Er (4 J.) tanzt mir auf dem Kopf herum

  • Hallo zusammen,


    kann mir hier jemand helfen ???


    Seit unser großer weiß daß mein Mann und ich uns trennen (wir ziehen zum 1. Aug aus ) ist er sowas von unmöglich, daß ich manchmal echt nicht weiß wie ich reagieren soll.


    Ich kann mir ja schon vorstellen daß das alles nicht einfach für ihn ist, aber alles muß ich mir doch nicht gefallen lassen.


    Gestern z.B. wollte er gleich morgens nach dem aufstehen zu Oma ( wohnt gegenüber ) wir sagten ihm daß wir erst frühstücken und dann darüber reden. Er, "er will aber jetzt zur Oma", zieht seine Schuhe an und will über die Terrassentür verschwinden. 2 x haben wir ihn draußen wieder eingefangen und wieder reingeholt.


    Heute morgen mußte er aufs Klo und anstatt in die Kloschüssel zu pinkeln, pinkelt er in eine Gießkanne die im Bad steht und noch mehr drüber raus. Heute mittag hat er in unseren Abstellraum gepinkelt, ist direkt neben dem Bad und als ich gefragt habe warum er das macht meinte er es hat geeilt :kopf - ins Bad hätte er genau denselben Weg gehabt.


    Dann hat er mich heute angebrüllt "er macht was er will und nicht was ich will!"


    Heute mittag waren wir bei einer Freundin von mir, auch die hat er ständig angebrüllt wenn sie was gesagt hat und hat sich wirklich unmöglich aufgeführt. Bisher war er nur zuhause so.


    Ich weiß wirklich nicht was ich noch machen soll, ich möchte doch nicht permanent mit ihm schimpfen. Und es wurde mir auch gesagt so eine Reaktion ist normal bei einer Trennung aber ich kann ihm doch nicht alles durchgehen lassen und denken das ist normal das wird schon wieder besser.


    Wie haben eure Kids die Trennung verkraftet, wie haben sie reagiert und vor allem kann mir hier jemand einen Tipp geben wie ich mich verhalten soll und was ich tun kann damit es besser wird.


    Bitte sagt mir daß es besser wird :bet:bet:bet


    lg eine völlig fertige Ute

    Wenn nicht geschehen wird was wir wollen, so wird geschehen was besser ist.
    Martin Luther

  • Ich denke das euer Sohn,trotz der Trennung klare Linien brauch.
    Irgendwie schreit er ja förmlich danach.


    Natürlich ist das nicht immer einfach.
    Aber da mußt du wohl stark und konsequent bleiben.
    Gerade durch die Trennung läßt man gerne mal was durchgehen,was man sonst nicht machen würde.
    Aber er wird es dir nicht danken.


    Ich wünsch dir viel Kraft!

  • Hallo,


    meiner ist auch fast 4 Jahre und wie Du es schilderst, hört sich doch recht heftig an von der Reaktion auf die Trennung.


    Ich würde - weil ich mir das gar nicht vorstellen kann in der Form - doch dann Hilfe von außen annehmen. Eine Freundin von mir hat dann auch eine Kind-Therapie machen lassen, darüber hat er sich auch wirklich beruhigt, er war etwa in dem Alter.


    Wenn es also weiter so geht - er ist wirklich gestresst - , ich glaube, das würde ich mir nicht zutrauen, dass ich das allein schaffe.


    Und: Die Kleinen merken ganz genau, dass uns was bewegt, d.h., wir können versuchen, was wir wollen, sind wir schlecht drauf, gestresst, unter Druck, die merken das einfach. Man kann ja nicht alles abstellen.


    Wünsch Euch, dass alles gut wird, vor allem, für den Kleinen, dass er die Ruhe wieder findet.


    Grüße
    fische67

  • Ich denke das euer Sohn,trotz der Trennung klare Linien brauch.
    Irgendwie schreit er ja förmlich danach.

