Am Ende - UET psychisch krank und hält sich an keine Abmachungen

  • Hallo, Ihr lieben.
    Nach langer Zeit eröffne ich auch noch einmal einen Thread.


    Zu meiner Situation:
    - ich bin seit Ende 2007 allein erziehend
    - von 2 Kindern; Junge, fast 10, ADHS, LRS und Wachstumsverzögerung
    Mädchen, 8, ADS, Schilddrüsenunterfunktion, ständig mit Mittelohrentzündung zu tun (schon mit Paukenröhrchen), und einem schwachen linken Auge, welches abgeklebt werden muss
    - ich gehe mit 33 Stunden pro Woche arbeiten
    - habe noch Haushalt und Garten


    - und dazu einen psychisch kranken Exmann, der den Umgang mit den Kindern in keinerlei Regelmäßigkeit wahrnimmt.


    Meine Belastungsfaktoren dürften oben schon ersichtlich sein. Job, Haushalt, dazu ständig Therapien, Diagnostiktermine, noch ein Arzttermin, Elterngespräch in der Schule (meine Kleine soll wiederholen), Anträge für LRS mit massiven Kämpfen beim Jugendamt zur Bewilligung, Medikationen, und keine Minute für mich, da wie gesagt der KV die Kinder nie zuverlässig nimmt.


    Zu den letzten Monaten:
    - Ex ist seit Dezember 08 krank - mal wieder nicht krank geschrieben, hat aber nie mehr als ein paar Stunden in unregelmäßigen Abständen den Umgang wahrgenommen.
    - Nach vielem Hin und Her hatten wir im Januar einen Termin beim Jugendamt, wo es um den Umgang ging. Nachdem mein Ex dann meinte, er könne nichts sicherstellen, sollte der Umgang zunächst ausgesetzt werden. Das war ihm dann aber auch wieder nicht recht und AUF SEINEN WUNSCH gab es dann eine verbindliche Regelung, alle 2 Wochen Samstags von 14 bis 16 Uhr, wobei er sowohl zum Abholen als auch zum Zurückbringen eine Kulanzzeit von 30 Minuten hat, weil er ja nicht pünktlich sein kann, da er ja so krank ist (er wohnt mit dem Auto 5 Minuten entfernt).
    - Das hat genau ein mal geklappt, dann hat er die Kinder ohne Absage versetzt.
    - Danach gab es dann immer wieder Anfragen von ihm, so dass ich mir für Zeiten nichts vorgenommen habe, um den Umgang zu ermöglichen, und dann hat er doch die Kinder wieder versetzt, oder kam eine Stunde später oder oder oder...
    - Ich habe versucht, mich massiv abzugrenzen, ihm die halbe Stunde Kulanzzeit zu lassen und dann danach mal weg zu sein (einfach um ihn einmal zu Zuverlässigkeit zu zwingen) Ich finde die Zuverlässigkeit sowohl für meine Kinder wichtig (da beide AD(H)S haben...) als auch für mich, da ich auch planen möchte.
    - zwischenzeitlich habe ich eine SPFH, die installiert wurde, um mir bei dem Umgang mit dem KV zu helfen. Zunächst hat sie auch immer nur den Kopf geschüttelt über den Hickhack und meinte auch, das ginge so nicht.
    - Dann gab es einen Termin zwischen der SPFH und meinem Ex, da sie ihn einmal kennen lernen wollte.
    - Die SPFH war pünktlich da, und mein Ex öffnete nicht... Mit zwei Stunden Verspätung fand dann das Gespräch statt. Danach war die Frau aber voller Verständnis für meinen Ex, er ist ja krank, er kann sich nicht an die Vereinbarungen halten, da er immer nur ganz kurzfristig sagen kann, ob es ihm gut genug geht... Und ob es nicht für die Kinder besser wäre, diese kurzfristigen, unverbindlichen und spontanen Kontakte zuzulassen anstatt auf die verbindlich festgelegten Kontakte zu bestehen.
    - Nochmal zum Verständnis: ICH habe die verbindlichen Kontakte nicht festlegen wollen, sowohl der Abstand als auch der Stundenumfang waren seine Vorschläge, ich habe mich da ganz nach ihm gerichtet.
    - Was mich an der ganzen Sache stört, ist dass er es geschafft hat, mich bei der SPFH als "die Böse" da stehen zu lassen, die ja immer sooo strukturiert ist und ihm dadurch den Umgang vermiest.


