal lust hat) ich in zukunft wohl keine andere bemühungen erwarten könnte.


    es ist zwar niederschmetternd, aber man muss wohl damit lernen zu leben, dass man sich leider keinen besseren vater für sein kind ausgesucht hat!!!


    ich wünschte, wir hätten es geschafft, als elternteile eine basis zu finden, aber was soll man machen, wenn der eine nicht will! ich kann meinen noch-mann ja auch nicht zwingen!!!

    "Liebe ist die wunderbare Gabe, einen Menschen so zu sehen, wie er nicht ist"

    Einmal editiert, zuletzt von mausbaerchen ()

  • Seht Ihr das wirklich in jedem Fall so?? Ich behaupte nämlich fest, dass es mindestens in 30-40 % der Fälle eben nicht so ist, sondern die Trennung eine unumgängliche Lösung ist, damit es den Kindern eben "gut" geht!


    Auch meine großen gehören zu solchen Kindern, denen es jetzt besser geht. Und das kann ich täglich sehen und spüren. Genau wie ich sind sie seit der Trennung aufgeblüht , nicht mehr so ängstlich und schreckhaft. Sie sind Kinder und keine kleinen Soldaten.
    Vorallem bei meiner Tochter ist es sehr deutlich zu spüren. Sie hat viele Dinge die damals passiert sind, nicht vergessen. Nicht nur sein Verhalten mir gegenüber, vorallem auch das Verhalten von ihm gegenüber seinen Kindern. Ich denke da nur an Wutausbrüche und cholerische Anfälle, nicht nur seelische Gewalt, sondern auch mal Handgreiflichkeiten.
    Nicht umsonst hatte mein Sohn auf seinem letztem Geburtstag zu ihm gesagt, das es ohne ihn viel fröhlicher ist, weil man nicht darauf achten muss immer das richtige zu sagen und richtig zu parrieren ( so wie halt Ex es für richtig hält in seiner Erziehungsmethode :kopf )


    Nur meine kleine versteht es nicht, sie kennt ihren Vater nicht so. Sie war zu klein als ich auszog. Sie ist Prinzessin und das lässt er auch die großen merken. Sie funktioniert halt noch so, wie er will.
    Eines Tages kam er mit einem großen Sack Kleidung zu uns ( ich sollte sie waschen ) und aus Spass sagte er zu der Großen " ich ziehe bei euch ein! " Ganz panisch sagte sie zu ihm dass das nicht ginge, sie hätten nirgends Platz für ihn und die Klamotten.
    Natürlich war er sauer auf ihre Reaktion und gab mir wieder die Schuld vonwegen ich manipuliere die Kinder.
    Stimmt natürlich nicht, sie haben ihre eigenen Erinnerungen an die Zeit mit ihm :(

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Doch, Kinder sind immer die Leidtragenden.


    Ihre Bedürfnisse werden mit Füßen getreten, wenn sie in dysfunktionalen Familien verbleiben, sie werden mit Füßen getreten, wenn sie draußen sind.
    Ihre Bedürfnisse werden nicht berücksicht, wenn Eltern sich trennen. Sie geben sich die Schuld. Sie leiden.


    Wer das nicht anerkennt, belügt sich selbst.


    Möglich, dass Kinder im Laufe der Zeit lernen/erkennen, dass sie auch so gut weiterleben können.
    Trotzdem bleibt da eine Wunde, die womöglich nicht angesprochen werden darf, weil sonst rauskommt, dass sie leidtragend sind...

  • Doch, Kinder sind immer die Leidtragenden.


    Wer das nicht anerkennt, belügt sich selbst.

    Simmt!


    Doch wann leidet das Kind mehr?


    Wenn es in einer zerstörten Familie aufwächst und nur Streit Gleichgültigkeit oder Gewalt erlebt?


    Oder ist es dann nicht besser wenn es mit nur einem Elternteil - dafür glücklich - aufwächst?



    Freunde sind Menschen, die Dir die Wahrheit sagen,


    auch wenn Du sie nicht hören willst.




  • Papa, Deine Perspektive und die von Meeresstern bezieht sich auf die leider häufige Realität: Was ist für die Kinder das kleiner Übel.


    Kinder wünschen sich gar kein Übel, sie wünschen sich eine heile Welt.



