Aufklärungsgespräch mit einem 13jährigen

  • Morgen kommt mein Sohnemann 13. Am Montag fahren wir für eine Woche gemeinsam auf eine Abenteuertour.


    Beim letzten Besuch vor 14 Tagen stank er so extrem, dass ich am nächsten Tag die Bettwäsche erstmal wechseln mußte. Ich bat ihm vor dem Schlafengehen unter die Dusche zu gehn. Hat er wohl etwas falsch verstanden, so das nur das Handtuch bewässert wurde, aber nicht er selbst. Ich stellte am nächsten Tag meine EX zur Rede, ihr Kommentar: er kommt halt in die Pubertät, das wäre völlig normal. Ich werde ihm mal ein DEO besorgen. Dieses hilft natürlich sehr viel weiter....


    Selbst im Auto kann man ohne geöffneten Fenster nicht neben ihm sitzen. Ein Gestank aus Schweiß und Urin. Nun meinte der Jugendsozialarbeiter vom LWL, wo er einmal in die Woche in einer Trennungskindergruppe geht, ich sollte mit ihm in der Reisewoche ein Aufklärungsgespräch führen. Nun meine Frage: Wie fängt man so etwas am besten an? Insbesondere wegen der mangelnden Hygiene!


    Vor einigen Wochen habe ich ihn schon angesprochen bezüglichen seines mangelnden Zähneputzen. Zwei Wochen später linkte er mich mit Mundwasser. Dieses fand ich in seinem Schrank.


    Habt ihr ein paar Tipps?

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    Die Vergangenheit fallen lassen. Die Gegenwart leben und die Zukunft auf sich kommen lassen...
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  • Hallo!




    Also, ich, alleinerziehend, mache es eher auf die autoritäre Art - ich habe einen fast 13 jährigen und zwei Jungen, die ein bisschen jünger sind.


    Wenn ich sehe, dass seine Haare ein wenig schlierig aussehen, hat er zu duschen und das macht er dann auch.
    Würde er sich drücken, so auch ums Zähneputzen, hätte das über kurz oder lang Konsequenzen - irgendwas, was "weh" tut, bei uns "zieht" DS Verbot o.ä. :D
    Wenn man in der Hinsicht kreativ ist ;) , kann man sicher auch nette Belohnungen oder Verbote finden, die etwas mit Körperpflege zu tun haben.


    Ja, Du bist der Papa, vielleicht kann man da nicht mit dem "Dampfhammer" kommen - aber reine "Aufklärung", ich weiß nicht...
    Am nachvollziehbarsten fände ich, wenn Du ihn vorsichtig auf seinen Geruch hinweist und vielleicht andeutest, was für eine Wirkung das auf andere Menschen hat...
    Aber für jemanden, der Deinen Sohn nicht kennt, ist es natürlich schwer zu sagen, worauf er anspringen würde....


    Viel Glück und liebe Grüße


    J.

  • Ergänzend möchte ich mal darauf hinweisen, dass er es im letzten Jahr sehr schwer hatte. Zuerst war er für acht Wochen in der Kinderpsychiatrie und als er rauskam, musste meine EX für sechs Wochen in die stationäre Psychiatrie. Insgesamt sind es vier Geschwister. Drei Mädels im Alter von 10, 14 und 16. Davon lebt das älteste bei mir. Der Sozialarbeiter vom LWL meinte auch das er sich schämen könnte aufgrund des reinen "Frauenhauses". Dieses sagte er wörtlich.

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  • Wenn seine mangelnde Körperhygiene mit Problemen, die er hat, zu tun hat, dann denke ich mal, kann man mit Strafen oder Belohnungen nicht viel ausrichten... Dann kann ich Dir auch nicht wirklich raten.
    Wenn der Sozialarbeiter schon eine Idee hat, woran es liegen könnte, dann hat er vielleicht auch eine Idee, wie man ihm helfen könnte.
    Oder der behandelnde Kinderarzt...etc.


    Auf jeden Fall ist es bestimmt schön für ihn, eine Tour ganz alleine mit dem Papa zu machen und vielleicht ergibt es sich ja, dass Ihr ganz entspannt über so manches reden könnt, was ihn beschäftigt.


    Eine gute Zeit für Euch!