    Ich weiß jetzt einfach nicht was ich machen soll. Selbstverständlich können wir das dann so machen, dass er kurzfristig anruft, wenn es ihm gut genug geht. Aber dann kann es eben auch sein, dass ich mir was vorgenommen habe und dass er die Kinder dann halt nicht sehen kann.
    Und ich weiß jetzt schon, dass er in zwei, drei Monaten das Ganze so darstellen wird, als würde ich nun mit Hilfe der Flexibilität versuchen, den Umgang zu verhindern.


    Ich bin kurz davor, einfach bei den anderen Baustellen (ADS, LRS, Klasse wiederholen) einfach aufzugeben, weil ich mit meiner Kraft am Ende bin. Ich hab das Gefühl, zu strampeln, zu rödeln, ständig für die Kinder stark zu sein und als Dank bekomm ich nur Tritte vors Schienbein und Knüppel zwischen die Beine!


    Danke fürs Lesen und vielleicht hat ja der ein oder andere einen Tip für mich (was ich aber gerade nicht brauchen kann sind weitere Leute, die meinem Ex die Stange halten... ich geh eh schon am Stock).

  • Hast du schon mal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht?


    Zitat

    Ich weiß jetzt einfach nicht was ich machen soll. Selbstverständlich können wir das dann so machen, dass er kurzfristig anruft, wenn es ihm gut genug geht. Aber dann kann es eben auch sein, dass ich mir was vorgenommen habe und dass er die Kinder dann halt nicht sehen kann.
    Und ich weiß jetzt schon, dass er in zwei, drei Monaten das Ganze so darstellen wird, als würde ich nun mit Hilfe der Flexibilität versuchen, den Umgang zu verhindern.


    Wäre es möglich, die flexible Absprache schriftlich zu fixieren - auch mit dem Zusatz, dass er damit rechnen muss, dass ihr bereits andere Pläne habt?


    Ich fürchte, anders wird es nicht gehen.

  • :knuddel Ich kann dich soooooooooo gut verstehen!!! Den Ultimativen Tipp kenne ich nicht! Außer du suchst dir jemand anders als den KV, wenn du mal eine Auszeit für dich brauchst! Und vielleicht stöberst du mal im Forum nach deinem Problem, du bist damit definitiv nicht alleine!


    Ich wünsch dir viel Kraft!!!

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Also zuerst mal für Dich den Rat: Falls irgend möglich: Reduziere die Arbeitszeit. Für die Kinder kannst Du Pflegegeld beantragen!
    Dann brauchst Du wohl sehr sehr dringend eine Kur. Wann warst Du das letzte Mal?


    Ich weiß jetzt einfach nicht was ich machen soll. Selbstverständlich können wir das dann so machen, dass er kurzfristig anruft, wenn es ihm gut genug geht. Aber dann kann es eben auch sein, dass ich mir was vorgenommen habe und dass er die Kinder dann halt nicht sehen kann.
    Und ich weiß jetzt schon, dass er in zwei, drei Monaten das Ganze so darstellen wird, als würde ich nun mit Hilfe der Flexibilität versuchen, den Umgang zu verhindern.


    Der Königsweg ist hier wohl eine Mischung. Gib ihm schriftlich für ein Jahr im Voraus "seine" samstags-Termine. Ob er diese wahrnimmt oder nicht, ist dann nicht mehr Dein Problem.
    Ausserdem darf er gerne anrufen, falls er's grad mal einrichten kann - muss aber damit rechnen, dass Du beschäftigt bist.


    Falls iiiirgendjemand eines Tages diese Lösung anprangern sollte: Mach diesem Jemand einfach mal einen Terminplan einer Deiner ganz normalen wahnsinnigen Wochen.

  • Oh, Marlene, Du bist immer so... klar. Also irgendwie findest Du immer Vorschläge die passen, auf die man grade selber nicht kommt. Diese Zwischenlösung werde ich vorschlagen. Das ist gut!