    Das versuche ich aber wenn ich konsequent sein will kommen dann solche Sachen mit anbrüllen und so, wie soll ich darauf reagieren? Das Problem ist halt auch daß wir die einzigsten sind bei denen er Konsequenzen hat, bei den Omas ist er nur das arme Trennungskind mit dem man jetzt nicht so streng sein darf.

    Wenn nicht geschehen wird was wir wollen, so wird geschehen was besser ist.
    Martin Luther

  • meiner ist auch fast 4 Jahre und wie Du es schilderst, hört sich doch recht heftig an von der Reaktion auf die Trennung.

    das war noch nicht mal alles, ich denke ihm wird jetzt weil die ganzen Umzugskartons hier rum stehen auch vielleicht erst so langsam das Ausmass eines Auszugs bewußt.


    Ich würde - weil ich mir das gar nicht vorstellen kann in der Form - doch dann Hilfe von außen annehmen. Eine Freundin von mir hat dann auch eine Kind-Therapie machen lassen, darüber hat er sich auch wirklich beruhigt, er war etwa in dem Alter.

    Ich mache gerade auch eine Psychotherapie um das ganze zu verarbeiten, vielleicht frag ich das nächste Mal dort nach was sie meint. Bisher war es nicht so schlimm mit ihm aber es wird zusehend schlimmer.


    Wenn es also weiter so geht - er ist wirklich gestresst - , ich glaube, das würde ich mir nicht zutrauen, dass ich das allein schaffe.

    Davor habe ich auch Angst, im Moment ist mein Mann ja noch da der hin und wieder auch mal was sagt, aber ab August werde ich alleine sein mit der ganzen Problematik.

    Wenn nicht geschehen wird was wir wollen, so wird geschehen was besser ist.
    Martin Luther

  • Was das Kind braucht?


    Liebe!


    Dem Kind bricht grad die Welt zusammen!


    Das versuche ich aber wenn ich konsequent sein will kommen dann solche Sachen mit anbrüllen und so, wie soll ich darauf reagieren? Das Problem ist halt auch daß wir die einzigsten sind bei denen er Konsequenzen hat, bei den Omas ist er nur das arme Trennungskind mit dem man jetzt nicht so streng sein darf.


    Deswegen will er da hin. Er hat ein Recht auf einen Ort, wo's ihm gut geht.


    Mein Kind ist auch ausgerastet damals. Es war keine leichte Zeit, vor allem weil ich ja auch mit mir selbst stark beschäftigt war. Aber mit ganz viel Liebe (und notfalls entschuldigen, falls es mal nicht geklappt hat) hat es dann irgendwann mal den Rutsch im Kind getan und das Urvertrauen war wieder da.

  • Mein Sohn war von Geburt an allein mit mir. Aber die Tochter meines LG war bei der Trennung 5. Sie war ein verzogenes Gör als ich sie kennen gelernt habe. Mein LG hat sie ein oder zwei Jahre betütelt und irgendwann war es ihm dann zu blöd und er hat angefangen, sich wieder wie ein Vater zu verhalten.


    Ich schätze a), während der Trennung brauchen Kinder die Sicherheit, daß ihre Mama / ihr Papa auch dann für sie da sind, wenn sie sich unmöglich aufführen. Und b) irgendwann wird es den Eltern dann von selbst zu bunt und sie werden von schuldgefühl-geplagten Obermemmen wieder zu Erziehungsberechtigten.


    Ich war damals als Außenstehende und Neue ihres Paps immer die Freizeitgefährtin, also sooo den Plan hab ich auch nicht. Aber ich hab sie mal aufgeklatscht und konnte ihr wegen ihrer erfrischenden Ehrlichkeit garnicht böse sein, als sie dann sagte: "Wenn die Mama was macht, daß ich nicht will, dann sag ich einfach, daß ich zum Papa will. Wenn der Papa nicht macht, was ich will, dann sag ich halt, daß ich zur Mama will. So einfach ist das! Weißt du? Es ist garnicht schwierig!" :lach


    Die Menschen würden lieber sterben als nachzudenken.