  • Hi,
    meine Erfahrung war, dass ich da mit meinen Jungen (damals 16) garnicht reden konnte und auch keinen Weg dahin fand....
    Mein Sohn wurde dann "reinlich", als Mädchen immer mehr Gestalt für oder um ihn wahr nahmen.


    Strafen und oder belohnen in diesem Alter ist- sorry - Sinnlos...
    OT.... nur meine Erfahrung

  • Nun ja, wir sprachen von 13 jährigen Jungs und bei meinem ist im Moment da ein Zugang. Ob strafen und belohnen da "sinnlos" ist, weiß ich nicht - ich denke, das kommt immer auf das Kind und auf die momentane Beziehung, die man zu ihm hat, an. Auch beschreibt RobertK ja eine extreme Situation - wenn das Kind nach Urin riecht, da würde ich schon einen Weg suchen, ihm zu helfen, denn das wirkt sich ja sicherlich auch auf sein Ansehen bei anderen aus, ohne dass ihm das vielleicht bewußt ist.

  • Meiner ist auch fast 13 und.... sie stinken :ohnmacht:
    Mangelnde Körperhygiene ist dem Alter leider weit verbreitet, und kein Zeichen (hoffe ich :D ) mangelhafter Erziehung...
    er ist eigentlich ein vernünftiger einsichtiger netter freundlicher Kerl- :engel aber, was Körperhygiene angeht :nixwieweg


    Es ist unglaublich, und schlimmer als bei jedem kreischenden Kleinkind- bei uns hilft nur, aus allen Waffen :amok: zu schiessen und Androhung und im Zweifel auch Durchsetzung von Zwangsmassnahmen :nawarte:


    Das gilt für Duschen (so echt duschen meine ich... mit Wasser und Duschgel und Shampoo und so)
    Zähneputzen (so mit Wasser und Zahnpasta und Zahnbürste im Mund)
    Unterwäsche wechseln (und zwar öfter, als einmal in der Woche- so echt frische, saubere, gewaschene)
    und überhaupt Klamotten und evtl. auch mal die Schuhe wechseln....


    Hier hilft bei uns im Moment nur absolute Kontrolle... jede Nachlässigkeit in dieser Hinsicht von mir heisst: es wird nur mal eben ein bischen Wasser auf den Kopf gesprizt, ein Handtuch leicht befeuchtet, ein bischen Wasser auf die Zahnbürste, und eine gebrauchte Unterhose aus der Wäsche geholt :kotz


    seine Schuhe müssen auf den Balkon- in der Wohnung ist der Gestank nicht zu ertragen... ausserdem tgl. desinfizieren- ich habe Angst, dass sich sonst Myriaden von Fremdlebewesen darin einnisten


    Ich habe gehört, es soll besser werden :pfeif ich warte mal drauf :rolleyes:


    Edit sagt: er weiss natürlich, dass er stinkt- aber anscheinend ist ihm seine Freiheit bzw. Faulheit im Moment einfach wichtiger... umso mehr ist es mein Job, hier die Prioritäten festzulegen...
    der neueste Spruch von ihm zur Zeit:


    "...ich leide unter einem Waschzwang, und versuche zur Zeit erfolgreich, dagegen anzugehen..."

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

    Einmal editiert, zuletzt von Luchsie ()

  • Ich muß mich auch mal melden,


    mein großer wird bald 14 und ich darf stolz verkünden:


    seit ca 5 mon wechselt er täglich und von alleine die Schlüpfer!!!! Yeah baby Yeah!


    Leider war´s das aber auch schon (ach ne Strümpfe werden auvch gewechselt),
    duschen ????? was ist das????


    Ich behaupte immer meine Söhne (der kleine ist 11) haben eine gaaaanz schlimme Krankheit:


    sie leiden unter einer Wasserphobie....
    Statement meines jüngsten: Mama Wasser von oben tut nun einmal weh, jedenfalls uns jungs.


    Tolles Ding.


    Aber mal im Ernst, mehr als immer iweder kontrolieren und es immer wieder ansprechen bleibt uns da wohl nicht.


    Die Mutter eines Freundes erzählte mir kürzlich folgendes:


    Sie wurde von der Schule angerufen das ihr 14 jähriger Pupi einen sehr strengen Körpergeruch hätte und ob sie
    wohl so nett wären die Duschzeit von Abends auf morgens (vor der Schule) zu verlegen.
    Gesagt, getan. Nur leider wurde es nicht besser obwohl Pupi eindeutig morgens Duschte und zur Verwendung von Deo
    angehalten wurde.


