Biene
Also, in der Kiga haben sie es sich zusammengereimt: Mutter AE, nicht berufstätig = H4. Da gab es auch so einige Klopfer, z.B. das die Erzieherin mit mir geredet hat, als wäre ich richtig blöd. Ich meine so richtig, richtig.
Und als ich sie darauf angesprochen habe, das ich es nicht so toll finde wenn Sohn in der Kiga mit "Ich schlitz dir den Bauch auf!"-Sprüchen beeinflusst wird, kam das natürlich nicht von einem anderen Kind. Nein, niemals, Da müsse er irgendwas im Fernsehen gucken, und ich hätte da wohl nicht so den Überblick. So als ob ich ihn 24/7 "Ich schlitz dir den Bauch auf"-Filme gucken lasse :nawarte:. Komischerweise hat es nach dem Rüffel von mir aufgehört, sowas aber auch.
Nene, das ist meine Meinung nach keine gute Idee. Ich würde sogar soweit gehen und sagen: Dann knaps ich lieber woanders was ab, bevor ich so einen Gutschein einlöse, der outet. Für die Nachmittagsbetreuung in der Schule habe ich z.B. auch lieber den vollen Satz bezahlt und keine Ermäßigung beantragt (damals "schon" Aufstocker). Dann muss Muttis Hose eben noch ein halbes Jahr länger halten, gell? Nur läßt es sich nicht immer vermeiden, man kann ja schlecht so tun als hätte man einen Job, wenn man keinen hat :frag.
Wieso nicht für alle Kinder z.B. das Mittagessen umsonst? Da hätten alles was von, auch die die nicht unter H4 fallen und dieser Almosenduft wäre ganz weg. Zu teuer? Na, Bildung kostet eben.
Edit: Jetzt hol ich mir aber mal das Bier :D!
Prost!
Ich finde Gutscheine garnicht so eine schlechte Idee. Nicht jeder geht so verantwortungsvoll um mit dem Geld wie ihr. Manche haben vielleicht auch schlicht weg keine Ahnung was es für Möglichkeiten gibt.
Schlecht natürlich anstelle einer Angleichung an Alleinstehenden. Das halte ich für Entmündigung.
Ich habe damals einen (Wert-)Gutschein bekommen, da AE. für eine Bildungsstätte hier vor Ort. Ich habe mir garkeine Gedanken gemacht und ihn einfach bei der Anmeldung mit abgegeben. War nie wieder Thema.
LG
Friday
Staatliche Unterstützung einer bestimmten Bevölkerungsgruppe in Gutscheinen auszuzahlen, ist eine eklante Herabsetzung der Betroffenen. Zu akzeptieren ist dies nur, wenn dies breit angelegt alle betreffen würde: Also dann auch bitte die staatlichen Fördergelder für Betriebe nur in Gutscheinform, die Krankenkassenbeihilfe für Beamte, die Fahrtkostenerstattung für Abgeordnete in Benzingutscheinen usw.
Ich erinnere mich noch sehr gut an eine Situation da war ich 14 oder 15 Jahre alt. Ich war mit einer Freundin in einem kleinen ALDI und vor uns an der Kasse war ein Mann, der mit Lebensmittelgutscheinen bezahlen wollte. Die gab es damals für Sozialhilfeempfänger.
Die Frau an der Kasse wollte die Gutscheine nicht annehmen und hat erst mal ein Mordstheater gemacht, warum der Mann nicht gesagt hat, dass er kein Geld zum bezahlen hat, bevor sie alles in die Kasse eingegeben hatte. Jetzt müsse sie stornieren und er müsse alles wieder zurück in die Regale räumen. Und zwar zackig - es warten ja schließlich noch Kunden, die Geld dabei haben!
Das war furchtbar. Der Mann ist fast im Boden versunken...
.........
Meine Oma hat ganz wenig Geld. Sie bekommt nur eine sehr geringe Rente. Dafür aber Gutscheine. Für Schuhe zum Beispiel...
Tja - nur leider hat sie in der Stadt, die die Gutscheine ausstellt, nicht ein einziges Schuhgeschäft gefunden, das diese Scheine annehmen möchte...
Meine Oma ist 89 Jahre alt. Sie hat sich sehr geschämt, als sie abgewiesen wurde. Obwohl ich mittlerweile herausgefunden hatte, wo sie den Gutschein einlösen darf, hat sie die kommenden Gutscheine gleich in die Tonne geschmissen...
Ich finde Gutscheine entwürdigend. Nicht jeder geht verantwortungslos mit Geld um.
ww
Ich denke, es geht hier nicht um die Abkopplung von "Alleinstehenden" und anderen erwachsenen Personen.