    Und sie tun es auch.


    :pfeif

  • Das Problem ist halt auch daß wir die einzigsten sind bei denen er Konsequenzen hat, bei den Omas ist er nur das arme Trennungskind mit dem man jetzt nicht so streng sein darf.


    Auch wenn er aufdreht, konsequent bleiben- wenn bei den Omas jetzt alles aus den Fugen ist (sie sich plötzlich verändern) und ich euch trennt (auch Veränderung), dann muss man doch schauen wo denn die neuen Grenzen liegen.


    Ich glaube, wenn ihr ihm zeigen könnt, dass sich für ihn nichts verändert ausser dass Papa/Mama jetzt woanders wohnt- ihr aber immernoch euren Rollen gegenüber ihm gerecht werdet, fühlt er sich am schnellsten wieder sicher.

  • So eine Pinkelphase hatte Sohnemann auch mal, lang nach der Trennung. Härteste Variante, verschwindet vom Frühstückstisch als Besuch da war, kommt mit einem Trinkbecher zurück, stellt den auf den Tisch und meint das wäre zu trinken für mich. Dauerte einige Wochen wo es immer mal wieder solche Aktionen gab.


    Lass ihn doch zu Oma gehen, wenn er sich dort sicher und geborgen fühlt. In dem Alter können Kinder halt schon einiges und warum sollte er nicht zu Oma gehen?

  • Das kommt mir bekannt vor, mein großer hat auch solche Aktionen gebracht, das einzige was da hilft ist Konsequenz auch wenns hart ist.


    Mein großer hat nur geschrien, wenn ihm was nicht passte, und das mit dem Pinkeln hatten wir auch.


    Ich hab dann angefangen, jedes mal wenn er sowas gemacht hat, ihn in sein Zimmer zu schicken, da konnte er sich ausbrüllen und schreien, wenn er es wo anders gemacht hat z.B. im Laden, da hab ich ihn stehen lassen und bei Freunden, da hab ich ihn vorm Spiegel schreien lassen.


    Es hat nicht lange gedauert, da hat er begriffen das ihm solche Aktionen nix bringen.


    Beim Pinkeln, hat er mit vorliebe mit absicht neben das Klo gemacht, da hat er dann den Wischer in die Hand gedrückt bekommen und mußte es auch weg machen.


    Das wird schon :-)

    Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen,
    zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf
    freundschaftlicher Basis.

  • klare grenzen..aber auch vermehrt gemeinsame Zeiten...Bücher gucken...kuscheln...
    aber weiterhin tagsüber konsequent bleiben....und wenn er wieder "runter gekommen ist vom Bock" ruhig drüber reden..ihn fragen, worüber er sich gerade so ärgert...


    Starke nerven wünsch ich Dir...


    P.s. Meine Tipps beziehen sich auf die Erfahrung mit meiner 4jährigen...und jedes Kind tickt anders- eh klar... :-)

  • Das kommt mir bekannt vor, mein großer hat auch solche Aktionen gebracht, das einzige was da hilft ist Konsequenz auch wenns hart ist.


    Nochmal. Das einzige was hilft, ist Liebe.


    Gerne auch liebevolle Konsequenz.
    Aber jetzt strenger zu werden, damit das Kind funktioniert, ist einfach nur gemein.

  • Ich schließ mich Marlene an, Liebe und das nicht zu wenig.


    Meinen Kleinen krieg ich, wenn er völlig auszuckt wenn ich ihn mir schnappe und umarme und ihm ins Ohr flüstere das ich ihn liebe und das ich verstehe warum er so sauer ist. Erst wehrt er sich, will weg. Aber dann sackt er regelrecht zusammen und wir hocken aufm Boden engumschlungen. Schmusen, streicheln und dann wird er ruhig und so ab und an entschuldigt er sich.


    Für das Kind bricht die heile Welt zusammen, ein Teil von ihm (Papa) wird "verschwinden". Er weiß doch garnicht was auf ihn zukommt usw.