    @ Marlene und maschenka: Ich war ja erst 2009 in Kur, allerdings habe ich da den Schwerpunkt auf die ADHS von den Kindern gelegt. Es war ja auch für mich entspannend, weil ich auch Anwendungen hatte, aber irgendwie ist danach wieder alles über mir zusammengeschlagen...


    Zum Thema Pflegestufe: Hab ich schon beantragt. Für den Großen ist sie bewilligt worden, Stufe 1, für die Kleine nicht - ich denke das liegt daran, dass ja die "altersentsprechenden" Grundpflegezeiten bei der Kleinen noch zu hoch waren, so dass ich da nicht an die 45 Minuten Grundpflege gekommen bin.
    Solange ich nicht für beide Kinder die Pflegestufe 1 habe, zahlt die KK aber keine Rentenversicherungsbeiträge, und ich hab einfach Schiss vor der Versorgungslücke. Und das Pflegegeld von der einen Stufe 1 reicht auch nicht aus, die Stunden zu kompensieren, die ich sinnvoll reduzieren würde.


    Zumal ich jetzt das Pflegegeld erst mal für eine Tagesmutter aufbringen werde. In der OGS gibt es nämlich auch immer so doofe Sprüche - ich wurde schon angerufen, als die Kleine keine Socken anhatte - klar find ich das auch nicht toll, aber Herrgottnochmal, ich bin keine Maschine und an dem Morgen habe ich es ihr zu dem ganzen anderen Stress (meine beiden vergessen wirklich alles, wenn ich es ihnen nicht zehn mal sage...) "nur" 3 x gesagt und nachdem sie die Schuhe anhatte nicht nochmal kontrolliert, ob sie Socken anhat... und so geht das da nur. Also eine weitere Baustelle... Darum will ich, um da Entlastung zu kriegen, eine Tagesmutter holen, die ist natürlich teurer als die OGS. Außerdem denke ich, dass meinen zwei Hypies die Ruhe in einem familiären Umfeld besser tut als der ganze Gruppenkram von rd. 50 OGS-Kindern nach dem Unterricht.


    Ich wollte jetzt nach dem Geburtstag der Kleinen die Pflegestufe aber nochmal beantragen, vllt. gibt es ja jetzt andere Grundzeiten, jetzt wo sie acht ist, und ich hab nochmal ne Chance...


    Wie gesagt, was mich am meisten wurmt ist, dass er wieder jemanden gefunden hat, den er davon überzeugen kann, dass er das arme Opfer ist und ich die böse Täterin. Und nun muss die gesunde Frau, die ja aufgrund ihrer tollen Struktur alles mit links hinkriegt, endlich mal Rücksicht auf ihren armen kranken Ex nehmen... Das kotzt mich so an, dass ich grade wieder kurz vorm Heulen stehe... Alles Scheiße im Moment...


    Meine Kollegin meinte noch, ich soll doch mal versuchen, sehr kooperativ zu sein, aber die SPFH mehr in die Pflicht zu nehmen. Mein Ex will ja unbedingt die Kinder nach der OGS an den Schultagen haben. Da krieg ich aber jetzt schon die Krise, denn die OGS endet nun mal um vier und nicht "zwischen vier und halb fünf"... und er hat schon zu "gesunden" Zeiten die Kinder häufiger zu spät von der Schule abgeholt... Dann standen die zwei da mutterseelenallein auf dem leeren Schulhof... :nawarte: Außerdem wird er mit ihnen sicherlich dann keine Hausaufgaben machen, falls die in der Betreuung nicht fertig geworden sind... Also meinte die Kollegin ich solle doch der SPFH vorschlagen, dass sie dann doch quasi "begleiteten Umgang" machen soll, damit ich beruhigter bin. Dann sei ich ja kooperativ, die SPFH ist mehr in der Pflicht und wird wohl nach kurzer Zeit feststellen, wie scheiße das alles ist...