Bisher wurde im SGB II nach Haushaltsvorständen und weiteren Familienmitgliedern unterschieden.
Ein Haushaltsvorstand/Alleinstehender hat deshalb mehr Grundbedarf, weil Kosten anfallen, die bei mehreren Personen einfach nicht nochmal aufkommen (Telefonanschluss etc.).
Jeder Allein Erziehende wurde jedoch als Haushaltsvorstand gewertet und bekam zusätzlich noch den Mehrbedarf für AE. Ich gehe erst mal davon aus, dass an diesem Grundsatz nichts geändert wird. Die Medien jedoch schreiben erst mal irgendwas hin, ohne sich Gedanken zu machen. "Alleinstehender" anstatt "Haushaltsvorstand" oder "allgemeiner Regelsatz" ist doch auch einfacher, oder??
Das Gericht hat seinerzeit die prozentuale Anteiligkeit der Regelsätze für Kinder an den Regelsatz für den Haushaltsvorstand (also derz. 359 Euro) auf 60%, 70% und 80% je nach Alter bemängelt und gefordert, dass Kinder einen eigenen Bedarf haben sollen, der sich unabhängig einer Prozentzahl des Haushaltsvorstandes errechnet.
Das wird dann auch mit Sicherheit umgesetzt werden. Wenn es dann - zusätzlich zu einem Regelsatz für Haushaltsvorstände + AE-Mehrbedarf für Allein Erziehende noch eine Art "Bildungsgutscheine" etc. oben drauf gibt, find ich das an und für sich nichts verwerfliches - wie gesagt, nicht jeder ist so gewissenhaft wie Ihr...
Allerdings muss dann dafür eine Lösung gefunden werden, die AE + H4-Empfänger nicht stigmatisiert!!
... wie gesagt, nicht jeder ist so gewissenhaft wie Ihr...
Allerdings muss dann dafür eine Lösung gefunden werden, die AE + H4-Empfänger nicht stigmatisiert!!
Wie gesagt, nicht jeder ist so gewissenlos wie der betrunkene ALG II Empfänger letztens bei RTL 2 in der Nachmittags - Talksendung...
Hier geht die Stigmatisierung doch schon längst los. Sie ist in den Köpfen drin...nicht in den Gutscheinen.
Mit Gutscheinen wird sie halt nur sichtbarer...
ww
Also mir isses ja schon immer peinlich, wenn ich den Kulturpass im Bus vorzeigen muss zur dazugehörigen, rabattierten Monatskarte. Hoffe immer die Fragen nicht danach und als Kind hatte ich sehr schlechte Erfahrung mit dem Direktor unserer Schule gemacht, der die Kinder so gar danach abstempelte, aus welchen Straßen sie kamen, weil diese und jene Straße ja zu einem assozialen Viertel gehörten aber dass es auch normale Ein- oder Zweifamilienhäuser dort gab (in denen ich bei Oma und Opa wohnte!) interessierte ihn nicht. Man kam eben daher und war gleich asozial.
Und als es um einen Ausflug ging und meine Mutter beim Direx um Zuschussmöglichkeiten fragte, drückte der mir bei jedem Ausflug den wir von dort an machten, immer Geld in die Hand. Und war es nur ein Eis-essen-gehen mit der Klasse oder das Schlittschuhlaufen gewesen.
Mein Selbstwertgefühl hat damals extremst eingebußt und tut es auch heute noch manchmal dafür (siehe Kulturpass - den ich jetzt aber auch zum Glück seit heute los bin).
Jeder Allein Erziehende wurde jedoch als Haushaltsvorstand gewertet und bekam zusätzlich noch den Mehrbedarf für AE.
Dir ist aber schon bekannt, wofür es diesen Mehrbedarf gibt, und wieso er mit Alterszunahme des Kindes gesenkt wird?
Es ist kein Extra-Geld-Bonus, nur weil man ae ist :kopf
Wieso nicht für alle Kinder z.B. das Mittagessen umsonst?
Gute Idee! Bin ich dafür!
Meinetwegen braucht den H4-Empfängern dann auch nicht der Essensanteil vom H4 abgezogen werden - weil's dann eine Vergünstigung für alle ist.
Ich finde Gutscheine garnicht so eine schlechte Idee.
Ich finde diese Idee auch okay. Ich selbst hätte z.B. gerne solche Gutscheine.
Auch hier: Wenn alle sie kriegen, ist kein Stigma mehr dran.... und ich hätte auch sehr gerne ein bisschen Unterstützung bei der Finanzierung solcher Unternehmungen.