  • Ja, Du hast ja Recht! Optimal für ein Kind ist ein liebevolles Zuhause mit Mama UND Papa. Aber es gibt ja tausende von Gründen, warum dies nicht funktioniert. Ich hätte mir dies auch sehr für meine Kinder gewünscht. Ich habe dafür auch alles gegeben. Aber erfolglos! Zurückgeblieben ist eine riesen Wunde und der riesen Optimismus, es GUT zu machen. So gut es eben geht. Perfekt kann ich meine Kinder nicht mehr großziehen, aber ich kann alles geben, damit es ihnen gut geht.


    Denn wie ist das mit Defiziten im Leben?? Sei es durch den fehlenden Partner/Vater, oder eine chronische Krankheit, eine Behinderung... Dann habe ich 2 Wege...


    Ich kann traurig sein, jeder hat für mich Verständnis, jeder weiß, dass ich leide und ich leide mehr und mehr, weil alle mein Defizit auch durch mein Traurigkeit als Defizit erkennen. Der Mangel wird zum Thema im Leben. Alles dreht sich um das Defizit. Jeder erkennt es und ist mit mir traurig.


    Oder ich versuche positiv zu denken, akzeptiere mein Mangel, mache das beste draus und lebe mein Leben im Hier und Jetzt. So gut es geht! Und mache den Mangel in meinem Leben nicht so zum Thema.


    Wem geht es wohl besser?? Ich denke doch, der 2. Person, oder??

    Meeresstern


    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.
    Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Meeresstern ()


  • Kinder wünschen sich gar kein Übel, sie wünschen sich eine heile Welt.

    Logisch!


    Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt.


    Aber wir tun unser möglichstes um das Leben unserer Kinder so schön wie
    möglich zu gestalten, das ist unser Job auf dieser Welt. Und wenn die Kinder
    mal groß sind DANN erfahren wir ob wir der Aufgabe gerecht geworden sind.



    Freunde sind Menschen, die Dir die Wahrheit sagen,


    auch wenn Du sie nicht hören willst.




  • So denkt aber ein Kind nicht...


    Klar ist es besser, wenn ich nach vorne sehe - solange ich nicht verdränge.


    Mir geht es nicht um besser oder schlechter oder was ist das kleinere Übel- mir ist es wichtig, den Schmerz der Kinder anzuerkennen, ohne Rechtfertigung, Erklärungen oder Schönreden - das alles kann sogar der elterlichen Realität entsprechen.


    Die Kinder leben damit, weil es nicht anders geht. Und weil sie leben wollen, schauen sie nach vorn. (wenn auch ohne das erwachsene Denken)Trotzdem werden sie durch ihre Erfahrungen, durch den empfundenen Verlust eines Elternteils geprägt: Schuldgefühle, Verlustängste, Wut -und sicher noch ein paar mehr.


    Für mich ist damit der Titel des Threads "Kinder sind immer die Leidtragenden!!?!? Nein!!!!" widerlegt.


    Im Idealfall gehen Kinder gestärkt aus der Erfahrung heraus, durften Trauern - mit allem, was dazugehört, "dürfen" Kontakt mit beiden Eltern haben, erleben in diesem Ideal, dass beide Eltern mit neuen Partnern glücklich sind und gewinnen dabei erwachsene Freunde, die sie ins Leben begleiten. Die Realität sieht meistens anders aus. - Und wieder leiden die Kinder.

  • Natürlich leiden Kinder bei einer Trennung...meine beiden sagen, dass sie es am liebsten hätten, dass alles wieder wie vorher ist...Mama und Papa zusammen! Obwohl sie sehr viel mit bekommen haben von den Streitereien...sie bekommen auch jetzt mit, dass Mama viel ruhiger, lieber und entspannter ist...auch sieht Mama viel besser aus...trotzdem ist der Wunsch da, alles wieder rückgängig zu machen, sie sehen ja nicht den Zusammenhang...Kinder wollen einfach das Familienleben...da fehlt etwas, wenn sich die Eltern trennen...das ist so!
    Natürlich ist es besser, wenn sich die Eltern trennen, wenn die Liebe nicht mehr zu sehen ist...das bekommen die Kinder ja schliesslich auch mit...trotzdem bleibt die Trauer...
    Oft hört man, dass genau diese Kinder erst im Erwachsenenalter "verstehen", dass es besser war...bis dahin können die Kinder ja trotzdem glücklich sein...zwar nicht so wie im Idealfall, aber immer noch besser als andersrum...man kann nur das beste draus machen...