Meinem Kind gehts nach Trennung schlecht :-((((

  • Hallo :-)
    Am letzten Samstag sind wir in die ( von mir heiß ersehnte ) neue Wohnung ohne meinen Mann gezogen.


    Die letzten zwei Tage waren wirklich übel.
    Mein Tochterkind ( 2 Jahre, acht Monate ) hat wirklich Wut- und Heulanfälle ( Obwohl sie Samstag, Sonntag ganztags mit meinem Ex unterwegs
    war und er heute Abend auch vorbeikam )


    Sie weint nur nach Papa, Bettgehrituale sind ihr auf einmal schnuppe,
    sie sagt nur noch :"Will nicht schlafen!"
    Jetzt eben hat sie sich wirklich in den Schlaf geschrieen.


    Heute um acht sagte sie dann zu mir, sie habe mich nicht lieb, würde mich nicht mögen und wolle jetzt zu Papa.
    :flenn


    Ich hab wirklich ,auch in der Vorlaufzeit des Umzuges, versucht, so viel wie möglich mit ihr zu machen.
    Heute war sogar schon ihr liebster Freund hier in der neuen Wohnung und sie haben gespielt.


    Man muss dazu sagen, dass mein Mann nicht wirklich viel Zeit mit ihr verbracht hat, als wir noch zusammenwohnten.
    Das war oft beruflich bedingt, aber die ersten zwei Lebensjahre auch Desinteresse/ Unvermögen.
    Ich unterstürtze die beiden in ihrem Kontakt und mein Ex darf auch gern nach Ankündigung vorbeikommen, da wir nur zwei
    Straßen weiter wohnen.


    Eigentlich ist mein Kind tough und ich bin wirklich erstaunt, wie heftig ihr Reaktionen ausfallen ?(:kopf
    Ich hab nächste Woche einen Termin bei einer Kinderpsychologin, aber:
    Habt ihr noch Tips? Mein Mutterherz blutet so sehr!!!


    Grüße Steffi

  • Tips leider keine, weil bei mir die Situation eine andere war.
    Das der Vater jederzeit vorbeikommen kann und du einen Kinderpsychologen zu Rate ziehst ist schon mal ein guter Ansatz. Letzter Samstag? Das sind gerade mal 3 Tage? Da spielt vermutlich auch nicht der nun der abwesende Papa, sondern die ganze Umstellung mit neuer Wohnung usw. mit rein. Geht dir das nicht so, das du morgens aufwachst und: "Hä, wo bin ich hier? Ahja, umgezogen."
    Für ein kleines Kind, ist die Stabilität und damit auch dieselbe Umgebung noch wichtiger, deshalb auch die Unruhe. Was mag sie wohl denken, wen sie in ungewohnter Umgebung hingelegt wird und wieder aufwacht? Vermutlich das sie von Außerirdischen entführt wurde.
    Vielleicht könntest du ihr neues Zimmer, sofern vorhanden, ähnlich wie das alte einrichten, wenn das möglich ist. Lieblings-Stofftier usw. natürlich auch dazu.
    Das wird schon, sie wird dadurch nicht untough, sie braucht einfach Zeit und eure Unterstützung und die ist ja da :-) .

  • Hallo Steffi!



    Habe ich das jetzt richtig verstanden? Ihr seit erst jetzt von ihrem Vater getrennt lebend?



    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es wird besser!



    Als ich mich von meinem Mann getrennt habe (allerdings ist er ausgezogen da wir im Haus meiner Eltern wohnen) war das auch eine schwere Zeit. Wir haben beide (Kind damals fast 4 und ich) sehr viel Tränen vergossen. Da wurde mir auch gesagt: " Stell jetzt sofort meine Möbel bei dem Papa hin.", "Ich will beim Papa wohnen und dich nur besuchen" oder auch "Ich will sofort zum Papa!"


    Was hab ich geheult! Und da kamen noch ganz andere Sätze, Mann oh Mann! Natürlich vermisst meine Tochter heute noch ihren Papa und ich bekomme es fast täglich erzählt.


    Aber im großen und ganzen wurde es sehr viel besser. Mittlerweile will sie gar nicht mehr so oft zu ihm und er hat auch leider im Moment wenig Zeit (was ich sehr bedauere für unser Kind). Jetzt sagt sie wenn sie zum Papa soll "Aber nur eine Nacht! Sonst vermisse ich die Mama".