    Nach ca. 3 Wochen kam Mama dem Problem auf die Spur:


    Der junge Mann hatte täglich die Wäsche gewechslet, das Deo benutzt und die Dusche besucht - nur leider
    hatte er "vergessen" Duchgel und Haarschampoo unter der Dusche zu verwenden....


    Warum die so viel Energie darauf verwenden der Körperhygiene auszuweichen ist mir nach wie vor schleierhaft.



    LG

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • Mein Großer 14 J. hatte auch so eine Phase, obwohl ich x-mal gepredigt habe. Was soll ich sagen - inzwischen ist er zum Reinlichkeitsfanatiker geworden. :lach
    Seit über einem Jahr duscht er täglich und wäscht sich die Haare, auch Klamotten werden täglich gewechselt. Vielleicht ist es wirklich nur eine "Phase"?

  • Oh mann, mein Sohn ist bald 11 Jahre. Wenn ich da so lese was noch auf mich zukommt :mussweg :nixwieweg :scared

    Weine nicht dem Vergangenen nach... sei glücklich über das was noch vor Dir liegt..... :sonne

  • Mein Bruder ist jetzt 14.
    Alles, was man als Elternteil so im Griff hat (Bettwäsche wechseln, herumliegende Klamotten aufsammeln und waschen, Schuhe desinfizieren oder ggf auch waschen), sollte man auch tun. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wie ein Halbwüchsiger sich dreckige Unterhosen wieder aus dem Wäschekorb holen kann?! :kotz


    Ich finde, manchmal muss man die Selbstständigkeit der Kinder auch mal hintenanstellen.
    Mein Bruder weiss sehr genau, wie man Wäsche sortiert und wäscht, die Grundlagen für ein später selbstständiges Leben sind also gelegt. Und deshalb finde ich nicht, dass man sich einen Zacken aus der Krone bricht, wenn man Dinge für das Kind erledigt, welche dieses eigentlich selbst erledigen kann bzw müsste, in manchen Phasen klappt es halt eben nicht. Und wenn ich mich jedesmal mit ihm vor die Waschmaschine stellen muss, bevor ich sie anstelle, um ihm den Waschvorgang zu erklären...
    Irgendwann machen sie es dann alleine, nur in der Hauptblüte der Pubertät siegt da die Faulheit.


    Ich bin wirklich kein Hausmütterchen, dass seinem Kind den Hintern hinterherträgt, auch mein 4jähriger Sohn muss seinen Kram allein wegräumen, soweit es ihm möglich ist.
    Und trotzdem wasche ich immer, wenn ich bei meiner Familie bin, auch die Wäsche meiner Pubertätsgeschwister mit, einfach, weil es für mich nicht nachvollziehbar ist, was daran so schlimm ist. Meine Mutter macht das auch nicht, aber das ist eine andere Geschichte, man könnte sie als völlig desinteressiert an allen Dingen bezeichnen, die sie nicht direkt betreffen. :rolleyes2:


    Mein 14jähriger Bruder geht erst regelmässig duschen(1-2mal die Woche), seit er einen Haarschnitt hat, der mit fettigen Haaren blöd aussieht(seine eigene Meinung), das hat vieles erleichtert, denn er stinkt natürlich auch, wie viele Jungs in diesem Alter. Obwohl er sich noch nicht für Mädchen interessiert(Computerspiele mit Kumpels sind wichtiger), ist er so vor einem Jahr ca auf den Trichter gekommen, dass Stinken keine Freunde macht, vorher war es auch extremer. Eine Woche nicht die Unterwäsche wechseln war normal, Hosen hat er auch länger angehabt. Zwischen den Duschvorgängen wird die Wäsche auch heute noch nicht jedesmal gewechselt, nur wenn ich ihn daran erinnere, klappt das ganz gut.


    Ich bin zwar irgendwo Aussenstehender, aber die Gefühlsbasis zwischen mir und meinem Bruder ist sehr eng, mehr wie Mutter und Kind als nur Geschwister.


    Vielleicht klappt es besser, wenn sich der TS auch jemanden ins Boot holt, der seinem Sohn nahe genug steht, um auf ihn einzuwirken? Der dem Jungen sagen kann, dass er stinkt, dass man ihn gar nicht anfassen mag? Welcher an dem Eltern-Kind-Konflikt nicht beteiligt ist?