Ich habe seit etwas über einem halben Jahr einen Freund, die Beziehung zwischen uns läuft sehr gut (mal abgesehen von dem normalen alltäglichen Wahnsinn) und er geht auch super mit den beiden Zwergen um.
Allerdings beschäftigt mich seit einigen Wochen seine Familie, die ich nicht mal persönlich kenne.
Im Februar wollten wir eigentlich mit den Kindern zu seinen Eltern fahren, die in einem kleinen Kaff ca 500 km weit entfernt wohnen. Kurz vorher sagte mein Freund das Wochenende mit etwas seltsamen Gründen ab.
Ich hab das erst so hingenommen, dann aber doch gebohrt und nochmal nachgefragt.
Er rückte dann auch mit dem eigentlichen Grund raus.
Meine Söhne sind "Mischlingskinder" und mit solchen Personen, bzw. mit Frauen, die sich mit Afrikanern einlassen und mit denen Kinder in die Welt setzen wollen die werten Herrschaften nichts zu tun haben. Das sei asozial. Mein Freund möge doch bitte endlich zur Besinnung kommen und sich trennen.
Ich hab das erst abgetan, weil ich dachte: "Ist egal, die wohnen weit weg und es zwingt mich ja niemand mit ihnen in Kontakt zu treten."
Leider macht mein Hirn bei dieser Denkweise in den letzten Tagen nicht mehr mit.
Es ärgert mich, dass über mich und meine Kinder geurteilt wird, ohne das sie mich oder die Zwerge je gesehen haben.
Wenn wir uns kennengelernt und festgestellt hätten, dass die Chemie einfach nicht stimmt, okay, aber so?
Und der Grund ist für mich nicht im Geringsten akzeptabel. Mit Menschen, die aufgrund der Hautfarbe den Kontakt verweigern, will ich überhaupt keinen Kontakt haben.
Ich frag mich nur, ob diese Beziehung auf Dauer funktionieren kann, wenn mein Freund ständig zwischen allen Stühlen sitzt.
Er sagt, ihn interessiert nicht was seine Familie sagt und er steht hinter uns und zu seiner Entscheidung mit mir eine Beziehung zu haben. Das glaub ich ihm auch, schliesslich ist er ja nicht farbenblind und meine Kinder hatte ich nicht weiss angemalt, als er sie kennengelernt hat.
Auf der anderen Seite ist er sehr familienverbunden und hängt sehr an seiner Familie.
Er hofft darauf, dass sich seine Familie an den Gedanken gewöhnt und dann anders damit umgeht, aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht. Ihr rassistisches Gedankengut löst sich ja nicht einfach in Luft auf, oder?
Ausserdem baut sich in mir mehr und mehr die Ablehnung auf überhaupt jemals bei den Herrschaften aufzuschlagen und sie zu besuchen. Schon allein um meine Kinder vor irgendwelchen blöden Kommentaren zu schützen.
Hat jemand Erfahrung mit solchen Situationen, in denen die Familie des Partners einen total ablehnt? Und wie seit ihr damit umgegangen?