Also mir isses ja schon immer peinlich, wenn ich den Kulturpass im Bus vorzeigen muss zur dazugehörigen, rabattierten Monatskarte.
Bei uns hier gibt es den Familienpass. Den bekommen H4-Empfänger, kinderreiche Familien und AEs.
Ich nutze den und die darin enthaltenen Gutscheine gerne.
Allerdings bin ich mir drüber bewusst: Ich hab auch nicht ein durch die Lebensumstände (!) sowieso schon gedrücktes Selbstwertgefühl. Gibt es diesen Kulturpass bei Euch ausschließlich für H4-Empfänger?
Ich finde: Es muss mehr für Kinder und Familien getan werden. Dieses Mehr-Tun darf sich aber nicht auf bestimmte Bevölkerungsgruppen beschränken. Das tut der sozialen Gerechtigkeit nicht gut und den vermeintlich privilegierten Bevölkerungsgruppen auch nicht.
Dass sich dieses Mehr-Tun auf Gutscheine beschränkt oder generelle Zuschüsse für Vereine und Kultur finde ich ausgesprochen gut. Hier würde dann ohne Umwege und "Umwidmung" direkt den Kindern was Gutes getan!
(Mit "Umwidmung" meine ich: Abbezahlen des Einfamilienhäuschens oder der Autoraten, Kosmetikerin für Muddi oder neues Handy für Papi.... und in der Tat auch Kippen, Alkohol, Kneipe, die Sparrate für's nächste Tatoo ... )
Bisher wurde im SGB II nach Haushaltsvorständen und weiteren Familienmitgliedern unterschieden.
Ein Haushaltsvorstand/Alleinstehender hat deshalb mehr Grundbedarf, weil Kosten anfallen, die bei mehreren Personen einfach nicht nochmal aufkommen (Telefonanschluss etc.).
Dankeschön für die Info, das war mir bei meinen Überlegungen gestern (Haushaltsvorteil) nicht mehr präsent. :blume
Wie wäre es denn mit einer Art Bonusheft für ALLE Kinder?
Jahresmitgliedschaft im Sportverein, X Stunden in der Musikschule, X Stunden Nachhilfe in anerkannten Einrichtungen, allerdings frei wählbar.
Für die Vereine wäre der Verwaltungsaufwand pro Kind überschaubar, wenn jedes Kind damit ausgestattet wäre.
Unterscheidungen in H4 oder Millionärskind gäbe es keine.
Und auch kein "die setzen das eh in Bier um" oder auch "mein Kind ist benachteiligt weil ich mir das und das nicht leisten kann".
Ob Mittagessen umsonst, Bonusheft oder Gutscheine - wenn das für alle Kinder gilt, ist es eine sehr gute Lösung.
Aber lässt sich das finanzieren?
Mein Sohn bekommt zum Beispiel das Mittagessen in der Schule nicht umsonst. Einen Eigenanteil von 50 % zahle ich selbst.
ww
Ganz ehrlich,was bringen mir Gutscheine und die ggf Kostenübenahme von 23 € Mittagsverpflegung(welche man mir ja dann anrechnet,weil Kind anderweitig versorgt wird),wenn mein Kind trotzdem alle 2-6 Monate neu eingekleidet werden muß,weils wächst und gedeiht?
Nix rein gar nichts bringt mir das.
Als das Bundesverfassungsgericht sagte ,das der Regelsatz für die Kinder definitv zu niedrig ist,war ich froh.
Mir war klar das unsere gutbetuchten Politiker wieder mal ein Ausweg suchten und find es schade,das man auf diese gloreiche Idee kam,das ein Singlehaushalt ja deutlich mehr Ausgaben hat als eine Familie oder AE und deshalb einen höhern Regelsatz benötigt.
Warum kann man das nicht verallgemeinern und dann ALLEN solche Gutscheine aufs Auge drücken oder es sein lassen.
Schön fänd ich ja, wenns gerade für Familien/AE kostenlose Vereinsmitgliedschaften gäbe,den unsere Kinder sind ja laut Studie bedingt von Scheidung/Trennung oder sozialem Status zu dick
Als das Bundesverfassungsgericht sagte ,das der Regelsatz für die Kinder definitv zu niedrig ist,war ich froh.
Ich meine mich zu erinnern, dass "nur" die Ermittlung des Regelsatzes für Kinder beanstandet wurde und nicht grundsätzlich die Höhe...
Ulla67
Ob Mittagessen umsonst, Bonusheft oder Gutscheine - wenn das für alle Kinder gilt, ist es eine sehr gute Lösung.
Aber lässt sich das finanzieren?
Ja! Davon bin ich fest überzeugt!