    Aber irgendwie liegt mir diese "linke Tour" nicht... Ich bin eher der gradlinige, ehrliche Mensch, und da hab ich halt grad das Gefühl, dass diese Gradlinigkeit bei SPFH und Jugendamt als "die sperrt sich ja nur gegen den armen Mann" ankommt... :kopf


    Alles so verfahren. Aber erst mal Danke für Eure Tips bisher!
    Lieben Gruß
    Susanne

  • Meine Kollegin meinte noch, ich soll doch mal versuchen, sehr kooperativ zu sein, aber die SPFH mehr in die Pflicht zu nehmen. Mein Ex will ja unbedingt die Kinder nach der OGS an den Schultagen haben. Da krieg ich aber jetzt schon die Krise, denn die OGS endet nun mal um vier und nicht "zwischen vier und halb fünf"... und er hat schon zu "gesunden" Zeiten die Kinder häufiger zu spät von der Schule abgeholt... Dann standen die zwei da mutterseelenallein auf dem leeren Schulhof... Außerdem wird er mit ihnen sicherlich dann keine Hausaufgaben machen, falls die in der Betreuung nicht fertig geworden sind... Also meinte die Kollegin ich solle doch der SPFH vorschlagen, dass sie dann doch quasi "begleiteten Umgang" machen soll, damit ich beruhigter bin. Dann sei ich ja kooperativ, die SPFH ist mehr in der Pflicht und wird wohl nach kurzer Zeit feststellen, wie scheiße das alles ist...


    Nein, von dem Vorschlag halte ich nichts.
    So wie ich das sehe, hast Du es nicht nötig, Dich irgendwo "kooperativ" zu zeigen.
    Mag sein, dass das einige von Dir fordern, aber doch nur weil Du die zugänglichere der beiden Seiten bist.


    Du darfst Grenzen ziehen. Für Dich und für die Kinder.
    Eine Grenze ist: Papa holt die Kinder nicht aus der Schule ab.
    Wenn die SPFH feststellt, wie shice das alles ist, wird sie sich zurückziehen und hochheilig flöten "ab sofort ohne Begleitung"

  • Ich würde als erstes die SPFH wechseln,denn sie soll für Dich da sein und nicht für deinen ex-.Da sollte wenn schon eine psychologische Fachkraft sich ein Urteil erlauben.
    Die SPFH kann nicht einfach mal so begleiteten Umgang machen,das muss genau mit dem Jugendamt abgesprochen werden.

  • Ja, die SPFH ist eigentlich zum Wohle der Kinder da.


    Und so sieht sie sich auch. Sie hat mir auch keine Vorschriften gemacht bezüglich des Umgangs der Kinder mit ihrem Vater, aber sie redet halt schon so nach dem Motto "Klar können Sie jetzt den Umgang ganz unterbinden. Aber das müssen Sie dann später auch bei den Kindern verantworten". Ich will aber ja gar nichts unterbinden. Ich denke halt nur, dass ich auch etwas Rücksichtnahme verdient habe, ich habe DEN GANZEN KRAM alleine an der Backe, und nun soll ich auch noch nach der Pfeife meines Ex tanzen, weil der zu ... KRANK ... ist, um sich an Regeln und Absprachen zu halten.
    Dann kommen noch so Sprüche wie "Klar fällt Ihnen das schwer mit der Flexibilität, so strukturiert wie Sie sind... " Ja VERDAMMT nochmal, wenn ich nicht irgendwie Struktur in mein Leben bringen würde mit dem ganzen Kram, dann würde GAR NICHTS mehr laufen, dann kann ich mich direkt einäschern lassen. Was ist denn daran überstrukturiert, wenn ich die Kinder pünktlich zu Terminen bringe und abhole??? Und wenn ich vorher weiß, dass ich nen Arzttermin habe und daher den Tag so einrichte, dass ich den auch wahrnehme??


    Da krieg ich die Pimpernellen drüber, denn das ist ja genau das, wie mich mein Ex darstellt: Die macht schon wegen fünf Minuten so ein Theater, und das nur, weil ihr das so leicht fällt mit dem Pünktlichsein und weil sie weiß, wie schwer mir das fällt. Da kann sie mir so richtig eins auswischen... Und prompt bin ich wieder die Böse, die das nur macht, um ihm das Leben schwer zu machen.


