Hallo Ihr Lieben,
mir geht es im Moment richtig schlecht und ich hoffe, dass ich hier in der nächsten Zeit ein wenig Unterstützung finde oder einfach nur Menschen, die mir "zuhören".
Der Vater meines Kindes, mein Ex, war vor über 15 Jahren schwer heroinabhängig. Nach einer langen stationären Therapie war seine Abhängigkeit besiegt und er seitdem clean.
Mir hatte er gleich zu Beginn unserer Beziehung von seiner früheren Abhängigkeit erzählt, ich wußte also von Anfang an davon, aber er hatte sich, sein Leben und die Sucht im Griff. Er war immer felsenfest davon überzeugt, dass er nie wieder damit anfangen würde. Wir haben uns manches Mal darüber unterhalten, da die Drogen viele Jahre seines Lebens bestimmt haben, aber ich habe auch immer nur einen starken Menschen vor mir gesehen, für den dieses Kapitel absolut abgeschlossen ist.
Nach unserer Trennung ging es aber mit ihm bergab und nun hat er mir vorgestern erzählt, dass er seit mehreren Wochen wieder rückfällig ist. Im Moment wäre es "nur" Kokain, ich sollte mir keine Sorgen machen - er würde das schon wieder schaffen.
Mittlerweile nun war er hier gewesen - nur noch ein Schatten seiner selbst. Wir haben uns unterhalten, er hat mir erzählt, wie es dazu gekommen ist. Im Endeffekt ist eine andere Frau der Auslöser für sein jetziges Verhalten. Er hatte sich sehr heftig verliebt, ist aber anscheinend von ihr monatelang nur verarscht worden. Sie ist auch der Grund für unsere Trennung gewesen. Jetzt steht er da: Ohne Sie, ohne uns und ihm wird alles zuviel. Da hat er in seiner Verzweiflung keinen Ausweg mehr gewußt und zu dem Mittel gegriffen, von dem er glaubt, dass es ihm "hilft".
Ich weiß damit überhaupt nicht umzugehen. Ich hab solche Angst um ihn, er ist so verzweifelt, sieht keinen Sinn mehr in seinem Leben. Jetzt sitze ich hier, bin immer wieder am Heulen.
Wenn er diese Sucht jetzt nicht in den Griff bekommt, dann wird es nicht lange dauern, bis er beim Heroin landet und das dürfte es dann gewesen sein. Er hat, als wir noch zusammen waren, öfter gesagt, dass er nie wieder damit anfangen darf, denn das würde er nicht überleben.
Und ich hab Angst, dass er sich was antut, so eine Überdosis ist verlockend, wenn man keinen Ausweg mehr sieht.
Was kann ich bloß tun? Ich werd jetzt jeden Tag auf ein Lebenszeichen von ihm warten. Keine Ahnung, wie ich das durchstehen soll. Wie merke ich das, ob er das Zeug weiter nimmt? Wie soll das mit dem Umgang laufen? Ich bin so durcheinander!
Danke euch für's Lesen!