    Viel Kraft!

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Dann hat er mich heute angebrüllt "er macht was er will und nicht was ich will!"


    Da muss aber auch schon vorher etwas schiefgelaufen sein.


    wenn er es wo anders gemacht hat z.B. im Laden, da hab ich ihn stehen lassen


    Na super, damit schürst du aber gewaltig die Urangst, von der Mutter verlassen zu werden. Es gibt nix Schlimmeres für Kinder als von der Mutter oder dem Vater alleingelassen zu werden.

    "Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, // Es findet uns nur noch als wahre Kinder." :D
    Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 212 f.

  • Hallo,


    bei mir ist es ähnlich. Mein Sohn tanzt mir auch auf der Nase rum, der macht was er will, lässt sich nix sagen, ärgert mich, macht meine Sachen kaputt, wirft mit Spielsachen rum, haut und beißt und zwickt mich! Bin momentan echt am Ende....


  • Wie kann ich meinem 4-jährigen sohne zeigen, dass ich ihn liebe, wenn er es ablehnt. Ich will mit ihm kuscheln, er sagt "geh weg" Ich les ihm viel vor, da liegen wir auch zusammen im bett. ich versuch liebevoll mit ihm umzugen. aber er lehnt mich ab, haut mich beißt mich! Klar gehen einem da die nerven durch und man kann nicht ruhig bleiben. wie kann ich ihm noch zeigen, dass er mir total wichtig is und dass ich eine liebevolle beziehung zu ihm haben will?

    Nochmal. Das einzige was hilft, ist Liebe.


    Gerne auch liebevolle Konsequenz.
    Aber jetzt strenger zu werden, damit das Kind funktioniert, ist einfach nur gemein.

  • Er sagt:
    Ich mache was ich will, und nicht was Du willst.


    Warum?
    Weil Du machst was Du willst und nicht was Er will.


    Frag ihn doch mal was er will.
    Dann wird er wahrscheinlich sagen, nicht ausziehen/trennen.


    Dann kannst du anfangen einen Kompromiß auszuhandeln.
    Nicht ausziehen/trennen kannst du nicht, aber erklären was das für ihn bedeutet und versuchen ihm die Ängste zu nehmen ALLES zu verlieren.


    Aufzeigen, dass ihm Liebe, Zuwendung und Geborgenheit weiterhin bleiben - nur eben unter anderen Umständen.

    Nicht durch Worte, nur durch ihre Taten kann man Menschen kennen lernen, denn das Leben ist kein Streichelzoo.

  • Habt ihr im Ort eine Familien-/Erziehungsberatung?


    Mir haben die bisher bei Problemen immer recht gut helfen können, es wurde mir erklärt, was normal ist und was ich gegen unerwünschtes Verhalten tun kann.

  • Vor allem seid Ihr familienintern untereinander scheinbar nicht klar für den Jungen.....einerseits bei Oma in Watte gepackt und bei Dir erfährt er das auch Regeln und Grenzen gibt...... viel Liebe ist wichtig, aber in Watte packen der Untergang für den Jungen...


    Klar, wenn Oma ihm den Puderzucker in den Popo pustet, will er nicht zu Dir sondern dahin.....aber was hat Oma davon, mittelfristig einen verzogenen, egoistischen Jungen, weil er keine Grenzen gelernt hat.
    Die Trennungssituation ist nunmal leider sein Schicksal, man soll und muss da in Ruhe und Einfühlungsvermögen drüber reden, aber es gibt Regeln und die müssen eingehalten werden.....vor allem auch bei Oma, sonst wird es immer schwerer.


    Und wenn er Dich anbrüllt.....dann lass Ihn brüllen, aber in seinem Zimmer....


    Kinder in dem Alter brauchen definitiv Liebe, aber auch Klarheit und Grenzen von Eltern, Großeltern usw.


    Leg Dir ein dickes Fell zu....


    Wenn der Kuchen spricht hat der Krümel Pause...... Und DU bist der Kuchen.....


    Gruß
    der Frosch