    Ich finde es aber unmöglich, seinen Kindern zuzusagen "Ich komme Euch um zwei abholen" und dann einfach nicht zu kommen oder ne halbe Stunde später oder so...


    Argh! Ich könnte brüllen, so verzweifelt bin ich über diesen Kram...

  • :troest :troest Drück Dich jetzt mal ganz feste.....


    Das ist das Gefühl :
    Egal, was und wie man es macht, es ist verkehrt.


    Zum verzweifeln.... :amok: :rolleyes: :wow
    Versteh Dich gut.

  • Hallo, zusammen.


    Ich wollte mich noch mal melden und einen Statusbericht abgeben...


    Letzte Woche hatte ich ja mehr als einmal das heulende Elend, und das im wahrsten Sinne des Wortes... Ich fühlte mich nun auch noch moralisch dazu verpflichtet, es zu ermöglichen, dass der Kontakt zwischen Kindern und KV nach den Maßgaben des KV statt findet...


    Daraufhin habe ich Montag die Reißleine gezogen und einen Gesprächstermin mit der SPFH vereinbart.
    Darin habe ich ihr folgendes nochmal gesagt:


    1) Die bisher mit KV-Ärztin und Jugendamt gemachten Umgangsregelungen haben sich durchweg nach den Vorschlägen und Wünschen des KV gerichtet
    2) Ich bin nicht überstrukturiert, weil ich die Kinder pünktlich zur Schule bringe, da abhole und die Arzt- und Therapietermine pünktlich einhalte
    3) ich fühle mich unter Druck gesetzt und kann das nicht mehr, ich stehe am Rande meiner Kräfte


    Die SPFH war daraufhin sehr einsichtig (ich glaube, ich habe sie vorher falsch verstanden oder so...) und wir haben uns ganz klar darauf geeinigt dass - egal was wie mit wem vereinbart wird - das zu einer ENTlastung für mich führen muss. Das hat mich sehr erleichtert.


    Das verringert zwar meine derzeitige Belastung erst mal nicht, aber ich weiß jetzt (wieder), dass ich die SPFH voll hinter mir stehen habe.


    @ Ute: Danke für den Link. Ich hatte eh vor, jetzt nach dem Geburtstag von der Kleinen die Pflegestufe neu zu beantragen...


    Ich danke Euch allen für Eure Anteilnahme, Euren Trost und Eure Tips. Ihr habt mir sehr geholfen!!


    Lieben Gruß
    Susanne

  • auch wenn die letzte antwort schon etwas her ist...eins verstehe ich bei der thematik nicht: die krankheiten der kinder sind bekannt und attestiert. und als besonders zu bewerten, was einen strukturierten tagesablauf betrifft.


    auch die erkrankung deines ex ist zu bewerten, klarer fall aber gerade auch psychisch erkrankte sollten einen strukturierten tagesplan haben den sie meist gerade mit ihren therapeuten ausarbeiten und der vor und nachher besprochen wird. (ziele stecken, daran arbeiten, gefühle hinter aufarbeiten) das ist die praktische pflicht, die deinem ex zu kommt, sofern er seine erkrankung auch ernst nimmt und nicht nur vorschiebt, so wie sie vonnöten ist.


    sorry aber ich spreche aus eigener erfahrung (mittelschwere depression) und mir, als ae von vier kindern, darf es auch nicht passieren, meine pflichten zu verletzen. im gegenteil bin ich doch dazu angehalten alles dafür zu tun, um mich (wieder) in den alltag zu integrieren. dazu gehört nicht nur krank zu sein, sondern auch wieder gesund zu werden. das dauert bekanntlich (bei mir schon über drei jahre) aber es gibt medis, therapien und vor allem einen willen....mit der krankheit bewusst umzugehen und nicht nur, mit ihr zu leben.


    ich weiß aus erfahrungen in meinem arbeitsbereich und durch meine erkrankung aber auch durch das kennenlernen vieler leidensgenossen, das man sich sehr gern auch hinter dieser krankheit versteckt und mit "ihr" als ständigen begleiter probleme "löst".



    nein, verständnis hat dein ex in diesem fall von mir nicht denn gerade von ihm muss auch ersichtlich sein, das er sich diszipliniert und bemüht, gegen seinen zustand anzugehen, nicht nur zu seinem eigenen wohl;-)




    liebe grüße von der knackwurst

    ...ich spreche fliessend ironisch :mussweg

    2 Mal editiert, zuletzt von knackwurst ()

  • Ich wollte hier nochmal ein UPDATE geben, für die, die es noch interessiert...