    Aber es wird definitiv besser. Habe mich auch schon bei meiner Therapeutin ausgeheult. Aber sie sagt auch dass es es logisch ist dass sie ihren Papa vermisst. Ich soll ihre Trauer zulassen (klar!). Die Kids verkraften das aber schon. Es hätten sich schon so viele Paare getrennt....


    Naja, besser so (Zeit heilt Wunden) als Jahre lang Stress. Das ist auch nichts für die Kids.



    Ihr müsst an einem Strang ziehen was euer Kind betrifft. Ich persönlich versuche weiterhin ein zumindest freundschaftliches Verhältnis zum Kindsvater aufrecht zu erhalten damit zu der Trauer wegen der Trennung nicht noch andere Probleme auf das Kind zukommen. Bislang (wir sind jetzt über 1 Jahr getrennt) funktioniert das auch ganz gut.



    Und wie gesagt: Es wird besser!



    Wünsche dir viel Kraft!



    lg Nicole

  • Ja, ich will auch wirklich alles dafür geben, dass die beiden ein gutes Verhältnis behalten!


    Ok, wenn Dein Kind auch solche Sachen gesagt hat...
    ... beruhigt mich das ein bißchen .


    Wir haben nämlich eigentlich eine sehr enge Beziehung zueinander.


    Man kommt sich mit einem Problem ja nur immer SO allein vor. :(


    Grüßkes
    Steffi

  • Du bist nicht alleine!



    Hier im Forum bekommt man so viel Unterstützung und Ratschläge! Super!



    Ich bin selbst erst ein paar Tage hier und kann mich kaum vom Internet trennen.



    Gibts in deiner Nähe sowas wie Treff der Alleinerziehenden? Ich gehe da auch hin. Bei uns läuft das über die Familienbildungsstätte. Da bekommt man auch viel Unterstützung.



    Wir waren im Juni auf einem "Art Seminar", natürlich mit Kind. Kids wurden betreut und die Mamis hatten Schulung "Kess erziehen".



    In der Runde sitzend hab ich gesagt: "Man wie erschreckend dass ich alle diese hier aufgezeigten Probleme habe, ist ja schon peinlich."


    Die anderen haben gelacht. Sie haben gerade das gleiche gedacht.



    Da wurde mir richtig bewusst dass es bei den anderen genauso ist und ich eben nicht allein solche Probleme hab.


    Das tat echt gut.



    Ich sag mir ach öfters (zur Beruhigung): Es haben schon sooo viele Kinder die Trennung überstanden. Das schafft meine auch! Aller Anfang ist schwer. Ich hab ja auch Monate (fast das Jahr) gebraucht damit es mir besser ging. Rückschläge (auch manchmal heute noch) gibt es natürlich auch. Hoch und Tief. Und das geht den Kids auch so. Trotz allem haben sie uns lieb (auch wenn wir manchmal das Gegenteil hören) und wir lieben sie auch.



    Warte mal ab. Bald versteht ihr euch wieder gut (Kind und du).



    Machs gut :winken:



    Ich :nixwieweg ins Bett sonst komm ich morgen nicht raus!



    Wünsch dir noch ne gute Nacht!


  • Ok, wenn Dein Kind auch solche Sachen gesagt hat...
    .


    Sie ist noch so klein und hat da wenig Möglichkeiten auf die neue Situation zu reagieren.Die für sie schlimmste Strafe wäre doch ,wenn sie sich nicht mehr geliebt fühlen würde...
    Ihren Unmut drückt sie dann eben so aus: Mama,ich habe Dich nicht mehr lieb".


    Überflüssig zu sagen,dass sie es sicher nicht meint.Aber sie will sich eben mitteilen und muß es auch.


    Es wird sich geben und sie wird,wenn der Papa häufig kommt,lernen damit umzugehen.


    Wichtig ist doch,dass sie merkt,dass sie immernoch geliebt wird.Und zwar von beiden Eltern.


    Dann wird sie sich sicher fühlen und kann es besser verarbeiten.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

  • Ich habs ihr, weiß Gott, auch nicht übel genommen .


    Ich merk doch auch, wie hilflos sie ist.
    Hab ihr nur gesagt, dass ich sie seeeeehr lieb habe und Papa auch. :knuddel


    Steffi


    Das wollte ich auch nicht damit sagen ;)


    Lass der Maus Zeit,dann wird sie alles gewuppt bekommen.
    Sie weiß,dass Du und der Papa sie ganz doll lieb haben und nach einiger Zeit wird sie sich dessen auch sehr sicher sein.