Ganz ehrlich,was bringen mir Gutscheine und die ggf Kostenübenahme von 23 € Mittagsverpflegung(welche man mir ja dann anrechnet,weil Kind anderweitig versorgt wird),wenn mein Kind trotzdem alle 2-6 Monate neu eingekleidet werden muß,weils wächst und gedeiht?
Bei Euch sind es 23 Euro?
Bei mir sind es z.B. wesentlich über 50 Euro im Monat.
Diese hätte ich dann zur Verfügung, um für's Kind 2 Hosen und 4 Shirts bei Ebay zu ergattern (20 Euro) - oder sogar neu im Fabrikverkauf von Esprit (40 Euro).
Mit viel Glück krieg ich für 25 Euro Markenschuhe für's Kind.
Ausserdem geht's nun mal hier um Bildung, Sport und Kultur.
Als das Bundesverfassungsgericht sagte ,das der Regelsatz für die Kinder definitv zu niedrig ist,war ich froh.
Das haben sie nie gesagt. Sie haben lediglich die Berechnungsgrundlage der Regelsätze für Kinder als verfassungswidrig erklärt. Bereit im Urteil war klar formuliert worden, dass hiermit NICHT die Höhe des Regelsatzes gemeint ist.
Bei Euch sind es 23 Euro?
Bei mir sind es z.B. wesentlich über 50 Euro im Monat.
Bis letzten Monat waren es 19 € für H4-Kinder
Das haben sie nie gesagt. Sie haben lediglich die Berechnungsgrundlage der Regelsätze für Kinder als verfassungswidrig erklärt. Bereit im Urteil war klar formuliert worden, dass hiermit NICHT die Höhe des Regelsatzes gemeint ist.
Dann hab ich das vermutlich falsch verstanden
Bei Euch sind es 23 Euro?
Bei mir sind es z.B. wesentlich über 50 Euro im Monat.
Bei uns sind es 2,50€ pro Tag/4Tage die Woche (Freitags ist nur bis Mittags Schule). Also 40,-€ im Monat, davon zahle ich 20,-€ selbst. Die Übernahme der anderen Hälfte wird bei uns nicht vom ALG II abgezogen. Das wäre ja auch widersinnig...
Wenn das bei dir wieder abgezogen wird @ Sasi, dann würde ich das einmal überprüfen lassen.
Das haben sie nie gesagt. Sie haben lediglich die Berechnungsgrundlage der Regelsätze für Kinder als verfassungswidrig erklärt. Bereit im Urteil war klar formuliert worden, dass hiermit NICHT die Höhe des Regelsatzes gemeint ist.
So ist es. Kinder haben andere Bedürfnisse als Erwachsene. Und diese Kinderbedürfnisse werden bei der Pauschalisierung nicht berücksichtigt bzw. können nicht benannt werden. Das soll geändert werden. Dass der Regelsatz für Kinder definitiv zu niedrig ist, wurde vom Verfassungsgericht nicht bemängelt.
Es muss überprüft werden, ob mit diesem pauschalisierten Satz alle Kinderbedürfnisse (Bildung, Freizeitgestaltung, Kleidung etc....) abgedeckt werden können.
ww
wortwechsel
die Mittagsverpflegung wird mir ja nicht angerechnet,wenn es übernommen wird und auch Gutscheine geben sollte,dann KANN es passieren das man anrechnet,da das Kind ja außerhalb verpflegt wird.
das bezog sich auf den Beitrag von MarleneE und Raanan:
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Zitat von »Raanan«
Wieso nicht für alle Kinder z.B. das Mittagessen umsonst?
Zitat von MarleneE
Gute Idee! Bin ich dafür!
Meinetwegen braucht den H4-Empfängern dann auch nicht der Essensanteil vom H4 abgezogen werden - weil's dann eine Vergünstigung für alle ist.
Dir ist aber schon bekannt, wofür es diesen Mehrbedarf gibt, und wieso er mit Alterszunahme des Kindes gesenkt wird?
Es ist kein Extra-Geld-Bonus, nur weil man ae ist :kopf
Ich verstehe nicht was Du mir damit sagen willst.
Ich wollte mit meinem Beitrag lediglich klar stellen, dass derzeit für AE der gleiche Regelsatz gilt wie für "Alleinstehende" oder "Haushaltsvorstände". Und dass da noch ein Mehrbedarf hinzukommt. D.h. bisher war dem Gesetzgeber klar, dass AE eine größere finanzielle Last zu tragen hatten, als Alleinstehende.
Wo habe ich dabei irgendetwas gesagt, was für Dich einen Angriff darstellst, den Du mit einem Kopfschütteln quittieren musst?