    Seit Anfang August 2010 hatte der KV die Kinder nicht mehr gesehen. Es vergingen Weihnachten, Geburtstag der Kleinen und Ostern.


    Durch einen anderen Thread hier im Forum, der mich sehr gerührt hat (á la Kinder brauchen beide Eltern) habe ich den KV vor dem Geburtstag des Großen angerufen (Juni) und gefragt, ob er kommen will. Erst hat er sich geziert, dann ist er aber doch gekommen. Er hatte dann auch das Geburtstagsgeschenk für die Kleine dabei, da hab ich drauf bestanden, dass nicht nur der Große was kriegt.


    Es war alles in allem sehr schön, vor allem für die Kinder, und endlich (!!) konnte ich mit KV nochmal reden bezüglich Umgang, er wollte dann alle 14 Tage sonntags für 5 Stunden die Kinder abholen. Wir haben dann die Tage festgemacht.


    Kurz danach fing dann das "alte Spiel" wieder an. Er rief an und behauptete, wir hätten Samstag ausgemacht, dann rief er an, es passte ihm nicht, und so weiter und so fort. Er ging dann ab Juli wieder stat. in Therapie, seitdem wieder kein Kontakt (bis auf 1 x, wo ich eine Unterschrift für den neuen Perso von Sohnemann brauchte wegen Auslandsurlaub).


    Danach hab ich noch gehört, dass er wegen des auslaufenden Krankengeldes sich hat "gesund schreiben" lassen. Ich hab versucht, ihn anzurufen und anzumailen, keine Reaktion.


    Also wieder kein Kontakt. Durch dieses Hin und Her hat der Große wieder mit Aggressionen angefangen (wurde sogar aus den Ferienspielen deswegen ausgeschlossen), was für mich natürlich wieder eine Mehrbelastung bedeutet.


    Nun war die Einschulung des Großen in der weiterführenden Schule, natürlich ohne KV, weil der sich ja nicht meldet... :kopf Schade für Sohni.


    Also geht alles weiter wie bisher. Dadurch dass er bisher alle Unterschriften geleistet hat, die sein mussten, auch wenn das jedesmal für mich eine Zitterpartie war (weil ich lange brauchte um ihn zu erreichen), wird auch eine Sorgerechtsklage keinen Sinn machen... Obwohl es für mich einfach belastend ist, ihm immer hinterherzulaufen und wochenlang zu warten...


    Umgang, naja, er zieht sich zurück, führt seine Therapien nicht zielgerichtet durch (sind ja immerhin schon fast drei Jahre, und es ist eher schlimmer als besser geworden... er suhlt sich in seiner Opferrolle und will gar nichts ändern... so mein Eindruck), somit findet also nichts statt. Ich werde ihm auch nicht mehr hinterherlaufen.


    Ach ja, die SPFH hat Ende 2010 festgestellt, dass ich keinen Hilfebedarf habe, weil ich strukturiert bin, die Kinder gut im Blick habe, und Gespräche mit dem KV im Bezug auf regelmäßigen Umgang nicht stattfinden konnten, da der KV kein Interesse zeigte...


    Nun ja, wenigstens habe ich von der Pflegekasse für Tochterkind auch die Pflegestufe 1 bewilligt bekommen, und die Anträge auf SB-Ausweise laufen (wegen Nachteilsausgleichen in der Schule und Steuererleichterungen, weil ich ja nun doch mehr im Auto auf dem Weg zu Therapien sitze als sonst was... ), so dass ich durch den Pflegedienst ab und an noch zeitliche Entlastung kriegen kann.

  • :troest


    Du wirkst stark auf mich und ich glaub das Du trotz dieser Schläge Deinen/Euren Weg schaffst Susanne.