    Machst doch alles prima! ;)

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

  • ...in der Situation. Neue Wohnung. Für Deine Tochter sind die Trennungsgefühle allumfassend und nicht greifbar, schon gar nicht zu verbalisieren. Das hat nix mit Dir zu tun! Und doch erahne ich Deinen Schmerz bei dem Satz: "Ich will zu Papa- ich hab´dich nicht lieb..." Mein Gedanke hierzu: gebe Deine Tochter volle Empathie. Habe Verständniss, :"Du vermisst Dein Papa sehr", stimmt das ? "Bist Du traurig, dass Du nicht in Deinem Zimmer...in der alten, uns bekannten Wohnung bist?" Steffi, ich weiß, das klingt ein wenig theoretisch, überbewußt und geübt. Doch in meiner Mediationsausbildung habe ich hierzu gute Erfahrung gemacht. Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld ! Beste Grüße von Himmel&Erde

  • Mein Gedanke hierzu: gebe Deine Tochter volle Empathie. Habe Verständniss


    Danke, damit hast Du mein Gefühl für meine Tochter auf den Punkt gebracht :thanks:
    Empathie hatte und hat sie jederzeit und ich kann dieses Allumfassende gut nachvollziehen,
    da sich meine Eltern auch getrennt haben.


    Allerdings hat sich das damals etwas rauher angefühlt, da meine Mutter meinen geliebten Papa verteufelt hat,
    wo sie nur konnte. :motz:


    DAS wird meinem Kind NICHT passieren, das habe ich mir geschworen.


    Steffi

  • Ich wünsche dir erstmal einen Guten Morgen und kann dir nur sagen ES WIRD BESSER!!!


    Ich bin vor genau 11 Tagen mit meinen dreien (3,5 und 2x 10 Monate) aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen und die ersten tage waren wirklich schlimm,der Große (3,5) hat Abends geweint und gesagt er wolle zu seinem Papa:-(Das hat mich echt aus der Bahn geworfen,da ich bis dahin dachte ich hätte ihn gut darauf vorbereitet und er hat sich auch auf das neue zu Hause gefreut.Aber nach ca 5 Tagen ist es schon wieder bergauf gegangen und er hat gemerkt das Papa oft kommt und wieder fährt aber das wichtigste er kommt IMMER wieder.


    Jetzt wollte er sogar von Sa bis Mo bei ihm schlafen und das hat super geklappt.Gestern war er dann wieder bei mir und den Zwillingen und er scheint wirklich langsam zu verstehen das wir immer noch EINE FAMILIE sind.


    Ich erwarte einfach nicht zu viel und versuche ihn die gewohnte Sicherheit zu geben.



    Kopf hoch,du siehst es wird wirklich:-)



    Ganz liebe Grüße

    " Was verdienst du eigentlich so?"
    "...glücklich zu sein!"

  • das ist hart, man ist verzweifelt und weiss nicht, was man machen soll.
    Ich bin vor ca 1 Monat mit dem Kurzen von seinem Papa weggezogen. Ich habe auch versuch ihm alles schmackhaft zu machen.. er realisiert schon, dass es hier eigentlich schön ist zu wohnen, aber trotzdem ist es hart für ihn. Plötzlich weint er, wenn er morgens in den Kindergarten geht8hat er sonst NIE).. er wird frech zu mir, sagt, dass er seinen Papa viel lieber hat als mich, usw..


    aber es wird besser. Die Kinder müssen lernen, dass auf die Eltern Verlass ist und sie trotzdem noch beide Elternteile habe, die für sie da sind. Und meiner gibt zwischendurch immer schon an: er hat schließlich zwei Kinderzimmer ;)

  • Wollte nur mal kurz berichten :


    Ihr gehts wesentlich besser und unsere alten Tagesrituale greifen wieder.


    Ich hab sie immer in ihrer Trauer angenommen und bestätigt. Und wütend war sie auch ohne Ende.


    Sie freut sich über Papa ( der fast täglich vorbeikommt) und weint aber auch schonmal, dass sie " nach Hause" will.
    Andererseits sagt sie auch selber schon : "Papa wohnt im PapazuHause , Mama wohnt mit mir im MamazuHause" .


    Ich freue mich trotzdem auf das Gespräch mit der Kinderpsychologin morgen früh.
    Da gibts bestimmt nochmal gute Tips.


    Eine traurige Seite hat das Ganze noch:
    Leider mußte ich heute ihre geliebte Katze einschläfern lassen, da das arme Ding
    einen Lungentumor hatte :heul


    *seufz*


    Soweit von uns :-)
    Steffi+
    schlafende Mausetochter, 2 dreiviertel