    Was uns nicht umwirft macht uns hart und zäh und so ne Lederhaut ist mitunter das Beste was man haben sollte.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich finde auch dass du eine sehr starke Persönlichkeit bist, Hut ab wie du das alles meisterst.
    Aber was viele vergessen, auch die Starken im Leben brauchen ab und an eine Schulter zum ausweinen und unbedingt Hilfe im Alltag.
    Mit wird auch immer gesagt "was willst du eigentlich, du schaffst doch alles und bist so stark" - da könnt ich schreien wenn ich das hör!
    Wie sieht es beim JA aus? Gibt es von dort Hilfe? Von der Diakonie oder ähnlichem?


    :respekt

  • Danke, Elin und Kathi.


    Ja, ich lauf eigentlich durch den Alltag mit dem Mantra "ich bin stark, ich schaff das...". :D


    Aber manchmal ist es genauso, wie Du, Kathi, es gesagt hast... Manchmal braucht auch der stärkste Mensch eine Schulter zum Anlehnen... Die habe ich zwar in Ansätzen bei meiner Schwester (die wohnt aber 30 km entfernt und arbeitet auch VZ), und bei meinen Eltern (aber meine Ma ist krebskrank und kriegt derzeit Chemo... die will ich nicht zu arg belasten), aber ansonsten fühlt man sich halt schon allein gelassen.


    Das Jugendamt hat nach eigenen Aussagen keine Handhabe mehr, ich mach ja alles toll, ich brauch keine Unterstützung bei der Erziehung, wenn der KV nicht will, dann kann man ihn nicht zwingen, und so weiter und so fort... Immer die selbe Leier. Klar, die haben ganz andere "Kaliber" zu betreuen, wo das Kindswohl ganz konkret bedroht ist und so weiter, da bin ich halt zu... unauffällig für.


    Es ist halt einfach traurig, wie wenig Verantwortungsgefühl der Kindsvater hat, der anfänglich nach der Trennung sogar ein Wechselmodell haben wollte... Und die Kinder müssen es ausbaden.


    Ein Lichtstreif am Horizont: Meine Kiddies haben eine Reha bewilligt bekommen, da können wir nochmal vier Wochen zur Ruhe und zu Kräften kommen.

  • Das freut mich sehr dies zu hören!
    Da wünsch ich euch ganz viel Erholung und Genesung!!!
    :sonne

  • Erst mal :troest und Hut ab vor deiner Power!


    Das Jugendamt hat nach eigenen Aussagen keine Handhabe mehr, ich mach ja alles toll, ich brauch keine Unterstützung bei der Erziehung, wenn der KV nicht will, dann kann man ihn nicht zwingen, und so weiter und so fort... Immer die selbe Leier. Klar, die haben ganz andere "Kaliber" zu betreuen, wo das Kindswohl ganz konkret bedroht ist und so weiter, da bin ich halt zu... unauffällig für.


    Das deckt sich relativ mit den Erfahrungen, die ich in den letzten Tagen/Wochen mit Institutionen gemacht habe... Solang die "Alltagssorge" der Kinder gewährleistet ist, rührt beim JA erst mal keiner auch nur den kleinsten Finger. :ohnmacht: Womit ich ganz gute Erfahrungen gemacht habe, ist der Kinderschutzbund. Die geben sich nicht so einfach damit zufrieden, dass die Kids noch Nahrung bekommen und nicht vollständig verwahrlost sind ;) Dort habe ich ein offnes Ohr gefunden und auch eine starke Schulter zum Ausheulen. Und letztendlich auch Hilfs- und Unterstützungsangebote, die meinen Kindern rechtlich zustehen würden und die ich mit deren Hilfe auch durchsetzten könnte. Warst du schon mal dort?


    Ich wünsche euch alles Gute und dir weiterhin viel Kraft :blume !

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Liebe Campusmami.
    Danke für den Rat, ich denke, ich werde mich die Tage mal da melden.
    Die Kinder haben dort bereits einmal einen Kurs mitgemacht, für Kinder mit psychisch kranken Elternteilen. Das hat ihnen zumindest geholfen, etwas gelassener mit der Unberechenbarkeit des KV umzugehen.
    Leider ist der Kinderschutzbund von mir 35 km entfernt, aber ich werde sehen, was ich da machen kann. Danke! :sonne